Jenseits der Gleichberechtigung
Ein sozialpsychologisches Forschungsprojekt über Frauen in der Arbeitswelt
Wie pädophile Straftäter ihre Therapie erleben
Eine Studie gibt Einblick in die Arbeit der forensischen Psychiatrie
Erweiterter Blickwinkel durch Visual History
Eine Berliner Tagung zur historischen Bildforschung
Nationale und internationale Herausforderungen der Demografie
Interview mit Prof. Tilman Mayer anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Demografie in Leipzig
Schwerpunkt:
Als Europa die Welt beherrschte
Eine neue Globalgeschichte des Kolonialismus
Am Mikrofon: Dörte Hinrichs
Nicht Könige, nicht militärische Feldzüge haben das Zeitalter des Kolonialismus eröffnet. Nein, es waren Kaufleute, Siedler und Missionare, Forscher und Abenteurer, die Kolumbus und den anderen Entdeckern gefolgt sind. Es waren zumeist Privatleute, teilweise vernetzt, aber ohne staatlichen Auftrag, die die 500-jährige Expansion Europas in Gang gesetzt haben. Die Könige seien lange Zeit nur Trittbrett gefahren, interessiert an Gold, Gewürzen und Machtzuwachs, aber sehr zögerlich mit Investitionen, denn schon damals waren die Kassen knapp. Das ist eine der Thesen, die der Freiburger Historiker Wolfgang Reinhard in seiner gerade erschienenen Gesamtschau des Kolonialismus vorlegt - mit dem Titel "Die Unterwerfung der Welt". Überhaupt wird das Bild des Kolonialismus in der Forschung gerade revidiert. Denn neue Aspekte treten in den Vordergrund, wie etwa die Rolle der einheimischen Eliten, die mit den Kolonialherren beim Sklavenhandel kollaborierten. Außerdem beleuchten die Historiker das kurze Kapitel deutscher Kolonialherrschaft und seine langfristigen Folgen. Das war keine harmlose Episode, denkt man nur an den Völkermord an den Hereros in Namibia.