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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 05.07.2014

  • 00:05 Uhr

    Erntefest
    Stillleben mit Dorf und Leichen
    Von Holger Böhme
    Regie: Joachim Staritz
    Musik: Benjamin Rinnert
    Mit: Ursula Karusseit, Alexander Zschiedrich, Wolfgang Jakob, Gudrun Ritter, Katrin Klein, Bärbel Röhl, Günther Zschäkel, Erik S. Klein und Nina Rauschenbach
    Produktion: ORB/RB 1996
    Länge: ca. 54'

    Drei Morde sind im Ort geschehen. Karasek, der ehemalige Bürgermeister, wurde auf nächtlicher Straße totgefahren, der Pfarrer in seinem Haus erschlagen und die alte Frau Schindler im Wald erwürgt. Wer ist der Täter? Verdächtigt wird ein entflohener Häftling, der immer noch nicht gefasst wurde. Da kommt ein Mann ins Dorf. Er geht herum und schweigt. Das macht ihn unheimlich. Und löst die Zungen. Eine Bluttat traut man einem Fremden eher zu als seinem Nachbarn. Und die Menschen, die in diesem Hörspiel zu Wort kommen, scheinen sich gut zu kennen. Sie irren sich.

    Holger Böhme, geboren 1965 in Dresden, debütierte als Autor mit dem Hörspiel "Es ist noch einmal gutgegangen ..." (DS-Kultur 1990). Es folgten u.a.: "Sonnenwende. Toter Hund." (SFB 2002), "Spritztour mit Leichenwagen" (DLR Berlin 2003), zuletzt: "Der Kormoran" (MDR, Hörspiel des Monats Juni 2013).

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    u.a. mit der Liederbestenliste im Juli
    Live im Studio: Anna-Bianca Krause

    Lebendige Vergangenheit
    Das Wiener Familienunternehmen Preiser Records
    Von Regina Kusch

    Schon Helmut Qualtinger, Gerhard Bronner und Georg Kreisler gingen bei den Preisers ein und aus. Der Firmengründer und ambitionierte Musikliebhaber, Otto G. Preiser, hatte sich nicht nur vorgenommen, alle Werke Haydns auf Schallplatte herauszubringen, sondern sich auch dem Cabaret und dem Wienerlied verschrieben. 1952 rief er in Wien ein 'Tonträgerunternehmen' ins Leben, das heute von seinem Sohn Christoph, der die musikalische Familientradition hochhält, weitergeführt wird. Die besagt, dass nicht Geld, sondern Leidenschaft und Liebe entscheiden, welche Aufnahmen ins Preiser-Repertoire gelangen. Produziert wird, der Qualität wegen, analog in einem voll funktionsfähigen 'Vintage-Tonstudio' aus den 60er-Jahren, in dem man sich an alte Zeiten erinnert fühlt. Heute präsentiert Preiser neben Originalaufnahmen der großen, alten Chansonniers vor allem Wiener Künstler wie Willi Resetarits, Agnes Heginger, Michael Heltau oder Georg Breinschmid.

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:05 Uhr

    Stephan Richter, Flensburger Tageblatt:
    Historische Leistung? Die Haushaltsplanung der Bundesregierung

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Mit der Aufnahme von "That's All Right" beginnt Elvis Presleys Karriere

  • 09:10 Uhr

    Zwischen Attraktion und Artenschutz - Geschichten aus dem Kölner Zoo

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Schauspielerin Jutta Speidel

