Donnerstag, 18. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauDienstag, 26.12.2017

  • 00:05 Uhr

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

  • 01:05 Uhr

    Goldsucher und Grenzgänger
    Meditative Klänge von nah und fern

    Am Mikrofon: Karl Lippegaus

  • 06:05 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    'Der Herr hat offenbaret'. Kantate auf Weihnachten 1762 für Soli, Chor und Orchester, TWV 1:262
    Constanze Backes, Sopran
    Mechthild Georg, Alt
    Andreas Post, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Kammerchor Michaelstein
    Telemann-Kammerorchester Michaelstein
    Leitung: Ludger Rémy

    Johann Sebastian Bach
    'Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet'. Kantate zum 2. Weihnachtstag für Soli und Orchester, BWV 57
    Julia Neumann, Sopran
    Antonia Frey, Alt
    Nicolas Savoy, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Marcel Dupré
    'Variations sur un vieux Noël' für Orgel, op. 20
    Thomas Trotter, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Reihe: "Die Fragen nach Identität" - "Wir", im Osten, im Westen

    "Unsere Wurzeln, unser Erbe": Geschmack und Genuss - Ein Interview mit dem Soziologen Tilman Allert

    Casablanca: Fiktion und Wirklichkeit - Ein Interview mit dem Schriftsteller Norbert Pötzl

    Älter als die ägyptischen Pyramiden - Valletta, Kulturhauptstadt 2018

    "Unsere Wurzeln, unser Erbe": Heimat und Musik - Ein Interview mit dem Tubisten Andreas Martin Hofmeir

    Denk ich an Deutschland: die Publizistin Carmen Thomas

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Aus Religion und Gesellschaft
    Als Jude geboren in Bethlehem: Wie sich jüdische Künstler und Denker zu Jesus äußern
    Edna Brocke im Gespräch mit Andreas Main

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Ingmar Bergmans Film "Wilde Erdbeeren" wird uraufgeführt

  • 09:30 Uhr

    Realitäten und Zustände
    Fremdwort
    Kübra Gümüşay im Gespräch mit Florian Fricke

    Kübra Gümüşay gilt als eine der wichtigsten migrantischen, muslimischen und feministischen Stimmen in der Bundesrepublik. In Hamburg in dritter Generation einer türkischen Einwandererfamilie geboren, studierte sie Politikwissenschaft und arbeitet heute als freie Journalistin und Netzaktivistin. Sie lebt mit ihrer Familie in Oxford und Hamburg. Ihr Markenzeichen ist ihr Kopftuch, darum heißt ihre taz-Kolumne auch „Das Tuch“.

    2008 gründete Kübra Gümüşay ihren Blog „Ein Fremdwörterbuch“, auf dem sie über Politik, Gesellschaft, Islam und Medien schreibt. Gümüşay mischt sich immer wieder in aktuelle politische Debatten ein. So initiierte sie nach den Vorkommnissen in der Kölner Silvesternacht 2015/16, als es zu sexuellen Übergriffen kam, den Hashtag #ausnahmslos, um gegen die Instrumentalisierung feministischer Positionen zu rassistischen Zwecken protestieren und ein emotionales Zeichen zu setzen gegen den Hass im Netz.

    Florian Fricke fragt die Netzaktivistin nach dem ständigen Kampf um Anerkennung in einem Land, das sich der neuen Herausforderung einer wiedererstarkten extremen Rechten stellen muss. Und auch über die Anerkennung in der digitalen Welt, die ihren eigenen chauvinistischen Regeln gehorcht.

