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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.08.2016

  • 00:05 Uhr

    Leben zwischen den Ufern
    Die Lange Nacht der Fähren
    Von Günter Beyer
    Regie: Jan Tengeler

    Fähren sind seltsame Vehikel, keine normalen Boote und keine festen Brücken. Im Pendelschlag verkehren sie zwischen hüben und drüben, verbinden regelmäßig die Ufer diesseits und jenseits. Alte Fähren werden gestakt, oder die Strömung selbst treibt sie am Seil übers Wasser. Wer an Bord solcher Fähren steigt, lässt sich ein auf Langsamkeit. Auf kleinen Booten verstehen sich naturverbundene Fährleute auf die Kunst des mitreißenden Erzählens. Ihr einfaches Leben verläuft zwischen Hochwasser und Untiefen, zwischen Nebel, Eisgang und Routine. Viele Fähren in Deutschland haben Brückenbauten weichen müssen. Aber Radlerinnen und Wanderer verhelfen ihnen zu einer Wiedergeburt. Schriftsteller - von der Antike bis heute - lassen sich von Widrigkeiten einer Fährpassage, von der bisweilen gefährlichen Überwindung trennender Gewässer und von der Schönheit der Flüsse und Seen inspirieren.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Duell der Diven: Faustina Bordoni versus Francesca Cuzzoni

    Arien von Geminiano Giacomelli, Johann Adolf Hasse, Georg Friedrich Händel und Pietro Torri

    Simone Kermes, Sopran
    Vivica Genaux, Mezzosopran

    Capella Gabetta
    Leitung und Violine: Andrés Gabetta

    Aufnahme vom 20.7.14 aus der Basilika Kloster Eberbach im Rahmen des Rheingau Musikfestivals

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Christoph Willibald Gluck
    3. Akt aus "Orfeo ed Euridice"

    Michael Chance, Orfeo
    Nancy Argenta, Euridice

    Tafelmusik
    Leitung: Frieder Bernius

  • 06:10 Uhr

    Georg Friedrich Händel
    'Laudate pueri Dominum'. Geistliches Konzert für Sopran, Streicher und Basso continuo, HWV 236
    Veronika Winter, Sopran
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Louis Couperin
    Chaconne für Orgel F-Dur
    Albert Bolliger, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Allein zu Dir, Herr Jesu Christ'. Kantate zum 13. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 33
    Ruth Sandhoff, Alt
    Andreas Post, Tenor
    Markus Volpert, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Fest der kommerziellen Beliebigkeiten? Ein Ausblick auf das Bauhaus-Jubiläum 2019

    Begrenzte Freundschaft: Deutsche und Türken - Ein Interview mit der Historikerin Sabine Mangold-Will

    Märchen Europa - Ein Interview mit dem Schriftsteller Aris Fioretos

    Burka und Integration - Ein Interview mit der Kulturwissenschaftlerin Barbara Vinken

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Christiane Paul

    Am Mikrofon: Maja Ellmenreich

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Islam und Salam.Vom Friedenspotential muslimischer Religion
    Von Gunnar Lammert-Türk
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Lettland erklärt seine Unabhängigkeit

  • 09:30 Uhr

    „Wir brauchen eine neue Story“
    Der britische Autor Paul Mason im Gespräch mit Mathias Greffrath

    Die Folgen der Finanz- und Ökonomiekrise von 2008 sind nicht bewältigt, die 'Normalität' neo-liberalen Wachstums will sich nicht einstellen. Arbeitslosigkeit, Migration, linke Revolten im Süden, Bestandswahrungspopulismus im Norden Europas. Es mehren sich die Stimmen, die von einer lang dauernden 'säkularen Stagnation', ja vom bevorstehenden Ende des Kapitalismus reden. Paul Mason, Journalist, Ökonom und Berater des Labour-Party-Vorsitzenden Corbyn, blickt über dieses Ende hinaus. Wie wird ein Postkapitalismus aussehen und welches sind die Kräfte, die ihn hervorbringen könnten? Masons Buch 'Postkapitalismus. Grundrisse einer kommenden Ökonomie' erschien 2016 im Suhrkamp Verlag. "Ein unschlagbares Buch: ein Zündfunke für die Vorstellungskraft", feiert The Guardian und sieht in Mason einen würdigen Nachfolger von Marx. Zum Berliner Vortrag von und Diskussion mit Paul Mason im Haus der Kulturen der Welt kamen 1200 Zuhörer. Die Süddeutsche Zeitung kritisierte: "Für linke Selbstgefälligkeit gibt es keinen Anlass, ist doch - trotz Bernie Sanders und Jeremy Corbyn, den der 'radikale Sozialdemokrat' Mason unterstützt - die Schwäche der Linken in allen Schattierungen täglich zu spüren. Diese Schwäche lässt den Raum frei für populistisches, halbfaschistisches Säuseln, für die Konjunktur autoritärer Politik." Mathias Greffrath fragt Paul Mason, wie aus den Trümmern des Neoliberalismus eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft errichtet werden kann.

