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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 13.08.2016

  • 00:05 Uhr

    Doberschütz und das Gleichgewicht des Schreckens (2/2)
    Von Tom Peuckert
    Regie: Thomas Leutzbach
    Mit: Felix Goeser, Götz Schubert, Heike Warmuth, László Kish, Thomas Arnold, Otto Mellies u.a.
    Komposition: Jean Szymczak
    Produktion: WDR 2015
    Länge: ca. 54'

    Frank Doberschütz steht seit seinem Besuch auf dem Gelände der geheimen DDR-Firma IMES unter besonderer Beobachtung der Staatssicherheit. Sein Auftraggeber, der Hirnchirurg Professor Springer, ist inzwischen verschwunden. Dessen Patient Viktor Erdmann besaß offenbar wichtige Informationen. In seinen unzusammenhängenden Sätzen waren die Worte 'Gleichgewicht', 'Rotterdam', 'Iran' und 'Wilhelm Kühn' aufgetaucht. Die Wilhelm Kühn, so findet Dobermann heraus, ist ein Schiff, das im Rotterdamer Hafen mit einer Lieferung angeblicher Maschinenbau-Güter erwartet wird. Die DDR kämpft gegen ihren drohenden Bankrott. Offenbar ist diese Lieferung so wichtig, dass man über Leichen geht.

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Schwerpunkt: Von Gentleman bis Seeed - Reggae made in Germany

    Aktuelles aus Pop und Rock

    Neue elektronische (Dance-)Musik

    Independent

    Hip Hop

    Am Mikrofon: Thomas Elbern

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 190 Jahren: Der Schotte Alexander Gordon Laing erreicht als erster europäischer Forscher Timbuktu

  • 09:10 Uhr

    Leere Kirchen und fehlende Priester - Christus verlässt den Bayerischen Wald

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Geigerin Viviane Hagner

    "Eine sorgsame und gleichzeitig brillante Geigerin", so beschrieb die Berliner Morgenpost die 1976 in München geborene und in Berlin aufgewachsene Geigerin Viviane Hagner. Und während die Times ihr "ausgewogenes und überragend sicheres Spiel" lobte und die Washington Post bei ihrer technischen und künstlerischen Darstellung von einer "geradezu beängstigenden Meisterschaft" sprach, schwärmte der Dirigent Lothar Zagrosek von ihrer "wunderbaren, natürlichen Musikalität".
    Im Alter von drei Jahren hatte Viviane Hagner mit dem Geigenspiel begonnen. Mit zehn nahm sie - parallel zur Schule - ein Vorstudium an der Universität der Künste in Berlin auf. Später waren Amsterdam und New York ihre Studienorte und Geiger wie Thomas Zehetmair, Thomas Brandis, Victor Liberman und Pinchas Zukerman ihre Mentoren. Der Gewinn des Bundeswettbewerbes 'Jugend musiziert' und der daraus resultierende Soloauftritt mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg bedeuteten den Beginn der Konzertkarriere der damals Elfjährigen. Ihr Soloauftritt in Israel im Jahr 1990 mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta markierte dann den Beginn ihrer internationalen Karriere. Damals war Viviane Hagner 13 Jahre alt. Inzwischen ist die Geigerin in der Musikwelt längst eine gefragte Solistin, die in den großen Konzerthallen nicht nur mit den bekanntesten Orchestern und Dirigenten spielt, sondern auch als Kammermusikerin zu hören ist. Obwohl für Viviane Hagner "die großen Bs" - Beethoven, Brahms, Bach und Bartók - die liebsten Komponisten sind, wie sie einmal gestand, gehören auch Werke von Komponisten wie Karl Amadeus Hartmann, Karl Goldmark, Krzysztof Penderecki, Franz Schreker und Erich Wolfgang Korngold zu ihrem Repertoire. Einige der Werke dieser Komponisten hat sie inzwischen auch auf CD veröffentlicht.

