Freitag, 19. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 16.07.2017

  • 00:05 Uhr

    „Glückloser Engel“
    Eine Lange Nacht über Walter Benjamin
    Von Michael Opitz
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. vom 19./20.2.2011)

    Auf das ‚bucklicht Männlein‘ kommt Benjamin in der ‚Berliner Kindheit um Neunzehnhundert‘ zu sprechen. Wer von diesem buckligen Gesellen angesehen wurde, der gab nicht Acht und ihm zerbrach etwas oder er fiel hin. „Ungeschickt lässt grüßen“, kommentierte Benjamins Mutter diese Unachtsamkeit. Benjamin sucht für die ‚Berliner Kindheit‘, an der er im Exil schreibt, Bilder, die zu jener unwiederbringlich verlorenen Zeit gehören. Um Aufschluss über die Gegenwart zu erhalten, soll Vergessenes erinnert und Vergangenes rekonstruiert werden. Benjamin ist ein Sprachmagier, der seine Leser verführt. Der Literatur- und Kulturwissenschaftler, der auch Schriftsteller war, dachte dichterisch, wie es Hannah Arendt nannte. Geboren 1892 in Berlin, musste er 1933 emigrieren. Auf der Flucht vor den Nazis beging er 1940 in auswegloser Situation im spanischen Grenzort Portbou Selbstmord. Seine ‚Berliner Kindheit‘ blieb ebenso unvollendet wie das ‚Passagen-Werk‘, in dem er die Urgeschichte des 19. Jahrhunderts erzählen wollte. In die Passagen, diese Bauwerke aus Stahl und Glas, schickt Benjamin einen anderen Gesellen. Sein Flaneur wird zum Sammler, der jene unscheinbaren, vergessenen Dinge und Bilder einsammeln soll, die drohen, vergessen zu werden. Dem Vergessenen wie den Bruchstücken bemisst Benjamin enorme Bedeutung zu. Im Kleinsten sieht er jene Zusammenhänge vorgeprägt, die kennzeichnend sind für das Große. Eine ‚Lange Nacht‘ über Walter Benjamin, in der neben dem Wissenschaftler, Literaturkritiker und Rundfunkautor insbesondere der Schriftsteller Beachtung findet.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Grundton D 2016 - Konzert und Denkmalschutz (6)

    Grenzgänge zwischen Seine und Medina

    Werke von Sidney Bechet, Kate Bush, Vincent Peirani u.a.

    Vincent Peirani, Akkordeon
    Emile Parisien, Saxofon

    Aufnahme vom 7.8.2016 aus der ehemaligen Patent-Papierfabrik in Sieversdorf-Hohenofen/Brandenburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    ... for Children

    Thomas Larcher
    Poems.
    12 Stücke für Pianisten und andere Kinder

    Béla Bartók
    Gyermekeknek, Sz 42
    79 Volksliedbearbeitungen für Klavier, Heft 1 (Auszug)

    Lars Vogt, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Studie mit vielen Fragezeichen - Zur Entwicklung der Schülerzahlen

  • 06:10 Uhr

    Jean Sibelius
    Intrada für Orgel, op. 111a
    Kalevi Kiviniemi, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Siehe, ich will viel Fischer aussenden'. Kantate zum 5. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 88
    Dorothee Mields, Sopran
    Terry Wey, Altus
    Charles Daniels, Tenor
    Harry van der Kamp, Bass
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Pieter-Jan Belder

    Marc-Antoine Charpentier
    'Te Deum' für Soli, Chor und Orchester D-Dur
    Chor und Orchester Les Arts Florissants
    Leitung: William Christie

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Heldenschau statt Pazifismus? Der Streit um das Danziger Museum des Zweiten Weltkriegs

    Die Türkei ein Jahr nach dem Putschversuch - Ein Interview mit dem Sozialwissenschaftler Yaşar Aydın

    Made in Germany - Garant für Qualität? Ein Interview mit dem Unternehmensberater Jobst Fiedler

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Zwischen Aggression und Depression - Psychogramm einer überforderten Gesellschaft. Ein Interview mit dem Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer

    Denk ich an Deutschland: der Grafiker Klaus Staeck

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Gute Arme, schlechte Arme - Die christliche Hilfe und wem sie zusteht: ein Blick in Bibel und Kirchengeschichte
    Von Bernhard Schneider
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: In Paris beginnt die "Razzia des Wintervelodroms"

  • 09:30 Uhr

    Große Reden, große Redner? (2/3)
    Obamas Reden
    Oder: Politik als Storytelling
    Von George Blaustein
    Aus dem Englischen von Sibylle Salewski
    (Teil 3 am 23.7.2017)

