Mittwoch, 24. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 08.11.2015

  • 00:05 Uhr

    Perspektivwechsel
    Eine Lange Nacht über Seitensprünge in der Kunst
    Von Susanne Luerweg und Sabine Oelze
    Regie: Jan Tengeler

    Bildende Künstler interessieren sich schon lange dafür, ihr Territorium zu überschreiten. Künstler brauchen Musik und Musiker brauchen die Kunst. Die technologische Entwicklung, aber auch der einfache Zugang zu Produktionsmitteln, reizt auch heute Bildende Künstler und Künstlerinnen wie zum Beispiel Michaela Melián, in der Musik weiter zu forschen. Und umgekehrt: Musiker wie Carsten Nicolai sind auch im Kunstbetrieb erfolgreich. Aber auch im Bereich Literatur werden die Grenzen weiter gesteckt. Der Schriftsteller Thomas Meinecke hat sich nicht nur als Romanautor einen Namen gemacht, er tritt auch seit 30 Jahren mit der Band F.S.K. auf. Manos Tsangaris ist nicht nur Komponist und studierter Bildender Künstler, sondern auch noch Lyriker. Jochen Distelmeyer, Texter der früheren Hamburger Band 'Blumfeld' oder Rocko Schamoni, bekannt als Sänger, Theatermacher und Autor von 'Dorfpunks', schreiben neuerdings Romane Die 'Lange Nacht' geht dem Pakt der Künste auf den Grund und stellt Künstler vor, die wie selbstverständlich Seitensprünge begehen, ohne sich dabei untreu zu werden.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Rheingau Musik Festival 2013

    Modest Mussorgsky
    'Bilder einer Ausstellung' für Klavier

    Fazil Say, Klavier

    Aufnahme vom 31.7.13 im Fürst-von-Metternich-Saal, Schloss Johannisberg

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Pierre Boulez
    Marteau sans maître
    Ensemble Insomnio
    Leitung: Ullrich Pöhl

    Aufnahme aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Scheidemann
    'In dich hab ich gehoffet, Herr' für Orgel
    Richard von Busch, Orgel

    Johannes Eccard
    Missa super 'Mon coeur se recommende à vous' für fünfstimmigen Chor
    Norddeutscher Kammerchor
    Leitung: Maria Jürgensen

    Johann Sebastian Bach
    'Wohl dem, der sich auf seinen Gott'. Kantate zum 23. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 139
    Susanne Frei, Sopran
    Antonia Frey, Alt
    Johannes Kaleschke, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Quentin Tarantino, der drohende Filmboykott und die Polizeigewalt gegen Schwarze

    Impressionisten
    Schwarze - Eine Debatte in New York

    Hitler - Zu seiner Biografie
    Ein Interview mit dem Historiker Peter Longerich

    Männerbünde
    Ein Interview mit dem Philosophen Klaus-Jürgen Grün

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Terror auf dem Sinai?
    Ein Interview mit dem Politologen Carlo Masala

    Denk ich an Deutschland:
    die Schauspielerin Leslie Malton

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Unser törichtes Versäumnis ist es, mit der Gütigkeit nicht ernst zu machen“ - Albert Schweitzer und die Ehrfurcht vor den Tieren
    Von Silvia Katharina Becker
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 90 Jahren: Der Eisenbahnschlosser Otto Feick erhält das Patent auf sein Rhönrad

  • 09:30 Uhr

    Kommunizieren mit Kunst. Museen und die Sozialen Medien
    Von Wolfgang Ullrich

    In den letzten Jahren hat sich ein Paradigmenwechsel im (Selbst-)Verständnis von Kunstmuseen ereignet. Statt ihre Werke als autonom zu präsentieren, vermitteln sie die Exponate abwechslungsreich und setzen sie für verschiedene Typen von Publikum jeweils anders in Szene. Zugleich beginnen Besucher und Besucherinnen, die an sie adressierten Werke ihrerseits in die Sozialen Medien zu überführen und in ihren Online-Lifestyle zu integrieren. Kunstwerke werden also gleich mehrfach zu Medien der Kommunikation. Sie verändern dadurch ihren Charakter und leben anders als bisher in reproduzierter Form weiter. Wolfgang Ullrich unternimmt einen essayistischen Rundgang durch die Onlineangebote der Museen und die Plattformen der Sozialen Medien.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Thomaskirche in Kempen
    Predigt: Pfarrer Michael Gallach
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Peter Altmaier, CDU, Kanzleramtsminister

