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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 30.07.2017

  • 00:05 Uhr

    Jedes Wort zählt
    Eine Lange Nacht über Telegramme
    Von Godehard Weyerer
    Regie: Rita Höhne

    ‚Ankomme Freitag stopp. 15 Uhr stopp Helmut.‘
    Im Telegramm wurde so gut wie alles angezeigt - die Ankunft, der Krieg, die Liebe. Teuer waren Telegramme in jedem Fall: 1866 kosteten 20 Wörter, die zwischen Europa und Amerika hin- und hergeschickt wurden, 400 Mark - ein kleines Vermögen. Acht Jahre zuvor war das erste Transatlantikkabel auf dem Meeresboden verlegt worden. Stefan Zweig erhob den Moment zur Sternstunde der Menschheit. Telegramme schrieben in der Folgezeit Geschichte - nicht nur Weltgeschichte. Die Nachricht eilte der Ware voraus - das machten Börsen- und Warenterminspekulationen möglich. Kein Fortschritt ohne Temposteigerung. Stillstand heißt Rückschritt. Was zählt, sind Rekorde. Immer höher, immer weiter, immer schneller. Depeschen und Funksprüche markierten da einen Meilenstein in der Beschleunigungsgeschichte der menschlichen Zivilisation. Mittlerweile haben andere, schnellere und billigere Kommunikationswege der drahtgebundenen Übertragung den Rang abgelaufen. Bleibt die Frage, was in Zeiten von E-Mail, WhatsApp und Twitter aus dem guten, alten Telegramm geworden ist.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Krummhörner Orgelfrühling 2016

    Werke von
    Christian Erbach
    Samuel Scheidt
    Michelangelo Rossi
    Heinrich Scheidemann
    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Paul Hofhaimer
    Georg Muffat

    Wolfgang Zerer, Orgel

    Aufnahme vom 24.5.2016 in der ev.-ref. Kirche Uttum

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Decoder

    Burkhard Friedrich
    Flug P. Für Bassklarinette, Tenorsaxofon, Viola, Violoncello, Klavier, Percussion und Tonband

    Leopold Hurt
    Fred Ott's sneeze. Für Klarinette/Bassklarinette, Violine, Violoncello, Klavier, Percussion und Elektronik

    Andrej Koroliov
    Like my Domination. Für Stimme, E-Zither, Klarinette/Bassklarinette, Sample Keyboard, Klavier, Drums/Percussion und Elektronik

    Decoder Ensemble

  • 06:05 Uhr

    Land unter - Über den Umgang mit Dauerregen

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Ärgre dich, o Seele, nicht'. Kantate am 7. Sonntag nach Trinitatis, BWV 186
    Ruth Ziesak, Sopran
    Elisabeth von Magnus, Alt
    Paul Agnew, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Ernst Pepping
    'Ein jegliches hat seine Zeit'. Motette für 4-stimmigen gemischten Chor a cappella
    Berliner Vokalensemble
    Leitung: Bernd Stegmann

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Zu wenig Information - Die Maison des esclaves über den Sklavenhandel im Senegal

    Kleiderordnungen und Kleiderverbote - Das eingeschränkte Burka-Verbot in Bayern. Ein Interview mit der Kulturwissenschaftlerin Barbara Vinken

    Reihe: Qual der Wahl - Kompromisse. Ein Interview mit dem Philosophen Rudolf Schüßler

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Venezuela am Rande des Bürgerkrieges? Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Klaus Bodemer

    Denk ich an Deutschland: der Regisseur und Schriftsteller Chris Kraus

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Ich lege meinen Unglauben in seine Hände“ - Versuch über das Beten
    Von Silvia Katharina Becker
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: In Berlin wird die Suchdienst-Verbindungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes gegründet

  • 09:30 Uhr

    Kann man Banken lieben?
    Stadtentwicklung in Frankfurt
    Von Andrea Gnam

    Eine mittelalterliche Altstadt, Gründerzeitquartiere, eine himmelstürmende Skyline. Frankfurt ist einzigartig unter den deutschen Städten. Vor einigen Jahren setzte ein zeitspezifisches Revival des verlorenen historischen Zentrums ein, entstehen sollte eine dichte, makellos erscheinende Heimeligkeit der Gassen in freier Anlehnung an historische Modelle. Architekturkritiker sprachen schnell von einem Irrtum. Doch eigentlich hat Frankfurt andere Probleme. In dieser neuen Altstadtplanung sind nur 80 (teure) Wohnungen vorgesehen, wo doch eigentlich neue Wohnquartiere in der Stadtplanung an erster Stelle stehen müssten. Andrea Gnam stellt in ihrem Essay Frankfurt am Main als gebautes Lehrbuch für zeittypische Maximen, Fehlschläge und Missverständnisse vor.

