Freitag, 29. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 05.12.2020

  • 00:05 Uhr

    Drei (3/3)
    Von Dror Mishani
    Teil 3: Ella
    Aus dem Hebräischen von Markus Lemke
    Bearbeitung und Regie: Irene Schuck
    Mit Judith Rosmair, Matthias Brandt, Torben Kessler, Meike Droste, Judith Engel, Patrick Güldenberg, Wolfgang Pregler, Tina Engel, Katharina Matz, Uta Hallant u.a.
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
    Länge: ca. 30‘

    Drei Frauen im Großstadtalltag Tel-Avivs auf der Suche nach Nähe, nach Liebe, nach Gott. Sie alle finden einen Mann, dessen Empathie und Zurückhaltung sie überrascht und den sie besser nie kennengelernt hätten: Gil.
    Teil 3: Ella
    Ella braucht dringend eine Pause von ihren drei kleinen Kindern. Sie will mehr sein als die ewig Gebärende, als eine Haus- und Ehefrau. Um daheim nicht durchzudrehen, hat sie sich für ein Masterstudium eingeschrieben. Ihre Studienarbeit verlagert sie regelmäßig in ihr Lieblingscafé. Dort lernt sie bei einer Zigarettenpause den sympathischen Gil kennen. Nach einer längeren, kumpelhaften Annäherung entwickelt sich, obwohl Ella verheiratet ist, doch mehr.

    Dror Mishani, 1975 in Cholon bei Tel Aviv geboren, ist Literaturprofessor in Jerusalem, spezialisiert auf die Geschichte der Kriminalliteratur. Zwei seiner Kriminalromane um den Inspektor Avi Abraham wurden vom NDR als Hörspiel produziert: „Vermisst“ (2014) und „Die schwere Hand“ (2019)

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Zu Gast: Beppe Gambetta
    Liederbestenliste: die Platzierungen im Dezember
    Global Sound: neue internationale Singer-Songwriter-Alben
    Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen
    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Der italienische Gitarrist, Sänger, Komponist Beppe Gambetta ist eine der zentralen Musiker-Persönlichkeiten von Genua. Die ligurische Hauptstadt hat - auch wegen ihres wichtigen Hafens - schon immer eine große Rolle im italienischen Musikgeschehen gespielt. Gambetta, der früh die nordamerikanische Gitarrenspieltechnik Flatpicking für sich entdeckte, entwickelte einen einzigartigen, fesselnden Gitarrenstil und mischt in seinen Stücken italienische und amerikanische Traditionen. Im Laufe seiner langen Karriere hat er mit vielen internationalen Kollegen auf der Bühne und im Studio gestanden, darunter Doc Watson, Tony Trischka, Gene Parsons , Norman Blake oder David Grisman. Bislang überzeugte er vor allem mit seiner warmen, sonoren Gesangsstimme - auf seinem aktuellen Album „Where The Wind Blows“ erstmals auch als Songwriter.

  • 06:05 Uhr

    Der Bund-Länder-Streit um die Corona-Hilfen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Peter Sawicki

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der französische Schriftsteller Alexandre Dumas gestorben

  • 09:10 Uhr

    Mehr als eine Kunstpause: Kultur am Abgrund
     
    Am Mikrofon: Stephanie Gebert

    „Kultur ohne Publikum ist wie schwimmen ohne Wasser“, sagt der Kabarettist Fatih Çevikkollu. Der zweite Corona-Lockdown in Deutschland trifft ihn und andere Kunst- und Kulturschaffende hart. Trotz teilweise umfassender Hygienekonzepte sind Theater, Museen und Kinos geschlossen. Ein Ende der Zwangspause ist bisher nicht in Sicht. Die Schließungen im Kulturbereich kommen einem Berufsverbot gleich, so lautet die Kritik. Zwar gibt es Unterstützung und Förderungen vom Staat, aber auch diese Hilfen sind endlich und viele der Gelder längst nicht bei allen Hilfesuchenden angekommen. Stephanie Gebert hat in der freien Kunst- und Kulturszene Kölns recherchiert und mit Betroffenen über Existenzängste, kreative Blockaden, Solidarität und alternative Konzepte gesprochen.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Regisseur und Drehbuchautor Achim von Borries

