Ulla Lenze liest aus "Die endlose Stadt" (1/2)
(2. Lesung am 14.01.2015)
Holle ist Künstlerin, sie fotografiert Städte. Ein Stipendium führt sie nach Istanbul, einer schmerzhaft schönen Stadt, wo sie eine Affäre mit dem Türken Celal beginnt. Doch existenziell wird für Holle dort die Begegnung mit Christoph Wanka. Der reiche Geschäftsmann repräsentiert alles, was Holle ablehnt, und doch kann sie sich nicht von ihm lösen, schwankt ständig zwischen Anziehung und Abstoßung. Als Holle schließlich einwilligt, dass Wanka ihr eine Reise nach Mumbai finanziert, beginnt ein Kräftemessen, das sie zwingt, ihren eigenen Lebensentwurf zu hinterfragen. In Mumbai kreuzt sie dann die Wege mit der deutschen Journalistin Theresa, die sich auskennt und sich zurechtfindet in der Fremde.
Im neuen Roman von Ulla Lenze begeben sich zwei Frauen auf Spurensuche in der abenteuerlichen Fremdheit zweier ferner Städte, Istanbul und Mumbai. Die endlose Stadt ist ein Roman voller Spiegelungen und geheimer Verflechtungen; eine schwebende Konstruktion, in der Zeiten, Orte und Identitäten ineinander tauchen.
Ulla Lenze,1973 in Mönchengladbach geboren, studierte Musik und Philosophie in Köln. Für ihren Debütroman "Schwester und Bruder" (2003) erhielt sie den Ernst-Willner-Preis beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt, den Jürgen-Ponto- Preis für das beste Romandebüt. Es folgen die Romane "Archanu" (2008) und "Der kleine Rest des Todes" (2012). Ulla Lenze war Writer-in-residence in Istanbul und verbrachte neun Monate in Mumbai auf Einladung des Goethe-Instituts und der Kunststiftung NRW.
Ulla Lenze lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und liest selbst aus "Die endlose Stadt".