Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 03.04.2016

  • 00:05 Uhr

    Der Gesang, dem niemand widersteht
    Die Lange Nacht der Sirenen
    Von Agnese Grieco
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Homer, Jorge Luis Borges, Dante, James Joyce, Ovid, Platon, Goethe, Kafka, Edgar Allan Poe, Robert Walser, Rainer Maria Rilke, Tomaso de Lampedusa, Christian Andersen, Thomas Mann: Im Lauf der Jahrhunderte hat die Figur der Sirene immer wieder Dichter, Schriftsteller und Philosophen in ihren Bann gezogen, sie mit ihrer morbiden Schönheit verzückt und verschreckt. Für die Fantasie vieler Künstler war sie eine verlockende Herausforderung, auch die Filmindustrie hat sie später gewinnbringend ausgeschlachtet. Halb Fisch, oder halb Vogel - wenn man ihre altgriechische Genealogie genau betrachtet - lebt die Sirene als wohlbekannte Grenzgestalt, sinnlich betörend gedanklich beunruhigend in den Träumen der Menschen und in den Kunstdarstellungen immer weiter. Sie vermag das Menschliche und das Tierische, die Strenge eines geheimnisvollen Wissens und die Faszination der Verführung, das Verlangen nach dem vollkommenen Leben und die süße Sehnsucht nach dem Tod zu vereinen. Ursprünglich in dem blendenden Licht eines mythologischen Mittelmeermittags erschienen, kann sie ohne Mühe auch romantische nördliche Klippen zieren und Gewässer bevölkern oder sie spaziert durch die chaotischen Straßen der modernen Metropolen. Sie ist Verwandlungskünstlerin. Eines haben Komponisten und Musiker von ihr schon immer gewusst: die Stimme, der Gesang ist das Urgeheimnis der Sirene. Und was sie über den ewigen Kampf zwischen Mann und Frau zu erzählen weiß, bietet noch immer manche Überraschung …

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Georg Friedrich Händel

    Concerto für 2 Bläserchöre und Streicher, B-Dur, HWV 332
    Concerto für 2 Bläserchöre und Streicher, F-Dur, HWV 333

    Zefiro Baroque Orchestra
    Leitung: Alfredo Bernardini

    Aufnahme vom 2.7.12 im Rahmen des Rheingau Musik Festivals im Kloster Eberbach/Eltville

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Charles Marie Widor
    Symphonie Nr. 5 f-Moll für Orgel, op. 42,1
    Günter Kaunzinger, Orgel

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Ich bin die Auferstehung'. Geistliches Konzert für Bass, 2 Violinen, 2 Violen da gamba, 2 Zinken, 2 Trompeten, Fagott und Basso continuo, BuxWV 44
    Harry van der Kamp, Bass
    Instrumental-Ensemble

    Johann Sebastian Bach
    'Halt im Gedächtnis Jesum Christ'. Kantate am Sonntag Quasimodogeniti, für Soli, gemischten Chor und Orchester, BWV 67
    Martin Petzold, Tenor
    Matthias Weichert, Bass
    Jakob Wetzig, Countertenor
    Thomanerchor Leipzig
    Gewandhausorchester
    Leitung: Georg Christoph Biller

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Messe für Soli, Chor und Orchester C-Dur, KV 257
    Susanne Mentzer, Sopran
    Bernadette Manca di Nissa, Alt
    Neil Mackie, Tenor
    Stephen Roberts, Bass
    Choir of King's College Chapel
    English Chamber Orchestra
    Leitung: Stephen Cleobury

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Syrische Verstärkung für Libanons Theaterszene: Die Beiruter Kompanie Zoukak

    Die jungen Alten. Interview mit der Soziologin Silke van Dyk

    (Un)heimlich - der BND und die Terrorbekämpfung - Interview mit Wolfgang Krieger

    Die Schwaben. Ein Interview mit dem Publizisten Ulrich Kienzle

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Der Dämon am Mittag - Müdigkeit als geistliche Aufgabe
    Von Christine Hober
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 175 Jahren: Der amerikanische Reformer George Ripley gründet die sozialutopische Kommune "Brook Farm"

