Mittwoch, 24. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 01.03.2015

  • 00:05 Uhr

    Die Frau am Meer
    Eine Lange Nacht über die Malerin Clara Arnheim
    Von Gabriela Jaskulla
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 24./25.09.2011)

    Sie malte nur Wind und Wogen - die Malerin, die es Anfang des 20. Jahrhunderts immer wieder sommers auf die Insel Hiddensee zog, war trotzdem revolutionär: Clara Arnheim, 1867 in Berlin geboren, bestand darauf, Berufsmalerin zu sein, und weil man Frauen im Kaiserreich die Ausbildung verweigerte, zog sie eben nach Paris. Zurückgekehrt richtete sie zusammen mit der Malerkollegin Henni Lehmann auf der Ostseeinsel eine Malschule und einen Ausstellungsraum ein: Die 'Blaue Scheune' war der künstlerische Mittelpunkt für acht Berliner Malerinnen mit Neigungen zur Sommerfrische. So heiter, so unpolitisch und so schön die Bilder der Künstlerinnen auch schienen - ihr Engagement reichte, um kräftig anzuecken: Der 'Dichterfürst' Gerhart Hauptmann ignorierte die 'Malweiber', und als 1933 die Nazis auch auf Hiddensee die Macht übernahmen, verloren die jüdischen Malerinnen rasch die Existenzgrundlage. Clara Arnheim, die ausgerechnet in Berlin unterzutauchen versuchte, überlebte einige Jahre nur durch die Zuwendungen einer Hiddenseer Bäckersfamilie. Am Ende wurde sie trotzdem ein Opfer der Nazis: 1942 wurde Clara Arnheim nach Theresienstadt deportiert, wo sie sechs Wochen später starb. Die 'Lange Nacht' folgt in Gesprächen mit der Restauratorin Eleonore Lang vom Landesmuseum in Braunschweig, mit Fachleuten und den Nachfahren der einst helfenden Bäckerfamilie auf Hiddensee den Spuren eines ungewöhnlichen Künstlerinnenlebens.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Jukka Tiensuu
    nemo
    Ensemble Insomnio
    Matthias Euland, Elektronik
    Leitung: Ullrich Pöhl
    Aufnahem vom 9.4.10 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal im Rahmen des Forum neuer Musik 2010 'Amsterdam Berlin Warschau - Junge Positionen'

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Nikolaj Rimskij-Korsakow
    'Scheherazade'. Sinfonische Suite nach Tausendundeiner Nacht, op. 35
    Berliner Philharmoniker
    Leitung: Lorin Maazel

    05:05 Uhr   Auftakt

    Johann Sebastian Bach
    Englische Suite Nr.4 F-Dur, BWV 809
    Sviatoslav Richter (Klavier)

  • 06:10 Uhr

    Johann Michael Bach
    'Liebster Jesu, hör mein Flehen', Dialog zum Sonntag Reminiscere
    Kanaaniterin - Maria Zedeliusm, Sopran
    Christus - Michael Schopper, Bass
    Jünger - David Cordier, Countertenor
    Jünger - Paul Elliott, Tenor
    Jünger - Hein Meens, Tenor
    Musica Antiqua Köln
    Leitung: Reinhard Goebel

    Dietrich Buxtehude
    'Wo soll ich fliehen hin?', Kantate für Soli, 2 Violinen, 2 Violen, und Basso continuo, BuxWV 112
    Bettina Pahn, Sopran
    Patrick van Goethem, Countertenor
    Jörg Dürmüller, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Fantasie für Orgel F-Dur, PD 55, Fantasia F2
    Peter van Dijk, Orgel

    Georg Philipp Telemann
    'Ich hatte viel Bekümmernisse', Kantate zum Sonntag Reminiscere, TWV 1:843 für Alt, Sopran, Tenor, Baß, Chor, 2 Oboen, Streicher und Basso continuo,
    Veronika Winter, Sopran
    Lena Susanne Norin, Alt
    Jan Kobow, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Die "Kolonialmetropole Berlin" und 130 Jahre Afrika-Konferenz - Ein Kongress mit Performances, Film und Installationen an der Berliner Volksbühne

