Dienstag, 16. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 29.03.2014

  • 00:05 Uhr

    Gespenster morden nicht
    Von Fred Ufer
    Regie: Klaus Zippel
    Mit: Wolfgang Sorgel, Berndt Stübner, Wolf Goette, Fred Alexander, Antje Arpe und Hans-Robert Wille
    Produktion: Rundfunk der DDR 1977
    Länge: 29'
    Anschließend: Krimi-Vorschau

    Sergeant Felk macht Urlaub auf einem altenglischen Schloss. Unter dem Namen Conan Coyle hat der Polizist schon einige Berühmtheit als Krimi-Autor erlangt. Für die Recherchen zu seinem nächsten Roman "mit okkultem Touch", ist die Bibliothek von Harwick Castle mit ihrer umfangreichen Gruselkrimisammlung eine Fundgrube. Der Hausherr Lord Harwick ist seinerseits ganz erpicht darauf, dass sein Schloss zum Schauplatz von Conan Coyles neuem Krimi wird, denn zusammen mit dem 500. Jahrestag des Fluches, der auf Harwick Castle liegen soll, könnte das eine Flut von Touristen in das ehrwürdige Gemäuer locken. Zudem zeigt der amerikanische Reiseunternehmer Mr. Meckerman Interesse an Harwick Castle. Doch dann platzen der Diebstahl der unschätzbaren Familienchronik und ein echter Mord in Lord Harwicks schönen Plan.

    Fred Ufer (Pseudonym), bekannter Krimi-Autor der DDR. Bücher u.a.: "Fingerzeige eines Toten" (1988), "Undurchsichtig wie Spreewaldsoße" (1999). Weiteres Hörspiel: "Mord mit Ladehemmung" (1977).

  • 01:05 Uhr
    01:05 Uhr   Soundcheck

    Die im Dunkeln, die sieht man nicht - berühmte Schlagzeuger in der Rockmusik
    Am Mikrofon: Alfried Schmitz

    02:05 Uhr   LiederLaden

    Die neapolitanische Sprache ist mein Instrument
    Der Sänger, Poet und Schamane Enzo Gragnaniello
    Am Mikrofon: Peter Krause

    Neapel ist die Musikhauptstadt Italiens. Sie hat nicht nur Enrico Caruso, sondern auch viele andere große Sänger hervorgebracht. Eine der interessantesten Persönlichkeiten der Hafenmetropole ist Enzo Gragnaniello. Schon als Kind steckten ihm die Menschen Geld zu, wenn er auf der Straße sang, später trainierte er seine Stimme, nachdem alle anderen weg waren, im Treppenhaus der Universität. Dort gründete er, um die Arbeiterbewegung zu unterstützen, seine erste Band. Heute ist Gragnaniello in seiner Heimatstadt der Grandseigneur des Gesangs, der fast alle seine Lieder im neapolitanischen Dialekt schreibt und singt, einer Sprache, die er für universeller als das Italienische hält und von der sagt: "Du kannst mit dem Neapolitanischen auch mit Außerirdischen kommunizieren."

    03:05 Uhr   Spielraum

    Rock ohne Grenzen
    Am Mikrofon: Till Obermaier-Kotzschmar

    04:05 Uhr   Klanghorizonte

    Roger Eno, Federico Mompou, John Foxx u.a.
    Mit Michael Engelbrecht

    05:05 Uhr   Alte Musik

    Johann Jacob Walther
    Suite für Violine und Basso continuo Nr. 8 E-Dur
    Les Plaisirs du Parnasse
    Leitung und Violine: David Plantier

    Silvius Leopold Weiss
    Konzert für Laute, 2 Violinen und Basso continuo d-Moll, SC 58
    Tempesta di Mare
    Leitung: Gwyn Roberts und Richard Stone


    05.30 Nachrichten
    05.35 Presseschau
    Aus deutschen Zeitungen


    Francesco Geminiani
    Sonate für Violoncello und Basso continuo B-Dur, op. 5 Nr. 4
    Les Basses Réunies

    Georg Muffat
    Sonata für Streicher und Basso continuo Nr. 1 D-Dur
    La Stravaganza Köln
    Leitung: Andrew Manze

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Oberkirchenrätin Cornelia Coenen-Marx, Hannover

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 30 Jahren: Der Bundestag verabschiedet das Vorruhestandsgesetz für die Rente ab 58