  • 09:30 Uhr

    Gegenwartsgedränge
    Auf dem Fahrrad durch die Stadt (3/3)
    Morgen
    Von Johannes Ullmaier

    Ich muss von A nach B und steige auf mein Bike-Hybrid. Deutschland ist ein mobilitätsorientierter smarter Staat. Ich trete zwar noch, aus Gewohnheit und um vorschriftsmäßig fit zu bleiben. Doch mein Super-Router bringt mich sicher an das vorbestimmte Ziel. Autonome E-Cars huschen in Ideallinien an mir vorbei. Wenn die Scheiben nicht verdunkelt sind, habe ich Gelegenheit, den Leuten drinnen zuzuwinken. Viele winken nett zurück. Alle Verkehrsprobleme sind gelöst. Algorithmen tun für mich und alle jederzeit und automatisch das Vernünftigste. Wenn nicht wieder mal ein Mob von arbeitslosen Fußgängern den Weg blockiert.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus Gedächtniskirche in Speyer
    Predigt: Dekan Markus Jäckle
    Evangellische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Oliver Paasch, Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wo die Gemeinschaft zählt
    Unterwegs in Mexikos 'Pueblos Mancomunados'

    Eine Institution wird 250 Jahre alt
    Der Prater in Wien blickt auf bewegte und bewegende Geschichte zurück

    Eine Stadt, mehrere Dialekte
    Ein liebevoller Blick aufs Hamburgerisch

    Faszinierende Landschaften aus Wasser und Stein
    Unterwegs in der Umgebung des kolumbianischen Ortes Guatapé

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Journalistin und Autorin Carmen Thomas im Gespräch mit Klaus Pilger

    Im Mai wird sie 70 Jahre alt: Carmen Thomas. Ein Versprecher machte sie im Juli 1973 als junge Journalistin berühmt: Die damals erste weibliche Sportmoderatorin des deutschen Fernsehens sagte im ZDF 'Schalke 05' und schrieb damit Mediengeschichte.
    Im WDR-Radio moderierte sie bis 1994 20 Jahre lang mit 'Hallo Ü-Wagen' die erste Mitmach-Sendung im deutschen Rundfunk: Mit Experten und Publikum diskutierte sie wöchentlich live Alltags- und Tabuthemen. Berühmt wurde ihr unkonventioneller, beharrlicher Moderationsstil und ihre Furchtlosigkeit im Gespräch mit großen Namen. Carmen Thomas’ Buch 'Ein ganz besonderer Saft - Urin' erreichte eine Millionenauflage. Sie arbeitet als Coach, lehrte an Universitäten und seit 2001 leitet sie eine Moderationsakademie im Bergischen Land.

  • 15:05 Uhr

    Demokratisch und voller Seele: die US-Band Alabama Shakes
    Von Michael Frank

    Das erste Album der Alabama Shakes erschien 2012 und klingt, als ob tiefer Südstaaten-Soul und unprätentiöse Rockmusik nach jahrzehntelangem Überwintern endlich wieder zueinander gefunden hätten. 2015 erweiterte die Band ihre Klangfarben-Palette enorm, und mit ihren Konzerten haben sich die Alabama Shakes auch hierzulande den Ruf einer umwerfenden Live-Band erspielt. Auch wenn die drei Mitmusiker auf der Bühne hinter der stimmgewaltigen Sängerin Brittany Howard zurücktreten, werden alle künstlerischen und geschäftlichen Entscheidungen gemeinsam getroffen. Die Alabama Shakes sind eine demokratische Band voller Seele, die Unabhängigkeit auch von Vorschüssen seitens der Musikindustrie zu schätzen weiß.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Carl Schurz: Lebenserinnerungen
    (Wallstein Verlag, Göttingen)
    Vorgestellt von Sacha Verna

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Unsere kleine Welt
    Über beschränktes Denken
    Von Volkart Wildermuth