    Florian Fricke ist freier Hörfunk-Journalist, seine Heimatredaktion ist der Zündfunk auf Bayern2. Seine Schwerpunkte sind Musik, Popkultur und soziokulturelle Themen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrgemeinde A.B. in Gols (Burgenland)
    Predigt: Bischof Michael Bünker
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    „Einfach legendär“
    Der 66. Internationale Musikwettbewerb der ARD 2017
    Am Mikrofon: Kathrin Hasselbeck

    Mit einem Bewerberrekord startete Ende August der 66. Internationale Musikwettbewerb der ARD in München. 640 junge Musikerinnen und Musiker aus 53 Ländern wollten sich in den Fächern Klavier, Geige, Oboe und Gitarre messen. Zugelassen wurden knapp zweihundert. Sie spielten um die begehrten Preise, die schon oft zum Sprungbrett für eine junge Karriere geworden sind. Besonders die Gitarristen zogen dieses Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich - denn erstmals seit 1993 gehörte ihr Fach beim ARD-Musikwettbewerb wieder zum Programm. Am Ende von drei Wochen mit vielen Vorspielen, enttäuschten Ausgeschiedenen und stolzen Finalisten stand ein bemerkenswertes Ergebnis fest: Nur im Fach Klavier verlieh die Jury einen ersten Preis - in allen anderen Kategorien blieb der erste Platz unbesetzt. Trotzdem wurden alle zwölf ausgezeichneten Musiker gebührend gefeiert. Sie gehören jetzt zu einer erlesenen Riege. Eine Preisträgerin im Fach Oboe formulierte es so: „Der ARD-Wettbewerb ist so legendär, man kennt die Gewinner, das sind die, zu denen man aufblickt.“

  • 13:30 Uhr

    Joseph Haydn
    Sinfonie Nr. 103 Es-Dur, Hob. I:103
    Kammerorchester "Carl Philipp Emanuel Bach"
    Leitung: Hartmut Haenchen

  • 14:05 Uhr

    Quilombos 
    Brasiliens einstige Sklavendörfer heute
    Von Karl-Ludolf Hübener
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Dlf 2017

    Millionen Afrikaner wurden ins koloniale Brasilien verschleppt und versklavt. Viele flüchteten in unzugängliche Regenwälder oder an die Stadtränder. Sie gründeten Wehrdörfer, Quilombos genannt. Ursprünglich ein Synonym für Flucht und Widerstand, steht Quilombo bis heute für Gemeinden afrikanischen Ursprungs. Mehrere tausend Quilombos existieren noch, verstreut über ganz Brasilien. Den Nachfahren der Sklaven setzen heutzutage landgierige Großgrundbesitzer oder Immobilienhaie zu. Allen Widrigkeiten zum Trotz versuchen die Quilombolas ihre Kultur und Traditionen zu bewahren, ob in der Küche, in der naturschonenden Landwirtschaft, in der Candomblé-Religion oder mit Jongo-Rhythmen, den Vorläufern der Samba.

  • 15:05 Uhr

    Trommeln, Gospel, Plastikbaum
    Christliche Weihnachtsrituale in Tansania
    Von Bettina Brand

    Die Kirchen sind vollbesetzt, ausgelassene Gospelgottesdienste mit Keyboard-Begleitung sind sehr beliebt. Doch aus den Dörfern rund um die Hauptstadt Dodoma kommen die Frauen der Wagogo und spielen auf sanduhrförmigen Trommeln, die sie zwischen ihre Beine klemmen. Dazu singen sie traditionelle Lieder in der Sprache Chigogo. Der Inhalt ist seit der Kolonialisierung von der christlichen Weihnachtsgeschichte geprägt, aber nicht nur. Wie feiert man in Tansania Weihnachten bei 30 Grad? Bettina Brand hat vor Ort Musik, Lieder und Geschichten aufgenommen und das nicht ohne den süßen Krapfen Mandazi.

  • 16:05 Uhr

    Passend zur Weihnachtszeit: Wie entkommt man seiner Herkunft und Familie?

