Dienstag, 16. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 01.04.2017

  • 00:05 Uhr

    Graf Bocarmé und die Chemie
    Von Carl Dietrich Carls
    Regie: Edward Rothe
    Mit René Deltgen, Siegfried Wischnewski, Josef Meinertzhagen, Walter Jokisch, Kurt Lieck, Marianne Rogée u.a.
    Produktion: WDR 1972
    Länge: 48'30

    Unter dem Titel ‚Graf Bocarmé und seine Gattin‘ berichtet der Neue Pitaval von einem Verbrechen, das vor allem deshalb ungeheures Aufsehen erregte, weil der Chemiker Jean Servais Stas zum ersten Mal Nikotin als Todesursache nachweisen konnte.
    Schloss Bitremont im belgischen Hennegau, 20. November 1850: Der reiche Junggeselle Gustave Fougnies besucht seinen Schwager, den verschuldeten Grafen Hippolyte Visart de Bocarmé, der sich seit Monaten damit beschäftigt, reines Nikotin zu destillieren. Während des Abendessens dringt ein heftiger Wortwechsel zwischen dem Grafen und seinem Schwager aus dem Speisesaal an die Ohren der Bediensteten; die Gräfin stürzt in die Küche und verlangt ein Glas heißes Wasser. Wenig später ist Gustave tot. Angeblich ist er einem Schlaganfall erlegen …

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Zu Gast: Der französische Polit-Chansonnier HK

    Vorgestellt: Liederbestenliste April

    Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriteralben u.a. von Giusy Ferreri, Judith Holofernes, Nick Cave and the Bad Seeds

    Original im Ohr: Ungewöhnliche Coverversionen u.a. Gerard Depardieu singt Barbara

    On Tour: Konzerthighlights des Monats

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Kaddour Hadadi, Künstlername HK, wurde als Teenager vom Hip-Hop politisiert, heute singt er Chansons, in denen sich Folk, Blues, Reggae und Chaabi begegnen. Sein neues Album ‚L’ empire de papier‘ bezeichnet er als musikalisch-poetischen Widerstand, die Songs sind verträumt und kämpferisch zugleich. Sie erzählen vom Leben im Exil, von islamistischen Attentaten und den fatalen Folgen für die Gesellschaft.

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der afro-amerikanische Komponist Scott Joplin gestorben

  • 09:10 Uhr

    „Der Sensenmann auf dem Beifahrersitz“ - Die Gefahr von Handys im Straßenverkehr

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Jazzmusikerin Olivia Trummer

    Olivia Trummer, geboren 1985 in Stuttgart, studierte Jazz-Piano und klassisches Klavier an der Musikhochschule ihrer Heimatstadt. Danach ging die Jazz-Sängerin nach New York und studierte weiter an der Manhattan School of Music und schloss mit Auszeichnung ab. Schon während des Studiums komponierte sie Schauspiel- und Filmmusik und hatte auch damit großen Erfolg. Mit ihrem Trio spielt sie eigene Jazzsongs sowie Bearbeitungen klassischer Werke. Olivia Trummer ist regelmäßig zu Gast bei den renommiertesten Jazzfestivals und trat bereits in der Carnegie Hall in New York auf, in der Liederhalle Stuttgart oder auf Schloss Elmau. Mit ihrem Trio hat Olivia Trummer sechs Alben aufgenommen, ‚Westwind‘ schaffte es sofort auf die Bestenliste für den Preis der deutschen Schallplattenkritik. In ihrem Album ‚‚Fly Now‘ reflektierte sie ihre musikalischen Erfahrungen in New York, und ihre aktuelle CD ‚Classical to Jazz one‘ sucht eine Verbindung zwischen Klassik und Jazz und schlägt damit den Bogen zu den Grundlagen ihrer musikalischen Ausbildung.