  • 11:05 Uhr

    Kakanische Wildnis - Ein Stück Urwald im Herzen Österreichs
    Mit Reportagen von Antonia Kreppel
    Am Mikrofon: Johanna Herzing
    (DLF 2015)

    Zu abgelegen, Besitzverhältnisse unklar - so kam es, dass ein 460 Hektar großes Waldgebiet in den niederösterreichischen Kalkalpen über Jahrhunderte nie forstwirtschaftlich genutzt wurde. Der vermutlich größte Urwald Mitteleuropas ist nicht nur in biologischer, sondern auch in historischer Hinsicht interessant. 1782 wurde das Gebiet an die österreichische Bankiersfamilie Rothschild verkauft, die es jedoch im Wesentlichen unberührt ließ. 1942 eigneten sich die Nationalsozialisten den Wald an, den sie als 'urdeutsch' deklarierten und offiziell unter Naturschutz stellten. 1947 wurde er schließlich restituiert. Heute ist der Rothwald streng geschützt. Er ist Kerngebiet des auf 3500 Hektar erweiterten Wildnisgebietes Dürrenstein. Der Zugang für Besucher ist strikt geregelt. Ein Eldorado für Biologen und andere Forscher. Doch die Faszination Wildnis wird nicht von allen geteilt. Die Menschen in der Region fürchten vor allem wirtschaftliche Einbußen. Überzeugungsarbeit ist notwendig, damit Einheimische den Wildwuchs auch als Chance begreifen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik
    Am Mikrofon: Doris Simon

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Dinner for one - Wie amerikanische Exil-Kubaner Castros 90. Geburtstag begehen

    Rückzug vom Rückzug: NATO-Truppen in Afghanistan

    Von Machtkämpfen geschwächt: IS und Boko Haram in Nigeria

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Themenschwerpunkt im August: Die vier Elemente
    Teil 2: Wasser
    Von passionierten Tiefseeforschern, schwimmenden Professoren und dem Berufsziel Binnenschiffer

    Gesprächsgäste:
    Prof. Anjte Boetius, Tiefseeforscherin aus Bremen und Vorsitzende des Lenkungsausschusses von der Initiative „Wissenschaft im Dialog“, die das laufende Wissenschaftsthemenjahr „Meere und Ozeane“ 2016/2017 koordiniert
    Andreas Fath, Professor für Chemie und Analytik an der Hochschule Furtwangen in Baden-Württemberg, schwamm im Sommer 2016 zu Forschungszwecken durch den Rhein
    Am Mikrofon: Kate Maleike
    Beiträge:
    Willkommen an Bord in Dortmund
    Das Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft“ fährt gerade quer durch Deutschland und lädt Besucher zum Experimentieren ein

    Ferienkurse sollen helfen
    Warum immer weniger Grundschulkinder in Deutschland schwimmen lernen

    Mit einem zufälligen Praktikum fing alles an
    Unterwegs mit Steffen Kellermann, der gerade eine Ausbildung zum Binnenschiffer auf dem Containerschiff „Saturn“ macht

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Ganz egal, ob auf dem Wasser oder im Wasser - dieses Element hat es vielen Menschen angetan, auch beruflich. Sie beforschen und befahren es, beschäftigen sich mit seiner Existenz, seinen Kräften und seinen Zuständen. Das aktuelle Wissenschaftsjahr 2016/2017 etwa widmet sich den Meeren und Ozeanen und der Frage, wie man diese Lebensräume besser vor Verschmutzung und Einflüssen des Klimawandels schützen kann.
    In 'Campus und Karriere' berichtet eine passionierte Tiefseeforscherin von der Faszination, die Wasser bei ihr auslöst. Ein Chemie-Professor, der den Rhein durchschwommen hat, erzählt, warum er jetzt den Tennessee-River in den USA in Angriff nehmen will und ein junger Binnenschiffer schildert, wie er seine Ausbildung auf einem Containerschiff erlebt. Die Sendung informiert außerdem darüber, dass immer weniger Grundschulkinder schwimmen können und was man an Bord der "MS Wissenschaft" erleben kann, die gerade durch deutsche Häfen fährt.

  • 15:05 Uhr

    Songs für die Tinder-Generation: Album "Boy King“ von Wild Beasts
    Auf ihrem fünften Album hinterfragt die britische Band um Sänger Hayden Thorpe Männlichkeitsentwürfe in Zeiten einer digitalisierten Welt.

    "The Get Down" - Start der Hip-Hop-Serie auf Netflix
    Eine neue Serie über die Anfänge des Hip-Hop im New York der 70er-Jahre.