    Jutta Speidel hielt sich zunächst im Hintergrund und kam groß raus: Mit 15 Jahren wurde sie als Statistin in dem Film 'Pepe, der Paukerschreck' entdeckt und daraufhin für mehrere Filme verpflichtet. Anfang der 70er-Jahre absolvierte sie ihre Schauspielausbildung in München, spielte bereits währenddessen viel Theater und erhielt erste Fernsehangebote. Als Karlchen in 'Drei sind einer zu viel' gelang Jutta Speidel der Serien-Durchbruch; weitere Erfolge in diesem Genre sollten folgen: etwa in der Serie 'Alle meine Töchter' oder als Nonne in 'Um Himmels Willen'. Neben ihren Serienauftritten spielte Jutta Speidel aber immer wieder auch in Fernsehfilmen und auf der Theaterbühne, zur Zeit in der Komödie im Bayerischen Hof in München. Die beliebte Schauspielerin, die im März ihren 60. Geburtstag gefeiert hat, engagiert sich in dem von ihr gegründeten Verein Horizont e.V. für obdachlose Kinder und Mütter. Mit ihrem Partner, dem italienischen Schauspieler Bruno Maccallini, der mit dem Werbespruch 'Isch abe gar kein Auto' berühmt wurde, hat sie mehrere Bücher geschrieben, zuletzt 'Wir haben doch ein Auto'.

  • 11:05 Uhr

    Eiserner Vorhang 2.0
    Bulgarien befestigt die EU-Außengrenze
    Mit Reportagen von Andrea Rehmsmeier
    Am Mikrofon: Jeanette Seiffert

    Im Südosten Bulgariens endet die Europäische Union. Die Grenze zur Türkei verläuft hier durch eine unwegsame Berglandschaft. Seit sich Bulgarien auf den Beitritt zum Schengen-Raum vorbereitet, erheben sich Wachtürme mit Wärmebildkameras und Radaranlagen, unter Erdhügeln verbergen sich Sensoren. Bulgarien nimmt das neue Überwachungssystem Eurosur (European Border Surveillance System) in Betrieb. Es soll Menschen davon abhalten, die Grenze illegal zu überqueren und so in die Europäische Union zu kommen. Seit einigen Monaten erlebt das Balkanland einen wahren Ansturm von Flüchtlingen, sie kommen vor allem aus Syrien. Bulgarien ist dem kaum gewachsen. Es mehren sich Berichte, wonach überforderte Grenzschützer Asylsuchenden gegenüber handgreiflich werden. In vielen Flüchtlingsunterkünften fehlt es am Nötigsten. Dabei gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass künftig noch mehr Menschen aus dem syrischen Bürgerkriegsgebiet fliehen werden.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Rudolph Chimelli, Süddeutsche Zeitung:
    Kein Ende der Gewalt in Sicht - Die Zuspitzung der Lage in Nahost

    Ursula Welter, Deutschlandradio:
    Ablenkungsmanöver - Der Narzissmus des Nicolas Sarkozy und die politischen Folgen

    Felix Lincke, Freier Journalist:
    Höchste Zeit - Die Einführung des Mindestlohns in Deutschland

    Rolf Clement, Deutschlandradio:
    Halbherziges Bekenntnis - Die Bundesregierung und die Drohne

    Am Mikrofon: Johanna Herzing

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Tage des Zorns, Tage der Angst - Die gefährliche Konfliktlage im Nahen Osten

    Konsequenzen anonymer Kriegsführung - Die Drohnenangriffe in Pakistan

    Das Ende des Pazifismus - Japans sicherheitspolitischer Paradigmenwechsel

    Außer Kontrolle - Der Kampf gegen Ebola in Westafrika

    Am Mikrofon: Birgit Morgenrath

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    Sehr gut? Ungenügend?
    Wie unfair sind Schulnoten als Eintrittskarte in Studium und Beruf?
    PISAplus fragt: Welche Rolle spielen Zensuren noch im schulischen Alltag? Inwieweit sind sie unentbehrlich für Arbeitgeber bei der Auswahl von Bewerbern? Und können Massenunis ohne Noten den Ansturm der Studierenden überhaupt bewältigen? Welche Alternativen gibt es, um Leistung angemessen zu beurteilen?

