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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 15.04.2017

  • 00:05 Uhr

    Jugend ohne Gott
    Von Ödon von Horváth
    Bearbeitung und Regie: Uwe Schareck
    Mit Matthias Bundschuh, Jean Paul Baeck, Daniel Rothaug, Lucie Heinze, Josef Tratnik, Martin Reinke, Tatjana Clasing, Martin Bross u.v.a.
    Produktion: WDR 2013
    Länge: 52‘ 45

    In Horváths Roman-Klassiker von 1937 sieht sich ein junger Lehrer mit einer faschistisch gesinnten Schülerschaft konfrontiert, die unreflektiert die Ideologie eines diktatorischen Regimes übernimmt. Der Funke entzündet sich an einem Geografie-Aufsatz zum Thema “Warum müssen wir Kolonien haben?“ Es ist Lehrer L. zwar nicht erlaubt, die rassistische Bemerkung eines Schülers durchzustreichen, doch er kommentiert sie vor der Klasse mit der Bemerkung „Auch die Neger sind Menschen“. Der betreffende Schüler schwärzt den Lehrer sogleich bei seinem Vater an. Als der wohlhabende Bäckermeister N. sich daraufhin beim Rektor beschwert, verlangt die Klasse, von jemand anderem unterrichtet zu werden. Um seine Laufbahn nicht zu gefährden, macht Lehrer L. einen Rückzieher. Doch im vormilitärischen Osterlager geraten die Dinge außer Kontrolle: Einer der Jungen erschlägt aus nichtigem Grund einen seiner Mitschüler ...

  • 01:05 Uhr

    Klanghorizonte

    Neuland: Louis Sclavis, Tomasz Stanko u.a.

    Nahaufnahme: "The Church In My Suitcase" - die Pedal-Steel-Gitarrenwelten des Daniel Lanois

    Zeitreise: Michael Brook, Roger Eno u.a. 

    Am Mikrofon: Michael Engelbrecht

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der österreichische Schriftsteller Robert Musil gestorben

  • 09:10 Uhr

    Beziehungsstatus: Kompliziert - Deutsch-Türken vor dem Referendum

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Das Quartett Uwaga!

    Uwaga! - zum Quartett-Namen gehört unbedingt ein Ausrufezeichen. Denn Pate standen typische Verkehrsschilder in Polen, auf denen 'Uwaga!' steht, was so viel bedeutet wie 'Achtung!' oder 'Vorsicht!'. Das passt zu dem wilden Musikmix, den die vier Mitglieder kultiviert haben. Klassische Kompositionen verbinden sich mit Balkan-Musik und Klezmerklängen, mit Jazzrhythmen und großer Improvisationslust. Als 'Klassik-Erneuerer aus dem Kohlenpott' feiert die Presse Uwaga!. Die beiden Geiger, Christoph König und Maurice Maurer, haben bei demselben Professor klassische Violine studiert, parallel dazu aber bereits Gipsyswing und Salonmusik gespielt. Akkordeonist Miroslav Nisic stammt aus Serbien, kann Klassik und ist zugleich ein preisgekrönter Volksmusiker. Und der Kontrabassist des Ensembles, Matthias Hacker, hat Jazzbass studiert, fühlt sich aber auch im Orchester wohl. 2007 gegründet, kann das Quartett auf Auftritte in namhaften Konzerthäusern und bei Festivals in Europa und Asien zurückblicken. Uwaga! musiziert auch mit Symphonieorchestern wie den Dortmunder Philharmonikern und den Düsseldorfer Symphonikern.

  • 11:05 Uhr

    Istanbul - Weltstadt im Schatten des Terrors
    Mit Reportagen von Susanne Güsten
    Am Mikrofon: Jeanette Seiffert

