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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 13.03.2016

  • 00:05 Uhr

    Vom Konflikt zum Dialog
    Eine Lange Nacht über Mediation und Migration
    Von Blanka Weber
    Regie: Rita Höhne

    Mediation ist ein Mittel und eine Chance, Konflikte zwischen Menschen jenseits von Rechtsanwälten und Gerichten zu klären. Mediation ist ein altes Geschäft. Schon der attische Grieche Solon (um 600) beschäftigte sich mit der Frage, wie in der Gesellschaft zwischen 'oben' und 'unten' Gerechtigkeit geschaffen werden kann, wie Güter fair verteilt und eine Balance zwischen dem Volk und denen 'da oben' funktionieren kann. Es ist das ewige Bemühen um Recht haben und Recht geben, um ideellen oder materiellen Ausgleich. Wenn heute Mediatoren um Rat gefragt werden, geht es um Streit wegen Firmenanteilen, familiäre Unternehmensnachfolge, frustrierte Mitarbeiter, Mobbing, Probleme zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen. Ohne Mediation könnte alles dies zu endlosen Streitigkeiten führen. Der Markt der Mediatoren boomt: Es gibt Schulmediatoren, Konfliktlotsen, Mediatoren, die spezialisiert sind auf Arbeitsrecht, auf Familienrecht, Wirtschaft oder Verwaltung. Inzwischen werden Vermittlungen zwischen verschiedenen Kulturen, nicht nur in Flüchtlingsunterkünften, immer wichtiger. Eine 'Lange Nacht' über Wege vom Konflikt zum Dialog.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Franz Liszt
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 A-Dur
    Yefim Bronfman, Klavier
    Pittsburgh Symphony Orchestra
    Leitung: Manfred Honeck

    Aufnahme vom 14.6.15 aus der Heinz Hall in Pittsburgh

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Johannes Brahms
    Sextett für 2 Violinen, 2 Violen und 2 Violoncelli Nr. 1 B-Dur, op. 18.
    Bearbeitet für Klavier, Violine und Violoncello
    Trio Jean Paul

  • 06:10 Uhr

    Jean de Castro
    Judica me, Domine à 5
    La Capella Ducale
    Musica Fiata Köln
    Leitung: Roland Wilson

    Antonio Vivaldi
    Konzert für Violine, Orgel und Streicher d-Moll, RV 541
    Fabio Biondi, Violine
    Rinaldo Alessandrini, Orgel
    Europa Galante
    Leitung: Fabio Biondi

    Johann Rosenmüller
    'Magnificat'. Geistliches Konzert für Soli, 2 Violinen, 2 Violen und Basso continuo
    Cantus Cölln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Carl Friedrich Gessel
    'Sie sind nicht alle dem Evangelio gehorsam'. Kantate
    Dorothee Mields, Sopran
    Britta Schwarz, Alt
    Jörn Lindemann, Tenor
    Andreas Post, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Telemann-Kammerorchester Michaelstein
    Leitung: Ludger Rémy

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Do it! Tanztheater mit Flüchtlingskindern in Hamburg

    Ende der Konsensrepublik - Interview mit dem Historiker Paul Nolte

    Gelingendes Leben - Interview mit dem Soziologen Hartmut Rosa

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Antisemitismus - Interview mit dem Publizisten Micha Brumlik

    Denk ich an Deutschland: der Publizist Mainhardt Graf von Nayhauß

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Frau Hiob. Das alttestamentliche Ehepaar zwischen Protestieren und Akzeptieren
    Von Susanne Krahe, Unna
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 135 Jahren: Der russische Zar Alexander II. wird in Sankt Petersburg ermordet

  • 09:30 Uhr

    Arbeitswelt 4.0 - Zur digitalen Zukunft der Arbeit (2/3)
    Die Organisations-Beraterin Mira Czutka im Gespräch mit Bärbel Wossagk
    (Teil 3 am 20.3.16)

    Es stellen sich viele gesellschaftliche und kulturelle Fragen für die Zukunft der Arbeit. Wie sieht sie aus, die Arbeitswelt, in der die digitale Revolution Alltag geworden ist?
    Mira Czutka ist eigentlich Textil-Ingenieurin, die nach Jahren im operativen Geschäft ihr Herz für Team- und Organisationsfragen entdeckt hat. Sie war zwölf Jahre lang führende Diversity-Managerin in einem globalen hightech-Unternehmen. Jetzt berät sie Unternehmen, die wissen wollen, wie sie mit Organisation, Werten, Hierarchie und Vertrauen umgehen sollen, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Bonifatius in Emmendingen
    Predigt: Pfarrer Herbert Rochlitz
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Yakov Hadas-Handelsmann, Botschafter in Deutschland des Staates Israel

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    ERFAHREN, ERLEBEN, ENTDECKEN
    Reisen abseits der Touristenströme
    Live von der Internationalen Tourismus Börse in Berlin