    Gesprächsgäste:
    Christof Beutgen, Deutsche Bahn, Leiter Grundsätze Mitarbeiterentwicklung
    Micha Teuscher, Rektor der Hochschule Neubrandenburg, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung für Hochschulzulassung "Hochschulstart.de"
    Eiko Jürgens, Universität Bielefeld, Professor für Schulpädagogik
    Am Mikrofon: Grit Thümmel

    Beiträge:
    Brauchen wir noch Noten?
    Umfrage unter Schülern eines Göttinger Gymnasiums

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    pisaplus@deutschlandfunk.de

    Schulnoten sind ungerecht, willkürlich, setzen Schüler unter Druck. Die Klagen über Zensuren sind keineswegs neu - dennoch entscheiden sie in Deutschland immer noch über die Zukunft der Schüler, entscheiden über den Zugang zur Hochschule, über ihre beruflichen Chancen. Der bayerische Bildungsminister Ludwig Spaenle meint, Noten sind notwendig. Seine Kollegin aus Schleswig-Holstein, Waltraud Wende will dagegen einen anderen Weg gehen und auf Noten verzichten. Ein Modell, das in einigen Schulen bereits praktiziert wird. Aber ist ein solches Konzept überhaupt praxistauglich, wenn es darum geht, Studien- und Ausbildungsplätze zu vergeben? In einigen Unternehmen und Hochschulen setzt tatsächlich ein Umdenken ein: Sie wollen sich nicht mehr allein auf die Zeugnisse ihrer Bewerber verlassen und setzen bei der Auswahl Eignungstests ein.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Mission: Gute Laune. Jason Mraz und sein neues Album "Yes"
    Man kennt mit "I’m Yours" mindestens einen seiner Songs, seine Musik ist regelmäßig in diversen Kaufhäusern zu hören und er schreibt auch handwerklich und emotional schöne Stücke: Jason Mraz, ein sanfter Lockenkopf mit Gitarre aus San Diego, der auch bei seinem neuen Album mit dem positiven Titel "Yes" wieder gute Laune verbreiten will. Auf ganz weiche Art, versteht sich - wie auch unser Autor Bernd Lechler sehen und hören konnte.

    "Mistaken for Strangers" - Eine verkappte Musik-Doku über "The National"
    Am 10. Juli kommt er in die Kinos - der Film "Mistakern for Strangers" - eine Dokumentation von Tom Berninger über seinen Bruder Matt, Sänger der US-Indie-Rock-Band "The National". 2010 ging "The National" auf die bisher größte Tournee ihrer Karriere. Nach zehn Jahren Bestehens und fünf international gefeierten Alben bekam die Gruppe endlich auch die Anerkennung der breiten Masse. Matt Berninger lädt seinen neun Jahre jüngeren Bruder Tom dazu ein, Roadie zu werden und ihn auf der Welttournee zu begleiten. Tom ist angehender Filmemacher, hört eigentlich eher Heavy Metal und versucht, die Band mit der Kamera zu begleiten.
    Hartwig Tegeler über ein ungewöhnliches Portrait.

    Die Leute brauchen einfach eine gute Beschäftigung: Basir Hamidy über Musik-Festivals in Afghanistan
    In Deutschland startet dieses Wochenende der Summerjam in Köln; das Melt!, Haldern Pop oder Reeperbahn-Fesival folgen in den nächsten Wochen.
    Aber nicht nur hier gibt es Pop-Festivals, auch im vor allem durch Nachrichten über Gewalt, Anschläge und Korruption in den Medien präsenten Afghanistan werden sie veranstaltet - wenn auch für Frauen und Männer getrennt. Der Deutsch-Afghane Basir Hamidy arbeitet seit acht Jahren daran, dass Großkonzerte am Hindukusch Einzug halten.
    Martin Gerner im Corsogespräch mit Basir Hamidy.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    DIE BESTEN 7 - Bücher für junge Leser
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat Juli 2014

    Escoffier/Maudet: Bitte aufmachen!
    (Moritz)