    Normalerweise stehen zu Ostern die Touristen in langen Schlangen vor der Hagia Sophia an, doch 2017 wird es anders sein. In den vergangenen Monaten wurde Istanbul von einer ganzen Reihe verheerender Terrorangriffe erschüttert - vom Bombenattentat auf deutsche Touristen in der Altstadt über Anschläge auf die Flaniermeile, den Flughafen und ein Fußballstadion bis zum Angriff auf eine Neujahrsfeier in einem Nachtclub am Bosporus. Zählte Istanbul 2015 noch zu den beliebtesten Reisezielen der Welt, so brach der Tourismus im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel ein. Dieses Jahr dürfte noch schlimmer werden: eine wirtschaftliche Katastrophe für die 15-Millionen-Stadt. Wird die quirlige und lebenslustige Metropole an der Wegkreuzung der Kulturen je wieder so sein wie früher? - fragen sich ihre verunsicherten Bürger und erinnern sich an das Schicksal der einst blühenden irakischen Hauptstadt Bagdad. Aber nicht alles ist Trübsal im terrorgeplagten Istanbul: Trotz allem gibt es einen Trend zur Lebenslust unter dem Motto “Jetzt erst recht!”.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Israel nach dem US-Angriff auf Syrien

    Die Arbeit der deutschen Seemannsmission in Alexandria

    Algerien -Der gelähmte Riese

    Ein Skandal zu viel? Misstrauensvotum und Proteste gegen Präsident Zuma

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 14:05 Uhr

    Tablet statt Humboldt? Die Zukunft der Bildung zwischen Markt und Mensch (2/3)
    In 'Campus & Karriere' diskutieren Experten über aktuelle Entwicklungen in der Schweiz, Österreich und Deutschland
    (Teil 3 am 17.4.17)

    Gesprächsgäste:
    Josef Stocker, Präsident des Verbands der Schweizer Studierendenschaften
    Prof. Holger Burckhart, Rektor Uni Siegen, HRK-Vizepräsident für Studium und Lehre
    Hans Pechar, Professor für Hochschulforschung, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
    Am Mikrofon: Jörg Biesler

    Beiträge:
    „Mathe kann kaum einer“ - Brückenkurse für Studienanfänger
    Wie viele Hochschulen versucht auch die Beuth-Hochschule in Berlin defizitäre Kenntnisse mit Vorkursen auszugleichen

    Kein gutes Zeugnis für den Bachelor
    Die Unternehmen wollten den Bachelor als ersten berufsqualifizierenden Abschluss, sind aber oft unzufrieden mit den Absolventen

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Österreich hat gerade eine Reform verabschiedet, die den Schulen mehr Selbstständigkeit gibt, in der Schweiz setzt der neue Lehrplan 21 auf mehr Einheitlichkeit bei den Unterrichtsinhalten und in Deutschland kehren viele Bundesländer zu G9 zurück, Schulen sollen zudem digitaler werden. An den Hochschulen sind die Debatten über den Hochschulzugang und den Sinn der Umstellung der Studienabschlüsse auf Bachelor und Master in allen drei Ländern in vollem Gange. Globalisierung und internationaler Wettbewerb, Digitalisierung, die zunehmende Vielfalt der Bildungsaspiranten und die Zunahme des Wissens setzten die Bildungssysteme unter Druck. Die gesellschaftlichen Debatten und Herausforderungen machen vor Schulen und Hochschulen nicht Halt. Anhaltende Reformen sind die Folge und mittlerweile eine ebenso anhaltende Kritik daran.
    Eine dreiteilige Sendereihe greift die aktuellen Debatten in den drei Nachbarländern auf und fragt: Mit welchen Zielen sollen Schulen und Hochschulen eigentlich bilden und welche Werte sind die Grundlage? 

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Ein bisschen Hot Chip - Joe Goddard mit Soloalbum
    Mitglied von Hot Chip, Songwriter, Produzent, DJ und Mitbegründer des eigenen Labels Greco-Roman: Joe Goddard hat bereits viele seiner Qualitäten in die Dance Music einfließen lassen. Jetzt hat er seine Erfahrungen gebündelt und sie auf seinem zweiten Soloalbum untergebracht. "Electric Lines“ heißt es, eine Anspielung auf die Kabel an seinem Synthesizer.

    Grime oder Crime? Londoner Szene sieht Konzertabsagen rassististisch
    Für Fans und mache Fachleute ist Grime das größte Ding seit dem Britpop. Die Anfang der 2000er im Londoner Eastend entstandene Mischung aus Rap, Hip-Hop und Elektro läuft regelmäßig in den Clubs, wird aber - wie Grime-Musiker behaupten - aus rassistischen Gründen von der Polizei schikaniert. Nun hat sich sogar der Kulturminister der Regierung von Theresa May eingeschaltet - zu Gunsten des Grime.