    Barack Obama war als Präsident ein herausragender Redner. Seinen Aufstieg ins höchste Amt der USA verdankt er dieser Kunst. Als Redner war er vor allem ein Erzähler. Indem er seine persönliche Geschichte mit der Geschichte Amerikas und der seiner Generation verband, gelang es ihm, gesellschaftliche Strömungen zu einen, die lange unversöhnlich schienen. Die Kraft seiner Reden weckte Hoffnungen, die er am Ende nicht erfüllen konnte. Der Krieg gegen den Terror wurde zum geräuschlosen Drohnenkrieg. Die amerikanische Gesellschaft war zum Ende seiner Amtszeit unversöhnter als zuvor. Symptomatisch sein vergebliches Reden für strengere Waffengesetze, das mit jedem Schulmassaker mehr zur bitteren Routine erstarrte.
    George Blaustein ist Amerikanist an der Universität von Amsterdam. Der Essay erschien zuerst unter dem Titel ‚The Obama Speeches - Drones need no Churchills and deserve no Lincolns‘ im Magazin n+1 Nr. 27, Winter 2017.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kichengemeinde Schwanenberg in Erkelenz
    Predigt: Pfarrer Robin Banerjee
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Gerd Müller, CSU, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Berauschende Schlucht
    Die Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen

    Heimweh, Sehnsucht, Fernweh
    Das Habaneras-Festival im spanischen Torrevieja

    Philosophie in Südwestfrankreich
    Der Geburtsort des René Descartes

    Singen, Pfeifen, Piepsen
    Die Vogelwelt in Surinam

    Stadt der Tüme
    Rottweil und der neue „Testturm“

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Philosoph Peter Trawny im Gespräch mit Michael Langer

    Schon früh setzte er sich intensiv mit Martin Heidegger auseinander und promovierte über dessen „Phänomenologie der Welt“. Der Philosoph Peter Trawny leitet das von ihm 2012 gegründete Martin-Heidegger-Institut an der Bergischen Universität Wuppertal. 
    Er ist Mitherausgeber der Martin Heidegger Gesamtausgabe und Autor zahlreicher eigener philosophischer Werke. Unter dem Titel „Die Zeit der Dreieinigkeit“ stellte er beispielsweise Untersuchungen zur Trinität bei Hegel und Schelling an. In seinen jüngsten Arbeiten richtet er seinen philosophischen Blick auf Themen wie Kosmopolitismus, Globalisierung und Europa.

  • 15:05 Uhr

    Meister der Inszenierung - die schwedische Band Ghost
    Von Thomas Elbern

    Die schwedische Band Ghost hat im März und April 2017 eine erfolgreiche Europatour gespielt, bei der viele Shows ausverkauft waren. Doch wer hinter Ghost steckt, ist auch dieses Mal nicht bekannt geworden - und das sollte es auch nicht: Bei der Gruppe steht die Inszenierung im Vordergrund. Ghost ist Rocktheater, eine satanistisch angehauchte Vorstellung, die sich musikalisch zwischen Metal, Pop und hymnischen Melodic Rock bewegt. Was als fixe Idee in einem schwedischen Studio begann, entwickelte sich über drei Alben und mehrere Kurz-EPs. Doch was steckt hinter dem Konzept von Ghost?

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Henry David Thoreau: Tagebuch I und II
    Aus dem amerikanischen Englisch von Rainer G. Schmidt
    (Verlag Matthes & Seitz)
    Ein Beitrag von Dorothea Dieckmann

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Schöne neue Reaktorwelt
    Kleine Anlagen für den Atommarkt
    Von Dagmar Röhrlich

    Weltweit wachsen derzeit mehr als 60 Kernkraftwerke aus dem Boden, allesamt Giganten mit mehr als 1000 Megawatt Leistung. Nur zwei der Neubauten scheinen aus der Zeit gefallen. Es sind Testballons für kleine Reaktoren von der Stange, in einer Fabrik in Serie gebaut. Sie sollen einfacher zu bedienen sein, flexibler, sicherer, kostengünstiger und damit ideal für Siedlungen im Nirgendwo. Nicht jeder Experte ist überzeugt.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Mozart und Moderne - Markus Hinterhäuser über die neuen Salzburger Festspiele.
    Karin Fischer im Gespräch mit dem Intendanten der Salzburger Festspiele

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Heile Welt am Königshof - Zur Bedeutung der verstorbenen Autorin der "Angélique"-Romane, Anne Golon. Literaturwissenschaftler Christian Adam im Gespräch

    "Kunst. Ort. Kino" - Eine Ausstellung in der Erfurter Kunsthalle anlässlich 100 Jahre UFA