    Andrea Gnam, Jahrgang 1959, ist Privatdozentin für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.

  • 10:05 Uhr

    Open-Air-Gottesdienst vom Festplatz Gunzenhausen zum Auftakt der BR-Radtour 2017
    Predigt: Pfarrer Martin Voß
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Trasse durch fünf Länder
    Mit dem Luxuszug „Pride of Africa“ vom Indischen Ozean zum Kap der Guten Hoffnung

    Kaukasische Liebesgeschichte
    Mit „Ali und Nino“ durch Baku, Aserbeidschan

    Oasen der Nachhaltigkeit
    Villen mit Geschichte in Tutzing

    Zwei Blätter und eine Knospe
    Teepflücken im indischen Darjeeling 

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Apnoe-Taucherin Anna von Boetticher im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Vor zehn Jahren begann Anna von Boetticher mit dem Freitauchen - einer Sportart, die viele als waghalsig, manche sogar als wahnsinnig bezeichnen. Seither hat sie fast 30 Rekorde aufgestellt. In der Disziplin ‚free immersion‘ etwa, also ohne alle Hilfsmittel und mit einem Atemzug, schafft es Anna von Boetticher 73 Meter in die Tiefe des Meeres. Wie sieht es da unten aus? Was macht das mit dem Körper? Und warum spielt man bereitwillig mit seinem Leben?
    Anna von Boetticher wurde in München geboren, studierte Theaterwissenschaften, Komparatistik und Kunstgeschichte. Sie arbeitete in einer Galerie, eröffnete in Berlin einen Buchladen und trainiert inzwischen zwei Eliteeinheiten der Bundeswehr. Zwischendurch reist sie zu den Tauch-Hotspots der Welt, um ihre eigenen Grenzen wieder ein bisschen auszureizen. Einmal wurde sie bei einem Weltrekordversuch ohnmächtig. Für Apnoe-Taucher ist das aber nur selten ein Grund aufzuhören.

  • 15:05 Uhr

    Von Blues bis Britney
    Der Kölner Gitarrist Tobias Hoffmann
    Von Anja Buchmann

    Genau genommen ist er Jazzmusiker, der Kölner Tobias Hoffmann, ausgestattet mit dem Echo Jazz 2015 und dem WDR Jazzpreis 2016, Mitgründer des Kollektivs KLAENG und studierter Jazzgitarrist. Aber in Genre-Grenzen lässt sich vielleicht Musik, kaum aber Musikerinnen und Musiker einzwängen. Und auch Tobias Hoffmann nimmt es damit nicht so eng. Zumal er manchmal seine bluesige und rockige Seite hören lässt, der Musik von Skip James über Bob Dylan bis zu (tatsächlich) Britney Spears seinen Stempel aufdrückt - und mit dem Trio Expressway Sketches und seiner Fender Jaguar auch mal Wellen der Surfmusik erzeugt und entlanggleitet. Ein ausgezeichneter Gitarrist, der Genregrenzen vergessen lässt.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Deborah Feldman: Überbitten
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Christian Ruzicska
    (Secession Verlag)
    Ein Beitrag von Florian Felix Weyh

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Unschuldig hinter Gittern (1/2)
    Über Fehler in der Forensik
    Teil 1: Falsche Spuren
    (Teil 2 am 6.8.2017)

    Die Spurensicherung findet irgendwann das Haar, den Fingerabdruck oder Hautpartikel, die zum Täter führen. So einfach ist es in Wirklichkeit selten. Für Schuhabdrücke fehlt eine solide Datenbasis, eine Identifizierung erfolgt häufig nach "Erfahrung". Nicht einmal der genetische Fingerabdruck liefert immer den hieb- und stichfesten Beweis: Wenn sich am Tatort Erbmaterial mehrerer Menschen vermischt, lässt er Raum für Interpretation. Wenn es dann auch noch um Sexualstraftaten geht, um Kindsmord, wenn sich die Ermittlung hinzieht, und der politische und öffentliche Druck ins Unerträgliche wächst, landen am Ende Unschuldige hinter Gittern. So wie Charles Fain, der in den USA 18 Jahre lang in der Todeszelle saß. Es sollen Tausende sein, schätzen Experten. Solche fatalen Mängel wollen Wissenschaftler jetzt beseitigen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Aufbruch in die Moderne der Museumswelten - Hermann Parzinger über den Umbau der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Kritik am Humboldtforum

    Am Mikrofon: Maria Ossowski

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Rose Bernd" - Karin Henkel inszeniert Gerhart Hauptmanns Drama in Salzburg

    Allez les bleus! Der Gastlandauftritt Frankreichs kündigt sich an

    In Fesseln - Die Maison des esclaves über den Sklavenhandel im Senegal

    Mexikanischer Kirchen-Barock. Cristobal de Villalpando in New York

    documenta-echo: Rick Lowe

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Wo ist der Wohlstand geblieben? - Australien nach 26 Jahren Wirtschaftsboom

