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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 08.02.2020

  • 00:05 Uhr

    "Erst wenn's aus wird sein..."
    Von Ronald Potter
    Regie: Herbert Fuchs
    Mit Herbert Kucera, Ulrike Beimpold, Robert Meyer, Herbert Propst, Heinrich Schweiger, Dany Sigel u.a.
    Produktion: ORF 1989
    Länge: ca. 54'

    Auf dem Heimweg aus Grinzing treffen der weinselige Detektiv Luchs und seine Sekretärin Karin in der vielbesungenen Straßenbahnlinie 38 die feucht-fröhliche Gesellschaft vom Nebentisch wieder, angeführt von Herrn Kommerzialrat Wiltner, dem Besitzer der Pharma-Chem-Werke. Während die ausgelassene Runde durch Wien ruckelt, macht Axel Wiltner ein Schläfchen - glaubt seine Gattin Alwine, bis sie ihn zum Aussteigen wecken will und das Messer in seiner Brust sieht. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich die Waffe als Bratspieß aus dem Heurigenlokal. Da ist der Kommerzialrat doch tatsächlich hinter dem Rücken des Detektivs ermordet worden! Wenn das mal nicht die Berufsehre ankratzt. Diese Scharte kann Luchs nur wieder auswetzen, wenn er beim anstehenden Lokaltermin der Mordkommission in ebendem Straßenbahnwagen die Gelegenheit ausnutzt, um Wiltners vier Begleitern - somit den Hauptverdächtigen - auf den Zahn zu fühlen: seinem Sekretär, seinem Arzt, seiner Frau und ihrem Liebhaber.

  • 01:05 Uhr

    Aktuelles aus Pop und Rock, Independent, Hip-Hop
    Schwerpunkt: Vor 40 Jahren entstand in England aus Punk der Post Punk
    Am Mikrofon: Thomas Elbern

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Peter Sawicki

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Das Ministerium für Staatssicherheit wird gegründet

  • 09:10 Uhr

    Berliner Schnauzen - Wildtiere in der Großstadt

    Am Mikrofon: Anja Nehls

    Wer als Großstadtbewohner wildlebenden Tieren begegnen will, kann getrost daheim bleiben. Für viele Arten ist die Stadt inzwischen ein beliebter Lebensraum geworden. Wildschwein, Fuchs oder Waschbär, Fledermaus, Biber oder Habicht haben sich gut an das Leben mit den Menschen in der Stadt angepasst.

    Anja Nehls war unterwegs im Dschungel der Hauptstadt: auf Großstadtsafari mit dem Wildtierbeauftragten des Berliner Senats, bei einem wissenschaftlichen Fuchs- und Waschbärprojekt, auf den Spuren der Wildschweine im Grunewald und mit zehntausenden Fledermäusen in den Gängen der Zitadelle Spandau.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Schauspielerin Caroline Peters

    Caroline Peters wurde 1971 in Mainz geboren. Sie studierte Schauspiel in Saarbrücken und wurde vom Fleck weg an die Berliner Schaubühne engagiert. Es folgten Auftritte auf den wichtigen deutschsprachigen Schauspielbühnen: in Hamburg und Zürich, im TAT Frankfurt sowie im Burgtheater in Wien, dessen Ensemblemitglied sie seit 2004 ist. Auch im TV verkörpert Caroline Peters sensibel anspruchsvolle Rollen, wie in ,Contergan’ und ,Schlaflos’ oder dem internationalen Kinofilm ,Walk on Water’. Staubtrockene Selbstironie zeigt sie in der satirischen Krimiserie ,Mord mit Aussicht’ als Polizeikommissarin Haas, die von Köln in ein Dorf in der Eifel versetzt wird. Caroline Peters selbst lebt in Wien und fällt durch ihre unkonventionelle, intelligente Art aus dem Filmsternchenraster. Ihr Leben chronologisch anhand von Musiken nacherzählen, dazu sei ihr nichts eingefallen. Die Schauspielerin betrachtet ihre Erinnerungen nicht als kontinuierlichen Fluss, sondern eher als eine Art Zeitkringel, erzählt sie in ,Klassik-Pop-et cetera’ und gestaltet eben so ihre Gastmoderation.