  • 11:05 Uhr

    Zwischen Aufbruch und Aufarbeitung - Albaniens kommunistische Vergangenheit
    Von Leila Knüppel
    DLF 2015

    Drei Jahrzehnte nach dem Tod des albanischen Diktators Enver Hoxha wurden 2015 die Archive der kommunistischen Geheimpolizei geöffnet: Wer von der gefürchteten Sigurimi überwacht wurde oder mit ihr zusammenarbeitete, kann seitdem Einblick in die Akten erhalten. Das war ein großer Schritt in Richtung Aufarbeitung. Die politischen Eliten versuchten lange, eine Öffnung der Archive zu verhindern. Ihre Sorge: Die Geheimdienstakten würden letztlich nur dazu dienen, politische Gegner auszuschalten. Aber bis heute kämpfen ehemalige Häftlinge der Hoxha-Diktatur für eine angemessene finanzielle Entschädigung. Die albanische Jugend blickt hingegen nach vorn: In den ehemaligen Häusern der kommunistischen Nomenklatura haben sie hippe Bars, Galerien und Start-ups gegründet.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Widerstand: Indigene Völker in den USA wehren sich gegenTrump-Öl-Pipeline

    UN-Bericht "Menschliche Entwicklung für Alle": Problemland Mali?

    Kolumbien - Die Republik der Kriegskinder

    35 Jahre Beginn Falkland-Krieg - Argentinien und GB arbeiten zusammen

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Campus-Brexit
    Wie steht es um die deutsch-britische Hochschulzusammenarbeit?

    'Campus & Karriere' fragt: Wie steht es um die europäisch-britische Zusammenarbeit und wie wird sie sich entwickeln? Lässt sich trotz Brexit an alten Drähten festhalten? Sind europäische Studierende weiter im UK willkommen? Wie sieht es andersherum aus? Welche Konditionen sollten für Studierende und Forscher in den nächsten Monaten ausgehandelt werden? Und was bedeutet der Brexit für den Wissenschaftsstandort UK?

    Gesprächsgäste:
    Vivienne Stern, Direktorin Universities UK International
    Georg Krawietz, Direktor DAAD London
    Katrin Schreiter, Dozentin für German & European Studies am King’s College London
    Am Mikrofon: Markus Dichmann

    Beiträge:
    Europäer in London
    Welche Sorgen und Unsicherheiten löst der Brexit bei europäischen Studierenden in der britischen Hauptstadt aus?

    Briten in Berlin
    Wie schauen Studierende und Verantwortliche des Großbritannienzentrums der Humboldt Universität Berlin auf den Brexit?

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Bis zuletzt hatten insbesondere Hochschulen und Studierende in ganz Europa gehofft, es noch abwenden zu können. Aber in dieser Woche ist Artikel 50 des Vertrags über die europäische Union letztlich doch aktiviert worden. Der Brexit ist offiziell eingeleitet und unmittelbar hat das harte Feilschen um die Bedingungen dieses Ausstiegs begonnen. Für die europäisch-britische, insbesondere auch für die deutsch-britische Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Colleges schafft der Brexit neue, alte Hürden. Austausch- und Forschungsprogramme wie Erasmus oder Horizon 2020 stehen auf der Kippe, und Auslandssemester werden aufgrund hoher Studiengebühren und Visa unattraktiv. Dabei gehört das Vereinigte Königreich zu einem der beliebtesten Studienstandorte Europas.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Ich bin wirklich kein guter Gitarrist“ - Nick McCarthy von Franz Ferdinand mit neuer Band Manuela
    Im Sommer 2016 hat Gitarrist Nick McCarthy seinen Ausstieg bei der britischen Indie-Rock-Band Franz Ferdinand bekannt gegeben. Nun tritt er mit Musik in die Öffentlichkeit, die er zusammen mit seiner Frau Manuela Gernedel macht. Ihr gemeinsames Projekt heißt Manuela und bietet zurückgenommenen, transparenten DIY-Pop.

    „Die Musik ist die Berufung“: Tilman Rossmy und Die Regierung mit neuem Album
    Er hing mit den Protagonisten der ersten der Hamburger Schule-Welle ab, seine Alben "Supermüll“ und "So allein“ mit der Regierung wurden von den Medien sehr gelobt und er versuchte eine Zeitlang, allein von der Musik zu leben - das klappte aber nicht. Also arbeitet Tilman Rossmy als Softwareentwickler und macht nebenbei Musik. Und nun, nach 23 Jahren Pause, gibt es neues Album mit der Regierung.

