Vom Wirken im Hintergrund
Ein Porträt des amerikanischen Pianisten, Komponisten und Produzenten George Whitty
Von Karsten Mützelfeldt
Nicht alle Improvisatoren drängt es ins Rampenlicht. Unter Musikern gibt es eine Spezies, die das Agieren im Hintergrund vorzieht - und dies keineswegs aufgrund mangelnder solistischer Qualitäten. Einer dieser im Rezeptionsschatten der Großen gestaltenden Musiker ist der amerikanische Pianist, Keyboard- und Sampling-Spezialist George Whitty. Wenn jemand wie der Saxofonist Michael Brecker einen Musikerkollegen wie ihn zudem als Produzenten wählte, dann, weil er ein ausgeprägtes Gespür hat für das Ganze, die konzeptionelle Ausrichtung und nicht zuletzt für das Klangbild. Dazu passt, dass Whitty außerdem als Tonmeister arbeitet. Als Keyboarder begleitete er u.a. die Brecker Brothers, Carlos Santana, Chaka Khan und Grover Washington Jr., schrieb Orchesterarrangements für Herbie Hancock und Wayne Shorter sowie Musik für Film und Fernsehen. Im Herbst 2013 stellte sich George Whitty in Europa erstmals mit dem Fusion-Trio Third Rail vor: kein Soloprojekt, sondern - wie bei ihm nicht anders zu erwarten - eine sich als Kollektiv verstehende Band.