    Paul Mason, geboren 1960, ist ein vielfach ausgezeichneter englischer Fernsehjournalist. Er arbeitete lange für die BBC und leitet heute die Wirtschaftsredaktion von Channel 4 News. Außerdem lehrt Mason als Gastprofessor an der Universität von Wolverhampton.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche Sankt Marien in Braunschweig
    Predigt: Pfarrer Bernward Mnich
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Alter Amazonas-Dampfer
    1600 Km mit der „Amazon Star“ von Manaus nach Belem

    Der Schuhmacher von Zermatt
    Von der Kunst handgefertigter Bergschuhe

    Heimat des "Garuda"
    Vogelmarkt in Jakarta

    Tour der Kontraste
    Im „Klützer Winkel“ nahe Wismar

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die italienische Publizistin Sabina Magnani von Petersdorff im Gespräch mit Joachim Scholl

    Sie hat Willy Brandt am mütterlichen Küchentisch erlebt, Rudi Dutschke und Wolf Biermann kennengelernt: Sabina Magnani. Als Tochter der berühmten ARD-Reporterin Franca Magnani kam sie früh in Kontakt mit der großen Welt von Politik und Kultur. Im alten Westberlin hat Sabine Magnani studiert, seither lebt sie in der jetzt gesamtdeutschen Hauptstadt. Von ihrem Leben zwischen Italien und Deutschland erzählt Sabina Magnani in den 'Zwischentönen'.

  • 15:05 Uhr

    Alles zum ersten Mal
    Die britische Indie Rock-Band Desperate Journalists
    Von Paul Baskerville

    Die Londoner Band Desperate Journalist steht in der Blüte ihrer Jugend, man hört die Begeisterung junger Musiker, die alles zum ersten Mal erleben. Die Musik ähnelt einer stürmischen Romanze, ist unvorsichtig und kann jederzeit außer Kontrolle geraten. Doch dieser Wirbelwind der Gefühle, der auch von Sängerin Jo Bevan erzeugt wird, täuscht über ihre alten Wurzeln hinweg: Einflüsse von The Cure, Siouxsie and the Banshees, The Smiths oder auch den Manic Street Preachers und den frühen REM sind deutlich bemerkbar. Dennoch klingen Desperate Journalist zu frisch, um nostalgisch zu wirken. Die fieberhaften Rhythmen der Songs und der intensive, persönliche Gesang von Jo Bevan blicken auf die musikalische Gegenwart.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Nuruddin Farah: Jenes andere Leben
    Aus dem Englischen von Susann Urban
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Vorgestellt von Sandra Hoffmann

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Lea ist Leo
    Vom Streit um transidente Kinder
    Von Lydia Heller

    Beratungsstellen registrieren immer mehr und immer jüngere Kinder, die sich nicht ihrem natürlichen Geschlecht zugehörig fühlen. Doch was sollen sie raten? Wie schnell sollen Eltern reagieren, vor allem mit irreversiblen Eingriffen? Während der Bedarf an belastbaren Studien wächst, ist noch nicht einmal die Grundsatzfrage geklärt: Handelt es sich bei Transidentität um eine Krankheit, eine Störung oder einfach um eine andere, ganz normale Variante geschlechtlicher Entwicklung?

