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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 03.06.2017

  • 00:05 Uhr

    Der Kommissar aus Köpenick
    Von Peter Hillebrand
    Regie: Tobias Krebs
    Mit Mit Annabelle Leip, Bodo Primus, Jens Winterstein und Thomas Höhne
    Produktion: SWR 2015
    Länge: 54‘00

    Kaiser Wilhelm II. belobigte ihn, weil er einen Mörder per Schnelldampfer bis nach New York verfolgt und gefasst hatte. In der Weimarer Republik galt er deutschlandweit als Experte für Wilderer-Morde an Forstbeamten. In Magdeburg verhinderte er eine antisemitisch motivierte falsche Mordanklage gegen einen jüdischen Fabrikanten und lieferte dem Gericht den richtigen Täter. Was ihn nicht daran hinderte, 1931 Mitglied der NSDAP und der SA zu werden. Doch die kriminellen Methoden der Nazis konnte der Kriminalist nicht hinnehmen. So wurde er als Querulant aus dem Polizeidienst entlassen und als Sachbearbeiter in einem Verband der Viehwirtschaft kaltgestellt - um 1945 in der sowjetischen Besatzungszone als Volkspolizist wieder eingestellt zu werden. Bis 1948 herauskam, dass da doch ein dunkler Fleck auf seiner scheinbar weißen Westen war. Ein Blutfleck. 1950 kam er ins Zuchthaus, wo er 1957 starb. Otto Busdorf war Polizist in vier deutschen Staaten - und am Ende ein Krimineller.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Zu Gast: Die malische Singer/Songwriterin Oumou Sangare

    Vorgestellt: Die Liederbestenliste Juni

    Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriter-Alben u.a. Juana Molina, Ani DiFranco

    Original im Ohr: Ungewöhnliche Coverversionen

    On Tour: Konzerthighlights des Monats

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Sie ist Musikerin, Mutter, Songwriterin und eine der ersten Frauen in Mali, die es wagte, in ihren Songs von den Rechten der Frau zu sprechen. Acht Jahre nach ihrer letzten CD hat die fast 1,80 Meter große Oumou Sangare wieder ein Album gemacht: 'Mogoya', auf deutsch 'Leute'. Diesmal setzt die Sängerin mit der betörenden Stimme zwar musikalisch auf einen aktuelleren, urbaneren Sound, bleibt mit ihren Botschaften aber der im Süden Malis liegenden Wassoulou-Region und seiner Kultur treu. Dort ist der Gesang das Medium für Nachrichten, Erziehungs- und Aufklärungsarbeit.

  • 06:05 Uhr

    Das Ende der Solidarität wie wir sie kennen - Die Neuregelung der Bund-Länder-Finanzen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrerin Petra Schulze, Düsseldorf

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 130 Jahren: Kaiser Wilhelm I. legt den Grundstein für den Nord-Ostsee-Kanal

  • 09:10 Uhr

    Hoffnung auf eine Verkehrswende: Das Fahrrad auf dem Vormarsch

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Bratschist Adrien Boisseau und der Cellist Raphaël Merlin vom Quatuor Ébène

    Hochgelobt, vielfach ausgezeichnet: Das Quatuor Ébène gehört zu den führenden Streichquartetten der Welt. 1999 in Frankreich gegründet, studierte das Ensemble unter anderem bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág. Der Sieg beim ARD Musikwettbewerb 2004 wurde zum Karriere-Sprungbrett.
    Der Cellist Raphaël Merlin gehörte damals bereits seit zwei Jahren zum Quartett. Er hat auch Komposition und Dirigieren studiert, außerdem hegt der Mittdreißiger eine Leidenschaft fürs Jazz-Klavier.
    Adrien Boisseau ist mit Mitte 20 der Jüngste im Ensemble. Ausgebildet von Tabea Zimmermann, spielt er seit Januar 2015 als Bratscher im Quatuor Ébène. Das französische Streichquartett präsentiert das klassische Kernrepertoire - zugleich sorgen seine Ausflüge in andere stilistische Gefilde regelmäßig für Aufsehen. So hat das Quartett mit der Jazz-Sängerin Stacey Kent zusammengearbeitet. Das Album 'Fiction' ist mit Popsongs bestückt. 'Klassik-Pop-et cetera' also im wahrsten Sinne des Wortes…

  • 11:05 Uhr

    Von Mäusen und Galliern: Disneyland Paris und Parc Asterix - Zwei Welten in friedlicher Koexistenz
    Von Suzanne Krause

