Islamkritik in der Kunst
In Berlin kommt Michel Houellebecqs "Unterwerfung" auf die Bühne
Live aus dem Deutschen Theater in Berlin
Gesprächsgäste:
Ulrich Khuon, Intendant, Deutsches Theater Berlin
Stephan Kimmig, Regisseur
Steven Scharf, Schauspieler
Lorna Ishema, Schauspielerin
David Heiligers, Dramaturg, Deutsches Theater Berlin
Uwe Eric Laufenberg, Intendant, Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Dr. Bekir Alboga, Beauftragter für interreligiösen Dialog der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB)
Torsten Gaitzsch, Redakteur 'Titanic'-Magazin
Am Mikrofon: Jürgen Wiebicke
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
laenderzeit@deutschlandfunk.de
Der französische Autor Michel Houellebecq zeichnet in seinem Roman "Unterwerfung" das Bild einer Gesellschaft, die sich unter einer muslimisch geprägten Regierung spürbar verändert. Das Buch erschien am Tag der Anschläge auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo". Seitdem steht der Schriftsteller unter Personenschutz. Wenn nun am Deutschen Theater Berlin eine Dramatisierung des Romans auf die Bühne kommt, wird wohl kein Polizeieinsatz nötig sein. Aber eine Frage beschäftigt doch: Haben die Attentate und die religiös begründeten 'Fatwa'-Mord-Drohungen gegen Künstler unsere Wahrnehmung von Kunst- und Meinungsfreiheit verändert? Dürfen Theater, Literatur, Satire und Bildende Kunst alles? Oder sollte man auf gewisse Äußerungen, Darstellungen und Veröffentlichungen verzichten, um erst gar keine neuen Gefährdungsszenarien entstehen zu lassen, keine schlafenden Hunde zu wecken? Immerhin: Es geht um Artikel 5 unseres Grundgesetzes: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.