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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 31.07.2016

  • 00:05 Uhr

    "Ich mag das Gefühl von Wörtern die tun was sie wollen"
    Eine Lange Nacht über Gertrude Stein
    Von Astrid Nettling
    Regie: Burkhard Reinartz
    (Wdh. vom 6./7.8.11)

    Wer kennt nicht das eindrucksvolle Porträt, das der Fotograf Man Ray von der 53-jährigen Dichterin gemacht hat, das sie mit imposantem Cäsarenkopf zeigt. Überhaupt - ein jeder, eine jede kennt Gertrude Stein, die sog. Mutter der Moderne', weiß von ihrem Leben in Paris zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Alice B. Toklas, von ihren Freundschaften mit Künstlern wie Picasso, kennt ihren unsterblichen Satz "Rose is a rose is a rose is a rose.", und trotzdem zählt sie zu den ungelesenen Autoren der Moderne. Süffisant hat jemand über sie formuliert, dass ihr literarisches Œuvre "dem Leser das Gefühl vermittelt, als ungebetener Gast in der falschen Nacht ein dunkles Haus zu betreten". Und wer will schon bei einer solchen Tat ertappt werden? Die 'Lange Nacht' wagt diesen Versuch. Nicht als finsterer Eindringling, sondern in der Überzeugung, dass ihre Texte genug Offenheit und Strahlkraft besitzen, zu jedem zu sprechen, der bereit ist, sich auf sie einzulassen. Diese Strahlkraft des Stein’schen Werks - aber nicht minder die ihrer Persönlichkeit - macht die 'Lange Nacht' in unterschiedlichen Annäherungen erfahrbar, biografisch, literarisch, musikalisch, in Gesprächen mit Stein-Kennern und Stein-Liebhaberinnen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Ludwig van Beethoven
    Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 61
    Julia Fischer, Violine
    Wiener Symphoniker
    Leitung: Philippe Jordan

    Aufnahme vom 28.8.15 aus dem Kurhaus Wiesbaden beim Rheingau Musik Festival

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Robert Schumann
    Streichquartett A-Dur op. 41, Nr. 3
    Amaryllis Quartett

    Aufnahme vom Rheingau Musik Festival vom 9.7.15 auf Schloss Johannisberg

  • 06:10 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    'Sie verachten das Gesetz des Herrn Zebaoth'. Kantate zum 10. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Alt, Chor, 2 Oboen, Streicher und Basso continuo, TWV 1:1339
    Veronika Winter, Sopran
    Lena Susanne Norin, Alt
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Fantasie für Orgel C-Dur, PD 54
    Leo van Doeselaar, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Nimm von uns, Herr, du treuer Gott'. Kantate zum 10. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 101
    Nele Gramß, Sopran
    David Erler, Countertenor
    Charles Daniels, Tenor
    Harry van der Kamp, Bass
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Musica Amphion
    Leitung: Pieter-Jan Belder

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    "Tränen des Strandes" - Theater aus der Elfenbeinküste gegen die Flüchtlingskrise

    Sicherheit: Wahrnehmung und Realität - Ein Interview mit dem Risikoforscher Wolfgang Bonß

    Märchen Europa - Ein Interview mit dem Historiker Dominik Geppert

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Hillary und die Frauen - Ein Interview mit der Schriftstellerin Irene Dische

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Michael Kumpfmüller

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Evolution und Religion - Charles Darwin als Theologe
    Von Michael Blume
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 450 Jahren: Der spanische Missionar Bartolomé de las Casas gestorben

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    Drucksachen (5/5)
    Merkur: Christian Demand und Ekkehard Knörer im Gespräch mit Frank Kaspar