    Die Normalität vor dem Terror - Das Märkische Museum zeigt mit "Berlin 1937" den deutschen Alltag vor dem Zweiten Weltkrieg. Kurator Gernot Schaulinski im Gespräch

    Leuchtende Fotoboxen - Rodney Grahams "Lightboxes" in einer Ausstellung in Baden-Baden

    documenta-echo: Leo von Klenze

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Aufklärung ohne Ende - Der NSU-Prozess vor den Plädoyers

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Wimbledon: Roger Federer gewinnt das Grand Slam Herren-Finale in Wimbledon
    Tennis - Wimbledon-Analyse mit Philipp Joubert

    Tour de France - 15. Etappe: Laissac-Severac L'Eglise - Le Puy en Velay
    Tour de France - Skandal-Team im Kampf um Gelb: Astana um Fabio Aru
    Tour de France - Schwierige Tour für Team BORA-hansgrohe, Interview mit Team-Manager Ralph Denk

    Formel 1 - Großer Preis von Großbritannien: Lewis Hamilton gewinnt in Silverstone

    Schwimm-WM - Freiwasser & Springen in Budapest
    Schwimmen - Machtgerangel, neue Verbände und Athletenvertretungen

    Spitzensportreform - Vor dem Besuch der Kanzlerin in Kienbaum

    Para-WM - Zwischenziel erreicht? Hohe Aufmerksamkeit in London:
    Interview mit Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS)

    Kanu - Europameisterschaften in Plovdiv/Bulgarien

    Triathlon - World Triathlon Series Hamburg

    Fußball - Vorwürfe nach Massenpanik im Stadion von Dakar (Senegal)

    Fußball-EM der Frauen - Auftakt der Europameisterschaft
    Frauenfußball - Diskriminierung gegenüber lesbischen Sportlerinnen

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Echo
    Von der Suche nach Widerhall
    Von Bettina Mittelstraß
    Regie: die Autorin
    SRF 2016

    Im Widerhall der Berge ertönen antike Mythen, eine Kulturgeschichte der Vermessung, die Alpenwahrnehmung der Romantik und die ewige Suche des Menschen nach sich selbst im Resonanzraum des anderen. Im Mythos kann die Nymphe Echo ihre Stimme nicht von selbst erheben. Wie Felswände in den Alpen muss sie auf Rufende warten, um den Schall zurückzuwenden. Der antike Dichter Ovid verbindet Echos Widerhall mit der Geschichte von Narziss, der auf der Suche nach sich selbst scheitert. Spinnt man die antike Geschichte weiter, dann suchen wir im Widerhall der Berge heute noch immer uns selbst mit besseren Chancen. Das Bedürfnis nach Resonanz ist eine anthropologische Konstante und für den Stimmvirtuosen Christian Zehnder, der die Schweizer Alpen erstmals als Resonanzraum vermisst, notwendige Bedingung für alles Musizieren.

  • 21:05 Uhr

    Kammermusikfest Spannungen 2017

    Antonín Dvořák
    Terzetto C-Dur für zwei Violinen und Viola, op. 74

    Erkki-Sven Tüür
    Symbiosis

    Antonín Dvořák
    Vier romantische Stücke für Violine und Klavier, op. 75

    Astor Piazzolla
    Histoire du Tango

    Peter Tschaikowsky
    Trio a-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, op. 50

    Clara Andrada de la Calle, Flöte
    Veronika Eberle, Hyeyoon Park und Anna Reszniak, Violine
    Vicki Powell, Viola
    Maximilian Hornung, Violoncello
    Edicson Ruiz, Kontrabass
    Jana Boušková, Harfe
    Martin Helmchen und Herbert Schuch, Klavier

    Aufnahme vom 18.6.2017 aus dem Kraftwerk Heimbach
    Am Mikrofon: Johannes Jansen

    Einen Bogen von Osteuropa nach Südamerika und von der Spätromantik bis an die Schwelle des 21. Jahrhunderts schlägt das Eröffnungskonzert des Kammermusikfests in Heimbach in der Eifel. Zugleich ist es ein Streifzug durch das Duo- und Trio-Repertoire, etwas abseits der gewohnten Pfade und über Genregrenzen hinweg. Hausmusik und eleganter Salon, Kaschemme und Klanglabor: Unterschiedlichste musikalische Milieus mischen sich auf der Bühne vor der Jugendstil-Industriekulisse des alten Wasserkraftwerks und lassen entstehen, wofür der Name dieses Festivals seit nunmehr 20 Jahren bürgt: Spannungen.

  • 23:30 Uhr

    "Leidenschaft darf nicht zu Ausbeutung führen"
    Vor der Leichtathletik-WM: Speerwerfer Thomas Röhler im Gespräch mit Matthias Friebe