    Am Mikrofon: Daniela Wiesler und Andreas Stopp

    Das unbeschwerte Reisen hat in den vergangenen Monaten einen Dämpfer erfahren. Die Schicksale tausender Menschen, die sich in einem Treck nach Norden aufmachen, um dem Elend ihrer Heimat zu entfliehen, lassen viele nicht kalt. Gleichzeitig wird leichtes und unkompliziertes Reisen, wie wir es bisher gewöhnt sind, zunehmend schwieriger: Grenzkontrollen und Sicherheitsbedenken lassen das ungehinderte und problemlose Reisen zunehmend als hohes und schützenswertes Gut erscheinen. Selbst zu bestimmen, wann, wie lange und wohin man sich durch die Welt bewegt - das ist ein Wert, der uns gerade in diesen Tagen immer wieder bewusst wird.
    Wir treffen vor der Kulisse der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin Menschen, die in diesem Bewusstsein reisen: Sie haben sich jeweils auf einen ganz besonderen Trip gemacht. Manchmal nicht ungefährlich, ab und an entbehrungsreich sind ihre Erlebnisse. Aber ihre Erfahrungen sind umso intensiver: Alleine mit dem Fahrrad nach China zu radeln, erfordert nicht nur Mut, sondern Offenheit den anderen Menschen in ihren Lebenswelten gegenüber. Jahrzehnte mit einem Auto ganze Kontinente zu entdecken, das lehrt Genügsamkeit. Mit Huskys durch die weißen Weiten Spitzbergens zu jagen, schult den Blick fürs Überlebensnotwendige. Die gefährdeten Tierarten Afrikas in freier Wildbahn zu beobachten, lässt uns begreifen, wie sehr wir als Menschen verantwortlich sind für die Erhaltung der Natur. All‘ diesen besonderen und individuellen Reisen gemeinsam ist eine Art Demut des kleinen Abenteurers in der großen Welt und gleichzeitig die erfüllende Freude an der Schönheit der Erde und ihrer Bewohner.
    Daniela Wiesler und Andreas Stopp unterhalten sich mit ihren Gästen aber auch über Erkenntnisse auswärtiger Besucher unseres Landes. Die Musikgruppen und Interpreten auf der Bühne in der Halle 4.1 stammen aus Cuba, Island, der Türkei und Nicaragua.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Roger de Weck, Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Er ist ein Medienmacher mit vielen Facetten. 1953 im schweizerischen Freiburg als Sohn eines Bankiers geboren, aufgewachsen in Genf und Zürich, schrieb er nach dem Wirtschaftsstudium in St. Gallen für verschiedene Zeitungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Mit Max Mabillard veröffentlichte er 1977 den Bestseller 'Der Fall Chiasso' über einen Finanzskandal bei der Großbank Crédit Suisse. Er war Chefredakteur des Zürcher Tages-Anzeiger und bei der ZEIT in Hamburg. Als Moderator der 'Sternstunde Philosophie' machte er die Philosophie zum Fernsehthema. Viel Aufsehen erregte sein mit Jürg Altwegg 2011 herausgegebenes Buch 'Sind die Schweizer die besseren Deutschen?' über den Hass auf die kleinen Unterschiede. Roger de Weck ist verheiratet, Vater von vier Kindern und lebt in Zürich und in Bern. Seit 2011 ist er Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft.

  • 15:05 Uhr

    Vom Straßenkind zum Star
    Seu Jorge und der brasilianische Samba-Funk
    Von Jan Tengeler

    Seu Jorge ist einer der großen brasilianischen Stars, seine Geschichte klingt wie ein Märchen: 1970 geboren lebte er als Straßenkind in den Vororten von Rio. Samba und Funk halten ihn in schweren Jugendzeiten am Leben, bis er wegen seiner Baritonstimme entdeckt wird. Seine erste Solo-CD erscheint 2002, sie enthält Samba, Reggae, Rap und Funk. Der Titel 'Carolina' wird zum großen Hit. Durch eine Rolle im Film 'City of God' wird er auch als Schauspieler bekannt und erregt internationale Aufmerksamkeit. Seitdem erfrischt er die brasilianische Popkultur regelmäßig mit neuen Einflüssen, ohne die Fundamente um Samba und Bossa zu vergessen. Eben sowenig vergisst er es, in seinen Texten offen über seine schwierige Kindheit und die vielen Außenseiter der Gesellschaft zu berichten.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Guntram Vesper: Frohburg. Roman
    (Schöffling & Co. Verlag)
    Vorgestellt von Helmut Böttiger

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Neue Technik, neue Ethik
    Über den Tabubruch am Embryo
    Von Christiane Knoll

    Christiane Knoll spricht in Wissenschaft im Brennpunkt mit Prof. Jennifer A. Doudna, amerikanische Biochemikerin und Molekularbiologin an der University of California, Berkeley; entwickelte zusammen mit Emanuelle Charpentier die CRISPR-Cas Technik und gehört zu den prominenten Befürwortern eines Moratoriums