  • 11:05 Uhr

    Der polnische Patient
    Von Anja Schrum und Ernst-Ludwig von Aster

    Chronische Unterfinanzierung, niedrige Löhne. Die Klagen im polnischen Gesundheitssystem klingen so: „Auf eine Leistenbruch-OP warten wir bis zu eineinhalb Jahre“, sagt eine Patientin. „Wir finden einfach keine Ärzte“, verzweifelt ein Klinikdirektor. Während das private Gesundheitswesen boomt, siecht das öffentliche vor sich hin. 2017 streikten in ganz Polen Assistenzärzte, etliche traten in den Hungerstreik. So machten sie auf ihre miserablen Arbeitsbedingungen und die schlechte Bezahlung aufmerksam. Die Regierung gelobte Besserung, erhöhte die Gehälter und versprach, die Gesundheitsausgaben anzuheben. Doch ein Großteil des zusätzlichen Geldes fließt nun in eine neu gegründete medizinische Forschungsagentur. Sie soll dafür sorgen, dass Patienten in Zukunft „effektiver und moderner behandelt werden können“, so der Gesundheitsminister. Vor allem Telemedizin soll den medizinischen Fortschritt zu allen Patienten bringen. Derweil sammeln Stiftungen weiterhin Millionen, um Krankenhäuser dringend benötigte Geräte zu finanzieren - ein Blick hinter die Kulissen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Thüringen: Landesparteien folgen dem Bund nicht

    Thüringen: Koalitionsausschuss tagt in Berlin

    Nach Thüringen: Interne Debatte in der Union - Interview mit Prof. Oskar Niedermayer, Freie Universität Berlin

    Spannung garantiert: Irland wählt

    Hongkong: Kreuzfahrtschiff World Dream liegt wegen Corona-Verdacht fest

    Idlib: Hunderttausende fliehen vor den Luftangriffen Assads

    Nach Iowa: Sanders gegen Buttigieg

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Christine Heuer

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Parlamentswahlen im Krisenstaat Kamerun - Zwischen Biya und Boykott

    Luftbrücke für Kinder und Kranke - Medizinische Versorgung im Jemen

    Besonders von der Krise betroffen -  Die verlassenen Kinder Venezuelas

    Bolsonaros feindliche Politik - Brasiliens Indigene sind bedroht

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Wann lernt es sich am besten? Neue Erkenntnisse zum Unterrichtsbeginn

    Gesprächsgäste:
    Dr. Eva Winnebeck, Schlafforscherin am Institut für medizinische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
    Wilfried Bock, Schulleiter des Dalton-Gymnasiums der Stadt Alsdorf
    Mark Meinhard, Leitender Direktor Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg

    Am Mikrofon: Henning Hübert

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de.
    Sie können ab jetzt bis zur Sendung morgen auch eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen.

    Wissenschaftlich ist es erwiesen: Schlafmangel ist ungesund, zu frühes Aufstehen kann Schüler und Schülerinnen krank und dick machen.
    Warum aber kommen die Erkenntnisse in der Praxis kaum an? Eine Untersuchung über den Schlafbedarf deutscher Oberstufenschüler liefert neue Argumente.

    In dieser Lebensphase, in der die Jugendlichen abends einfach nicht schnell ins Bett finden und die Schule gegen 8 Uhr startet, herrscht Schlafmangel.
    Chronobiologen der Ludwig-Maximilians-Universität München haben herausgefunden, dass es sich positiv auf Schlaf und Leistungsfähigkeit auswirkt,
    wenn Schüler selbst entscheiden, ob sie um acht oder um kurz vor neun Uhr zum Unterricht erscheinen. Dabei verblüffte die Forscher nicht zuletzt die Erkenntnis,
    dass die Möglichkeit später in den Unterricht zu starten zwar gut ankommt, dies aber nicht konsequent genutzt wird.