  • 09:10 Uhr

    Mein Leben, mein Tod -
    Sterbehilfedebatte in Deutschland
    Am Mikrofon: Sarah Zerback

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Sängerin Judith Holofernes

    Judith Holofernes meldet sich zurück! Mit ihrem Soloalbum "Ein leichtes Schwert" ist die gebürtige Berlinerin ab April in Deutschland und Österreich unterwegs. Judith Holofernes war nach zwölf intensiven Jahren mit der Band "Wir sind Helden" erschöpft und hatte sich eine Auszeit gegönnt. Die tat ihr offensichtlich gut, denn die Arbeit an den Liedern für ihre neue Platte sei ihr unvorstellbar leicht gefallen, sagt Judith Holofernes. Angefangen hat alles mit der Gitarre in der Freiburger Fußgängerzone: Als 14-Jährige bereits spielt sie für die Passanten. 1999 folgt ein vielversprechendes Soloalbum. Ein Jahr später trifft Judith Holofernes beim Popkurs in Hamburg die Musiker, mit denen ihr Bandglück perfekt ist. "Wir sind Helden" wirbelt die deutsche Musiklandschaft Anfang des neuen Jahrtausends ordentlich auf - nicht zuletzt mit den humorvollen und gesellschaftskritischen Texten von Judith Holofernes. Mit ihrer Meinung hält sie auch sonst nicht hinterm Berg: Sie ist regelmäßig in Talkshows zu Gast und als fleißige Bloggerin aktiv.

  • 11:05 Uhr

    Auszug nach "Merkelândia" - Junge Portugiesen in Deutschland
    Mit Reportagen von Grit Eggerichs
    Am Mikrofon: Simonetta Dibbern

    Portugiesen haben ihr Glück schon immer in der Ferne gesucht: sei es als Entdecker im 15. und 16. Jahrhundert, sei es als Auswanderer auf der Suche nach einem besseren Leben, ob in Brasilien oder Angola, in Frankreich oder in Deutschland. Nach dem ersten deutsch-portugiesischen Anwerbeabkommen im März 1964 kamen Hunderttausende Portugiesen ins Wirtschaftswunderland. Heute gibt es eine neue Auswanderungswelle: Wieder einmal machen sich junge Portugiesinnen und Portugiesen auf den Weg in Richtung Norden. Anders als damals ist die neue Migrantengeneration heute hoch qualifiziert und wird entsprechend hofiert und umworben - von deutschen Unternehmen, die dringend Facharbeiter, Ingenieure und Pflegepersonal suchen. Zu Hause vor die Wahl gestellt zwischen Arbeitslosigkeit und schlecht bezahlten Jobs ohne soziale Absicherung - und zudem ausdrücklich ermuntert von Präsident Passos Coelho - verlassen jeden Monat mehr als zehntausend Portugiesen ihre Heimat Richtung Deutschland. Eine Spurensuche in einem Land, das sich nur langsam von der Finanzkrise erholt, einen harten Sparkurs fährt und zudem noch seine jungen Leute gehen lassen muss - so, wie vor 50 Jahren.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Am Abgrund - Die ägyptischen Muslimbrüder nach den Todesurteilen von Minya

    Militärische Provokationen und diplomatische Signale - Neue Spannungen auf der koreanischen Halbinsel

    Kurioses Gespann - Ein Warlord soll Ex-Finanzminister Aschraf Ghani den Weg zur afghanischen Präsidentschaft ebnen

    Warten auf die EU-Truppen - Nach Gewalt und Vertreibung wächst die Unsicherheit in der Zentralafrikanischen Republik

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    Was können sie, was Schulen nicht können?
    Außerschulische Lernorte als Unterrichtsergänzung
    Live von der Bildungsmesse "didacta" in Stuttgart vom Deutschlandfunk-Stand G21 in Halle 4

    PISAplus besucht die Sonderschau "Lernen zum Anfassen" auf der "didacta" und fragt:
    Welchen Mehrwert können außerschulische Lernorte in Unterricht bringen? Was ist pädagogisch wertvoll und wie sieht eine sinnvolle Zusammenarbeit von Schulen und diesen Lernort-Anbietern aus?

