Donnerstag, 28. März 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 27.05.2018

  • 00:05 Uhr

    Höfling und Revolutionär
    Eine Lange Nacht über das Leben Voltaires
    Von Kai Lückemeier
    Regie: Stefan Hilsbecher
    (Wdh. v. 28./29.5.2016)

    Kein Autor verkörpert die Aufbruchstimmung des 18. Jahrhunderts stärker als Voltaire. „Verbrennt eure Gesetze und macht deren neue! Woher die neuen nehmen? Aus der Vernunft!“, so formulierte er den Schlachtruf eines neuen, freieren Denkens - im Geist der Aufklärung, der Toleranz und des humanitären Fortschritts. Bis heute bezeichnen die Franzosen die Epoche zwischen Rokoko und Revolution als das Zeitalter Voltaires. Die außergewöhnliche literarische Begabung Voltaires, 1694 als jüngster Sohn eines königlichen Hofrats im Herzen von Paris geboren, macht sich früh bemerkbar. Doch erst als er 1726 nach einem Konflikt mit einem Mitglied des Hochadels ins Londoner Exil gehen musste und mit dem naturwissenschaftlich-kritischen Denken des englischen Empirismus in Berührung kam, entwickelte sich das „enfant terrible“ des literarischen Rokoko zum begeisterten Vertreter der Aufklärung. Seine „Philosophischen Briefe“ von 1734 waren eine schonungslose Abrechnung mit den französischen Verhältnissen. Sein Streben nach Anerkennung trieb ihn an den Hof von Versailles, an dem er mittels hemmungsloser Selbstverleugnung eine glänzende Stellung erlangte - bis er schließlich in Ungnade fiel. Als die Marquise du Châtelet, die große Liebe seines Lebens, 1749 im Kindbett starb, folgte er einem Ruf Friedrichs des Großen an den Potsdamer Hof, doch das preußische Intermezzo endete nach nur drei Jahren ähnlich unrühmlich wie sein Abschied von Versailles. Seine historische Bedeutung beruht jedoch vor allem auf dem Schaffen in den folgenden Jahren, fern des höfischen Lebens. Er vollendete sein philosophisches Hauptwerk und eine Universalgeschichte, die in der Geschichtswissenschaft neue Maßstäbe setzte. Nebenbei engagierte er sich als Anwalt der Entrechteten, was ihm im französischen Volk den Beinamen „Freund der Unglücklichen“ eintrug und dazu führte, dass sich seine späte Rückkehr in seine Heimatstadt Paris zu einem wahren Triumphzug gestaltete. Die Lange Nacht über den Höfling und Revolutionär versucht eine Annäherung an das wechselvolle Leben des Francois Marie Arouet, genannt Voltaire.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Ensemble Aventure
    In memoriam Graciela Paraskevaidis

    Graciela Paraskevaidis
    Ta

    Natalia Solomonoff
    Adiós

    Mariano Etkin
    Lágrimas sobre Lágrimas

    Rodolfo Acosta R.
    Una despedida (Abfahrt)

    Coriùn Aharonián
    Una Canción

    Ensemble Aventure:
    Martina Roth, Flöte
    Alexander Ott, Oboe
    Walter Ifrim, Klarinette
    Wolfgang Rüdiger, Fagott
    Sylvie Altenburger, Viola
    Beverly Ellis, Violoncello
    Akiko Okabe, Klavier

    Aufnahmen vom 29.9.2017 aus der Elisabeth-Schneider-Stiftung in Freiburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Julius Röntgen - Works for Violin & Piano

    Julius Röntgen
    Fantasie für Violine und Klavier, op. 24

    7 Konzertstücke, op. 89. Suite für Violine und Klavier

    Christoph Schickedanz, Violine
    Ernst Breidenbach, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Ein Sommermärchen mit Nachspiel - DFB-Funktionäre der Steuerhinterziehung angeklagt

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Höchsterwünschtes Freudenfest'. Kantate für Sopran, Tenor, Bass, Chor und Orchester, BWV 194
    Sibylla Rubens, Sopran
    Christoph Prégardien, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Chor und Orchester
    Leitung: Ton Koopman

    Matthias Weckmann
    'Kom heiliger Geist, Herre Gott'. Für Orgel
    Hans Davidsson, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Verbrechen gegen die Menschlichkeit - Völkerrechtler über aktuelle Rechtsprechung

    Deal or no Deal - USA/Korea-Gespräche abgesagt
    Ein Interview mit dem Koreaexperten Lars-André Richter, Friedrich-Naumann-Stiftung Seoul

    Südamerika: ein taumelnder Kontinent? Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Klaus Bodemer

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    25 Jahre nach Solingen: Fremdenfeindlichkeit in Deutschland.
    Ein Interview mit der Sozialpsychologin Beate Küpper

