Musik als friedvolle Waffe - die Band Songhoy Blues aus Mali
Von Marlene Küster
Songhoy Blues - das sind Aliou, Garba, Oumar und Nathanael Dembele. Vier junge Musiker, alle Mitte 20, die sich 2012 während der Unruhen im Norden von Mali zusammengetan hatten, um gegen die fanatischen islamistischen Kämpfer und das Verbot der Musik ein Zeichen zu setzen. Die Dschihadisten, die selbsternannten Gotteskrieger, hatten dort musikalische Aktivitäten mit drakonischen Strafen bedroht. Die engagierten Musiker mussten in den Süden nach Bamako flüchten. Dort haben sie dann die Band Songhoy Blues gegründet. Mit Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang kreieren sie treibende Rhythmen, erzählen große Geschichten. In den Liedtexten verarbeiten sie ihre persönlichen Erfahrungen. Im Song 'Desert Blues' legen sie den Fokus auf den Terror des radikalen Islam und die Zerstörungen der heiligen Grabstätten. Für Songhoy Blues hat Musik keine Grenzen. Die eigentliche Inspirationsquelle ist ihre lokale Musik. Sie wollen diese einheimischen Klänge mit Schlagzeugrhythmen zeitgenössischer und dynamischer gestalten. In der Band machen sie keine Unterschiede zwischen Konfession oder Stammeszugehörigkeit. Drei der Bandmitglieder kommen aus dem Norden von Mali und sind Muslime, der Schlagzeuger ist katholisch und kommt aus dem Süden. Die Lebenssituation der Menschen ist immer noch angespannt, erst ganz langsam nimmt das Leben wieder seinen gewohnten Lauf. Mittlerweile sind die Dschihadisten weg und Songhoy Blues konnten ihr Debütalbum 'Music In Exile' veröffentlichen. Es ist ein Album geworden, das anderen jungen Musikern Mut machen soll.