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Kulisse für "Götz" und "Werther"
    Goethe in Wetzlar an der Lahn

    Geisterhaft in Argentinien
    Der Untergang des argentinischen Badeorts Villa Epecuén

    50 Jahre Sound of Music
    Salzburger Reminiszenzen an die Trapp-Familie

    Rüstungsaltlast
    Der U-Boot-Bunker Valentin in Bremen

    Am Berg der Gottesknechte
    Biblische Zeiten im Turabdin, Südost-Türkei

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Hans-Jürgen Drescher, Präsident der Theaterakademie August Everding in München, im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Der gebürtige Hesse, Sohn eines Konditormeisters, erlebte als junger Mensch in Frankfurt am Main hautnah mit, was als Frankfurter Schule um Theodor W. Adorno entstand. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er in München an der Theaterakademie Nachfolger von Klaus Zehelein, bei dem er in den 80er-Jahren an der Oper Frankfurt lernte. Ein Leitsatz Adornos bildet den intellektuellen Überbau für die neue Aufgabe: "Kunst bewahrt etwas, was sich gesellschaftlich nicht mehr zeigt". Wohin geht der Weg der Kunstausbildung in den nächsten Jahren? Hans-Jürgen Drescher ist gut vernetzt. Er war Chefdramaturg am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen und am Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim, er leitete 20 Jahre den Suhrkamp Theater- und Medienverlag, lehrte selbst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Zuletzt war er künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg.

  • 15:05 Uhr

    Hispano Americana - die spanische Sängerin Amparo Sanchez
    Von Jan Tengeler

    Amparo Sánchez gehört zu den großen Stimmen der spanischen Populärmusik - gemeinsam mit Manu Chao machte sie in den 90er-Jahren den Mestizo-Stil weltbekannt, eine Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen, Flamenco, Rock, Punk und elektronischen Einflüssen. Damals stand sie dem Musikerkollektiv Amparanoia vor, die Musik war rhythmusbetont und partytauglich, die Texte politisch und rebellisch. Seit 2006 arbeitet Sanchez zunehmend als Solistin. Dass sie auch das ruhige Fach beherrscht, hat sie eher durch Zufall entdeckt, als sie bei einem Auftritt in Montreal fast allein auf der Bühne stand, der Rest der Band hatte das Flugzeug verpasst. Mittlerweile konzentriert sich Sanchez mehr und mehr auf ihre dunkle, rauchige, ausdruckstarke Stimme. Ihre kritischen Texte sind geblieben. Ihr jüngstes Album 'Espiritu del Sol' hat sie zusammen mit den Produzenten von Calexico im Süden der USA aufgenommen.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    J.J. Abrams, Doug Dorst: S. Das Schiff des Theseus
    (Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln)
    Ein Beitrag von Julia Schröder

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    In der Tiefe wird es laut
    Über menschgemachte Beben
    Von Karl Urban

    In der Tiefe wirkt die Erde robust, wenigstens hier, so scheint es, kann der Mensch nichts anrichten. Doch warum rumort es dann in letzter Zeit so oft und auffallend nah an Tiefenbohrungen oder Stauseen? Aus vormals ruhigen Landstrichen wurden Erdbebengebiete, in denen der Grund mehrmals am Tag wackelt. Experten sind alarmiert und diskutieren, wie sie die Beben eindämmen könnten.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Tief in den Alltag eingedrungen - Warum Fremdenangst und Fremdenhass aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Der Soziologe Professor Wilhelm Heitmeyer im Gespräch mit Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Gefährliche Liebschaften" - Eine Ausstellung über die Kunst des französischen Rokoko im Liebieghaus in Frankfurt

    Das Recht der ersten Nacht - Jürgen Flimm und Gustavo Dudamel eröffnen an der Berliner Staatsoper den bundesweiten Reigen der „Figaro“-Inszenierungen

    Mutter sucht Sohn in Syrien - "Stirb, bevor du stirbst", die Komödie von Ibrahim Amir wird am Schauspiel Köln uraufgeführt