    Gesprächsgäste sind: u.a.:
    Dr. Michael Preis, Sprecher Ausschuss Außerschulisches Lernen im didacta Verband
    Vertreter Lehrer-Gewerkschaft GEW
    Vertreter Bundesverband Schülerlabore
    Besucher/Teilnehmer Sonderschau "Lernen zum Anfassen" / "Lernort Bauernhof"

    Als Beiträge vorgesehen:
    Ist außerschulisches Lernen attraktiv?
    Umfrage unter SchülerInnen und LehrerInnen auf der Bildungsmesse „didacta“ in Stuttgart

    Reporterin: Grit Thümmel
    Moderation: Kate Maleike

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Ab in den Wald, ins Museum oder ins Schülerlabor: Immer häufiger findet Unterricht an Lernorten außerhalb der Schule statt. Themen wie "Solarenergie", "Natur und Artenvielfalt" oder die Frage, wie unsere Nahrungsmittel produziert werden, sollen an Originalorten anschaulicher vermittelt werden. 
    Dabei steht das aktive Handeln an diesen außerschulischen Lernorten immer im Mittelpunkt. Sie wollen keine Konkurrenz zum Schulunterricht sein sondern eine Ergänzung, die im pädagogischen Zusammenspiel geschehen sollte. Besonders bei der Gestaltung von Ganztagsschule eröffnen sich hier neue Möglichkeiten. Doch noch gibt es häufig Berührungsängste und organisatorische Hürden. Lehrerinnen und Lehrer könnten die Angebote als Konkurrenz oder Zusatzbelastung, statt als Unterstützung empfinden.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Durakkorde am Abgrund - die kanadische Band Timber Timbre
    Der Komponist und Sänger der kanadischen Gruppe Timber Timbre, Taylor Kirk, hat sich für sein aktuelles Album "Hot dreams" eine gute Portion Licht und Leichtigkeit verordnet. Und so ist er tatsächlich der Überzeugung, er habe ein überaus fröhliches Werk produziert - für die Timber Timbre-Welt mag das durchaus stimmen: Die drei Musiker bewegen sich in einem filmischen Klangkosmos zwischen Ennio Morricone, David Lynch und Bernhard Herrmann, dazu ein Schuss Americana, düsterer Nick Cave-Pop und Weird Folk. Aber eigentlich alles sehr fröhlich…

    Zuhause in der eigenen Fremdheit: Corsogespräch mit Paul Brody
    "Hinter allen Worten - Behind all words" heißt das aktuelle Projekt des amerikanischen Trompeters und Komponisten Paul Brody. Hier versammelt der seit zwanzig Jahren in Berlin lebende Musiker seine Band Sadawi, diverse Streicher sowie die Vokalisten Clueso, Jelena Kuljic und Meret Becker um sich, um sich mit ihnen auf eine Reise durch die Wortwelt der Dichterin Rose Ausländer zu begeben. Eine Suche nach Wurzeln, Räumen und der Identität von Stimmen.

    Die Dringlichkeit zu leben - die elsässiche Musikerin Saori Jo
    Frühmorgens, um 17 Minuten nach zwei, hat die Musikerin Saori Jo die letzte Note für ihr Debutalbum "home 2.17 a.m." aufgenommen. Ihr Zuhause im französischen Elsass wurde dabei als Heimstudio benutzt, jedes Zimmer mit verschiedenen Instrumenten ausgestattet. Die Musikerin hat bereits in jungen Jahren gelernt, wie wichtig es ist, seine Lebenspläne nicht zu verschieben, sondern möglichst bald umzusetzen. Und auch wenn sie mit ihrem ersten Manager schlechte Erfahrungen machen musste, so lernte sie letztlich Ian Anderson von Jethro Tull kennen, mit dem sie auf Tour ging und der eine Flötenstimme für sie einspielte.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Die Renaissance der Kinderbandeim Jugendbuch
    Ein Feature von Karin Hahn

    Nina Weger: Ein Krokodil taucht ab
    (Oetinger Verlag)

    Nina Weger: Die sagenhafte Saubande -Kommando Känguru
    (Oetinger Verlag)

    Katarina Mazetti, Anu Stohner: Die Karlsson Kinder - Spukgestalten und Spione
    (Deutscher Taschenbuch Verlag)

    Frank M. Reifenberg, Gina Mayer: Die Schattenbande legt los!
    Die Schattenbande jagt den Entführer
    (Bloomoon, München)

    Antje Herden, Eva Schöffmann-Davidov (Ill.): Julia und die Stadtteilritter
    (Tulipan Verlag)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    No more Service
    Experten warnen vor einer Virenflut nach dem Support von Windows-XP

    Die Lücken-Sammler
    Hacker hamstern sicherheitskritische Informationen auf Vorrat