    Zadie Smith: “Swing Time”. Roman
    Aus dem Englischen von Tanja Handels
    (Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln)
    Ein Beitrag von Mithu Sanyal

    Edward St. Aubyn: „Dunbar und seine Töchter“. Roman
    Aus dem Englischen von Nikolaus Hansen
    (Knaus Verlag, München)
    Ein Beitrag von Joachim Geil

    „Literarische Gretchenfragen - zum Stand der Literatur im Internetzeitalter“
    Antworten vom Berliner Schriftsteller Eugen Ruge

    Am Mikrofon: Gisa Funck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Die Maschine
    Über das Dunkle in der Black Box
    Von Thomas Reintjes

    Welche dieser Entscheidungen kann man einem Computersystem überlassen: Aktien kaufen oder verkaufen? Die Bahn nehmen oder das Fahrrad? Weiter ins Büro gehen oder studieren? Diese Frage stellt sich für die Angestellte Marie Winkler, als vor ihrer Wohnung ein schwarzer Kasten auftaucht, der sich als hoch entwickelte künstliche Intelligenz entpuppt. Die Maschine gibt scheinbar unfehlbare Antworten, allerdings ohne Begründung. Sie kann wie ein Orakel den Lauf der Welt vorhersagen. Wissenschaftler warnen, dass man den Aussagen der Maschine nicht trauen kann, solange man nicht ihre Datenbasis kennt und die Regeln, nach denen sie diese Daten auswertet. Aber während sich ein Krisenstab noch abmüht, etwas Licht ins Dunkel der Black Box zu scheinen, hat die Maschine die Gesellschaft längst verändert.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    100 Tage Berliner Volksbühne - Intendant Chris Dercon im Gespräch mit Barbara Behrendt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Mehr als nur Elbphilharmonie - Das Musikjahr im Rückblick

    Reihe "Fragen nach Identität" - "Wir": im Osten, im Westen

    Endlich Transparenz in Raubkunstfragen? Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen übergeben ihre Archive an das Bayerische Staatsarchiv

    Älter als die ägyptischen Pyramiden - Valletta ist Kulturhauptstadt 2018

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr

    Gewerkschaften und Politik diskutieren über Solidarität und Steuerpolitik

    Trump plant offenbar Lockerung der Sicherheitsmaßnahmen bei Ölförderung

    Widerstand gegen türkisches Dekret zu Straffreiheit

    Nordkorea - Wie weiter im Dauerkonflikt?

    King George gegen Sleepy Joe - Liberia wählt neuen Präsidenten

    Luftangriffe und Kämpfe im Jemen

    Schwedens König schaltet sich in Debatte um Sexualstrafrecht ein

    Nach Doping-Vorwürfen - Russischer Fußballverbandschef lässt Amt ruhen

    Nach Tiroler Felssturz - noch 130 Menschen abgeschnitten von der Außenwelt

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 18:40 Uhr

    Reihe Zumutungen Teil 2:
    Wenn die Pflegerin hetzen muss - Marktdruck im Gesundheitswesen

  • 20:05 Uhr

    Doktor Murkes gesammeltes Schweigen
    Von Heinrich Böll
    Bearbeitung und Regie: Hermann Naber
    Komposition: Rolf Hans Müller
    Mit Axel Corti, Henning Venske, Hilmar Tate, Hans-Helmut Dickow, Christel Koerner, Jürgen Thormann, Ludwig Thiesen, Peter Lieck, Edda Seipel, Wolfgang Forester u.a.
    Produktion: SWF/SR 1986
    Länge: 50'45

    Alltag im Funkhaus. Dr. Murke, Redakteur der Abteilung Kulturelles Wort, plagt sich mit einer wenig attraktiven Aufgabe: den wortgewaltigen Essayisten Prof. Bur-Malottke reut es, dass er in seinen Nachkriegsvorträgen Gott so eindeutig beim Namen genannt hat - er zieht nun eine unverbindlichere Wendung vor. Deshalb muss Murke das Wort ‚Gott‘ aus alten Sendebändern, die wiederholt werden sollen, herausschneiden und dafür die Formel ‚Jenes höhere Wesen, das wir verehren‘ einkleben. Das überflüssig gewordene Wort ‚Gott‘ findet prompt in einem Hörspiel Verwendung, an Stellen, wo ursprünglich Schweigen vorgesehen war. Aber Schweigen ist nun mal im Rundfunk nicht so gefragt. Nur der Herr Dr. Murke vom Kulturellen Wort, der hat für das Schweigen so seine ganz eigene Verwendung.