    Fast könnte man sie Nachbarn nennen - denn Disneyland Paris und Parc Asterix liegen beide im Pariser Großraum. Das amerikanische Maus-Imperium im Osten, die widerstandserprobten Gallier im Norden. Obelix-Vater Uderzo fand seinerzeit im kalifornischen Disneyland Inspiration für ein eigenständiges französisches Pendant. Doch zwischen dem Asterix-Park und Disneyland Paris liegen Welten: Die eine gilt als Inbegriff des globalisierten nordamerikanischen Unterhaltungsbusiness, die andere versteht sich als Inkarnation des französischen kulturellen Sonderwegs.
    Zur Einweihung des Parc Asterix im April 1989 sprach der damalige Kulturminister Jack Lang. Als ziemlich genau drei Jahre später EuroDisney seine Pforten öffnete, äußerten Intellektuelle die Furcht vor einem kulturellen Tschernobyl. 25 Jahre später leben die Gallier und Micky Maus & Co friedlich Seite an Seite. Asterix hat weiterhin treue Fans, während manches in Disneyland Paris sich europäisiert hat - generell aber ist heute die amerikanische Kultur aus dem französischen Alltag nicht mehr wegzudenken.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    We're out - Die USA ziehen sich aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zurück

    Wir sind wer - Die EU muss ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen

    Wir setzen aus - Nach dem Anschlag in Afghanistan

    Wir sind viele - Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen

    Am Mikrofon: Anne Raith

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Bürger in Aufruhr: Proteste, Schlägereien und Verhaftungen in Marokko

    Leben in der Besatzung: Die geteilte Stadt Hebron

    Königreich im Himmel - Parlamentswahlen in Lesotho

    Im Kriegszustand: Ein Besuch auf der philippinischen Insel Mindanao

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Milliarden für die digitale Infrastruktur
    Wie kann der "DigitalPakt Schule" wirken?
    'Campus & Karriere' fragt: Welche Auswirkungen hat der "DigitalPakt Schule" auf die deutschen Schulen? Geht der Pakt in die richtige Richtung? Oder wird das Geld statt für Hard- und Software viel eher für die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte mit digitalen Medien benötigt? Wie kann digitaler Unterricht gelingen? Und wie ist es bestellt um die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern, von Lehrerinnen und Lehrern?

    Gesprächsgäste:
    Mathis Prange, Koordinator für Medienkompetenz im Lehramtsstudium am Zentrum für Lehrerbildung Gießen
    Simon Nickels, Schüler und Medienscout in Bonn
    Dr. Oliver Zöllner, Professor für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien Stuttgart
    Am Mikrofon: Mike Herbstreuth

    Beitrag:
    Stand der digitalen Ausstattung an Schulen
    Eltern klagen über miese technische Infrastrukturen und in digitalen Fragen überforderte Lehrkräfte

    Hörertel.: 00800 / 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Die Kultusministerinnen und -minister der Länder haben sich auf die Eckpunkte für den "DigitalPakt Schule" geeinigt. Fehlt eigentlich nur noch die endgültige "Ja" des Bundes, dann winkt der große Geldregen: Fünf Milliarden Euro hat Bildungsministerin Johanna Wanka den deutschen Schulen in Aussicht gestellt, um sie digital auf Vordermann zu bringen. Breitbandanschlüsse, WLAN, Hardware, Software - die Schulen können sich über eine Runderneuerung ihrer digitalen Infrastruktur freuen. Doch den digitalen Alltag an Schulen zu gestalten, ist eine schwierige Aufgabe. Es fehlen entsprechende pädagogische Konzepte, und schon oft sind die Jugendlichen technisch versierter als ihre Lehrerinnen und Lehrer. Und auch in der Lehrerausbildung spielen digitale Medien bislang nur eine untergeordnete Rolle.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Ein Videospiel und ein uralter Song: Alt-J bleiben unberechenbar
    Braucht die Welt wirklich noch eine Cover-Version des Standards „The house of the rising sun“? Eigentlich nicht, aber Alt-J, die Schrägdenker des britischen Pop kitzeln aus dem Song auf ihrem dritten Album „Relaxer“ ganz neue Facetten heraus. Das ist nicht die einzige Überraschung: das Album erscheint auch als Musik-Kassette, und die Band bietet auf ihrer Internetseite sogar ein Videospiel dazu an.

    Nennt es „Pop Noir“: das Debüt der New Yorker Formation Cigarettes after sex
    Es ist wohl wirklich so: auf diesen gar nicht mal so originellen Bandnamen ist außer diesen vier New Yorker Musikern vorher offenbar noch niemand gekommen. Sie selbst bieten uns den Genrebegriff „Pop Noir“ an - der in diesem Fall für Zeitlupenrhythmen, verträumten androgynen Gesang und beiläufig hingetupfte Synthie-Streicher-Noten steht.

