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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 26.03.2016

  • 00:05 Uhr

    Das schlimmste Verbrechen
    Von Gilbert Keith Chesterton
    Regie: Jutta Schnirch
    Gelesen von Martin Seifert
    Produktion: SFB 1997
    Länge: 49'00

    Der Londoner Rechtsanwalt Granby bittet seinen Freund, den Menschenkenner Pater Brown, um eine Einschätzung der Kreditwürdigkeit von James Musgrave. Zwar hat der junge Hauptmann versichert, das beträchtliche Darlehen von Granbys Kanzlei spätestens nach dem Tod seines Vaters zurückzuzahlen, doch Granby scheint James nicht ganz zu trauen. Brown ist noch aus einem anderen Grund an der Charakterfestigkeit des jungen Mannes interessiert: Seine Nichte Betty will sich mit ihm verloben! Der Priester spürt jedoch, dass irgendetwas vorgefallen sein muss, das Betty verunsichert. Er beschließt, gemeinsam mit Granby den alten Baron Musgrave in seinem Schloss an der Küste von Northumberland aufzusuchen und sich zu vergewissern, dass James tatsächlich dessen Alleinerbe wäre. Die widersprüchlichen Aussagen des alten Exzentrikers lassen in Pater Brown Zweifel keimen, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht.

  • 01:05 Uhr

    Neues aus der aktuellen Musikszene

    Vor 40 Jahren erschien mit Peter Framptons "Comes Alive" eines der erfolgreichsten Livealben der Rockgeschichte

    Konzertmitschnitte, Livemusik

    Live im Studio: Udo Vieth

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Peter Kapern

  • 09:05 Uhr

    Vor 500 Jahren: Der Schweizer Universalgelehrte Conrad Gessner geboren

  • 09:10 Uhr

    Schräger Vogel - Geschichten vom Kuckuck

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Tenor Julian Prégardien

    1984 wurde er in Frankfurt am Main in eine besonders musikalische Familie hineingeboren. Sein Vater ist der international bekannte lyrische Tenor Christoph Prégardien. Julian Prégardien ist ein Sänger, der sich in allen Bereichen der Kunstmusik tummelt - als Opernsänger ebenso wie als Lied- und Konzertsänger.
    Seine besondere Liebe gilt dem Kunstlied. „Das deutsche Kunstlied ist mit das Höchste, was man sich an Kultur vorstellen kann“, so äußerte sich der Sänger einmal. Gleichwohl nahm Julian Prégardien 2009 ein erstes Festengagement an einem Opernhaus an, am Opernhaus seiner Geburtsstadt Frankfurt. Lehrreiche vier Jahre seien es gewesen - so Prégardien im Rückblick. Seine musikalische Ausbildung hatte Julian Prégardien schon als Kind begonnen, im Knabenchor des Limburger Doms. An der Musikhochschule in Freiburg setzte er seine Sängerausbildung fort. Obwohl Julian Prégardien heute mit vielen modernen Orchestern konzertiert, sind es doch die auf die Alte Musik spezialisierten Klangkörper, die ihn besonders interessieren, wie die Akademie für Alte Musik Berlin, das Helsinki Baroque Orchestra oder Concerto Copenhagen. Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit lehrt der in der Nähe Münchens lebende Tenor an der Musikhochschule der bayerischen Landeshauptstadt. Dort hat er einen Lehrauftrag in der Oratorienklasse.

  • 11:05 Uhr

    When I'm Sixty Four - Draufgänger in Großbritannien
    Mit Reportagen von Ruth Rach
    Am Mikrofon: Katrin Michaelsen
    (DLF 2014)

    Schon die Schauspielerin Bette Davis wusste: "Alt werden ist nichts für Feiglinge". Dabei werden die Europäer immer älter. Und da liegt das Paradox: Jeder will lange leben, aber niemand will altern. Da Älterwerden wie eine Krankheit gesehen wird, die nur Schmerz und Tod bringt. Das gängige Klischee in den Köpfen: Jung sein bedeutet Freiheit. Alter hingegen Abhängigkeit und Einsamkeit. Das kann zwar stimmen, muss aber nicht so sein, wie Beispiele aus Großbritannien zeigen. Die Sendung 'Gesichter Europas' erzählt von denen, die Neues ausprobieren und andere Wege gehen wollen. Berichtet wird über ungewöhnliche Entwürfe, die auf freudvolle Weise mit dem Älterwerden umgehen. Eine Begegnung mit Fanny Karst, der Modeschöpferin hinter dem Label 'Old Ladies Rebellion'. Ein Besuch bei Mike Jenn in seinem Men's shed - ein Refugium für Männerrunden in Nordlondon. Und ein Workshop mit dem berühmten Opernhaus Glyndebourne, das die Oper 'Don Giovanni' mit Demenzkranken und ihren Angehörigen einstudiert hat.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Profiteure des Chaos - Die Terroristen des IS etablieren sich in Libyen

