Dienstag, 16. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 09.04.2017

  • 00:05 Uhr

    Die beste Zeit im Jahr ist mein
    Eine Lange Nacht zum evangelischen Kirchenlied des 16. und 17. Jahrhunderts
    Von Siegfried und Thomas Freitag
    Regie: Jan Tengeler

    Vom Ende des 16. bis weit ins 17. Jahrhundert entstehen in einer breiten Singbewegung jene evangelischen Kirchenlieder, die Ausgangspunkt einer 500-jährigen protestantischen Musiktradition geworden sind. Martin Luther schenkte den Deutschen nicht nur über seine Predigten und seine einzigartige Bibelübersetzung eine gemeinsame Sprache, er ist auch Dichterkomponist, der erste evangelische Liedschöpfer, dem sich viele Text- und Melodienschaffende anschließen. Neben Predigt und Gebet erhält der Gemeindegesang der evangelischen Kirche einen gleichberechtigten Platz. Die lebendige Praxis des Choralsingens kann sich im konfessionellen wie im interreligiösen Dialog behaupten. Komponisten der nachfolgenden Zeit - von Johann Hermann Schein, Christian Ludwig Scheidt, Heinrich Schütz bis Dieterich Buxtehude oder Georg Philipp Telemann, von Johann Sebastian Bach bis Johannes Brahms oder Max Reger ließen sich hiervon anregen. Im 17. Jahrhundert, als Krieg, Pest und Verwüstung das öffentliche Leben beeinträchtigten, erreicht vor allem Paul Gerhardt mit seinen Sprachbildern die Menschen. Die lebendige Praxis des Choralsingens kann sich im konfessionellen wie im interreligiösen Dialog behaupten. Von der Deutschen UNESCO-Kommission wurde es als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Schwetzinger Festspiele 2016

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sinfonie ‚Jupiter‘, Nr. 41 C-Dur, KV 551

    Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
    Leitung: Andrea Marcon

    Aufnahme vom 7.5.16 aus dem Schloss Schwetzingen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Jean-Philippe Rameau
    Suite für Cembalo G-Dur. Bearbeitung für Klavier

    György Ligeti
    'Musica Ricercata', 11 Stücke für Klavier solo

    Cathy Krier, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Himmelskönig, sei willkommen'. Kantate am Palmsonntag für Countertenor, Tenor, Bass und Orchester, BWV 182
    Katharine Fuge, Sopran
    Carlos Mena, Countertenor
    Hans Jörg Mammel, Tenor
    Stephan MacLeod, Bass
    Ricercar Consort
    Leitung: Philippe Pierlot

    Matthias Weckmann
    Praeambulum A 5 Vocum in G für Orgel
    Hans Davidsson, Orgel

    Unbekannt
    Sinfonische Fantasie und Fuge über die Marianische Antiphon 'Regina caeli, laetare alleluja' kombiniert mit der deutschen Paraphrase 'Freu dich, du Himmelskönigin'. Für Schola und Orgel
    Wolfgang Seifen, Orgel
    Choralschola ehemaliger Regensburger Domspatzen
    Leitung: Josef Kohlhäufl

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Fehlende Erinnerungskultur - Besuch im Tunnelmuseum Sarajevo

    Abi ohne Wert? - Interview mit der Bildungsforscherin Ute Frevert

    US-Luftschlag auf syrische Stellungen - rückt politische Lösung in weite Ferne? Interview mit dem Friedensforscher Michael Brzoska

    Demokratie ohne Autorität - Interview mit dem Politologen Albrecht von Lucke

    Denk ich an Deutschland: der Regisseur Volker Schlöndorff

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Der Esel schämte sich...“ Begegnungen am Wegesrand
    Von Pfarrer Günter Ruddat
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 350 Jahren: In Paris wird die erste Kunstausstellung der Welt eröffnet

  • 09:30 Uhr

    Kölner Kongress 2017 - Erzählen in den Medien
    Was bisher geschah… wird wieder geschehen
    Wie, warum und wohin sich das Erzählen in Bildern derzeit verwandelt, möglicherweise
    Von Georg Seeßlen

    Die Ursprünge des Erzählens liegen in der Erklärung und Legitimation der Gegenwart durch die Vergangenheit. Das, was einmal geschah, ist die Grundlage dessen, was jetzt ist. Doch schon immer zeigt sich, dass die Beziehungen zwischen der erzählten Vergangenheit und der Gegenwart des Erzählens komplizierter sind, als eine gerade Linie. Vor allem gilt das Interesse dem Bruch zwischen der heroischen und magischen Vergangenheit und der alltäglichen oder auch elenden Gegenwart. Was ist passiert, zwischen dem Western oder der Kara ben Nemsi-Lektüre und der Reihenhaus-Gegenwart, mag sich der jugendliche Träumer fragen. Eine zweite Grundlage ist der Bericht aus der Ferne. Die Kunde von abenteuerlichen Reisen und von Orten, an denen alles anders ist. Der Andersort der Erzählung muss real gar nicht existieren, er kann eine Insel namens Utopia ebenso meinen wie einen fernen Planeten.
    In der ersten Form des seriellen Erzählens schützt sich die mythische Vergangenheit vor dem Anschluss an die Gegenwart. Das Abenteuer geht immer weiter, langweilig wird das erst, wenn man der Erzählzeit und des Erzählraumes in gewisser Weise entwachsen ist. Irgendwann ist man zu alt für Kara ben Nemsi - jedenfalls zu alt für den kindlichen Glauben an seine Welt.
    Georg Seeßlen hielt einen Vortrag zu diesem Thema beim Kölner Kongress am 11. März 2017.