    Vom Vorbild zum Feindbild - Europas Blick auf Griechenland
    Ein Interview mit dem Historiker Achatz von Müller

    Die Angst im Nacken
    Über kollektive und individuelle Auswirkungen des Gefühls der Bedrohung ein Interview mit dem Psychoanalytiker Rolf Haubl

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Alter Hass und neue Bedrohung - Antisemitismus in Europa
    Ein Interview mit dem Soziologen Armin Nassehi

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Marica Bodrozic

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Dem Leiden und der Liebe Stimme geben“ - Vom Beten in allen Lebenslagen
    Von Spiritual Paul Deselaers
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 450 Jahren: Rio de Janeiro wird gegründet

  • 09:30 Uhr

    Venezuela am Abgrund?
    Die venezolanische Soziologin Francine Jácome im Gespräch mit Peter B. Schumann

    Francine Jácome hat eine Studie über Gewalt, Unsicherheit und politische Polarisierung veröffentlicht, in der zentrale Aspekte der Gesamtsituation in Lateinamerika erfasst sind. Das Thema Gewalt ist längst ein globales, hat aber in Venezuela vor allem in der Alltagskriminalität eine besonders extreme Ausprägung gefunden. Mit dem Amtsantritt des vor zwei Jahren verstorbenen Hugo Chávez nahm das gegenwärtige Chaos seinen Lauf. Der Publizist Peter B. Schumann befragt die Soziologin Jácome darüber, wieso die Regierung dieses ölreichsten Landes in Lateinamerika nicht in der Lage ist, ihre Bevölkerung problemlos zu ernähren, warum die Devisen nicht ausreichen, um Venezolaner damit zu versorgen und warum die Opposition massiv unterdrückt wird.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Obersten Stadtkirche in Iserlohn
    Predigt: Pfarrer Andres Michael Kuhn
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Jürgen Trittin, B90/ Grünen, MdB

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Athleten vom anderen Stern
    Leben mit Schlittenhunden in Lappland

    Grandiose Kulisse
    1.200 Jahre Stadt und Bistum Hildesheim

    Kuscheln im Kalten
    Im rumänischen Eishotel

    Kultur entlang der Autobahn
    Mit dem Bus von Freiburg nach Lissabon

    Das Grüne Gold der Maori
    Auf der Suche nach dem Pounamu-Stein auf Neuseelands Südinsel

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Direktor des Museum Ludwig Köln Yilmaz Dziewior im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Yilmaz Dziewior ist Kunsthistoriker und Kurator für zeitgenössische Kunst. Im Februar 2015 übernimmt er die Leitung des Museum Ludwig in Köln. Und er wird den Österreich-Pavillon auf der 56. Kunstbiennale Venedig kuratieren, die 2015 unter der künstlerischen Leitung von Okwui Enwezor stattfindet. Dem art-magazin sagte er: "Das liegt mir am Herzen: Besucher für das Museum zu gewinnen, die sonst nicht so viel mit Kunst zu tun haben. Das liegt auch an meiner eigenen Sozialisierung: Meine Eltern können bis heute nichts mit aktueller Kunst anfangen." Geboren 1964 in Bonn, arbeitete Yilmaz Dziewior nach dem Studium Anfang der 90er-Jahre als Kunstkritiker für die Bonner Rundschau. Für seine Promotion untersuchte er 'Glas als raumdefinierendes Element im Werk von Mies van der Rohe'. Er war Direktor des Kunstvereins in Hamburg und des Kunsthauses Bregenz.

  • 15:05 Uhr

    Auf der Suche nach dem Soul - die ghanaische Sängerin Y'Akoto
    Von Marlene Küster