    Herausgeber Christian Demand und Redakteur Ekkehard Knörer in Berlin wollen mit 'Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken' Monat für Monat die Standards für politische und kulturelle Essayistik im deutschsprachigen Raum setzen: "gedanklich originell, aber nicht unbedingt gelehrt; relevant für gebildete, aber eben nicht spezifisch orientierte Leser; präsentiert in essayistischer Form: ohne akademische Umständlichkeit, mit sprachlicher und intellektueller Eleganz". Merkur ist eine klassische Kulturzeitschrift, ein Traditionsorgan für intellektuelle Stimmen, Beiträge und Kolumnen und wendet sich an ein kenntnisreiches Publikum, das klugen Widerspruch zu herrschenden Meinungen sucht. Merkur wurde lange Jahre von Karl Heinz Bohrer verantwortet, seit 1991 zusammen mit Kurt Scheel, und erscheint seit 1968 im Ernst-Klett-Verlag, heute Klett-Cotta. 2012 übernahm der Kunsthistoriker und Kulturphilosoph Christian Demand die Herausgeberschaft.
    Frank Kaspar, geboren 1969, studierte Germanistik, Kunstwissenschaft und Neuere Geschichte in Essen und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist für das Deutschlandradio und die ARD.

  • 10:05 Uhr

    Literaturgottesdienst aus dem Gemeindezentrum Arche auf dem Quellberg in Recklinghausen
    Predigt: Pfarrer Christian Siebold
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Peter Frank, Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Über die Himmelsleiter in Festsaal der Alpen
    Bergsteigen am Piz Bernina

    US-Geschichte und Clinton-Show
    Besuch in der Metropole Philadelphia

    Wenn die Meeräsche kocht
    Besuch beim israelischen Fischkoch Uri Buri

    In zwei Dutzend Flussschleifen bis Koblenz
    Frauenrudertour auf der Mosel
                               
    Sonntagsspaziergang-Serie: Laubenbekenntnisse
    Regeln der Bewässerung

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Philosophin Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit Joachim Scholl

    Die Liebe, die Arbeit, der Tod - es sind die zentralen existenziellen Themen, mit denen sich Svenja Flaßpöhler gern beschäftigt. In etlichen Büchern hat die Berliner Philosophin, Jg. 1975, menschliche Grundfragen für ein breites Publikum reflektiert. Als stellvertretende Chefredakteurin des Philosophie Magazins gehört Svenja Flaßpöhler in Deutschland zu den wichtigsten außerakademischen Vertreterinnen eines Denkens, das philosophische Theorie stets mit Lebenspraxis verknüpft.
    In ihrem jüngsten Buch 'Verzeihen. Vom Umgang mit Schuld' spricht die Philosophin offen vom Konflikt mit ihrer eigenen Mutter, kommen verurteilte Straftäter zu Wort, berichten Holocaust-Überlebende von der Fähigkeit zu verzeihen.

  • 15:05 Uhr

    Zeitreise in Tablettenform: Die Band Blues Pills
    Von Andreas Dewald

    2011 gründeten drei junge Musiker Anfang 20 eine Band, die erstaunlich alt klingt: die Blues Pills. Die schwedische Sängerin Elin Larsson, die amerikanischen Halbbrüder Corry Berry (Schlagzeug) und Bassist Zack Anderson trafen den damals 16-jährigen, französischen Gitarristen Dorian Sourriaux und schufen einen Sound, der britischen Hardrock mit typischen Riffs, Gitarrensoli und progressive Songstrukturen beinhaltet. Dazu singt Elin Larsson mit dunkler Stimme und der Kraft von Janis Joplin. Blues ist in der Musik höchstens in homöopathischer Dosis enthalten. Anfang August erscheint das zweite Album der Blues Pills.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Gilbert Keith Chesterton: Vier verehrungswürdige Verbrecher
    Aus dem Englischen übersetzt von Boris Greff und Matthias Marx
    (Verlag Die Andere Bibliothek, Berlin)
    Vorgestellt von Hubert Spiegel

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Zikas lange Schatten
    Ein Virus attackiert das Nervensystem
    Von Joachim Budde