    Sziget: Musikfestival als Ort der Freiheit?
    Das Sziget-Festival ist Ungarns wichtigste Musik-Veranstaltung und gilt als Ort der Freiheit in einem Umfeld der Repression. Hohe Ticketpreise machen den Besuch für viele Ungaren aber unerschwinglich. Wer feiert hier also?

    Spätzünder: Ata Kak zu Gast in Deutschland
    1994 veröffentlichte der Ghanaer Yaw Atta-Owusu, genannt Ata Kak ein selbstproduziertes Solo-Tape: eine krude Mischung aus Chicago House, Highlife und Atari-Computersounds. Genau drei Exemplare verkaufte er damals davon. Heute sind sie Kult.

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Die niederländische SchriftstellerinMarjolijn Hof im Gespräch über:

    Tote Maus für Papas Leben, Bloomsbury Verlag

    Mutter Nummer Null, Bloomsbury Verlag

    Mein Opa und ich und ein Schwein namens Oma
    mit Bildern von Susanne Göhlich, Aladin Verlag

    Opi Kas, die Zimtziegen und ich, Aladin Verlag

    Alle Bücher aus dem Niederländischen von Meike Blatnik

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Komplettüberwachung
    Moderne Trackingmethoden spionieren Internetnutzer total aus

    Datenkooperation
    Internationale Datenhändler arbeiten bei Profilen von Netznutzern intensiv zusammen

    Aktuell:
    Verlustgeschäft
    Wie sich die Bitcoin-Börse Bitfinex nach dem digitalen Raubzug retten will

    Akzeptanzfrage
    Kryptowährungen werden unter Verbrauchern immer beliebter

    Das Digitale Logbuch
    Profilneurose

    Info-Update

    Sternzeit 13. August 2016
    Mond, Gewitter, Regenbogen

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Zum Beispiel RTLs Kölner Polizei-Recherche
    Was soll man von heutigen „Undercover“-Methoden halten? Gespräch mit dem Investigativ-Journalisten Gerhard Kromschröder

    Retrowelle mit „Glücksrad“ und „Dalli Dalli“
    Das deutsche Fernsehen bedient ein Bedürfnis nach Solidem und Nostalgischem

    Britische Wochenzeitung gegen den Brexit
    „The New European“ reitet weiter auf Erfolgswelle

    Endlich mal was Positives!
    Warum „Made in Scampia News“ nur gute Nachrichten aus Italiens Kriminalitätshochburg in Neapel sendet

    O-Ton Nachrichten u. a.:
    Bobbles.TV: Eine TV-Plattform für Expats in Europa expandiert im Bezahlfernsehen
    Wie es mit der Huffington Post nach dem Rücktritt der Gründerin Arianna Huffington weitergeht
    500.000 Eingaben für ein freies Internet in Europa - Annegret Groebel, Abteilungsleiterin in der beteiligten Bundesnetzagentur, zum Endspurt für die Konkretisierung der EU-Richtlinie zur Netzneutralität
    Fast nur positive Berichte - Die Hamburg Media School wertet 34000 deutsche Presseartikel zum Thema „Flüchtlinge“ aus
    Junge Generation bringt Sondermagazin bei Condé Nast heraus

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Selbstbestimmung - Johan Simons inszeniert die italienische Fassung von Glucks "Alceste" bei der Ruhrtriennale

    Die Installationen der Ruhrtriennale 2016 - Eine Rundfahrt

    "Gewalt hat nichts mit Religion zu tun"
    Heimat - Wiederkehr einer Idee: Der Theaterregisseur Christian Stückl im Gespräch

    Kepel contra Roy - Französische Intellektuelle streiten über Terrorismus

    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 18:40 Uhr

    Der umstrittene Turmbau zu Belgrad - Serbien plant ein "Manhattan des Balkans"

  • 20:05 Uhr

    Traumrollen
    Von Jean-Claude Kuner
    Regie: der Autor
    Mit: Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn
    Ton: Peter Kainz
    Produktion: DLF/HR 2013
    Länge: 54'36

    anschließend:
    Körperinszenierungen
    Eine Spurensuche im aktuellen Hörspiel
    Von Stephanie Metzger