    Starke Frauen im Hip Hop: Akua Naru macht jazzigen Conscious Rap
    Trotz einzelner Gegenbeispiele - Hip-Hop ist auch heute noch eine Männerdomäne. Die US-amerikanische Musikerin Akua Naru will zum Wandel beitragen und mit ihrer explizit politischen Musik eine Stimme von vielen starken Frauen repräsentieren: feministisch und antirassistisch.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat April
    Vorgestellt von Ines Dettmann und Thomas Linden

    Giancarlo Macrì/Carolina + Clara Zanotti: Punkte (Gabriel Verlag)
    It’s Raining Elephants: Marta & ich (Atlantis Verlag)
    Edward van de Vendel/Matthias de Leeuw: Prinz Hajo der Glückliche (Gerstenberg)
    Brigitte Minne/Carll Cneut: Hexenfee (Bohem)
    John Fante: 1933 war ein schlimmes Jahr (Blumenbar Verlag)
    Herbert Günther: Der Widerspruch (Gerstenberg Verlag)
    Mårten Melin: Viel mehr als ein Kuss (Klett Kinderbuch)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Bildungsfreudig
    Warum die deutsche Justiz in Sachen digitaler Forensik schnell aufholen will

    Auskunftsfreudig
    Warum der Anwender für Betriebssysteme immer gläserner wird

    Angriffsfreudig
    Warum Wahlen für mehr und ausgeklügeltere Cyberangriffe sorgen

    Probierfreudig
    Warum Honeypots besonders effektiv vor verstärkten DDOS-Attacken schützen können

    Das Digitale Logbuch
    Erwins Ahnen

    Info-Update

    Sternzeit 01. April2017
    Der Komet, der aus der Kälte kam

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Oratorium und Lehrstück - "Die Maßnahme" von Brecht und "Die Perser" von Aischylos in einer Montage von Enrico Lübbe

    Sind Affen die besseren Schriftsteller? Neueste Studien zum Infinite-Monkey-Theorem

    Konsum als Phänomen - Eine neue Forschungsstelle an der Universität Hildesheim untersucht die Konsumkultur

    Der Schlächter von Lyon - Ausstellung „Der Prozess Klaus Barbie - Lyon 1987“ im Pariser Mémorial de la Shoah

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Durchs Netz gefallen - Wenn Migranten pflegebedürftig werden

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag mit den Spielen:
    FC Bayern München - FC Augsburg
    FC Schalke 04 - Borussia Dortmund
    Hamburger SV - 1. FC Köln
    SC Freiburg - SC Werder Bremen
    RB Leipzig - SV Darmstadt 98 sowie
    Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

    2. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag:
    Hannover 96 - 1. FC Union Berlin
    SV Sandhausen - VfL Bochum
    FC Würzburger Kickers - Arminia Bielefeld

    Berlin - Alle Flüchtlinge ausgezogen, Turnhallen wieder frei. Ein Interview mit dem SPD-Politiker Matthias Kolatz-Ahnen.

    Schach - Posse um FIDE-Präsident Iljumschinow

    Eishockey - Keine deutschen NHL-Spieler bei der Heim-WM?

    Tischtennis - Akzeptanzmangel trotz Heim-WM

    Fußball - Aufstrebende Liga trotz Salary Cup: Schweinsteiger und die MLS

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Schere Faust Papier
    Von Michel Decar
    Regie: der Autor
    Mit Anne Kulbatzki, Josefine Israel, Juno Meinecke
    Musik: Lukas Darnstädt
    Ton: Alexander Brennecke, Eugenie Kleesattel
    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016
    Länge: 48'10