    Aktuell:
    Perspektivenwechsel
    Wie sich der Beruf des Informatikers zum Datenwissenschaftler verändert

    Grundgerüst für mehr Datensicherheit
    "Keybase.io" bietet einfache Schnittstelle für die Verschlüsselung

    Das Digitale Logbuch
    Mein GF

    Info-Update

    Sternzeit, 29. März
    Frühjahr vor, Herbst zurück

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Kahlschlag bei der WZ, Schleichwerbung beim Handelsblatt
    Die Krise auf dem Zeitungsmarkt in NRW verschärft sich
    Gespräch mit Horst Röper, Formatt-Institut Dortmund

    24 Stunden Freizügigkeit am Tag
    Wie lernen Kinder und Jugendliche "Pornokompetenz"?
    Gespräch mit der Rostocker Pädagogin Katharina Zillmer

    Schluss mit Missbrauch
    Der Presseausweis soll wieder ein "amtliches Dokument" werden

    O-Ton-Nachrichten: u.a.
    Weniger Staat wagen: Reaktionen auf den Karlsruher Richterspruch zum ZDF-Staatsvertrag
    Zwitschern erlaubt: Gericht in Ankara entscheidet gegen Twitter-Sperre
    Freispruch: Münchner Oberlandesgericht weist Revision von Ottfried Fischer zurück
    Kein Zugang: Europäischer Gerichtshof verpflichtet Internetprovider Zugänge zu illegalen Portalen zu sperren

    Revolution vor der Küste von Essex
    Vor 50 Jahren: der Piratensender Caroline brachte den Pop ins Radio

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Die Kannibalen" - Philipp Tiedemann inszeniert George Taboris Stück am Berliner Ensemble

    b.19 - Der neue Tanzabend des Balletts am Rhein mit einer Uraufführung von Antoine Jully und Werken von Merce Cunningham und Hans van Manen

    Besigheim und Caracas - Eine Retrospektive auf die deutsch-venezolanische Künstlerin Luisa Richter im Kunstmuseum Stuttgart

    "Chinas Rolle in der Welt" - Die Rede von Xi Jinping bei der Körber-Stiftung in Berlin

    "What Europe? - Ideals to fight for today" - Ein Symposium des Institute for Cultural Inquiry in Berlin

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Mission Einweg - Wie der Großhandel das Mehrwegsystem aus dem Markt drängt

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag:
    Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Braunschweig
    VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt
    VfB Stuttgart - Borussia Dortmund
    FC Bayern München - 1899 Hoffenheim
    FSV Mainz 05 - FC Augsburg
    SC Freiburg - 1. FC Nürnberg

    Gespräch mit Jan Kremer, Sport Business Gruppe bei Deloitte Deutschland, über das Vermarktungspotenzial des FC Bayern

    DFB-Quartier in Brasilien - Stand der Dinge

    2. Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag: VfL Bochum - Erzgebirge Aue sowie Karlsruher SC - 1. FC Kaiserslautern

    Handball Champions League, Achtelfinale: SG Flensburg-Handewitt - Celje Pivovarna Lasko

    German Open der Tischtennisspieler in Magdeburg

    Eiskunstlauf-WM in Japan

    Basketball Top Four (Pokalfinale) in Neu-Ulm, Halbfinale 1: Alba Berlin - Brose Baskets Bamberg
    Basketball Top Four (Pokalfinale) in Neu-Ulm, Halbfinale 2: Bayern München - ratiopharm Ulm

    2. Lauf zur Formel-1-WM „Großer Preis von Malaysia“ in Sepang

    Auf dem absteigenden Ast: Der beste deutsche Golfspieler Martin Kaymer bekommt seine Probleme nicht in den Griff

    Interview mit dem deutschen Erfolgs-Ringer Frank Stäbler vor der EM in Helsinki

    Gespräch mit Thomas Poller von der Schulsport-Stiftung über mögliche Kürzungen am Breitensport-Programm 'Jugend trainiert für...'

