"Europas klingender Platz"
Die Dresdner Semperoper im Wandel der Geschichte
Von Hildburg Heider
13. Februar 1945: In drei Wellen zerstörten alliierte Kampfverbände die Stadt an der Elbe, deren Schönheit man bis dahin gern mit Florenz verglich. 35.000 Menschen starben, Wahrzeichen der Stadt wie Frauenkirche und Semperoper wurden zerstört. Genau 40 Jahre nach dem verheerenden Bombenangriff wurde die rekonstruierte Dresdner Staatsoper, die nach dem Namen ihres Architekten schlicht Semperoper genannt wird, mit Webers Freischütz glanzvoll wiedereröffnet, dazu läuteten nachts alle Glocken der Stadt. Dann geriet das Theater wieder in die Schlagzeilen, als im Jahr der Wende 1989 vor der Semperoper Zehntausende von Dresdnern für die Freiheit demonstrierten, während innen Beethovens Oper 'Fidelio' hinter einem Stacheldrahtzaun à la Bautzen über die Bühne ging, und schließlich während der Flutkatastrophe von 2002. Die Semperoper besitzt Symbolkraft für Dresdens reiche Musikgeschichte, denn hier wurden u.a. Opern von Richard Wagner und Richard Strauss uraufgeführt. Heute ist sie wieder eine der wichtigsten Musiktheaterbühnen Europas. Vielen gilt sie jedoch weniger als weihevoller Musentempel, sondern als eines der attraktiven Touristenziele der Stadt. Die Musikszene folgt der faszinierenden Geschichte des traditionsreichen Hauses bis in die Gegenwart und wirft einen Blick hinter die Kulissen.