    Georg Seeßlen, geboren 1948 in München, Studium der Malerei an der Kunsthochschule München, ist freier Journalist, Filmkritiker, Autor und lebt in Kaufbeuren. Sein Blog heißt "Das Schönste an Deutschland ist die Autobahn“. Zuletzt veröffentlichte er im Suhrkamp Verlag mit Markus Metz "Geld frisst Kunst - Kunst frisst Geld. Ein Pamphlet."

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche Herz Jesu in Berlin-Zehlendorf
    Predigt: Pfarrer Carl-Heinz Mertz
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Janina Kugel, Arbeitsdirektorin Siemens AG

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Singend auf den Kilimandscharo
    Bergabenteuer in Ostafrika
     
    Highlander und Dudelsäcke
    Musikevent im schottischen Blair Castle
     
    Wenn aus Wald wieder Wildnis wird
    Der Lotharpfad im Schwarzwald
     
    Belastete Ortsgeschichte
    Gedenkstätte im böhmischen Jungfernbreschan
      
    Chili bis zum Abwinken
    Scharfe Tour durch Thailand
     
    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Von Rap, der Apokalypse und klugen Kühen
    Der Schriftsteller und Musiker Florian Werner im Gespräch mit Joachim Scholl

    Er hat das deutsche Sachbuch zu neuen, originellen Höhen geführt: Ob über Tiere, Musik oder menschlich Allzumenschliches - Florian Werner gewinnt all seinen Sujets die erstaunlichsten Facetten ab.
    In Berlin wurde er 1971 geboren, als Musiker und Texter der Gruppe Fön begann seine künstlerische Laufbahn. Als Schriftsteller schreibt er originelle Sachbücher. ‚Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung‘ ist einer der preisgekrönten Titel, sein Bekenntnis zu einer unterschätzten Eigenschaft handelt von der Schüchternheit und macht allen solchen Menschen Mut. Die kühne kulturgeschichtliche Erkundung ‚Dunkle Materie‘ enthüllt die strahlenden Seiten dessen, was wir täglich ins Klo absondern. Und Florian Werners jüngsten tierischen Wurf ‚Schnecken‘ nannte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schlicht ein „kleines Wunder“.

  • 15:05 Uhr

    The Slow Show
    Neue Melancholie aus Manchester
    Von Paul Baskerville

    Viele renommierte Bands stammen aus der britischen Musikmetropole Manchester: Joy Division, New Order, Happy Mondays, Elbow. Nun hat die junge Formation The Slow Show ihr zweites Album ‚Dream Darling‘ veröffentlicht und ist in ihrer Heimatstadt noch relativ unbekannt. Auf dem europäischen Festland, vor allem in Deutschland und den Niederlanden, ist der Erfolg bereits größer. Die Musik von The Slow Show ist sensibel, melancholischballadesk. Die Baritonstimme von Sänger Rob Goodwin klingt warm und angenehm, die Arrangements sind ebenso üppig wie dezent, das Songwriting überzeugend. Musikalische Zutaten also, die auch in Manchester ankommen sollten.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Zum 100. Geburtstag von Johannes Bobrowski - 2 neue Editionen

    Johannes Bobrowski: Briefe 1937 - 1965
    Hg. und kommentiert von Jochen Meyer
    (Wallstein Verlag, Göttingen)

    Johannes Bobrowski: Gesammelte Gedichte
    Mit einem Nachwort von Helmut Böttiger
    (DVA, München)

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Der Staat entlässt seine Forscher
    Ein Lagebericht aus der Türkei
    Von Anneke Meyer

    Universitäten sind Orte kritischer Debatten, weshalb Machthabern in ihnen immer wieder eine potentielle Bedrohung gesehen und versucht haben, das freie Denken in kontrollierte Bahnen zu lenken. Zur Zeit geschieht dies zum Beispiel in der Türkei.
    15. Juli 2016. Gegen 22 Uhr fliegen Kampfjets über Ankara. Einen Tag später ist der Putschversuch gescheitert und Präsident Reccep Tayyip Erdogan kündigt an, Schlüsselpositionen von Abtrünnigen „zu säubern“. Über 7.000 Wissenschaftler müssen „zum Schutz der bedrohten Demokratie“ die Universitäten verlassen, Institute werden geschlossen, Rektoren neu besetzt. Was bedeutet dieser massive Umbau für die Türkei? Und was für die Forschung weltweit?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Backlash oder neue Wege im Feminismus? Elisabeth Raether zur Frauenfrage im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Sehnsucht nach einer besseren Zukunft - Das Literaturfestival Eventi Letterari Monte sucht nach Orten der Utopie