    Mit ihrer einzigartigen und markanten Stimme wird Y'Akoto mit Billie Holiday und Nina Simone verglichen. Für ihre Mischung aus Folk, Pop, Soul, Jazz und afrikanischen Einflüssen hat sie selbst ein Genre erfunden: Soul Seeking Music. "Diese Bezeichnung passt irgendwie", sagt sie. "Denn ich bin eigentlich immer noch auf der Suche nach der Definition meines Sounds und er kommt auf jeden Fall von der Seele und vom Herzen." Y'Akoto schreibt ihre Songs selbst und komponiert auch die Musik. Das, was sie erlebt, was ihr auffällt und nahegeht, verarbeitet sie in ihren Liedern: Szenen aus dem alltäglichen Leben, die Geschichte eines Kindersoldaten, Selbstmord oder Liebeskummer. Auf dem aktuellen, sehr überzeugenden Album 'Moody Blues' kommen Kontraste, Höhen und Tiefen des Lebens zum Ausdruck wie beispielsweise im Song 'Off The Boat': Ein junger Mann verlässt auf einem Boot seine Heimat und seine Liebe. Er sucht in weiter Ferne ein besseres Leben, stirbt aber auf der Reise und seine Leiche wird ins offene Meer geworfen. Y'Akoto wurde 1988 in Hamburg geboren und wuchs in Ghana auf. Die Tochter einer Deutschen und eines Ghanaers pendelt von klein auf zwischen Europa, Westafrika und den USA. "Ich gehe weder wie ein Architekt noch ein Bauarbeiter vor, wenn ich komponiere", gibt sie entschieden zu verstehen. Dahinter stecke kein Kalkül, sondern vielmehr ihre Intuition.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Heinz Rein: Finale Berlin
    (Schöffling & Co.)
    Ein Beitrag von Ursula März

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Eingriff ins Hirn
    Die Wirkung tiefer Elektroden auf die Psyche
    Von Kristin Raabe

    Ein Loch im Schädel, darin ein dünner Draht. Und Stromstöße - mit dieser Methode werden bereits seit etwa zehn Jahren psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Zwangsstörungen behandelt. Nun gehen Mediziner dazu über, den Eingriff auch bei anderen Erkrankungen zu erproben, zum Beispiel bei Alzheimer oder Chorea Huntington.
    Nicht immer erreichen die Forscher, was sie anstreben. Manchmal aber auch mehr, als sie erwarten. Bekannt ist der Fall eines Mannes, der zur Behandlung seiner Fettleibigkeit stimuliert werden sollte. Der Erfolg blieb aus, stattdessen entwickelte der Patient mit den tiefen Hirnelektroden unbekannte Gedächtnisleistungen. Auch sein IQ stieg. Schon werden Stimmen laut, die diesen Eingriff zum sogenannten Neuroenhancement - also zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit - bei Gesunden einsetzen wollen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Wege des Ausgleichs - Der Dirigent Daniel Barenboim über interkulturelle Konflikte im Gespräch mit Julia Spinola

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Dichter, Rebell und Volksheld - Zum Tod des kurdisch-türkischen Schriftstellers Yasar Kemal

    Die Vordenker von Pegida - Stefan Weidners Streitschrift "Anti-Pegida"

    "Zellen" - Eine Louise Bourgeois-Ausstellung im Haus der Kunst in München

    "Report" - Michael Talke inszeniert das neue Stück von Ulrike Syha in Leipzig

    Die "Kolonialmetropole Berlin" und 130 Jahre Afrika-Konferenz - Ein Kongress mit Performances, Film und Installationen an der Berliner Volksbühne

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Allergene kennzeichnen! - Wie Bäcker und Küchenchefs die neue Verordnung umsetzen

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 23. Spieltag mit den Spielen:
    Borussia Mönchengladbach - SC Paderborn 07 und
    Werder Bremen - VfL Wolfsburg

    2. Fußball-Bundesliga, 23. Spieltag:
    FC St. Pauli - Erzgebirge Aue,
    1. FC Heidenheim - Fortuna Düsseldorf sowie
    RB Leipzig - 1. FC Union Berlin

    Social Media - Vernetze Fußballstadien, Fluch oder Segen für die Bundesligavereine?