    Heiße Bar-Nächte, zwielichtige Drogengeschäfte, Geldgier und Armut in einer brodelnden Großstadt: Das sind die Zutaten von „Babylon Berlin“. Die aufwendige Krimiserie lässt die Goldenen Zwanziger wiederauferstehen und feiert seit 2017 eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Drei Regisseure und Drehbuchautoren arbeiten Seite an Seite an der Hitserie - und Achim von Borries ist einer von ihnen.
    1968 wurde er in München geboren, Regisseur werden wollte er schon immer. Direkt nach dem Abitur befanden ihn die Filmhochschulen allerdings als zu jung. Weil er trotzdem nach Berlin ziehen wollte, begann Achim von Borries dort ein Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie. Mit 25 wurde er dann Regiestudent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Sein Abschlussfilm und Kinodebüt „England!“ lief auf internationalen Festivals und gewann mehrere Preise. Achim von Borries widmet sich den verschiedensten Themen mit großer Feinfühligkeit und beherrscht das Drama ebenso wie die Komödie. Kurz nachdem er die zwölf Drehbücher zur vierten Staffel „Babylon Berlin“ abgegeben hatte, kam er für die Aufzeichnung von „Klassik-Pop-et cetera" ins Berliner Deutschlandfunk-Studio.

  • 11:05 Uhr

    Der Kampf um die Heimat: Geschichtspolitik in Kroatien

    Die Länder des Balkans sind aus der Sicht vieler Mitteleuropäer ein „Pulverfass“, Konflikte um Blut, Ehre oder Religion können jederzeit plötzlich aufbrechen. Und die Geschichte scheint es zu belegen: blutige Schlachten zwischen Christen und Muslimen im Osmanischen Reich. Brutale Massaker im Zweiten Weltkrieg. Hass und Vernichtungswahn in den Jugoslawienkriegen. Kroatien ist Teil dieser jahrhundertealten Geschichte - als Täter und Opfer zugleich. Grit Eggerichs taucht für die „Gesichter Europas“ in diese Geschichte ein, um die kroatische Gegenwart zu verstehen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Rundfunkgebühren - Regierungskrise in Sachsen-Anhalt

    Regierungskrise Sachsen-Anhalt - Interview mit Politologe Benjamin Höhne

    Debatte über Corona-Strategie von Bund und Ländern

    Brexit-Gespräche unterbrochen - heute verhandeln Johnson und von der Leyen

    EU und die Corona-Impfstoffe: Bleibt der Globale Süden auf der Strecke

    Ukrainisches Parlament einigt sich auf Kompromiss bei Anti-Korruptionsgesetz

    Sport

    Am Mikrofon: Jasper Barenberg

  • 13:10 Uhr

    Hongkong: Demokratie ade

    Der Bund-Länder-Streit um die Corona-Hilfen

    Brexit-Abkommen: Durchbruch in Trippelschritten?

    Am Mikrofon: Bastian Brandau

  • 13:30 Uhr

    Parlamentswahlen in Venezuela - Alles nur eine Farce?!

    Bahrain: Vom arabischen Frühling zur Annäherung an Israel

    Mord an iranischem Atomwissenschaftler: Droht Nuklearkonflikt zu eskalieren?

    Nicht mehr in China: Die Suche nach dem Corona-Patienten Null

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Präventionsarbeit gegen Extremismus - Was kann politische Bildung leisten?
    In „Campus & Karriere“ gehen wir diesen Fragen nach: Wie können wirksame Projekte aussehen? Was kann Bildung leisten? Was wurde bislang bereits in Sachen Prävention getan? Ist die politische Bildung in den vergangenen Jahren auf der Strecke geblieben? Wird in der Schule zu sehr auf die klassischen MINT-Fächer geschaut? Wo ist Handlungsbedarf?