    anschließend:
    Hörspielmagazin
    Neues aus der Welt der akustischen Kunst

    Begründung der Akademie der Darstellenden Künste:
    Drei Parzen gleich stürzen die Protagonistinnen dieses klanglich wie sprachlich überzeugenden Stückes durch den apokalyptischen Strudel der Menschheitsgeschichte - werden von ihm fortgerissen, treiben ihn an und fragen sich zugleich, wie das alles hat passieren können. Eine irrwitzig und unerbittlich bis in die Science-Fiction voranschreitende Geschichte der Kriege, Revolutionen, Entdeckungen und Landnahmen.
    Ohne Moral und zugleich voller Bedenken sind die drei sowohl Akteure wie distanzierte Beobachter und dies so beiläufig und zugleich absichtsvoll, dass es einem schwindelt. Dabei zeugen ihre Betrachtungen von einem weiteren Schlachtfeld: dem der Deutungshoheit, der Phrasen und sprachlichen Regelungen.
    Nuanciert realisieren die drei Sprecherinnen (Kulbatzki, Israel, Meineke) diese Perspektivwechsel, ohne den kühlen Grundton ihres Parforceritts je zu verlieren. Vor dem Hintergrund eines düsteren Piano Ostinato und daran aufgereihter akustischer Tableaus inszeniert Michel Decars "Trialog“ mit Leichtigkeit und Hintersinn die unangenehme historische Trivialität: dass Täter, Opfer und Zuschauer immer am selben Faden spinnen und hängen.

  • 22:05 Uhr

    Neue Klänge für Bambus und Seide
    Das AsianArt Ensemble schafft eine Avantgarde des Globalismus
    Von Mathias Entreß

    2009 trat ein Ensemble für eine neue Musik an eine Öffentlichkeit, die erst noch erfunden werden musste. Im Berliner AsianArt Ensemble treffen westliche Streicher auf Instrumente aus China, Japan und Korea, die ganz andere klangliche Ideale repräsentieren. Durch unermüdliche Überzeugungsarbeit gelang es dem Gründer und Leiter der Gruppe, dem aus Korea stammenden Komponisten, Gitarristen und Trommler Il-ryun Chung, verschiedene Komponisten für dieses heterogene Instrumentarium zu begeistern. In diesem Neuland und mit vielen neuen Kontexten sind nun Werke geschrieben und Formen erfunden worden, die per Musik erfrischende Perspektiven auf eine Kultur der niedergerissenen Grenzen eröffnen.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Tief im Westen
    Eine Lange Nacht über das Ruhrgebiet
    Von Jörg Stroisch
    Regie: Jan Tengeler

    Gib mal den Mottek - im Ruhrgebiet mit seinen fünf Millionen Menschen weiß jeder, dass damit der große Hammer gemeint ist. Jahrzehntelang haben Bergbau und Stahlindustrie das Arbeitsleben bestimmt. Die Ansprache ist direkt und ohne Umschweife, manchmal schroff, dann aber auch überraschend sensibel. Und wofür steht der Begriff Gelsenkirchener Barock? Diese 'Lange Nacht' geht zu den Menschen: Zum Beispiel zur Zeche Hugo in Gelsenkirchen. Dort steht die Arbeit schon seit 2000 still. Der ehemalige Bergarbeiter Hannes Wilde blickt auf diese Zeit zurück. Und Peter Strohmeier, ehemals Professor an der Ruhr-Universität Bochum, beschreibt, wo das Ruhrgebiet beginnt und aufhört, geografisch und sozial. Die vielbefahrene A40 - auch Ruhrschneckenweg genannt, unterteilt die Region in den armen Norden und den reichen Süden. Und Fußball wird an jeder Ecke gespielt, auch in vielen kleinen Nachbarschaftsvereinen. Zum Beispiel bei Arminia Klosterhardt aus Oberhausen, 1923 gegründet, deren erste Mannschaft schon mal 12:2 gegen einen Konkurrenten gewinnt und beim nächsten 0:4 verliert. Soziologisch ist der Pott geprägt von der Arbeitsmigration, die seit Beginn der Industrialisierung auch Gebräuche und Lebensarten wild mischte. Die heilige Barbara - die Schutzpatronin der Bergarbeiter - gelangte aus Oberschlesien in den Pott. Der Ruhrgebietsslang nahm auch Wörter anderer Sprachen auf, wie etwa Mottek - für großen Hammer - aus dem Polnischen oder Maloche - für Arbeit - aus dem Jiddischen. Eine 'Lange Nacht' auf Spurensuche nach der Mentalität des Ruhrgebiets und seiner Menschen.