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Stephan Luca

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Das Ende nicht fern! Weltuntergangsvorstellungen in Vergangenheit und Gegenwart
    Von Pfarrer Jörg Machel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: In Frankreich konstituiert sich der Nationale Widerstandsrat

  • 09:30 Uhr

    Europäisches Handgepäck (7/7)
    Erinnerungen und Zukunftswissen
    Mathias Greffrath im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Rumänien, Portugal, Ungarn, Polen, Dänemark, Frankreich: Sechs Reisen führten Mathias Greffrath an europäische Ziele. Seine fragmentarische Bestandsaufnahme suchte nach dem gemeinsamen kulturellen Erbe Europas und danach, was die Europäer heute miteinander verbindet. Im Handgepäck nahm Mathias Greffrath unauffällige Gegenstände mit, eingesteckt im Vorübergehen, als Merkzeichen, als Erinnerungen, als Fetische der Zukunft. Wie steht es um die kulturellen und wissenschaftlichen Errungenschaften, die Europa geformt haben, und die wir - in verwandelter Form - in die Zukunft mitnehmen? In einem abschließenden Gespräch berichtet Greffrath über seine europäischen Erkenntnisse.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus Pfarrkirche St. Bartholomäus in Niederkrüchten
    Predigt: Pfarrer Alexander Schweikert
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Udo Bullmann, Vorsitzender der Sozialdemokraten im Europaparlament

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Happy Birthday Big Easy
    New Orleans feiert 300 Jahre Stadtgründung

    Auf den Spuren von Kommissarin Lund
    Krimi-Tour durch Kopenhagen

    Japans Tor zur Welt
    Unterwegs in der Hafenstadt Nagasaki

    Von Hewweln, Säuwäntzt und Äppelwoi
    Dialektatlas Hessisch

    Am Mikrofon: Daniela Wiesler

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Komponist Peter Michael Hamel im Gespräch mit Michael Langer

    Peter Michael Hamel, Jahrgang 1947, ist einer der vielseitigsten Komponisten der Gegenwart. Sein Spektrum reicht von der Sinfonie bis zum Musical, von Neuer Musik über Jazz-Rock bis hin zu außereuropäischen Einflüssen und Traditionen.
    Am Anfang seiner Laufbahn musizierte der Grenzgänger in der Gruppe Between und in der Weltmusikband Embryo. Er arbeitete mit Carl Orff, mit John Cage, Morton Feldman und Luc Ferrari zusammen. Er komponierte Musiktheater-, Orchester-, Chor- und Kammermusikwerke und veröffentlichte zahlreiche CDs. Heute spielt und schreibt er von ihm selbst sogenannte "integrative Musik". 
    Peter Michael Hamel gründete das Interkulturelle Musikinstitut in Aschau im Chiemgau, war Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und  ist seit 2016 Musikdirektor der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

  • 15:05 Uhr

    Der Modfather
    Paul Weller zum 60. Geburtstag
    Von Thomas Elbern

    Zuerst mit seiner Band The Jam (1972-1982), später mit Style Council (1983-1989) und dann nur noch unter seinem eigenen Namen: Der britische Musiker Paul Weller ist sich und seinen musikalischen Wurzeln stets treu geblieben. Beeinflusst von Soul, R’n’B, aber natürlich auch dem Sound britischer Urgesteine wie The Kinks oder The Who ist Paul Weller längst selbst zu einem Original geworden. Seine bekanntesten und erfolgreichsten Soloalben ,Wild wood’ und ,Stanley road’ sind in der ersten Hälfte der 90er-Jahre erschienen und haben den Musiker aus Woking zum Godfather of Britpop gemacht. Am 25. Mai feierte der ewige Mod seinen 60. Geburtstag.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    George Saunders: "Lincoln im Bardo"
    Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert
    (Luchterhand Literaturverlag, München)
    Ein Beitrag von Michael Schmitt

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Freiheit für den Acker?
    Europa entscheidet über neue Genpflanzen
    Beiträge von Lucian Haas und Katrin Zöfel
    Am Mikrofon: Christiane Knoll

    Neue Werkzeuge stellen die Pflanzenzüchtung gehörig auf den Kopf. Das Ergebnis einer Manipulation, so hört man, lasse sich von konventionellen Züchtungen nicht mehr unterscheiden. Damit stehen die Experten vor einem Dilemma. Ist das noch Gentechnik - oder darf es auf den Acker?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Weltkultur im Humboldt-Forum - Der neue Generalintendant Hartmut Dorgerloh im Gespräch mit Christiane Habermalz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Gesamtkunstwerk - In Mannheim wird die Oper zu Björks "Vespertine"-Album uraufgeführt