    Von der therapeutischen Wirkung des Techno: DJane Ellen Allien im Corsogespräch
    Sie legt seit einem Vierteljahrhundert auf und tut dass inzwischen in den angesagtesten Clubs der Welt. Ellen Fraatz alias Ellen Allien ist ein Urgestein der deutschen Techno-Szene, aber sie kann viel mehr als Beats basteln. Sie ist auch Komponistin und Sängerin und spielt nach Eigenaussage leidlich Klavier, was im Electro-Bereich nicht zwingend die Regel ist. Auch ein Soundtrack für eine Tanz-Performance gehört zu ihrer Diskografie, doch auf ihrem aktuellen Album „Nost“  setzt sie wieder mehr auf die pulsierende Kraft repetierender Beats.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Juni
    Vorgestellt von Karin Haller und Franz Lettner

    Britta Teckentrup: Das Ei, (Prestel Verlag)
    Linda Wolfsgruber: Wir, (Tyrolia)
    Kilian Leypold und Ulrike Möltgen: Wolfsbrot, (Kunstanstifter Verlag)
    Sara Pennypacker und Jon Klassen: Mein Freund PAX, (Verlag Sauerländer)
    Martha Heesen und Maja Bohn: Mein Bruder, die Neuen und ich, (Gerstenberg)
    Christophe Léon: Väterland, (Mixtvision Verlag)
    Jon Walter: Mein Name ist nicht Freitag, (Verlag Königskinder)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schnell formuliert
    Wie gut ist Roboterjournalismus?

    Viele Zeitungen machen es schon, lassen es die LeserInnen nicht wissen: In den Sportteilen, auf den Wirtschaftsseiten und bei den Wettermeldungen erscheinen immer mehr Texte, die nicht von JournalistInnen sondern von Software-Robotern geschrieben wurden. Wann immer genügend strukturierte Daten vorliegen, die einen Vorgang beschreiben, kann ein Computerprogramm dazu einen Text schreiben. Solche Roboter-Texte sind von journalistischen Texten nur noch schwer zu unterscheiden. Doch den automatisch generierten Texten fehlen immer noch wesentliche Eigenschaften, die gut geschriebene Geschichten gewöhnlich haben.
    In 'Computer und Kommunikation' diskutieren Johannes Sommer, Geschäftsführer der Berliner Softwareschmiede Retresco GmbH und der Computerlinguistiker Prof. Dr. Hans Uszkoreit vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) über den Stand und die Perspektiven softwaregestützten Texterzeugung.

  • 17:05 Uhr

    Trendwende in der Klassik - Wunsch oder Realität?
    Der Kulturwissenschaftler Martin Tröndle und Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, im Gespräch
    Am Mikrofon: Christoph Schmitz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Ariodante" - Christoph Loy inszeniert Händels Oper bei den Salzburger Pfingstfestspielen mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle

    Spezialist für Wagner und Mozart - Zum Tod des Dirigenten Jeffrey Tate

    "b.32" - Martin Schläpfer choreographiert Rossinis "Petite Messe solenelle"

    "Kreise/Visionen" - Tina Lanik inszeniert Joël Pommerat am Residenztheater in München

    documenta-echo: Prinz Gholam

    Bad Taste in Neon - Ein Hoch auf den schlechten Geschmack! Werke des US-Amerikaners Peter Saul in der Frankfurter Schirn

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 18:40 Uhr

    Angefeindet: Liberale Muslime und die Toleranz der Gläubigen

  • 19:10 Uhr

    Tischtennis - WM in Düsseldorf
    dazu: Interview mit Sportdirektor Richard Prause

    Sportpolitik - Verbände prangern Situation mit dem BMI an

    Doping - Keine Kontrollen beim WTA-Tennis-Turnier in Stuttgart möglich

    Tennis - French Open: Tageszusammenfassung
    dazu: Kollegengespräch zu den French Open

    Fußball
    Das "deutsche" Champions League Finale: Kroos, Khedira, Schiedsrichter
    Sicherheitsmaßnahmen in Cardiff
    Medien - Kampf um die Champions League Rechte
    Was wird aus 1860 München?
    Kampf um den Fußball-Nachwuchs