    Zerfall auf Raten? Schützt oder destabilisiert die neue Mauer in Bagdad das Land

    Terror gegen die EU - Nach dem Angriff auf die Mission in Mali

    Weg mit dem Union Jack - Neuseeland und die Abstimmung über seine Flagge

    Am Mikrofon: Anne Raith

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Sei einfach Du selbst, locker und überzeugend: Was man zum Vorstellungsgespräch wissen sollte
    Nachdem es in 'Campus & Karriere' am Karfreitag (25.3.16) um die Bewerbung ging, dreht sich die Sendung heute um den nächsten Schritt, das Vorstellungsgespräch. Bewerbungsexperten und Personalverantwortliche berichten über Trends und geben Tipps, wie man punkten kann bzw. welche Fettnäpfchen man vermeiden sollte.

    Gesprächsgäste:
    Philipp Löwer, Bewerbungsexperte bei der bundesweiten Online-Jobbörse 'stepstone'
    Martin Frick, Leiter Personalmarketing bei der ZF Friedrichshafen AG, internationaler Technologiekonzern und Autozulieferer
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Selbstversuch
    Worauf man achten sollte, wenn ein Unternehmen zu einem Videointerview einlädt

    Wenn "fiese" Fragen kommen
    Wie fühlen Unternehmen im persönlichen Gespräch auf den Zahn?

    Was sind "Killer" im Vorstellungsgespräch?
    Nachgefragt bei Personalverantwortlichen und Passanten in Köln

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Zu Hause vor dem Spiegel üben, angemessene Kleidung wählen, sich innerlich einstellen auf Fragen zum eigenen Können und zum angestrebten Job: Wer sich auf ein Vorstellungsvorgespräch vorbereitet, kann vieles vorher tun. Doch entscheidend ist, wie man dann in der Begegnung mit der Personalchefin oder dem -chef rüberkommt, ob man überzeugt. Denn sie wollen ja herauskitzeln, ob man zum Unternehmen passt und haben sich für das Gespräch natürlich auch einiges überlegt. Auch wenn es altmodisch klingt, der erste Eindruck macht dabei immer noch viel aus und die berühmte 'Chemie' ebenfalls. Nur locker und überzeugend sein, das sagt sich leichter als es ist. Wie kann man für sich werben ohne anzugeben, wie zum Beispiel überzeugen in einem Video-Interview oder per Skype-Telefonat, was viele Unternehmen inzwischen machen, bevor sie persönlich einladen?

  • 15:05 Uhr

    Musikmagazin

    Überlebende des Brooklyn-Hypes: Yeasayer bleiben eklektisch
    Vor etwa zehn Jahren entwickelte sich der New Yorker Stadtteil Brooklyn zum weltweiten Zentrum progressiver Popmusik - mit Bands wie Animal Collective, TV on the Radio oder Yeasayer. Diese Band wirft auch auf dem Anfang April erscheinenden Album "Amen & Goodbye" fröhlich Elektronica und Indie-Rock zusammen, so als hätte es den Brooklyn-Hype nie gegeben.

    Songs aus den Trümmern: Laura Gibson verarbeitet eine persönliche Katastrophe
    Die Geschichte hinter "Empire Builder", dem neuen Album von Folksängerin Laura Gibson, ist fast größer als die Musik. Kurz nachdem sie aus ihrem Heimatstaat Oregon nach New York gezogen war, zerstörte eine Gasexplosion ihren Wohnblock. Sie war glücklicherweise nicht zuhause, verlor aber in den Trümmern ihre gesamte Habe - und die Ideen vieler Jahre. Doch dieser Verlust stachelte sie offenbar erst recht an, neue hörenswerte Songs zu schreiben.

    Dreivierteltakt, Streicher und Choreinsatz für alle: Moderat im Corsogespräch
    Es hat eine Weile gedauert, bis aus Sascha Rings Projekt Apparat und dem Duo Modeselektor - Sebastian Szary und Gernot Bronsert - tatsächlich die eigenständige Band Moderat wurde. Am Anfang legten die drei Produzenten lange Pausen bis zur nächsten Zusammenarbeit ein. Inzwischen aber haben sie sich an den Bandgedanken und den damit einhergehenden Tour-Zirkus gewöhnt. Mit dem bald erscheinenden Album „III“ sind sie auf dem besten Weg, die neuen deutschen Elektro-Superstars zu werden. Vielleicht gerade weil sie darauf alles Mögliche ausprobieren. Gernot Bronsert, Sascha Ring und Sebastian Szary im Corsogespräch mit Fabian Elsäßer