    Gesprächsgäste:
    Dr. Björn Milbradt, Leiter der Fachgruppe „Politische Sozialisation und Demokratieförderung" beim Deutschen Jugendinstitut
    Judith Rahner, Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus bei der Amadeu Antonio Stiftung
    Hanne Wurzel, Bundeszentrale für politische Bildung, Leiterin Fachbereich Extremismus
    Dr. Götz Nordbruch, Co-Geschäftsführer ufuq.de
    Am Mikrofon: Bettina Köster

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Propaganda und Hetze im Netz, unverhohlene Aufrufe zu extremistischen Attacken, Angriffe bis hin zu terroristischen Anschlägen, die Bedrohung ist da, doch wie kann man solchen Strömungen begegnen? Terroristische Anschläge in Europa und in Deutschland rütteln uns wach. Und die Polizei entdeckt immer wieder neue rechtsextremistische oder islamistische Gruppierungen. Um zu verhindern, dass sie immer mehr Zulauf bekommen ist die Gesellschaft insgesamt gefragt. Auch politische Bildung kann und muss ein Teil des Konzepts sein. Gerade hat die Bundesregierung auch ein umfassendes Maßnahmenpaket für den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus beschlossen. Es geht dabei auch um die dauerhafte Finanzierung von Anti-Extremismus-Projekten.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Haiyti mit „Influencer": Emotionaler Zwischenruf
    Mit dem bereits fünften Album in fünf Jahren meldet sich die Hamburger Rapperin Haiyti aus der pandemischen Krisenzeit. „Influencer“ ist allerdings keine Reflexion auf die Folgen von Corona, sondern eine nachdenkliche Introspektion der eigenen Person, ohne dabei ins Gefühlige zu fallen

    Tilman Rossmy von Die Regierung - „Musik ist kein Geschäft, wir als Band zahlen drauf“
    Mit Die Regierung hatte Tilman Rossmy in den 90ern großen Einfluss auf Hamburger-Schule-Bands wie Tocotronic, wurde zum Indie-Darling, aber zum großen kommerziellen Erfolg hat es nie gereicht. Musik macht er allerdings immer noch. Mit „Da“ erscheint das dritte Album von Die Regierung in den letzten vier Jahren - auch wenn es sich finanziell nicht lohnt, sagt Rossmy. Aber: „Wenn man Songs schreibt, dann müssen die raus!“

    „Seasonal Shift" von Calexico: Jahresendsongs ohne Lametta
    Weihnachtslieder für „Last Christmas“-Hasser: Die US-Band Calexico hat mit „Seasonal Shift“ ein schräges Album für die Festtage am Ende des Jahres eingespielt. Neben ein paar Coverversionen haben es auch neue Songs aufs Album geschafft, auf dem es kitschfrei und trotzdem sehr besinnlich zugeht

    Am Mikrofon: Mike Herbstreuth

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Dezember
    Vorgestellt von Franz Lettner

    Canizales: „Hübsch!“
    Aus dem Spanischen von Karl Rühmann
    (Jungbrunnen Verlag, Wien)

    Antje Damm: „Füchslein in der Kiste“
    (Moritz Verlag, Frankfurt/M)

    Anna Woltz: „Haufischzähne“
    Vignetten von Alexandra Helm
    Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann
    (Carlsen Verlag, Hamburg)

    Katharina Greve: „Die letzten 23 Tage der Plüm“
    (avant-verlag, Berlin)

    Leonora Leitl: „Held Hermann. Als ich Hitler im Garten vergrub“
    (Tyrolia Verlag, Innsbruck)

    Grit Poppe: „Verraten“
    (Dressler Verlag, Hamburg)

    Robert Schneider und Linda Wolfsgruber (Illustration):
    „Der Schneeflockensammler“
    (Jungbrunnen Verlag, Wien)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Grenzwertig
    In der Pandemie steigen Internetnutzung und Kriminalität

    Netzstabilität
    Politische und technische Angriffe auf das Internet und Konzerne