    Ondaatje/ Wolfsgruber: Die Tränen des Kamels
    (ars edition)

    Polly Horvarth: wie wir das Universum reparierten
    (bloomoon)

    Gideon Samson: 70 Tricks, um nicht baden zu gehen
    (Gerstenberg)

    Anke Kuhl: Höchste Zeit, Herold!
    (Klett)

    Baltscheit & Schwarz: Schon gehört?
    (Beltz & Gelberg)

    Schubiger/Erlbruch: Schon wieder was!
    (Peter Hammer)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Furchtlos digital
    Wie man einfach die Verwaltung einfach modernisiert

    Wünsche smart, Wirklichkeit hart
    Der Zukunftskongress "Staat und Verwaltung" im Schatten von Bremsern, Juristen und Geheimdiensten

    Aktuell:
    Denn sie wissen, was Du tust
    Die Polizei in NRW will mit Big Data-Analysen vor dem Täter am Tatort sein

    Bei  Programmieren zugeschaut
    Wissenschaftler untersuchen die Hirnaktivität von Software-Entwicklern

    Das Digitale Logbuch
    Wikidays

    Info-Update

    Sternzeit, 05. Juli
    Von Wanderern und fixen Sternen

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    SPEZIAL
    Live aus Hamburg von der Jahrestagung des "netzwerk recherche e.V."
    Am Mikrofon: Andreas Stopp

    Es geht um Themen wie unabhängigen Journalismus, um Kriterien fundierter Recherche, um Finanzierung aufwändiger Berichte, um Kooperationsmöglichkeiten und Vernetzung unter freien Journalisten, um die Fragwürdigkeit von Datenjournalismus, die Vor- und Nachteile der online-Recherche und um Aspekte der Sicherheit in der Kommunikation - schlicht um all das, was qualitätsvollen Journalismus ermöglicht, ausmacht oder ausmachen sollte.
    Die Jahreskonferenz des "Netzwerk Recherche" findet an diesem Wochenende unter der Mitwirkung von 200 Referenten statt, die in beinahe 100 Debatten über Art und Weise des Publizierens, über Fragen der journalistischen Haltung und über die damit verbundene Selbstreflexion nachdenken.
    Seit seiner Gründung im Jahr 2001 setzt sich der Zusammenschluss engagierter Medienmacher und Medienmacherinnen mit Fragen der Medienpolitik und der praktischen Recherchearbeit auseinander.
    Grund genug für "Markt und Medien", diese Ausgabe ganz den Impulsen zu widmen, die in Hamburg gesetzt werden.

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Kriege gehören ins Museum" - Mit der Ausstellung "Der Erste Weltkrieg" präsentiert das Heeresgeschichtliche Museum Wien seine Sammlung neu

    Die fabelhafte Welt des T.S. Spivet - Jean-Pierre Jeunets Film "Die Karte meiner Träume"

    Shakespeare als Passion? Christian Stückl inszeniert den "Sommernachtstraum" in Oberammergau

    "Was Modelle können" - Eine kleine Geschichte der Architekturmodelle in der zeitgenössischen Kunst in Siegen

    Kalifat des Terrors - Die kulturhistorischen Hintergründe für die Pläne der Isis-Kämpfer im Irak

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:40 Uhr

    Mehr Crystal, mehr Tote, kaum Ideen: Über Drogenpolitik in Deutschland

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Bouncing in Bavaria
    Von Stefanie Lorey & Bjorn Auftrag
    Regie: Stefanie Lorey & Bjorn Auftrag
    Mit: Traute Hoess und Felix von Manteuffel
    Produktion: HR 2014
    Lange: 53'51