    „Er war von Beginn seines Lebens an auf der Suche“ -  die Prince-Biografie zum ersten Todestag
    Am 21. April 2016 ist er überraschend mit 57 Jahren gestorben: Prince Roger Nelson, geboren 1958 in Minnesota, Sänger, Komponist, Multiinstrumentalist und Produzent; Grammy, Oscar und Golden Globe-Gewinner und einer der bekanntesten Popstars insbesondere der 1980er- und 1990er-Jahre. Prince war ein ewig Suchender, in der Musik wie in der Religion, er war berühmt für seine Konzerte und seine Aftershow-Auftritte und hinterlässt zahlreiche unveröffentlichte Alben. Der renommierte britische Kritiker Matt Thorne hat ein umfassendes Werk über den Ausnahmekünstler geschrieben.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Margret Greiner: Charlotte Salomon. Es ist mein ganzes Leben
    (Knaus)
    Ein Beitrag von Maria Riederer

    Astrid Frank: Enno Anders. Löwenzahn im Asphalt
    (Urachhaus)
    Ein Beitrag von Ursula Nowak

    Felix Lobrecht: Sonne und Beton
    (Ullstein)
    Ein Beitrag von Florian Felix Weyh

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Hängepartie
    Unfertige EU-Verordnungen bedrohen Verkauf von Geräten mit integrierten Funkmodulen

    Gütertrennung
    Der Mobilfunk drängt ins unlizenzierte Spektrum und macht sich dabei nicht nur Freunde

    Aktuell:
    Komplexitätsverlierer
    Warum Digitalisierung zu weniger öffentlicher Sicherheit führt

    Schüttel-Verrat
    Wie die in Smartphones eingebauten Sensoren zum Sicherheitsrisiko werden

    Das Digitale Logbuch
    Titanic-App

    Info-Update

    Sternzeit 15. April 2017
    Der König der Tiere

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Blinzeln untersagt - Der Dokumentarfilm "Don't blink" porträtiert den Fotografen Robert Frank

    Reihe: Kunst-Stoffe. Die neue Hardware der Kultur - "Post-Internet Künstler“ zwischen virtuellen und realen Welten

    Das Ich und die Technik - Retrospektive des US-amerikanischen Künstlers Seth Price in Amsterdam

    Handwerk wird modern - Vom Herstellen am Bauhaus

    Die Aushöhlung der Demokratie - Die Türkei einen Tag vor dem Referendum

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Zwischen Fortschritt und Rückschritt - Gleichstellung in Parteien und Politik

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 29. Spieltag:
    Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt
    RB Leipzig - SC Freiburg
    1899 Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach
    VfL Wolfsburg - FC Ingolstadt
    1. FSV Mainz 05 - Hertha BSC
    FC Augsburg - 1. FC Köln
    Bayer 04 Leverkusen - FC Bayern München

    2. Fußball-Bundesliga, 29. Spieltag:
    Hannover 96 - Eintracht Braunschweig
    1. FC Nürnberg - Erzgebirge Aue

    Türkei - Politik instrumentalisiert Fußball auch vor dem Referendum
    Formel 1 - "Großer Preis von Bahrein" : Qualifying
    Bahnrad-WM in Hongkong
    Fechten - Zur Missbrauchs-Aufarbeitung in Tauberbischofsheim

    Eishockey - Play off Finale, 4. Spiel Grizzlys Wolfsburg gegen RB München

    Dopingforschung - Atemluftanalytik schafft neue Möglichkeiten im Anti-Dopingkampf

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
    Von Robert Musil
    Bearbeitung: Manfred Hess
    Komposition: Michael Riessler
    Regie: Iris Drögekamp
    Mit Michael Rotschopf, Stefan Konarske, Manuel Rubey, Stefano Bernardin, Florian Teichtmeister, Ursula Strauss, Erwin Steinhauer, Cornelius Obonya, Helmut Bohatsch, Petra Morzé
    Produktion: SWR/ORF 2014
    Länge: ca. 110'