    In Campus & Karriere gehen wir diesen Fragen nach: Wann sollte der Unterricht beginnen? Warum ist es so schwer wissenschaftliche.
    Was spricht für eine Flexibilisierung des Schulbeginns, was für den gewohnten frühen Schulstart? Reichen Argumente wie Busfahrpläne
    und Vereinstermine am Nachmittag, damit sich Schüler weiter übermüdet um acht Uhr in den Klassenraum schleppen?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Retro-Sound aus der Zukunft: Tame Impala mit „The Slow Rush“
    Trotz ihres Faibles für die psychedelischen Sounds der 60er- und 70er-Jahre klingen Tame Impala nicht rückwärtsgewandt. Zeitgenössische Produktionstechniken und ein Gespür für heutige gesellschaftspolitische Themen verorten die australische Band um Mastermind Kevin Parker im Hier und Jetzt.

    Philharmonischer Techno: Stefan Goldmann zum Strom-Festival
    Beim Strom-Festival treten Techno-Künstler in der Berliner Philharmonie auf, wo sie laut Kurator Stefan Goldmann experimentellere Klänge ausprobieren können. „Techno findet normalerweise im Club statt. Aber viele Ansätze gehen gar nicht in Richtung ‚Tanzmusik‘“, sagte Goldmann im Deutschlandfunk.
    Stefan Goldmann im Corsogespräch mit Sascha Ziehn

    „Wir sind wie Bäume, nur komplizierter“: Nada Surfs „Never Not Together“
    Nada Surf aus New York spielen auch auf ihrem neuen Album einen unverwechselbaren Power-Pop, der vor allem durch seinen Optimismus auffällt. Mit 50 schreibe man nicht mehr vom Suchen und Sehnen, sagt Sänger Matthew Caws. Das Mantra laute vielmehr: „Sei gut zu dir. Atme tief. Schlaf dich aus.“

    Musik wie ein Bach: Das Album „Time“ von Inger Nordvik
    Von Kirchenmusik über Klassik zu Jazz und Pop, von den Fjorden Nordnorwegens ins chaotische und laute Berlin - diesen Weg ist die Musikerin Inger Nordvik gegangen. Auf ihrem Debütalbum „Time“ vereint sie diese Gegensätze zu sensiblen Songs und spontanen Improvisationen.

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Thema:
    Sammler der Augenblicke - ein Gespräch mit dem Künstler Quint Buchholz

    Quint Buchholz: „Schlaf gut, kleiner Bär“
    Hanser Verlag (München)

    Quint Buchholz: „Der Sammler der Augenblicke“
    Hanser Verlag (München)

    Quint Buchholz: „Im Land der Bücher“
    Hanser Verlag (München)

    Dorothée Kreusch-Jacobs und Quint Buchholz (Illustration)
    „Sonne, Mond und Abendstern. Das große Liederbuch zur guten Nacht“
    Hanser Verlag (München)

    Michael Krüger und Quint Buchholz (Illustration)
    „Wer das Mondlicht fängt. Bilder und Gedichte“
    Verlag Sanssouci (Zürich)

    Quint Buchholz (Hrsg.): „Vom Glück der Langsamkeit“
    Gütersloher Verlagshaus (Gütersloh)

    Klaus Humann (Hrsg.) u.va.: „Zeichner verteidigen die Meinungsfreiheit“
    Aladin Verlag (Hamburg)

    Roberto Piumini und Quint Buchholz (Illustration): „Matti und der Großvater“
    Hanser Verlag (München), vergriffen

    Quint Buchholz: „Alles hat seine Zeit“
    Hanser Verlag (München)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Konferenz über kritische Infrastrukturen defensivecon.org