    anschließend:
    Cinch - Ihre Verbindung zur akustischen Kunst

    "Die Regeln sind einfach: Hoess und Manteuffel, Schauspieler, in die Jahre gekommene Kinder und immer noch begeistert Spielende, ermitteln einen Buchstaben (wie bei StadtLandFluss). [...] Assoziationsgirlanden beginnen im Wortlaut zu flattern. [...] Ein Zeitalter wird besichtigt und besprochen, von Oberbayern her. Amerikanischer Soldatensender, 1968, Transit nach Westberlin, Fall der deutschen Mauer. [...] Und der Zuhörer begreift, was es heißt, sich zu erinnern: berichten, sondieren, aufschneiden, vermuten, registrieren, prahlen; finden und erfinden. Die ganze Wahrheit eben, nicht nur das Richtige. Eine ästhetisch genau kalkulierte Dramaturgie des Zufalls lässt den Hörer staunen. Der beiläufig einsickernde Soundtrack gibt einen angemessenen Hallraum der Erinnerungen ab. Wie die Stimmen von Hoess und Manteuffel, zwischen den Gravitationskräften der Vergänglichkeit und vitalem Übermut, Wehmut und Spottlust, vergegenwärtigen, was der Fall gewesen ist, von Lorey-Auftrag mit Takt und Kunstverstand arrangiert, es rührt das Herz an. Scheinbar kinderleichte Hörspielkunst." (Aus der Begründung der Jury)

  • 22:05 Uhr

    Musik als DNS
    Rituale in zeitgenössischer Musik
    Von Torsten Möller

    Rituelle Elemente sind jeder Musik eingeschrieben - ob dem Techno Rave, den Geisterbeschwörungen indigener Völker oder der sonntäglichen Messe. Etwas anderes ist es, wenn das Rituelle explizit thematisiert wird. Maria de Alvear, Lukas Langlotz und Dieter Mack - alle drei Gegenwartskomponisten mit großer Affinität außereuropäischer Musik und Musizierpraxis - tun dies auf je eigene Art. Dabei kommen Themenkomplexe wie die Relativierung des kulturell Eigenen oder die Beschäftigung mit Seelischem und Körperlichem ins Spiel. Autor Torsten Möller nimmt im Denken und Tun der drei Urheber Gemeinsamkeiten und Unterschiedliches wahr.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Als die Kaufleute die Welt eroberten
    Eine Lange Nacht über die Hanse
    Von Nora Bauer
    Regie: die Autorin

    Die Hanse war ursprünglich ein Zusammenschluss norddeutscher Kaufleute zum Schutz und Ausbau ihres internationalen Handels. Dieser lockere Bund avancierte sehr erfolgreich zu einer norddeutschen Supermacht des Geldes. Die Hansekaufleute prägten die Märkte des Mittelalters von Russland bis Flandern, von Island bis Venedig. Über die südlichen Handelswege weiter bis in den Orient forcierten sie den Welthandel. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wandelte sich die Hanse zu einer europäischen Städtegemeinschaft - ein einzigartiges historisches Gebilde. Wer etwas auf sich hielt, wurde Mitglied, wobei es nicht nur um das Renommee der Mitgliedschaft, sondern um die Teilhabe an den Privilegien ging, die den zugehörigen Kaufleuten in den europäischen Städten gewährt wurden. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht gehörten der Hanse 200 Städte an. Die Hanse stützte oder stürzte Könige und führte zahlreiche Kriege, um ihre Handelsinteressen durchzusetzen. Die Kaufleute kamen zu Reichtum, wurden in den Städten sesshaft und gewannen hohes Ansehen. Sie etablierten über Familienzugehörigkeit einen städtischen Adel, gestalteten städtische und internationale Politik und den städtischen Alltag, nahmen Einfluss auf die Architektur - noch heute erkennbar in den alten Hansestädten wie Lübeck, Braunschweig, Köln, Bremen, Hamburg - und die Kultur von der Musik bis zum Nachrichtenwesen, von der Malerei bis in die Schreibstuben. So verschieden die Geschichten sind, die sich mit der Hanse verbinden, gemeinsamer Agens ist die Ausbreitung der Märkte, des Handels, des Geldes.