    Ein realer Ort, eine fiktive Handlung. Die Darsteller: zwei legendäre Film- und Bühnenstars. Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn leben heute im Hamburger Seniorenheim Augustinum. Sie nehmen Jean-Claude Kuners Einladung an, in seinem neuen Stück die Protagonisten zu spielen. Einem Stück über zwei Schauspieler, die in einem Hamburger Seniorenheim leben und ihren Auftritt proben für einen Theaterabend über die Liebe. Auf der Suche nach ihren Traumrollen spielen sie sich durch 'Romeo und Julia', Szenen von Karl Valentin, den 'Schwanengesang' von Anton Tschechow bis hin zu Schnitzlers 'Anatol'. Realität und Fiktion vermischen sich. Wo endet das Spiel, wo beginnt die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, mit Alter und Tod?
    Das Stück wurde als Hörspiel des Jahres 2013 ausgezeichnet.

  • 22:05 Uhr

    Mosaik in den Farben
    Der deutsche Komponist Johann Cilenseks
    Von Stefan Amzoll

    Johann Cilensek, Jahrgang 1913, war der Sohn eines Porzellandrehers aus Slowenien. Als Junge übte er Klavier, Violoncello und Orgel, bald darauf arbeitete er in einem Isolatorenwerk in Hermsdorf. 1935 ging er ans kirchenmusikalische Institut des Leipziger Konservatoriums, um bei Johann Nepomuk David Komposition und Orgel bei Friedrich Högner zu studieren. 1937 trat er in die NSDAP ein. Der Heldentod blieb ihm durch eine Dienstverpflichtung erspart. Den Krieg über arbeitete er als Schleifer und Dreher in den Junkers Flugzeugwerken. 1945 trat er in die KPD ein. Seit 1947 war die Musikhochschule 'Franz Liszt' in Weimar sein Hauptwirkungsort. Dort gab er Kompositionsunterricht und leitete die Institution von 1966 bis 1972 als Rektor. Cilensek starb 1998 in Erfurt, er wurde 85 Jahre alt.
    Neben vielerlei Kammermusik, Liedern, Chören, Konzerten schuf er fünf Sinfonien. Sie fallen in die 50er-, 60er-Jahre. Die 'vierte Sinfonie' sucht sich am deutlichsten von neoklassizistischen Mustern zu lösen. Eines seiner wirklich bedeutenden Werke ist das 'Konzertstück für Klavier und Orchester' von 1966. Mit dem 'Mosaik' für 13 Solostreicher hat Cilensek in den 70er-Jahren auch den Schritt in die Moderne gewagt.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Gebt mir Sand, Wasser und Gold
    Die Lange Nacht von der Insel Wannsee
    Von Katharina Palm
    Regie: Beate Ziegs
    (Wdh. vom 3./4.8.13)

    Wilhelm Conrad saß in Stimmings Krug und schaute auf den großen Wannsee. Dieses Gasthaus hatte einst traurige Berühmtheit durch Heinrich von Kleist erlangt und lag direkt hinter der Brücke, wenn man von Berlin kam, auf der Insel Wannsee. Hier sollte nach Conrads Willen die nobelste Villenkolonie Berlins entstehen und was er sich in den Kopf gesetzt hatte, das setzte er auch um. In dieser Villenkolonie Ahlsen, wie er sie später nannte, wohnten nur ein paar Jahre später jene, die in Berlin Rang und Namen hatten, Künstler, Industrielle und Bankiers. Sie ließen sich von berühmten Architekten spektakuläre Häuser und Gärten bauen. Man pflegte das gesellige Beisammensein und lud sich gegenseitig ein, unabhängig von jeder Religionszugehörigkeit. Mit der eigens für diese Villenkolonie Ahlsen gebauten S-Bahn zog es auch die armen Berliner an den Wannsee. Sie stiegen hier ins Wasser, um zu baden, was jedoch streng verboten war. Schließlich kamen sie in solchen Scharen, dass es schließlich doch erlaubt wurde, und so entstand das Strandbad Wannsee, der 'Lido der Armen'. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten versank das Paradies im braunen Sumpf. Die Aufarbeitung dieser dunklen Geschichte war mit zähem Ringen verbunden, das heute in mehreren Villen dokumentiert wird. Hier spiegelt sich auf kleinstem Raum die kulturelle und politische Geschichte Deutschlands der letzten 200 Jahre wider. Die verloren gegangene Vielfalt in Berlin-Wannsee lässt diese 'Lange Nacht' wieder auferstehen.