    Internationaler Fußball - Fußball in Singapur

    Letze Chance für Ignoranten - Kommentar zur geplanten FIFA-Winter-WM 2022 in Katar

    Olympia 2016 - IOC-Chef Bach zu Besuch in Rio

    Olympia 2024 - Stimmung in Berlin (Flughafen, Senatssitzung am Di, im Neuen Museum)

    Ski nordisch - WM in Falun/SWE: Massenstart klassisch Männer

    Bob- und Skeleton WM in Winterberg: 3. und 4. Lauf Zweierbob Männer / Team WM Bob- und Skeleton

    Rodeln - EM und Weltcup-Finale in Sotschi/RUS

    Ski Alpin - Weltcup Riesenslalom der Männer in Garmisch

    Volleyball - Pokalfinale zwischen der SVG Lüneburg und dem VfB Friedrichshafen

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Das Ende naht
    Eine kurze Reise auf dem Fluss der Zeit
    Von Egon Koch
    Regie: der Autor
    Produktion: SWR 2013

    Zeit ist allgegenwärtig. Wir gewinnen sie, wir schlagen sie tot, wir hetzen hinter ihr her oder sie zerrinnt uns zwischen den Fingern. Und am Ende ist sie abgelaufen. Von diesem Ende aus bereist Autor Egon Koch den Fluss der Zeit. Er begegnet Menschen, für die Zeit Beruf und Berufung ist, er geht dem Pop-Mythos des 'Club 27' nach - Leben und Tod von Musikern wie Jimi Hendrix und Amy Winehouse, die mit 27 gestorben sind. Und er trifft Todgeweihte: Menschen, die sterbenskrank sind und wissen, dass ihr Ende naht. Der Mensch hat keine Zeit; er ist sie. Und dann gibt es ja auch noch die Ewigkeit.

  • 21:05 Uhr

    Spannungen. Musik im Kraftwerk Heimbach 2014

    Olli Mustonen
    Nonett für vier Violinen, zwei Violen, zwei Violoncelli und Kontrabass Nr. 1

    Sergej Rachmaninow
    Suite für zwei Klaviere Nr. 2 C-Dur, op. 17

    'Vocalise', bearbeitet für Kontrabass und Klavier

    Antonín Dvořák
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 14 As-Dur, op. 105

    Antje Weithaas, Violine
    Benjamin Beilman, Violine
    Caroline Goulding, Violine
    Hyeyoon Park, Violine
    Rachel Roberts, Viola
    Volker Jacobsen, Viola
    Anastasia Kobekina, Violoncello
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Nikita Naumov, Kontrabass
    Artur Pizarro, Klavier
    Lars Vogt, Klavier
    Christian Tetzlaff, Violine
    Elisabeth Kufferath, Violine
    Tanja Tetzlaff, Violoncello

    Aufnahme vom 15.6.14 aus dem Kraftwerk Heimbach

    Olli Mustonen mag es vielseitig: Er ist nicht nur als brillanter Klaviervirtuose unterwegs, sondern auch als Dirigent und Komponist erfolgreich. In seinem Nonett Nr. 1 aus dem Jahr 1995, einem opulent klingenden Stück in der nicht alltäglichen Besetzung für zwei Streichquartette und Kontrabass, nimmt er überaus geschickt Bezug auf große Vorbilder wie Bach, Beethoven und Sibelius. Neoklassizistisch und neoromantisch, so könnte man diese Musik umschreiben. Rachmaninows vollgriffige Suite für zwei Klaviere, eine Folge von vier Charakterstücken, machte nicht nur bei ihrer Uraufführung 1901 in Moskau Eindruck, sondern auch in der Interpretation von Lars Vogt und seinem Pianistenfreund Artur Pizarro. Die 'Vocalise', hier zu hören in einer Bearbeitung für Kontrabass, ist ein echter Rachmaninow-Ohrwurm. Antonín Dvořáks Streichquartett op. 105 war dann der klangvolle, tiefsinnige Abschluss beim Kammermusikfest 'Spannungen' 2014. Dvořák schüttet hier noch einmal sein Herz aus, wohl auch aus Glück darüber, dass er endlich aus Amerika in seine geliebte böhmische Heimat zurückkehren konnte.

  • 23:30 Uhr

    Zwischen Hochglanz-Event und Turnhallen-Mief: Wo steht der deutsche Volleyball?

    Gesprächsteilnehmer:
    Stefan Hübner, Trainer des Pokalfinaldebütanten SVG Lüneburg,
    Stelian Moculescu, Trainer des Abonnements-Pokalsiegers VfB Friedrichshafen und
    Klaus-Peter Jung, Geschäftsführer der Deutschen Volleyball Liga

    Die Fragen stellt Bastian Rudde.