Kabarett, Comedy & schräge Lieder
Sascha Korf und der humoristische Spontaneitätsstrukturalismus.
Oder: Wo Hündchen und Stöckchen sich "Guten Tag" sagen
Von Luigi Lauer
Spontaneität will gut geplant sein. Doch nur wenn man bereit ist, seine Planung über Bord zu werfen, sobald die Situation es hergibt, gelangt man zur strukturierten Spontaneität - und zu dem Genuss, der damit verbunden sein kann, für den Künstler wie für das Publikum. Sascha Korf weiß das zu zelebrieren. Seine Programme sind Mischungen aus Comedy, Stand-Up und Improvisation. Darin plaudert er scheinbar ziellos auf das Publikum ein, verwickelt es, wiegt es in Sicherheit, und schlägt zu, sobald jemand den Kopf zu weit aus dem Fenster steckt. Planlos ist das nicht, kopflos schon gar nicht. Sascha Korfs Fundus an kleinen Geschichten, in denen er die Absurditäten des Alltags freilegt, wird täglich größer. Genau wie sein Publikum. Korfs Hunde laufen an langen Assoziationsketten, die Stöckchen sind entsprechend weit hergeholt. Ob Korf dabei mit dem Publikum wedelt oder das Publikum mit Korf, bleibt stets so offen wie das Meer seiner Einfälle.