    „Ausländer raus“ rufen die einen, die anderen „Tod den Ungläubigen“ oder „Zerstört das Schweinesystem“. Pegida-Anhänger, Islamisten oder Autonome haben jeweils ihre eigene kleine Welt im Kopf. Ihre Überzeugungen vertreten sie absolut, Diskussionen unerwünscht. Von außen erst einmal schwer nachzuvollziehen. Doch Theorien zu Vorurteilen und Verschwörungstheorien zeigen: extreme Ansichten entstehen aus ganz normalen psychischen Verarbeitungsprozessen. Die Übergänge sind dabei fließend. Jeder teilt die Welt in „Wir“  und „Sie“,  die meisten glauben erst und suchen dann nach den passenden Fakten. Mit Argumenten alleine lässt sich eine enge Welt nur selten öffnen. Aber die Hirnforschung hat durchaus Wege erforscht, mehr Bewegung ins Denken zu bringen. Merke: alle Menschen haben Vorurteile - es kommt darauf an, was man daraus macht!

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

  • 18:40 Uhr

    Stationärer versus Online-Handel: Konkurrenz war gestern

  • 20:05 Uhr

    Zwei Seiten Leben. Drei Trauerredner.
    Ein Totentheater
    Von Michael Lissek
    Regie: der Autor
    Produktion: Deutschlandradio Kultur/SWR 2013

    Das Leben ist kurz, und lang ist der Tod. Ob während des Lebens Mitteilenswertes geschehen ist, darüber entscheiden am Ende die Hinterbliebenen und ihre Sprachfähigkeit sowie der Trauerredner und seine Befragungs-, Schreib- und Performancetechnik. Aus Leben wird Text: seltsame Metamorphose. Michael Lissek porträtiert drei Trauerredner und -rednerinnen, begleitet sie zu Bestattungen und zu Hinterbliebenen, und lässt sie Trauerreden auf sich selbst halten. Es wird viel gesungen, eine Menge Luft geatmet, Yoga gemacht und an keiner Stelle geweint. Aus Totentheater wird Radio.

  • 21:05 Uhr

    Schwetzinger Festspiele 2015
    Flüchtige Schwingungen
    Komponistenporträt Hector Parra

    ensemble recherche
    José Menor, Klavier
    Séverine Ballon, Violoncello
    Sisco Aparici, Percussion
    Aufnahmen vom 16.5.15 aus dem Jagdsaal und dem Kammermusiksaal im Schloß Schwetzingen

    Der katalanische Komponist Hector Parra (*1976) inspiriert sich häufig an Mathematik und Naturwissenschaft. Doch die Natur ist ihm mehr als nur ein Lieferant von Formmodellen und Strukturideen. Darum werden bei ihm das Strukturdenken und das forschende Interesse an neuen Klängen durch seine Neigung zum Bild, zur lyrischen Assoziation unterstützt: Das erste Klaviertrio beispielsweise wurde von Versen Paul Celans angeregt, in der Klavierkomposition 'Haus ur/Office Baroque' waren es Raumkonzeptionen bildender Künstler. Auch mit der Tradition, die sich den von ihm verwendeten Instrumentalkörpern eingeschrieben hat, setzt sich Hector Parra auseinander. So ist seine Sonate ein Kompendium virtuosen Klavierspiels, ohne doch der traditionellen Form und Syntax der Gattung zu folgen. Diese gleichsam losgelassene Virtuosität am Rande der Spielbarkeit ist ebenfalls ein Kennzeichen von Hector Parras Musik: Sie stellt allerhöchste Anforderungen an ihre Interpreten. Die Schwetzinger Festspiele widmeten 2015 einen ganzen Tag der Musik von Hector Parra: In den Räumen des Schlosses und der Orangerie waren in drei Konzerten Solostücke und Ensemblekompositionen zu hören.

  • 23:30 Uhr

    Die Gefahr des "rollenden Sports" - Zur Sicherheitsdebatte im Radsport

    Es diskutieren:
    Ralph Denk, Teamchef von Bora Argon 18
    Radprofi Fabian Wegmann
    Alexander Donike, technischer Direktor von "Rund um Köln"

    Die Fragen stellt Matthias Friebe.