    Kanu-Slalom - EM in Ljubljana/Slowenien

    Turnen - Internationales Deutsches Turnfest in Berlin

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Die verlorenen Söhne
    Von Robert Schoen
    Regie und Konzeption: Robert Schoen
    Mit Lorenz Eberle, Bernd Pompino-Marschall, Wilhelm Doegen, Herr Lachiman, Max Myron, Karl Heinrich, Paul Bousquet, Bernard Bilhès, Louis Serrier, Kurt Williger, August Brockmann, Robert Schoen
    Produktion: hr 2017
    Länge: 51‘55“

    anschließend:
    Hörspielmagazin
    Neues aus der Welt der akustischen Kunst

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    Die Begründung der Jury:
    „Robert Schoen, Autor und Regisseur zugleich, riskiert hier viel und gewinnt dabei ungewöhnlichen Spiel- und Erkenntnisraum. So verbindet er in ‚Die verlorenen Söhne‘ authentisches Tonmaterial der Berliner Phonographischen Kommission von 1915 und einen fiktiven modernen Musterfall. Die Wissenschaftler, die damals im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf französische und für sie exotische Dialekte der Insassen aufzeichneten, gern mit Lesungen des Gleichnisses vom Verlorenen Sohn, verdrängten zugunsten ihrer Klangausbeute das Unglück der Testpersonen. Phonetisch fixiert ist auch der heutige Berliner Linguist, der die Tonaufnahmen der Hauptfigur des Hörspiels untersucht und darin ‚Hesitations-Vokalisationen‘ , also Ähs, entdeckt. Grotesk und tragikomisch diagnostiziert er die strapazierte ‚Knarrstimme‘ , ohne sich für das Scheitern des Sprechers zu interessieren, der da wie der verlorene Sohn die Rückkehr zum Vater erwägt. Mit Schoens suggestiver Montage und dem auf lässige Weise eindringlichen Lorenz Eberle in der Hauptrolle glückt hier ein Kunststück: Konträr zu wissenschaftlicher Versuchsdominanz wächst die emotionale Anteilnahme des Hörers. In intensiven Momenten verschränken sich Eberles Sprechen und Klänge von Prokofjews ‚L’ enfant prodigue‘ . Manchmal erkennt der junge Mann in der Musik sein Scheitern, seine Hoffnung und sich selbst.“

  • 22:05 Uhr

    REVISITED
    Forum neuer Musik 2004

    Dvořákův problém
    Neue Ensemblemusik aus Tschechien

    Ensemble MoEns Praha
    Leitung: Miroslav Pudlák
    Aufnahme vom 14.3.04 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

    Sie verstanden sich seinerzeit als die Jungen und engagierten sich für tschechische Komponisten ihrer eigenen Generation. Eine (freilich von ihnen erfundene) Frage ihres Landsmannes Antonín Dvořák beschrieb ihre ästhetische Richtung: Wie müssten sich Tradition und Moderne zueinander verhalten, damit eine heute neue Musik von einem breiteren Publikum gehört werden kann und zugleich nicht ohne Identität ist. Gegründet in Spätfolge der politischen Wende in Prag, könnte man die ambitionierten jungen Musiker um Hanuš Bartoň und Miroslav Pudlák für Romantiker halten. Neoromantiker waren sie allemal - in ihrem der Melodik und der Tonalität verpflichteten Konzert im Deutschlandfunk, mit dem sie dem europäisch gedachten Forum 2004 ein unvergesslich musikantisches Finale gaben. Unter dem Motto 'Revisited' passieren sämtliche Konzerte des Forum neuer Musik im 4-Wochen-Rhythmus Revue.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    „Oh Bartleby! Oh Menschheit!“
    Die Lange Nacht über den amerikanischen Schriftsteller Herman Melville
    Von Manfred Bauschulte
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Herman Melvilles Figuren von 'Bartleby' über 'Benito Cereno' zu 'Billy Budd' haben heute ihren festen Platz in der Weltliteratur. Kaum bekannt ist dagegen, dass ihr Autor, als er 1891 starb, vergessen war. Seine Zeitgenossen hielten schon sein bekanntestes Werk 'Moby Dick oder Der Wal' (1851) für schlicht unlesbar. Die Laufbahn Melvilles, der als junger Matrose auf Kriegs- und Walfangschiffen diente und Abenteuerromane über das Leben auf See schrieb, war nach dem Misserfolg von 'Moby Dick' beendet, bevor sie richtig beginnen konnte. Für den Rest seines Lebens arbeitete er als Zollinspektor im Hafen von New York. Aus leidgeprüften Erfahrungen schöpfte er die Motive und Stoffe für seine vieldeutigen Romane und rätselhaften Erzählungen. Eine 'Lange Nacht' auf den Spuren dieses ungewöhnlichen Lebens - durch die Südsee, durch Europa und den Orient.