  • 19:10 Uhr

    Vorwurf Steuerhinterziehung: Cristiano Ronaldo vor Gericht

    Fußball - EM der Frauen: Die deutsche Mannschaft nach dem Viertelfinal-Aus
    Fußball - EM der Frauen: Kommentar zum Ausscheiden der Frauen
    Fußball - Taktik-Gespräch mit Ballverliebt.eu

    Fußball - 2. Liga, 1. Spieltag:
    1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern
    Dynamo Dresden - MSV Duisburg
    1. FC Heidenheim - Erzgebirge Aue
    Holstein Kiel - SV Sandhausen

    Fußball - Vorwurf Steuerhinterziehung: Cristiano Ronaldo vor Gericht

    Beachvolleyball-WM in Wien

    Schwimm-WM - Finalläufe Schwimmen & Bilanz in Budapest

    Tennis - ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum: Finale

    Ringen - Welchen Wert hat ein NADA-Schiedsspruch?

    Formel-I - Großer Preis von Ungarn in Budapest

    DTM und Formel E - Umbruch bei den Rennställen?

    Eine Karriere im Zeichen des Anti-Doping-Kampfes: Wilhelm Schänzer geht in Rente

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Hardcore Zen
    Die unorthodoxen Lehren des Brad Warner
    Von Manuel Gogos
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: DLF 2014

    Brad Warner war Bassist von Zero Defex, einer Hardcore-Punk-Band in den USA. Dann ging er nach Japan, um B-Movie-Monsterfilme wie ,Godzilla’ oder ,Ultraman’ zu animieren. Inspiriert von Meister Yoda aus der ,Star Wars’-Saga beginnt der Punker Warner ausgerechnet die stille Zenmeditation zu üben. Heute ist er zur eigenen Verblüffung selbst Zenmeister. Mit Astronautenhelm oder rosa Hasenohren tritt er in seiner eigenen Internet-Talkshow auf und empfängt Gäste, die am Ende eine Runde mit ihm meditieren müssen.
    Das Feature ist mehr als nur ein Porträt Brad Warners. Zwischen dem Krach des Hardcore-Punks und dem stillen Ernst des Zens taucht es tief ein in die Populärkultur und zeigt, dass es auch im Bunny-Hasen-Wunderland um ganz existenzielle Dinge gehen kann.

  • 21:05 Uhr

    Beethovenfest Bonn 2016

    Ludwig van Beethoven: Klaviertrio Nr. 1 Es-Dur, op. 1/1

    Anton Arensky: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll, op. 32

    Alexander Aljabjew: Klaviertrio Nr. 1 Es-Dur

    Felix Mendelssohn Bartholdy: Klaviertrio Nr. 2 c-Moll, op. 66

    Beethoven Trio Bonn
    Mikhail Ovrutsky, Violine
    Grigory Alumyan, Violoncello
    Jinsang Lee, Klavier

    Aufnahme vom 24.9.2016 aus dem Beethoven Haus
    Am Mikrofon: Oliver Cech

    Entdeckungen und Wohlvertrautes bot das Beethoven Trio Bonn gleichermaßen beim vergangenen Beethovenfest. Die beiden Streicher des Trios, Mikhail Ovrutsky und Grigory Alumyan, stammen aus Moskau und kennen sich seit Kindertagen. Für ihr Konzert im Beethoven-Haus wählten sie ein deutsch-russisches Programm, das jeweils einen Klassiker und einen Romantiker aus beiden Ländern vorstellte. Ein russischer Klassiker - wer könnte das wohl sein? Alexander Aljabjew ist in Konzerten hierzulande allenfalls vertreten durch sein Lied ,Die Nachtigall’. Das Beethoven Trio Bonn stellte ihn dagegen als ernstzunehmenden Meister von Kammermusik vor - und kombinierte das erste Klaviertrio des Russen mit dem epochemachenden ersten Trio von Ludwig van Beethoven, den Aljabjew bewunderte und intensiv studiert hatte, was in seinem eigenen Werk nicht zu überhören ist. Bei den Romantikern begegneten sich dann Felix Mendelssohn Bartholdy und der feinsinnige Anton Arensky aus Nowgorod. Ein Kammermusikabend mit neuen Einblicken - und dem exzellenten chinesischen Pianisten Jinsang Lee, der mit seinen deutsch-russischen Kollegen in allen Musiksprachen bestens kommunizierte.

  • 23:30 Uhr

    Über 40 Jahre im Dienste des Anti-Doping-Kampfes

    Sportgespräch mit dem Chef des Kölner Anti-Doping-Labors Wilhelm Schänzer

    Die Fragen stellt Marina Schweizer