    Aktuell:
    Das digitale Logbuch
    Kurbelhilfswerk

    Info-Update

    Sternzeit 08. Februar 2020
    Mond voll super

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Machen Tinder & Co. beziehungsunfähig?
    Der Schriftsteller und Kolumnist Michael Nast und die Psychologin und Autorin Stefanie Stahl im Gespräch
    Am Mikrofon: Sandra Pfister

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Peter Holz. Sein glückliches Leben..." - Friederike Heller und Kerstin Behrens inszenieren den Roman von Ingo Schulze
    am Staatsschauspiel Dresden

    Gespielte Diskriminierung - Die Beleidigung als Stilmittel im partizipativen Theater.
    Literatur- und Medienwissenschaftler Lars Koch im Gespräch

    "The Listeners" - Alma Söderbergs Choreographie fürs Cullberg Ballett auf PACT Zollverein in Essen

    Die Sonne kommt näher - Otto Piene-Ausstellung im Haus Konstruktiv in Zürich

    Radikaler Erneuerer - Zum Tod des französischen Schriftstellers Pierre Guyotat

    Am Mikrofon: Änne Seidel

  • 18:40 Uhr

    Frauen in Hollywood: Hat die #MeToo-Debatte die Oscars verändert?

  • 19:10 Uhr

    Fußball-Bundesliga, 21. Spieltag:
    VfL Wolfsburg - Fortuna Düsseldorf
    SV Werder Bremen - 1. FC Union Berlin
    Hertha BSC - 1. FSV Mainz 05
    SC Freiburg - TSG Hoffenheim
    FC Schalke 04 - SC Paderborn 07
    Bayer 04 Leverkusen - Borussia Dortmund (18:30 Uhr)

    Fußball - 2. Liga, 21. Spieltag:
    Hamburger SV - Karlsruher SC
    dazu: Rauchfässer im Stadion - HSV-Erfahrung mit kontrollierter Pyrotechnik
    VfL Osnabrück - 1. FC Nürnberg
    VfB Stuttgart - Erzgebirge Aue

    Handball - Standort Minden in Gefahr
    Handball - Interview zum Trainerwechsel bei der Nationalmannschaft

    Skispringen - Weltcup in Willingen (Einzelspringen)

    Ski alpin - Weltcup der Damen in Garmisch-Partenkirchen

    Special Olympics - Portrait Nyasha Derera

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Sodom und Gomorrha (1/3)
    Die Unstetigkeiten des Herzens
    Nach dem Roman von Marcel Proust
    Aus dem Französischen von Bernd-Jürgen Fischer
    Bearbeitung: Manfred Hess, Hermann Kretzschmar
    Komposition: Hermann Kretzschmar
    Regie: Iris Drögekamp
    Mit Michael Rotschopf, Lilith Stangenberg, Gerd Wameling, Stefan Konarske, Corinna Kirchhoff, Tina Engel, Leslie Malton u.a.
    Produktion: SWR/Dlf 2018
    Länge: ca 115'
    (Teil 2 am 15.2.2020)