    "EXTREME. NOMADS" - Eine Ausstellung über Formen nomadischer Existenz im MMK Frankfurt

    "Freiheit in Krähwinkel" - Milan Peschel inszeniert Johann Nestroy in Bochum

    Börne-Preis 2018 - Die Journalistin und Autorin Souad Mekhennet wird ausgezeichnet

    Verbrechen gegen die Menschlichkeit - Völkerrechtler diskutieren über aktuelle Rechtsprechung bei Symposium in Nürnberg

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Zwischen Angst und Aufarbeitung - Der Kampf gegen rituelle und sexuelle Gewalt

  • 19:10 Uhr

    Leichtathletik - Meeting in Götzis
    Formel 1 - Großer Preis von Monaco in Monaco
    Tennis - French Open (Tageszusammenfassung)
    Radsport - 21. Etappe Giro d'Italia: Rom - Rom
    Fußball - Aufstiegs-Rückspiel: TSV 1860 München - 1. FC Saarbrücken
    Fußball - 3. Liga, Relegation Energie Cottbus - Weiche Flensburg
    Fußball - DFB aktuell
    Fußball - Anklage gegen ehemalige DFB-Spitze wg. Steuerhinterziehung
    Basketball - Bundesliga: ALBA Berlin - MHP Riesen Ludwigsburg
    NHL - Stanley-Cup-Finale wird historisch

    Am Mikrofon: Andrea Schültke

  • 20:05 Uhr

    Bandsalat, liebevoll zubereitet
    Die Kassette zwischen Nostalgie und Renaissance
    Von Jan Decker
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: Dlf 2018

    Die vom Erfinder Lou Ottens 1963 vorgestellte Kompaktkassette, ein Tonträger zur elektromagnetischen analogen Aufzeichnung und Wiedergabe von Tonsignalen, ist aus unserem Alltag weitgehend verschwunden. Bis auf wenige Nischen, in denen sie sich hält: in Autoradios zum Beispiel oder als Hörspiel- und Hörbuchkassette für Kinder. Kinderleicht ist ihre Bedienung: Einlegen in das Kassettenfach, Play drücken, los geht’s. Und robust ist sie auch, im Gegensatz zu Schallplatte und CD toleriert sie Hitze und Staub. Bis in die 1990er-Jahre war die Kassette eines der meistgenutzten Audiomedien, trotzdem wurde sie durch digitale Techniken vom Markt verdrängt. Doch überraschenderweise erlebt die Kassette neuerdings gerade bei jungen Bands eine Renaissance als Verbreitungsmedium.

  • 21:05 Uhr

    Krzysztof Penderecki
    'Metamorphosen'. Konzert für Violine und Orchester Nr. 2

    Dmitri Schostakowitsch
    Sinfonie Nr. 15 A-Dur, op. 141

    Anne-Sophie Mutter, Violine
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Krzysztof Penderecki

    Aufnahme vom 16.5.2018 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Johannes Jansen

    Musikalische Gedanken einem Verwandlungsprozess zu unterziehen - darin besteht klassischerweise die Arbeit eines Komponisten. Jede Art von Komposition ist, so gesehen, eine Metamorphose. Im zweiten Violinkonzert von Krzysztof Penderecki jedoch weist der Begriff über die Verwandlung von Material, Struktur und den Prozess der Verarbeitung hinaus. Gemeint ist auch der Komponist in seiner Selbstverwandlung vom Avantgardisten zum Vertreter einer gemäßigt modernen Richtung, die ihn den eigenen musikalischen Wurzeln nähergebracht hat. Heute gehört Penderecki zu den wenigen Komponisten der Gegenwart, die sich weltweit ein großes klassisches Konzertpublikum erobert haben. Ausgangspunkt der ‚Metamorphosen’ war eine Begegnung mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter anlässlich einer gemeinsamen Aufführung des Violinkonzerts Nr. 1 von Sergej Prokofjew. Penderecki widmete ihr daraufhin sein zweites Violinkonzert. Für die Ersteinspielung unter der Leitung des Komponisten wurde Anne-Sophie Mutter 1998 mit einem Grammy ausgezeichnet. Auch an diese Wegmarken ihrer Künstlerfreundschaft erinnert das Berliner Konzert im Vorfeld von Pendereckis 85. Geburtstag. Der zweite Teil des Programms ist eine Verbeugung vor Dmitri Schostakowitsch und dessen letzter Sinfonie, die Anfang der 1970er-Jahre - um dieselbe Zeit wie Pendereckis erste Sinfonie - entstand.

  • 23:30 Uhr

    "Es ist schlimm wie wir Spieler opfern in diesem System"

    Ex-Profi-Fußballer Per Mertesacker im Gespräch mit Klaas Reese.