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Tanya Lieske im Gespräch mit derSinologin Susanne Hornfeck auf der Leipziger Buchmesse

    Susanne Hornfeck: Ina aus China (dtv / Reihe Hanser)
    Susanne Hornfeck: Torte mit Stäbchen (dtv / Reihe Hanser)
    Susanne Hornfeck: Mulan. Verliebt in Schanghai (dtv / Reihe Hanser)
    Susanne Hornfeck / Nelly Ma: Chinesische Hausmittel (dtv / Reihe Hanser)
    Susanne Hornfeck / Nelly Ma: Die acht Schätze der chinesischen Heilküche (dtv / Reihe Hanser)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Nicht zu Ende gedacht
    Ungewöhnliche Einbruchsmethoden in hochsichere Netzwerke machen Sicherheitsexperten das Leben schwer

    Stille Post
    Videospielkanäle eignen sich hervorragend für vertraulichen Datenaustausch

    Aktuell:
    Wenig Innovation
    Apples Produkt-Neuvorstellungen fallen bescheiden und klein aus

    Ein Stückchen Hirn
    Der BrainScaleS-Computer der Universität Heidelberg arbeitet wie ein Gehirn

    Das Digitale Logbuch
    Simplex

    Info-Update

    Sternzeit, 26. März 2016
    Osternacht mit Sommerzeit

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Keine Sieben-Tage-Regel, keine Denkverbote - das ARD-ZDF-Jugendangebot
    Gespräch mit Florian Hager, Programmgeschäftsführer Junges Angebot von ARD und ZDF

    Viel zu zögerlich
    Die Auskunftspflicht im journalistischen Alltag

    O-Ton Nachrichten u.a.:
    Auf Erfolgskurs - die niederländische Online-Nachrichtenplattform Blendle erweitert ihr Angebot in Deutschland
    "Pranger der Schande" - das OLG-Gericht München hält BILD-Kampagne gegen rechte Hetzer für persönlichkeitsverletzend
    Abschied vom Fußball? Sky will in eigene TV-Produktionen investieren

    Schluss mit Print
    Der britische Independent wird zur reinen Online-Zeitung

    Am Mikrofon: Christoph Sterz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Machtgehabe - Christian Sedelmayer inszeniert Modest Mussorgskis „Boris Godunow“ am Staatstheater Wiesbaden

    Zu viele Bühnen, zu wenig Publikum? Theaterreform in Mecklenburg-Vorpommern

    Aldo Manuzio und die Renaissance - Eine Ausstellung in Venedig

    Wie politisch kann, darf und soll Kultur sein? -
    Hortensia Völckers, die Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, im Gespräch

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Der Aktionsplan "Wirtschaft und Menschenrechte": Eine Sisyphos-Aufgabe

  • 19:10 Uhr

    DFB - Fußball-Freundschaftsspiel in Berlin: Deutschland - England

    Fußball - Sicherheit bei Länderspielen

    Fußball - Analyse: Wie weit ist das englische Team mit Blick auf die EM?

    Fußball-EM 2016 - So wohnt "La Mannschaft" in Evian

    Luxemburg - Das nächste Island? Die Strategie des Fußballzwergs

    Eishockey - Playoff-Viertelfinale: Kölner Haie - Eisbären Berlin

    Wasserball - Letzte Chance für Rio?

    Handball - Nach der EM ist vor Rio, Interview mit Bundestrainer Sigurdson

    Tennis: Rückschritt bei der Gleichstellung?

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Juli Zeh liest aus ihrem Roman "Unterleuten"
    Mit ihr diskutieren Eva Menasse und Tobias Lehmkuhl
    Am Mikrofon: Hubert Winkels

    Juli Zeh ist eine der intellektuell und politisch profiliertesten Autorinnen der Gegenwart. 1974 in Bonn geboren, studierte sie Jura in Passau und Leipzig, besonders Europa- und Völkerrecht, abgeschlossen durch die Promotion. Es folgten längere Aufenthalte in New York und Krakau. Schon ihr Debütroman 'Adler und Engel' von 2001 wurde zu einem internationalen Erfolg, gefolgt von einem Reisebericht 'Die Stille ist ein Geräusch, eine Fahrt durch Bosnien', die Romane 'Spieltrieb', 'Schilf', 'Nullzeit' und diverse Essaybände und politische Pamphlete. Inzwischen sind Juli Zehs Romane in 35 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Rauriser Literaturpreis (2002), dem Hölderlin-Förderpreis (2003), dem Ernst-Toller-Preis (2003), dem Carl-Amery-Literaturpreis (2009), dem Thomas-Mann-Preis (2013) und dem Hildegard-von-Bingen-Preis (2015).

