Los Parra de Chile
Die Lange Nacht der chilenischen Künstlerfamilie
Von Andreas Bodenhöfer und Wolfgang Hamm
Regie: Wolfgang Hamm
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekamen die Näherin Clara Sandoval Narrete und der Volksschullehrer Nicanor Parra Parra in bescheidenen ländlichen Verhältnissen, 400 km südlich von Santiago, neun Kinder. Nicanor, der Älteste der neun Geschwister, hat mit seiner "Anti-Poesie" die Dichtung in spanischer Sprache revolutioniert. Am 5. September - so ist zu hoffen - wird der noch rüstige Cervantes-Preisträger seinen 100. Geburtstag feiern. Violeta kam nur drei Jahre nach Nicanor zur Welt. 1967, mit 49 Jahren, nahm sie sich das Leben: Ein Jahr vor ihrem Tod komponierte sie ihr berühmtes "Gracias a la Vida". Mit ihren Kompositionen und Liedern gab sie der Volksmusik Chiles und Lateinamerikas viele neue Impulse. Angel und Isabel Parra, die Kinder Violetas, gehörten schon seit Ende der 60er-Jahre zu den wichtigsten Stimmen der Nueva Cancion Chilena, der neuen Liedbewegung Chiles. Die Kinder von Angel Parra, Javiera und Angel Junior, haben sich in der heutigen Rock-, Pop- und Jazzszene Chiles einen Namen gemacht. Tita Parra, Tochter von Isabel, blieb als Liedersängerin ihrer Großmutter Violeta Parra stilistisch treu. Eine "Lange Nacht" über Leben und Werk dieser einzigartigen Künstlerfamilie.