    Gipfel-Romantik
    Digitalisierungs-Zuversicht der Regierung löst Irritationen aus

    Kurzhörspielreihe
    Firmware: Vier Kurzgeschichten über den total programmierten Menschen
    Teil 2: Lebenslust

    Info-Update

    Sternzeit 05. Dezember2020
    Die älteste Supernova

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Corona und Konsum - Müssen wir Weihnachten und Wirtschaft retten?
    Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin für Nachhaltigkeit, und Felix Ekardt, Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig, im Gespräch
    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Mahler, Live" - Die erste UA Martin Schläpfers beim Wiener Staatsballett

    "Gone" - Eine Einzelausstellung von Katja Aufleger im Musée Tinguely Basel

    Das Thema Ankunft in der Gegenwartsliteratur - Zur "Heimat"-Tagung des Potsdamer Einsteinforums, die Literaturwissenschaftlerin Natalie Moser im Gespräch

    Zeitgeschichtliche Ikonografie - Willy Brandts Kniefall in Warschau jährt sich zum 50. Mal, der Politikwissenschaftler Claus Leggewie im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Der Boom der Behördenforschung - Wissenschaft oder Imagepflege?

  • 19:10 Uhr

    ußball - Bundesliga, 10. Spieltag:
    Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund
    SC Freiburg - Borussia Mönchengladbach
    1.FC Köln - VfL Wolfsburg
    Arminia Bielefeld - 1.FSV Mainz 05
    FC Bayern München - RB Leipzig

    Fußball - Der DFB nach der Nationalmannschafts-Analyse; Interview mit dem Journalisten Michael Horeni

    DOSB-Mitgliederversammlung, Kollegengespräch mit DLF-Redakteurin Marina Schweizer
    DOSB - Interview mit einem Spitzensportverband

    Skispringen - Weltcup in Nizhny Tagil/Russland
    Skispringen - Corona und die Vierschanzentournee

    Biahtlon - Weltcup in Kontiolahti/Finnland

    Ski alpin - Riesenslalom der Männer in Santa Caterina/Italien
    Ski alpin - Super-G der Frauen in St. Moritz/Schweiz

    Rodeln Weltcup Altenberg

    Handball - EM, Vorrunde: Deutschland - Norwegen

    Radsport - Vor der ersten E-Cycling-WM

    Formel 1 - Großer Preis von Bahrain in Sachir: Qualifying

    Fußball, 2. Liga, 10. Spieltag:
    SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Heidenheim
    Hamburger SV - Hannover 96
    Eintracht Braunschweig - FC St. Pauli
    VfL Osnabrück - Karlsruher SC

    Fußball - neue UEFA-Studie: welchen Wert hat Amateurfußball?

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Laute Nächte
    Von Thomas Arzt
    Regie: Andreas Jungwirth
    Mit Sarah Viktoria Frick, Marie-Luise Stockinger, Felix Kammerer und Nikolaus Barton
    Komposition: Hearts Hearts
    Produktion: ORF 2020
    Länge: 45'03‘'