    "Re-Kreation" - Bei den Salzburger Osterfestspielen wird die “Walküre”-Inszenierung von 1967 wiederbelebt

    Vorreiter der abstrakten Plastik - Das Werk des Bildhauers Rudolf Belling im Hamburger Bahnhof in Berlin

    Prinzessinnen, Zwerge und sprechende Kater - Herbert Fritsch geht am Schauspielhaus Zürich auf die Suche nach den Gegenwelten der Brüder Grimm

    Fehlende Erinnerungskultur - Besuch im Tunnelmuseum Sarajevo 

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Zwischen Starre und Protest - Wie stabil ist Russland?

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 28. Spieltag:
    Hertha BSC - FC Augsburg; FC Ingolstadt - SV Darmstadt 98

    Fußball - 2. Liga, 28. Spieltag:
    VfB Stuttgart - Karlsruher SC; Fortuna Düsseldorf - 1. FC Union Berlin;
    Erzgebirge Aue - TSV 1860 München

    Sport im TV - Internetdienstleister und klassische Medien streiten um Anteile

    Fußball-Länderspiel der Frauen in Erfurt: Deutschland gegen Kanada

    Im Gegenzug für lukrative Ticketpakete sorgt die Mafia in der Serie A für Ordnun

    Handball - DHB-Pokal Final Four in Hamburg

    DEL- Play-Off-Finale, 1. Spiel: EHC München - Grizzlys Wolfsburg (16:30h)

    Radsport - 115. Paris - Roubaix

    Formel 1 - Großer Preis von China in Shanghai

    Doping in Westdeutschland - Zum 30. Todestag von Birgit Dressel

    Doping in der BRD - Was ist Grund für Schweigen der Frauen?

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Schwarz
    Assoziationen zu einer unbunten Farbe
    Von Antonia Kreppel
    Regie: Rolf Mayer
    DLF 2013

    Schwarz ist die geheimnisvollste aller Farben. Puristen lieben sie; gleichzeitig fasziniert ihre abgründige Seite. Traditionell symbolisiert Schwarz die Nacht, die Trauer, das Böse, aber auch das Erhabene. Der Kunstwissenschaftler Thomas Zaunschirm ortet "ein neues Interesse an Schwarz in Mode, Design und Kunst". Schwarze Hausfassaden liegen im Trend, und Architekten tragen bevorzugt Schwarz; mehr als ein Dress-Code? Während Künstler Schwarz als heilige Farbe zelebrieren, jagen Forscher dem Farbgeheimnis des absoluten Schwarz hinterher. In Sprachmetaphern ist Schwarz meist negativ besetzt. "Vielleicht ist Schwarz ja Angst?", fragt der Farbpsychologe. Wie sich Schwarz hautnah anfühlt, zeigt ein Hörerlebnis der besonderen Art: Ein Musikstück, gespielt in totaler Finsternis.

  • 21:05 Uhr

    Joseph Haydn
    Sinfonie Nr. 103 Es-Dur „Mit dem Paukenwirbel“

    Gustav Mahler
    Sinfonie Nr. 4 G-Dur

    Hanna-Elisabeth Müller, Sopran
    Düsseldorfer Symphoniker
    Leitung: Adam Fischer

    Aufnahme vom November 2016 aus der Tonhalle Düsseldorf
    Am Mikrofon: Johannes Jansen

    Als hätte er den Sonntagsspaziergang von Carl Spitzweg vertonen wollen - so klingen die Tempovorschriften in Gustav Mahlers ‚Sinfonie Nr. 4‘: bedächtig, ohne Hast, ruhevoll und sehr behaglich. Der vierte Satz mit dem Sopransolo auf kindlich naive Verse aus ‚Des Knaben Wunderhorn‘ scheint vollends den Geist des Biedermeier zu beschwören. Hat Mahler es wirklich so gemeint? Für Theodor W. Adorno war das Werk „ein einziges Alsob von der ersten bis zur letzten Note“. Auch Joseph Haydn, um musikalische Scherze nie verlegen, hat mit folkloristischen Einsprengseln und Störelementen wie dem Paukenwirbel, der seiner vorletzten Sinfonie den Namen gab, für manche Irritation gesorgt. Adam Fischer und die Düsseldorfer Symphoniker stellen beide Meisterwerke einander als Spiegel gegenüber: ein Doppelspiel mit vielen ironischen Brechungen.

  • 23:30 Uhr

    Vor der Olympiasaison - Skispringer Severin Freund nach seinem Kreuzbandriss, über Pyoengchang und Belastungen im Skispringen

    Die Fragen stellt Matthias Friebe