    In ihrem neuen Roman, der erstmals im Münchner Luchterhand Verlag erscheint, wendet sich Juli Zeh der Provinz in Brandenburg zu, einer Gegend, in der sie auch lebt. Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf 'Unterleuten' irgendwo in diesem Berlinumfeld Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtlinge aus Berlin gern kaufen, um sich den Traum von einem unschuldigen und unverdorbenen Leben außerhalb der Hauptstadthektik zu erfüllen. Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Denn da ist nicht nur der Gegensatz zwischen den neu zugezogenen Berliner Aussteigern, die mit großstädtischer Selbstgerechtigkeit und Arroganz und wenig Sensibilität in sämtliche Fettnäpfchen der Provinz treten. Da ist auch der nach wie vor untergründig schwelende Konflikt zwischen Wendegewinnern und Wendeverlierern. In Brandenburg bricht die Hölle auf ...

    Mit 'Unterleuten' hat Juli Zeh einen Gesellschaftsroman über die wichtigen Fragen unserer Zeit geschrieben, der sich zu einem spannenden Thriller auswächst. Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses? Woran glauben wir? Und wie kommt es, dass immer alle nur das Beste wollen, und am Ende trotzdem Schreckliches passiert? Das sind einige der vielen Fragen, die im Roman aufgeworfen werden.

  • 22:05 Uhr

    REVISITED
    Forum neuer Musik 2001

    US Percussion

    John Cage
    One 4

    Ron Kuivila
    Technoirama

    Robert Ashley
    Basic 10

    Morton Feldman
    The King of Denmark

    Robyn Schulkowsky, Schlagzeug

    Aufnahmen vom 3.3.01 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Geboren 1953 in Eureka, South Dakota, darf man sie durchaus als Botschafterin der US-Avantgarde verstehen - auf ihrem Instrumentarium. Robyn Schulkowsky gehört zu den Pionieren solistischer Schlagmusik, und sie war auf diesem Terrain die erste Frau. Im Nachtkonzert des Forum neuer Musik 2001 präsentierte sie aktuelle Avantgardemusik aus den Vereinigten Staaten. Unter dem Motto 'Revisited' passieren alle Konzerte aus 17 Jahren Forum neuer Musik im Vier-Wochen-Turnus Revue. Festivalleiter Frank Kämpfer erweitert die Retrospektive aus seiner Sicht jeweils um ein heutiges Stück.

  • 22:50 Uhr

    DFB - Fußball-Freundschaftsspiel in Berlin: Deutschland - England

    Eishockey - Playoff-Viertelfinale: Kölner Haie - Eisbären Berlin

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 23:05 Uhr

    Spiel mir ein Lied vom Frieden, vom Schalom
    Die Lange Nacht des Giora Feidman
    Von Günter B. Ginzel
    Regie: Rita Höhne
    Wiederholung vom 4./5.11.06

    Von Giora Feidman sprechen heißt Klezmer erleben. "Wenn ich mein Instrument in den Mund nehme, bin ich kein Jude mehr, sondern trage eine spirituelle Botschaft von Frieden, vom 'Schalom', in die Welt." Das kann er in ein jüdisches Gebet kleiden oder mit Mozart ausdrücken, mit einem Tango oder einer Horra aus Israel. Für viele ist er die Inkarnation jüdischer Musik. Jüdische Musik? Was macht Musik mit ihrem universalen Anspruch zu jüdischer Musik? Warum haben deutsche Juden ausgerechnet dieses angeblich so typische "Sehnen und Stöhnen, Jauchzen und Jubeln" der Klezmer verabscheut? Was setzten sie dagegen? Was verstehen Juden unter jüdischer Musik? Existiert sie überhaupt? Und wie sieht sich Feidman selbst? Irritationen und Widersprüche, aber sicher auch manch neue Erkenntnis dürften nicht ausbleiben, wenn die 'Lange Nacht' dem Phänomen Feidman nachgeht. Im Dialog mit Feidman selbst, in Kurzreportagen, im Gespräch mit seinen Kritikern und mit kundigen Studiogästen wird der Künstler Feidman vorgestellt, sein Werdegang geschildert, dem Besonderen seines 'Singens' (so Feidman über sein Spiel) nachgespürt. Und es gilt den Menschen Feidman zu entdecken, der in der dritten Generation Klezmer ist, vor 80 Jahren in Argentinien geboren wurde, in Israel zu Hause ist und die meiste Zeit des Jahres in Deutschland lebt, wo er in meist ausverkauften Häusern spielt.