    Die Begründung der Jury:
    „Das muss man sich erst mal trauen: Ein Hörspiel über Gehörlosigkeit. In dem vom ORF produzierten Stück „Laute Nächte“ sind der Autor Thomas Arzt und der Regisseur Andreas Jungwirth dieses Wagnis eingegangen. Anna ist gehörlos, Martin nicht. Bei ihrer ersten Begegnung spielt das keine Rolle. Denn die findet auf der Tanzfläche in einem Club statt, wo man die Bässe der Musik mit dem ganzen Körper spüren kann - und es zu laut ist, um sich zu unterhalten. Eine klassische, fast prototypische Boy-meets-Girl-Geschichte dient Thomas Arzt als Folie für eine Versuchsanordnung. Wann wird es, nach der ersten, durch stumme Blicke und körperliche Anziehung vermittelten Begegnung, kompliziert? Wann wird sich entscheiden, ob Martin Anna als „behindert“ einschätzt und das Interesse an ihr verliert - oder sich die Möglichkeit für eine echte Beziehung eröffnet?  
    In formaler Hinsicht besticht das poetische Hörspiel durch seine dramaturgische Stringenz und eine alltagsnahe Sprache, die gleichwohl gerade so stilisiert ist, dass klar wird: Es geht hier nicht um platten Sozialrealismus, sondern um die Reflexion von Erfahrungswelten. Inhaltlich ist die große Leistung des Stücks, dass es nicht nur Hörenden einen Perspektivwechsel in die Situation von Gehörlosen ermöglicht. Die Themen, die Anna im Dialog mit Kathi verhandelt, sind ganz generell für das Verhältnis von Menschen mit und ohne Behinderung relevant, wenn nicht gar noch allgemeiner für das von Mehrheitsgesellschaft und marginalisierten Gruppen. Der zentrale Kunstgriff ist es, diese Geschichte als Liebesgeschichte zu erzählen, wo neben der Spannung zwischen Thema und Medium auch noch alle möglichen Kitsch- und Klischeefallen lauern. Doch auch in diese Fallen tappt das Stück nicht, und genau daraus bezieht es seine stärkste Wirkung. Es verhandelt das Verhältnis von Menschen mit und ohne Behinderung im Kontext einer intimen Beziehung - und damit sieht sich das Publikum hautnah mit der Frage konfrontiert, wie man denn selbst mit einer solchen Situation umgehen würde. Wer würde sich in gesamtgesellschaftlichen Diskursen nicht für Barrierefreiheit und Inklusion stark machen? Aber wie würde man sich im Kontext privater Beziehungen verhalten?"

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

  • 22:05 Uhr

    Emotional Logic
    Misha Cvijovic’s Projekt mit dem Berliner Zafraan Ensemble
    Von Martina Brandorff

    Impulsartig Emotionen zeigen - das war die Hauptintention. Für ein Projekt mit dem Zafraan Ensemble komponierte die junge serbische Komponistin Misha Cvijovic die sechs menschlichen Grundemotionen. Im Zuge der Erarbeitung wurde „Emotional Logic“ zu einem Blick auf Corona und Quarantäne. Cvijovic, Jahrgang 1984, ist als Komponistin, Regisseurin und musikalische Leiterin ein künstlerisches Multitalent. In ihrer aktuellen Arbeit „Emotional Logic“ geht es darum, Grundgefühlen wie Angst, Ekel, Trauer, Wut, Freude und Überraschung Ausdruck zu verleihen. Cvijovic, Kompositionsschülerin von Eun Hwa Cho, spannt dafür einen Bogen von eigens entwickelten, exakt notierten Spieltechniken hin zu Sequenzen freier Improvisation. Im Zuge der Covid-19-Krise nahm das Projekt eine überraschende Wende. Quarantäne und Corona-Schutz seitens der Mitwirkenden wurden ungeplant zu einem konstituierenden Faktor der Komposition. Klangforschung und Selbstreflektion ereigneten sich auf doppeltem Boden - in der Wirklichkeit wie in virtueller Tealität.

  • 23:05 Uhr

    Alles wird nie erzählt
    Eine Lange Nacht über den amerikanischen Schriftsteller Henry James und seine berühmte Familie
    Von Manfred Bauschulte
    Regie: Burkhard Reinartz

    Die beiden Amerikaner Henry (1843-1916) und William (1842-1910) James haben die Dimensionen der menschlichen Erfahrung erkundet wie wenige. Gegenseitig angetrieben von erstaunlicher Produktivität wirkte der ältere Bruder, William, als Psychologe und Philosoph und der Jüngere, Henry James, als Essayist und Romancier. Die „Lange Nacht” erzählt von den leidvollen Dramen in ihrer Familie, von den Schrecken des amerikanischen Sezessionskrieges und den transatlantischen Abenteuern der Brüder. William James gilt heute als Begründer der Emotionspsychologie. Als Meister der indirekten Charakterisierung seiner Figuren war Henry James stilbildend für Autoren wie James Joyce oder John Dos Passos.