Hörspiel des Monats
Das „Deutschlandgerät“
von Ingo Schulze
Regie: Stefan Kanis
Mit: Kai Scheve, Thomas Thieme, Imogen Kogge, Bettina Hoppe, Ulrike Krumbiegel, Maria Radomski, Elisabeth Möckel, Alexander Kuhn
Produktion: MDR 2014
Länge: 74'29
anschließend:
Cinch - ihre Verbindung zur akustischen Kunst
Jeden ersten Samstag im Monat
Aus der Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
Ein Hörspiel über Kunst, über Literatur und ihre Lebens-Zusammenhänge; ein literarischer Text, der um die Installation „Deutschlandgerat“ von Reinhard Mucha kreist; eine Filmemacherin, die mit Hilfe von Interviews mit Schriftstellern das „Deutschlandgerät“ vorstellen will - Ingo Schulze bietet in seinem Hörspieldebut einen wunderbar komplexen, vielschichtigen Text. Nur scheinbar kommt er mit traditionellen Hörspiel-Mitteln aus, mit Dialogen, Telefongesprächen, Rückblenden, Atmo-Wechseln, Geräuschen. Denn Ingo Schulze als Autor und Stefan Kanis als Regisseur gelingt ein anregendes Spiel um Kunst als „Welterklärungsmaschine“ und die damit verbundene ständige „Neuinstallation seines Lebens“. [...] Entgegen dem Metapher-schweren Titel vom „Deutschlandgerät“ (einem hydraulischen Gerät zum Aufrichten von entgleisten Lokomotiven) und einem Programmumfeld zum Mauerfall ist Ingo Schulzes Hörspiels nicht auf eine deutsch-deutsche Literatengeschichte zu reduzieren. Vielmehr ist ein faszinierendes Hörspiel um Anpassung, Einverständnis und Widerspruch entstanden, das die Jury mit der Auszeichnung „Hörspiel des Monats“ würdigt.