    Am Mikrofon: Bastian Rudde

  • 20:05 Uhr

    Lesung: Saša Stanišić
    Gesprächspartner: Andreas Platthaus und Thomas Pletzinger
    Moderation: Maike Albath

    In der Uckermark ist der Teufel los. Oder vielleicht doch nur ein gewöhnlicher Einbrecher? Die Fensterscheibe im Dorfarchiv von Fürstenfelde wurde eingeschlagen, aber es fehlt nichts. Dann stellt sich heraus: Es war kein Einbruch, sondern ein Ausbruch. Sämtliche Chroniken, jahrhundertealte Anekdoten und DDR-Alltagserzählungen sind futsch. Sie wabern jetzt durch das Dorf und spüren die Schlaflosen auf. Mit dieser kuriosen Begebenheit beginnt Saša Stanišićs neuer Roman "Vor dem Fest", der von einer langen Nacht mit tatkräftigen Brandenburgern erzählt. Stanišić wurde 1978 in Višegrad in Bosnien-Herzegowina geboren. Auf der Flucht vor dem Balkankrieg kam er mit 14 Jahren nach Deutschland und legte 2006 sein Debüt "Wie der Soldat das Grammofon repariert" vor - ein großer internationaler Erfolg. Damals trat ein schlitzohriger Zehnjähriger in Aktion, der von bosnischen Erntefesten, betrogenen Ehemännern und dem Fluss Drina fabulierte, bis der Krieg dazwischenkam und alles veränderte. Aber Brandenburg scheint nicht weniger literaturfähig zu sein als Ex-Jugoslawien. Wie Saša Stanišić seiner zweiten Heimat literarisch auf die Spur kommt, steht im Mittelpunkt des Abends mit dem Schriftstellerkollegen Thomas Pletzinger und dem FAZ-Feuilletonredakteur Andreas Platthaus.

  • 22:05 Uhr

    Aufschrei aus dem Blumentopf
    Das niederländische Ensemble Klang
    Vorgestellt von Rainer Schlenz

    Sie spielen Totenklagen auf Banjo, Maultrommeln und Blumentöpfen, verwenden aber ebenso klassisches Instrumentarium. Akademische Strenge und Verhärtungen auf eine Perspektive, was Neue Musik zu sein habe (und vor allem was nicht) sind dieser Gruppe vollkommen fremd. Mit Offenheit und Präzision hat sich das Ensemble Klang schnell den Ruf als eine der spannendsten Formationen in der zeitgenössischen Szene der Niederlande erworben. Der Komponist Tom Johnson lobte die extreme Disziplin dieser sechs Musiker, selten habe er das Gefühl gehabt, dass ein Komponist und ein Ensemble so füreinander geschaffen seien. Auch Heiner Goebbels hat seine Musik auf die Möglichkeiten dieser Gruppe maßgeschneidert. Die Konzerte des Ensembles bewegen sich zwischen philosophischem Tiefgang und energiegeladener Spielfreude.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Das diamantene Auge der Wirklichkeit
    Eine Lange Nacht über Bohumil Hrabal
    Von Florian Ehrich
    Regie: Beate Ziegs

    Er liebte Katzen und Bier, arbeitete als Altpapierpacker und schrieb. Am liebsten träumte der in einer Brauerei aufgewachsene Mann in Schenken und Kneipen und lauschte dem von Alkohol befeuertem Redestrom der Gäste. Was er hier an Witz, Weisheit und Wahnsinn aufsog, fand Eingang in Texte, die er zunächst nur für die Schublade schrieb und allenfalls engen Freunden vorlas. In den 60-Jahren dann, im Zuge einer liberalisierten Kulturpolitik in der Tschechoslowakei, wurde Bohumil Hrabal zu einem der meistgelesenen Autoren seines Landes, erfolgreich verfilmt und vielfach übersetzt. In Hrabals Prosa finden sich Slapstickmotive, der anekdotische Reichtum und anarchische Humor von Jaroslav Hašek und die Absurdität des Surrealismus. Bei aller Heiterkeit seiner Kneipen- und Kleinstadtgeschichten ist sein Blick auf die Welt jedoch alles andere als gemütlich. Die sinnlichen Beschreibungen der Wirklichkeit, die wenig mit einem verordneten sozialistischen Realismus zu tun hatten, zeigen das Grauen gleichberechtigt neben dem Schönen. 1914 geboren, erlebte der studierte Jurist alle Umbrüche, Katastrophen und Revolutionen seines Landes vom Ende der Donaumonarchie über die Okkupationszeit bis hin zum Fall des Kommunismus. Zwischen Suff und Meditation pendelnd, schuf dieser große Dichter Werke, in denen sich auch sein ständiges Ringen um ein Gleichgewicht der Gegensätze - gewissermaßen eine böhmische Erleuchtung - zeigt. Am 28. März 2014 wäre Bohumil Hrabal 100 Jahre alt geworden.