    „Es gibt eine Fee“, sagte Karl eines Tages zu seiner Mutter, „die kann mich in ein echtes Mädchen verzaubern. Ich möchte lange Haare und eine Scheide haben.“ Da war sie etwas über vier Jahre alt. So wie Paula, als er begann, Penis-Baupläne für sich zu zeichnen. Nachdem die Eltern erklärt hatten, dass Paula ohne dieses Körperteil geboren wurde und es nicht einfach so wächst, wie Haare wachsen.
    Transidentität bei Kindern und Jugendlichen, das berichten Kitas und Schulen, Beratungsstellen und Fachärzte, ist ein Thema, mit dem sie sich seit einigen Jahren verstärkt auseinandersetzen müssen. Die Zahl zum Teil sehr junger Menschen - bzw. deren Eltern - steigt, die bei ihnen Rat suchen, weil die Art und Weise, wie sie selbst oder ihre Kinder sich fühlen und verhalten, nicht im Einklang steht mit dem Geschlecht, das ihnen, den Kindern, bei der Geburt zugewiesen wurde.
    Eine Herausforderung, aus klinischer, ethischer und gesellschaftlicher Sicht zugleich - und es wird kontrovers und hitzig darüber gestritten, wie man diese Kinder "richtig" begleitet, wie man ihnen am besten hilft, sich physisch und psychisch gesund zu entwickeln. Ist es zum Beispiel richtig, wie einige Mediziner und Therapeuten empfehlen, mit Medikamenten die urpsrünglich angelegte körperliche Entwicklung während der Pubertät zu unterdrücken und die gewünschte Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale zu induzieren? Oder ist es besser, die Kinder die Pubertät durchleben zu lassen und sie dabei psychotherapeutisch zu begleiten? Weil sich, wie andere meinen, eine geschlechtliche Identität erst in dieser Zeit maßgeblich herausbildet und die Möglichkeit besteht, dass diese dann doch mit dem Körper übereinstimmt? Lässt sich prognostizieren, welche Behandlung für wen die richtige ist und wenn ja, anhand welcher Kriterien?
    Nicht zuletzt: Ist es ethisch gerechtfertigt, die körperliche Geschlechtsentwicklung mit Behandlungen irreversibel zu beeinflussen? Welche Rolle spielen Geschlechter-Normen und -Stereotype? Und: Wie verlässlich lässt sich Transidentität bei Kindern überhaupt erkennen?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Die Mitte ist panischer als sie sein müsste" - Der Generalsekretär der Caritas Georg Cremer über Armut in Deutschland im Gespräch mit Christiane Florin

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Spektakel und Rollenspiel in der Gegenwartskunst - eine Ausstellung in München

    Heimat: Der Stadtsoziologe Walter Siebel über die neue Heimeligkeit

    Fest der kommerziellen Beliebigkeiten? Ein Ausblick auf das Bauhaus-Jubiläum 2019

    Die Schotten und der Brexit - Stimmen aus Edinburgh

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Kulturzerstörung als Kriegsverbrechen  - Die islamistische Denkmalsschändung von Mali vor dem Internationalen Strafgerichtshof

    Von Bettina Rühl und Kerstin Schweighöfer

  • 21:05 Uhr

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2016

    Felix Mendelssohn-Bartholdy
    Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 D-Dur, op. 58

    Olivier Messiaen
    ‚Louange à l‘éternité de Jésus’ aus “Quatuor pour la fin temps”

    Johanna Doderer
    “Break on through” (frei nach Jim Morrison), DWV 95 für Violoncello und Klavier

    César Franck
    Sonate A-Dur für Violoncello und Klavier

    Harriet Krijgh, Violoncello
    Magda Amara, Klavier

    Aufnahme vom 8.5.16 aus dem Ordenssaal des Residenzschlosses Ludwigsburg
    Am Mikrofon: Norbert Hornig

    Ein neuer Name belebt seit einigen Jahren die immer bunter werdende Cellistenszene - Harriet Krijgh. Die 24-jährige Niederländerin ist eine erstaunlich reife Musikerin, die sich mit ihrem blühenden Celloton und einer ganz natürlichen Bühnenpräsenz bereits ein großes Publikum erobert hat. Bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen konzertierte sie mit ihrer Klavierpartnerin Magda Amara in einem anspruchsvollen und stilistisch vielgestaltigen Programm. Dabei bildete die zweite Cellosonate von Felix Mendelssohn Bartholdy zusammen mit der 'A-Dur-Sonate' von César Franck den vertrauten Rahmen für zwei Werke aus dem 20. Jahrhundert, für den 5. Satz aus dem 'Quatuor pour la fin du temps' (Quartett für das Ende der Zeit) von Olivier Messiaen und für 'Break On Through', einem für Harriet Krijgh geschriebenen Stück der österreichischen Komponistin Johanna Doderer. Sie ließ sich dazu von Jim Morrison, dem Frontmann der Rockgruppe The Doors inspirieren.