    Um das Jahr 1900. Irgendwo in der Provinz der österreichisch-ungarischen k. u. k. Monarchie. Im 'Konvikt zu W.', einem Militärinternat zur Aufzucht künftiger Eliten, gerät der Zögling Törleß in einen Zustand der Verwirrung, die seinen künstlerischen wie analytisch-intellektuellen Charakter zum Erwachen bringt. Der Mitzögling Basini bestiehlt seine Mitschüler, um seine Schulden zu begleichen. Er wird von Törleß’ Freunden Reiting und Beineberg entlarvt. An ihm erproben sie ihre Vorstellungen von sexueller Hörigkeit und Demütigung. Musils Romandebüt von 1906 erzählt vordergründig eine jugendliche Entwicklungsgeschichte im Kontext autoritär-militärischer Erziehung in der Donau-Monarchie. Im Kern jedoch geht es um die moralfreie und funktionale Darstellung der Mechanismen von sexuellen Grenzerfahrungen. Junge Männer suchen sie auf, um ihre eigene Individualität zu begründen oder darin zu begraben. Die Sehnsucht nach dem persönlichen wie gesellschaftlichen Ausnahmezustand, der eine neue Persönlichkeit erstehen lassen soll, überführt dann der Erste Weltkrieg in die Wahrheit der anonymisierenden Materialschlachten.

  • 22:05 Uhr

    Etüden aus dem Anthropozän
    Ashley Fure erkundet die Lebendigkeit von Materie
    Von Barbara Eckle

    Durch nichts als Licht, Klang und Kinetik wird bei Ashley Fure aus wabrigen Silikonlappen zitternde, lebendige Haut. Von 'Etudes from the Anthropocene' über 'Shiver Lung' bis hin zu ihrem installativen Musiktheater 'The Force of Things' hat sich die amerikanische Komponistin immer weiter in post-humanes Gebiet vorgearbeitet. Sie bereitet uns auf die Vorstellung eines Planeten ohne Menschen vor, denn wie man von Anthropozän-Forschern weiß, werden wir uns an diesen Gedanken gewöhnen müssen. Dass der Mensch seit der Neuzeit Einfluss auf Erdatmosphäre und Stratigraphie nimmt, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Wie katastrophal die Folgen für das Leben des Menschen auf der Erde sein werden, hat er dagegen selbst in der Hand. Doch anstatt radikale Maßnahmen zu ergreifen, schwankt er zwischen Panik und Gleichgültigkeit. In 'The Force of Things' baut Ashley Fure ein System von sinnlich erfassbaren Kausalketten aus Kraft und Materie und versucht so, dieses fatale Phänomen zu verstehen.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    „Sehr weiß und ungeheuer oben“
    Eine Lange Nacht über Wolken
    Von Beate Ziegs
    Regie: Beate Ziegs
    (Wdh. vom 15./16.11.14)

    Für Bertolt Brecht symbolisiert das Bild der Wolke die verblassende Erinnerung an seine Jugendliebe Marie A., bei anderen Schriftstellern steht es für das Fremde und Rätselhafte oder das Vergehen von Zeit. Im Alten Testament stehen Wolken für die Allmacht Gottes. Seit dem Chemieunfall von Bhopal 1984 und dem Super-GAU von Tschernobyl 1986 ist die Wolke allerdings auch zum Inbegriff für Katastrophen mit verheerendem Ausmaß für den Menschen und seine Umwelt geworden. Schon immer versuchten Wolkenforscher, in ihnen zu lesen - das kann nicht nur für Fischer und Hirten überlebenswichtig sein, sondern für ganze Flotten und Heere. Die schier unerschöpfliche Formenvielfalt auf wenige Grundtypen zurückzuführen, gelang jedoch erst Anfang des 19. Jahrhunderts dem Engländer Luke Howard. Seine Entdeckung systematisierte die Beziehung zwischen der Welt und dem ruhelosen, alles überwölbenden Himmel. Die Faszination ist dennoch ungebrochen - auch für den Meteorologen Sven Plöger. Er beschreibt nicht nur seine Lieblingswolken, sondern berichtet außerdem von dem Unheil, das sie mit sich bringen können, welche Rolle sie bei der Wettervorhersage spielen und was sie über den Klimawandel aussagen.