    Quentin Tarantino, der drohende Filmboykott und die Polizeigewalt gegen Schwarze - Eine Debatte in New York

    Moderation: Henning Hübert

  • 18:40 Uhr

    Der Pakt mit den Bauern: Solidarische Landwirtschaft als Alternative zur Agrarindustrie

  • 20:05 Uhr

    Die andere Heimat oder das Rebellische im Gstanzl
    Das Münchner Traditionslabel Trikont
    Von Valerie Trebeljahr
    Regie: Katja Huber
    Produktion: BR 2014

    Heimat ist wieder in - zumindest im Süden Deutschlands. Auch das anarchische, das hippe Bayern liegt im Trend. Eine Münchner Institution, die den aktuellen Heimattrend mitbefördert hat, von ihm profitiert, ihn aber auch kontinuierlich hinterfragt, ist Trikont. "Damn, Trikont get me every time. How do these dudes keep getting it so right?", fragte der angesehene US-Musikjournalist Everett True 2007. Rund 450 Veröffentlichungen zählt die Diskografie des Labels: finnischer Tango neben American Yodeling, Russendisko neben Rembetika, Karl Valentin neben Countrylegende Hank Williams. Eine große Bandbreite, Resultat einer eindeutigen politischen Linie. Gegründet wurde Trikont 1967 als linksradikaler Verlag mit dem klaren Ansatz: Revolution. Die Suche nach dem Anderen, dem Dagegen, ohne Angst vor Staat oder Trend, bestimmt bis heute die Arbeit des Labels, das längst auch international Anerkennung genießt.

  • 21:05 Uhr

    Spannungen - Musik im Kraftwerk Heimbach 2015

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, KV 428

    Luciano Berio
    Opus Number Zoo. Childrens’ play for wind quintet

    Franz Lachner
    1. Satz 'Andante - Allegro moderato' aus dem Nonett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass F-Dur, op. 121

    Franz Lachner
    4. Satz 'Finale - Allegro ma non troppo' aus dem Nonett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass F-Dur op. 121

    Olav Berg
    'Trio Hamlet' für Flöte, Fagott und Klavier
    Uraufführung

    Robert Schumann
    Quartett für Klavier, Violine, Viola, Viola und Violoncello Es-Dur, op. 47

    Christian Tetzlaff, Violine
    Florian Donderer, Violine
    Pauline Sachse, Viola
    Frans Helmerson, Violoncello
    Andrea Lieberknecht, Flöte
    Christian Wetzel, Oboe
    Jonathan Hadas, Klarinette
    Dag Jensen, Fagott
    Sibylle Mahni, Horn
    Sharon Kam, Klarinette
    Yura Lee, Viola
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Charles Deramus, Kontrabass
    Mario Häring, Klavier
    Lars Vogt, Klavier
    Katherine Gowers, Violine
    Maximilian Hornung, Violoncello

    Aufnahme vom 10.6.15 aus dem RWE-Wasserkraftwerk in Heimbach

    Virtuose Instrumentalisten als Geschichtenerzähler - das bietet das 'Konzertdokument der Woche' mit Musik aus dem Kraftwerk Heimbach. Am 10. Juni 2015 stand beim Kammermusikfest 'Spannungen' auch ein 'Kinderspiel' auf dem Programm. So hat der Komponist Luciano Berio sein Bläserquintett 'Opus Number Zoo' bezeichnet. Groteske, fantastische, hintersinnige und böse Tierfabeln sind in die Komposition verwoben und werden von den Spielern rezitiert. Sie stellen Fragen, die auch erwachsenen Zuhörern einiges zu denken geben. Mit dem 'Trio Hamlet' des norwegischen Komponisten Olav Berg ist zudem eine Uraufführung in diesem Programm zu hören. Darüber hinaus zwei Klassiker aus dem kammermusikalischen Repertoire: eines der Streichquartette, die Wolfgang Amadeus Mozart Josef Haydn gewidmet hat, und Robert Schumanns Klavierquartett. Am Flügel Lars Vogt, der vor beinah zwanzig Jahren das Festival in der Eifel gegründet hat und es bis heute leitet.