    „Prousts ,Suche nach der verlorenen Zeit’ ist nicht nur ein grandioser Roman, sondern auch der perfekte Ratgeber für alle Lebenslagen.” (Alain de Botton) Der vierte Roman aus Marcel Prousts ,À la recherche du temps perdu’ heißt ,Sodom und Gomorrha I’, erschienen in zwei Bänden zwischen 1920 und 1921. Im Alten Testament sind mit diesen Namen Städte benannt, die Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begrub, weil sie sich der Sünde hingegeben haben. Im Stadtpalais der hochadligen Familie der Guermantes hat sich für Marcel, den Ich-Erzähler, zuvor die mondäne Welt der exquisiten Gesellschaft erschlossen. Jetzt ist es Ausgangspunkt seiner Entdeckung der Welten von Sodom als der der männlichen und Gomorrha als der der weiblichen Homosexualität. Er beobachtet hier die zufällige Begegnung des Décadent Baron de Charlus und des Westenmachers Jupien: Trotz aller Standesunterschiede erkennen sie plötzlich einander und nutzen sofort die Gelegenheit zum Sex. Marcel dechiffriert ab da auf der Soirée der Prinzessin de Guermantes die Gäste als Leidende und Lächerliche im Spiel des (gleich)geschlechtlichen Begehrens. Die ,Recherche’ erzählt weiter: von Marcels Liebe zu der jungen und koketten Albertine Simonet, von seiner krankhaften Eifersucht bei dem Verdacht, sie begehre Frauen wie Mademoiselle Vinteuil, von Marcels Heiratsentschluss, von der Beziehung Charlus‘ zum Geiger Morel, den Reisen in die Normandie nach Balbec, dem kunstsinnigen Salon der Aufsteigerin Madame Verdurin; schließlich von der Unbeständigkeit der Herzen und der vernichtenden Wirkung der Zeit. Die Hörspielfassung wahrt die Eckpfeiler des Handlungs- und Erzählverlaufs. Sie kürzt aber radikal, um Platz zu schaffen: für umfangreiche akustische Tableaus entlang der Satzkonstruktionen, die den Proustschen Erinnerungsprozess in all seiner Heterogenität belassen, in all seiner Komik und Unbarmherzigkeit. Das Hörspiel basiert auf der neuen Übersetzung der ,Recherche’ durch Bernd-Jürgen Fischer, die 2016 abgeschlossen wurde.

  • 22:05 Uhr

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Ruhelos in der Großstadt - Augst & Daemgens neue Lesart von Wilhelm Müllers ,Winterreise'
    Von Klaus Gehrke

    Wohl verstörten die einst ungewöhnlichen Lieder der ,Winterreise’ von Franz Schubert damalige Zeitgenossen, doch schnell avancierte der Zyklus zum Inbegriff der Romantik und in der Ära der Tonträger zum Klassik-Highlight. Ebenso reizte ,Die Winterreise’ Komponierende am Ende des 20. Jahrhundert zu neuen Lesarten. 1993 erstellte so etwa Hans Zender eine Version, die den Klavierpart orchestriert und das Klangspektrum reizvoll erweitert. Reiner Bredemeyer hatte sich knapp zehn Jahre zuvor für eine radikale Neukomposition entschieden. Arrangeur Marcel Daemgen und Sänger Oliver Augst wählen einen anderen Weg. Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal spielten sie kürzlich ihre ,Winterreise’ in einem schallarmen Studio ein und schufen einen ebenso faszinierenden wie beklemmenden elektronischen Kontext dazu.

  • 23:05 Uhr

    Brüder zur Freiheit, zum Licht!
    Die Lange Nacht der Rebellion
    Von Harald Brandt
    Regie: der Autor
    (Wdh. v. 5./6.1.2008)

    Wenn sich unser Bild der Welt als Illusion erweist, erleiden wir einen Realitätsschock, schreibt der Publizist Sascha Lobo in seinem neuesten Buch. Aber es hat wenig Sinn, die verlorenen Gewissheiten zu betrauern und sich gegen den Verlust scheinbar ewigwährender Privilegien aufzulehnen. Vielmehr stellt sich die Frage, was jeder Einzelne tun kann, um die anstehenden Veränderungen in Politik und Wirtschaft für den Fortbestand einer lebenswerten Welt zu bewältigen. Die Revolte gegen die Arroganz der Herrschenden ist zum Scheitern verurteilt, wenn sie selbst zu neuen Formen der Unterdrückung führt, meint der spanische Schriftsteller Rodrigo de Zayas. Texte der kanadischen Publizistin Naomi Klein, des indischen Philosophen Jiddu Krishnamurti und des amerikanischen Linguisten Noam Chomsky ergänzen einen politischen Dialog, der die Motive für heutige Revolten in einen historischen Kontext stellt.