  • 21:05 Uhr

    Tigran Hamasyan (2/2)
    Piano Solo
    Aufnahme vom 25.10.2017 aus dem Beethovenhaus Kammermusiksaal in Bonn
    Am Mikrofon: Harald Rehmann

    Von barockem Tanz zu Hip-Hop-Grooves, von rasanten Bebop-Linien zu perkussiven Rock-Clustern, von armenischer Folklore zu meditativen Soundscapes - Tigran Hamasyan führt uns durch Klangwelten voller Überraschung und Faszination. Der in Armenien geborene Pianist schafft Verbindungen zwischen archaischer Musiktradition und zeitgenössischen Stilen in einer Weise, die den Geist erhellt und das Gefühl positiv bereichert. Und spielerisch ist Hamasyan auf einem Niveau angelangt, das selbst Herbie Hancock zu dem Ausruf brachte: „Wahnsinn! Jetzt bist Du mein Lehrer!“

  • 22:05 Uhr

    Klänge zur Verblüffung des Erdballs
    Bernhard Wulffs Beiträge zu einem neuen Verständnis, das Schlagwerk zu spielen
    Von Ullrich Land

    Er vereint in sich Virtuosität, Welt und Sozialkompetenz. Bernhard Wulff, 1948 in Hamburg geboren, ist Festivalgründer, Komponist, Musikologe und Lehrer - vor allem aber Schlagwerker. Sein Instrumentarium steht für eine grundlegende Kulturäußerung der menschlichen Spezies - mittlerweile vereint es Gerätschaften aus zahlreichen Kulturen aus aller Welt. Langjährig in Freiburg Professor für Schlaginstrumente, wirkt Wulff über viele Grenzen hinaus. Konzerte mit Gehörlosen, Strafgefangenen, mit Schülern aus sozialen Brennpunkten stehen dafür ebenso wie die von ihm initiierten Festivals in Odessa und Ulan Bator. Getrommelte Rhythmen verbinden - über europäische Kulturmuster sehr weit hinaus. Mit jedem Gegenüber auf Augenhöhe zu kommunizieren, ist die Voraussetzung, um in der Welt von heute aktiv tätig zu sein. Schlagwerkspiel rühre, so Wulff, ebenso an Archaisches - von seinen Studierenden verlangt er neben Virtuosität deshalb Eigenverantwortung und Mut.

  • 23:05 Uhr

    Strenges Glück
    Der Pianist Rudolf Serkin (1903 - 1991)
    Von Christoph Vratz

    Das, was ihn immer begleitet hat, war zum einen ein gewisses Misstrauen gegenüber einer extrem analytisch interpretierten Musik und zum anderen ein Hadern mit den eigenen Fähigkeiten. Rudolf Serkin war ein Skeptiker und als künstlerische Antwort darauf hat er immer versucht, musikalische Größe am Klavier abzubilden. Schallplatteneinspielungen mochte er überhaupt nicht. Sein Repertoire war breit gefächert, mit einem Schwerpunkt auf Klassik und Romantik. Er verfügte über ein großes Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten, sein Spiel war immer spannungsgeladen. Arnold Schönberg war einer seiner wichtigsten Lehrer, Ferruccio Busoni hingegen hatte ihn als Schüler abgelehnt: Er sei schon zu weit fortgeschritten, um bei ihm zu studieren und solle lieber mehr Konzerte spielen. Bereits mit 12 Jahren begann Serkin seine Konzertlaufbahn. 1933 mussten er und seine Familie das nationalsozialistische Deutschland verlassen, sie gingen zunächst in die Schweiz und ließen sich schließlich in den USA nieder. Zu Serkins wichtigsten musikalischen Weggefährten wurde der Geiger Adolf Busch, dessen Tochter Serkin im Jahr 1935 heiratete. So wurde die Kammermusik zu einem Kernanliegen in Serkins Musiker-Laufbahn.