    Keinen lassen diese Bilder kalt: Neugeborene, denen der halbe Kopf fehlt. Mikrozephalie. Täter: das Zika-Virus. Aber wer erinnert sich noch daran, dass es vor 50 Jahren so etwas schon einmal gegeben hat? Damals gab es in den USA eine Röteln-Epidemie. Der Anteil der Kinder mit Mikrozephalie war ähnlich groß wie heute in Brasilien. Weitgehend unbekannt ist auch, dass in Deutschland das Zytomegalievirus ähnliche Fälle verursacht. Denn die kommen gar nicht erst auf die Welt.
    Besonders katastrophal ist die Wirkung für den Fötus, wenn sich eine Frau im ersten Schwangerschaftsdrittel mit einem dieser Viren infiziert. Doch auch nach den ersten drei Monaten ist die Gefahr nicht gebannt. Forscher vermuten, dass die Mikrozephaliefälle jetzt in Brasilien lediglich die Spitze des Eisberges sind. Augenschäden und Hörschäden zeigen sich schon jetzt. Die Experten erwarten zudem psychomotorische Beeinträchtigungen, die erst in Jahren sichtbar werden. Gehören vielleicht sogar Autismus und Schizophrenie zu den Spätfolgen? Die Zika-Epidemie hat eine Forschungsoffensive in Gang gebracht. Das Virus öffnet der Forschung eine Tür, um endlich auch die Spätfolgen von Virusinfektionen in der Schwangerschaft besser zu verstehen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Und mehr bedarfs nicht. Über Kunst in bewegten Zeiten" - Konrad Paul Liessmanns Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "The Keeper" - Eine New Yorker Ausstellung über das Bewahren von Kunst

    Uraufführung nach 185 Jahren - Saverio Mercadantes Oper "Francesca da Rimini"

    Dieter Dorn in Salzburg - Zur Premiere von Becketts "Endspiel"

    Die „Gefallenen“ von Smolensk - Der polnische Nationalfeiertag am 1. August offenbart Verwerfungen im konservativen Lager; Martin Sander im Gespräch

    "Halleluja - Oratorium Balbulum", Peter Eötvös' neue Komposition in Salzburg

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Matthias von Hellfeld

  • 18:40 Uhr

    Die Krisenspiele - Olympiastadt Rio zwischen Vorfreude und Katerstimmung

  • 20:05 Uhr

    Klänge des Grauens
    Musik und Geräusch im Horrorfilm
    Von Raphael Smarzoch
    Regie: Robert Steudtner
    Produktion: DLF 2013

    Musik und Geräuschen wird nachgesagt, die Seele des Horrorfilms zu sein. Durch sie erscheinen Leinwandängste noch furchteinflößender. Dissonanzen, Atonalität und klangliche Experimentierfreude sind die Markenzeichen des Horrorsounds, der sich nicht an konventionellen Hörerwartungen orientiert. Das Fremde und Unheimliche widersetzt sich gängigen Normen. Komponisten suchen es in elektronischen Sounds, vermeintlich unschuldigen Kinderliedern, geistlichen Chorälen, plötzlich und laut einsetzender Musik oder seltsamen Geräuschen, die ein Gefühl von Bedrohung und Terror auslösen können. Die Akustik des Grauens schockiert und traumatisiert, verstört und verunsichert. Sie hat dämonische Qualität und nimmt Besitz vom Zuschauer. Man kann sich ihr nicht entziehen.

  • 21:05 Uhr

    Schwetzinger Festspiele 2016

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Ouvertüre zur Oper ‚Die Hochzeit des Figaro‘, KV 492

    Konzert für Klavier und Orchester C-Dur, KV 503

    Sinfonie Nr. 41 C-Dur ‚Jupiter‘, KV 551

    Francesco Piemontesi, Klavier
    Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
    Leitung: Andrea Marcon

    Aufnahme vom 7.5.16 aus dem Schloss Schwetzingen

    Knusprig ist eines seiner Lieblingsworte. Auch Vergleiche mit prickelnden Getränken benutzt er gern, zum Beispiel Prosecco, wie man ihn in seiner Heimat trinkt. Wenn es um Musik geht, spricht aus Andrea Marcon pure Lebensfreude, und er weiß, wie man sie auf ein Orchester überträgt. Seine Barockmusik-Produktionen sind legendär, aber auch das Terrain klassischer Musik ist ihm zunehmend vertraut, seit sich Anfragen 'moderner' Klangkörper häufen, die ihn bitten, als Dirigent mit ihnen zu arbeiten.
    In diesem Frühjahr war Marcon eingeladen, im Rahmen der Schwetzinger Orchester-Akademie des SWR ein Mozart-Programm zu leiten. Es wurde zu einer prickelnden Begegnung auch für das Publikum, nicht zuletzt dank Francesco Piemontesi als Solist im C-Dur-Konzert KV 503 und einer spontanen Zugabe der beiden Künstler am Klavier.

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Reinhard Bieck