Shopping als sonntägliches Freizeitangebot?
Handelskonzerne fordern mehr Freiheit bei Öffnungszeiten
Gesprächsgäste:
Dr.Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen
Christoph Dammermann (FDP), Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, Erzbistum Köln
Georg Wäsler, Ver.di-Gewerkschaftssekretär für den Handel in Bayern
Am Mikrofon: Michael Roehl
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
laenderzeit@deutschlandfunk.de
Den Pulli für kühle Abendstunden, das neue Smartphone, das man sich mal gönnen möchte, die Freizeitlektüre für den Urlaub - längst ist das sonntägliche Einkaufsvergnügen auch bei uns Realität. Nur dass davon nicht der Einzelhandel in den Innenstädten profitiert, sondern Amazon & Co, denn geshoppt wird sonntags online - oder zum Beispiel in Maastricht. Die kleine niederländische Grenzstadt wirbt mit ihrem breiten Kaufangebot unweit der deutschen Grenze, auch an Sonn- und Feiertagen. Und die deutschen Innenstädte sind leer.
Geht es nach dem Willen großer Kaufhäuser wie Kaufhof und Karstadt, soll sich das jetzt ändern. Sie plädieren dafür, dass Geschäfte generell am Sonntag öffnen dürfen. Die Gewerkschaft läuft Sturm und auch die Kirchen pochen auf besinnliche Stunden im Kreis der Familie. Dagegen kann sich der Handelsverband gelockerte Öffnungszeiten vorstellen, wäre aber schon froh, wenn die vier vom Gesetzgeber erlaubten sonntäglichen Öffnungszeiten nicht von Gerichtsentscheiden gestoppt würden. Sollten die Geschäfte auch bei uns sonntags öffnen? Wie sehen das die Arbeitnehmer, die durch längere Ladenöffnungszeiten in der Woche jetzt schon mehr gefordert sind? Und besteht bei den Konsumenten überhaupt das Bedürfnis auch am Sonntag shoppen zu gehen?