    Beiträge von Michael Lange:
    Cut, paste, copy - Wie funktioniert die neue Genschere CRISPR-Cas 9
    Tabubruch am Embryo - Was Kathy Niakan vorhat und Großbritannien davon hält
    Wer zieht die Grenze? - Über den Umgang mit den neuen Möglichkeiten

    Eine britische Behörde erlaubt einer Forscherin, menschliche Embryonen zu manipulieren. Ein Tabubruch - der in der Öffentlichkeit erstaunlich wenig Beachtung erfährt. Seit etwa dreißig Jahren sind wir in der Lage, menschliches Erbgut zu verändern. Seitdem konnte der aufmerksame Beobachter mehrere Wellen von Euphorie ausmachen, meist begleitet von massiven Ängsten angesichts der Risiken. Würden wir bald Designer-Babys gebären, gesund, schön, intelligent? Nun: Bis heute gibt es sie nicht. Dafür eine neue Technik namens CRISPR-Cas, die Schnitte ins Erbgut so einfach, billig und präzise macht, dass selbst Genforscher ein Moratorium und eine öffentliche Diskussion dringend anmahnen.
    Die Frage, die sich inzwischen stellt, ist eine andere: Ist es dafür nicht längst zu spät? Im April 2015 veröffentlichte eine chinesische Arbeitsgruppe Experimente mit menschlichen Embryonen. Jetzt soll es ähnliche Versuche auch in Europa geben: Eine britische Behörde hat sie Anfang Februar genehmigt. Noch geht es um Grundlagenforschung. Doch zum Designer-Baby ist es diesmal wirklich nicht mehr weit.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Gen-Schnipsel - Heil oder Manipulation des Menschen? Regine Kollek im Gespräch, Professorin für Technologiefolgenabschätzung in der Medizin an der Universität Hamburg
    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "COW" - Ein Ballett von Alexander Ekman an der Semperoper Dresden

    "Feinde - Die Geschichte einer Liebe" - Yael Ronen inszeniert nach Isaac Bashevis Singer am Gorki Theater Berlin

    "Unfinished" - Die Ausstellung zur Eröffnung der neuen Met-Dependance in New York

    Gründer der Hofer Filmtage Heinz Badewitz gestorben

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 17:55 Uhr

    Deutschlandfunk aktuell - Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt haben gewählt

  • 20:10 Uhr

    It’s Monk Time -
    Die irre Geschichte einer amerikanischen Beatband in der deutschen Provinz
    Von Tom Noga
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: DLF 2013

    In den wilden 60er-Jahren schufen in der Bundesrepublik fünf musikbegeisterte ehemalige GIs eines der verrücktesten Projekte einer verrückten Dekade. Die Monks trugen, dem Bandnamen entsprechend, Mönchskutten und auf den Köpfen Tonsuren. Sie spielten eine Art Minimal-Beat: ein bisschen Dada und ganz viel Punk, obwohl der ja noch gar nicht erfunden war. Die Musik der Monks klang komplex wie Free Jazz und repetitiv wie die deutschen Elektroniker ein Jahrzehnt später. Mit anderen Worten: In die Provinz zwischen Flensburg und Garmisch passten die Monks wie hoch entwickelte Aliens, die eine Laune des Schicksals auf einen Wüstenplaneten gebeamt hat. Ein Jahr hielt die Band durch, dann löste sie sich auf. Eine Implosion, die keine Spuren hinterließ? Tatsächlich ist der Einfluss der Monks auf die deutsche Popmusik kaum zu unterschätzen. Der Autor traf nicht nur die drei noch lebenden 'Mönche', sondern auch zahlreiche Musiker, die sich bis heute auf die Monks berufen.

  • 21:15 Uhr

    Gipfeltreffen der jungen Streicher-Elite
    Das Abschlusskonzert vom 24. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds 2016
    Von Dagmar Penzlin
    Aufnahme vom 28.2.16 aus dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

    Die Deutsche Stiftung Musikleben unterstützt seit mehr als einem halben Jahrhundert den Spitzennachwuchs der Klassik-Szene. Besonders begehrt sind bei der jungen Streicherelite die Schätze aus dem angegliederten Deutschen Musikinstrumentenfonds: Raritäten etwa von Stradivari, Guarneri oder Guadagnini locken als Gewinn beim Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds, der in diesem Jahr zum 24. Mal in Hamburg stattgefunden hat. Rund zwei Dutzend Instrumente waren neu zu vergeben, darunter eine Stradivari-Geige aus dem Jahr 1680. Ebenfalls als Leihinstrument auf Zeit zu gewinnen: ein Violoncello aus der Werkstatt von Haiko Seifert aus Plauen. Wer eine der Kostbarkeiten aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds spielen möchte, muss in der Bewerbung Gewinne bei namhaften Wettbewerben nachweisen und bei einem Vorspiel überzeugen. Herausragende Preisträger gestalten schließlich das Abschlusskonzert.