Donnerstag, 18. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 09.04.2016

  • 00:05 Uhr

    Der Verbrecher
    Von Jim Thompson
    Aus dem Amerikanischen von Olaf Krämer
    Bearbeitung und Regie: Annette Jainski
    Mit: Ulrich Faulhaber, Lisa Kreutzer, Konstantin Graudus, Walter Gontermann, Peter Fricke, Angelika Bartsch, Rolf Schult, Wolfgang Condrus, Mechthild Großmann u.a.
    Produktion: WDR 1995
    Länge: 53'19

    Robert Talbert ist ein schwieriger Junge in einem schwierigen Alter. Aber hat er wirklich die Nachbarstochter vergewaltigt und erwürgt? Der Staatsanwalt bezweifelt das, die Journalisten des Lokalblattes ebenfalls. Der Zeitungsboss allerdings will eine heiße Story. Ein skrupelloser Zeitungsmann wird auf den Fall angesetzt, und wer sucht, der findet: Duckmäusertum, Hysterie, paranoide Beziehungsgeflechte. Alle sind Täter, jeder ist des Nächsten Opfer. Der Mord an der 16-Jährigen wird zum Spielball psychopathischer Kleinbürger.

  • 01:05 Uhr

    Aktuelles aus Pop und Rock
    Neue elektronische (Dance-) Musik
    Independent
    Reggae, Hip Hop
    Schwerpunkt: Atmosphärisch, abstrakt, Lo-fi: 25 Jahre Trip Hop
    Am Mikrofon: Thomas Elbern

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Ann-Kathrin Büüsker

  • 09:05 Uhr

    Vor 40 Jahren: Der amerikanische Liedermacher Phil Ochs gestorben

  • 09:10 Uhr

    Transsexualität: Leben im falschen Körper

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Das Armida Quartett

    Die Mitglieder des Armida Quartetts haben sich als Jugendliche zusammengefunden. Gemeinsam sind sie zu dem Ensemble gereift, das spätestens im Jahr 2012 mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam machen konnte: Beim ARD-Musikwettbewerb räumte das Armida Quartett nicht nur den ersten Preis ab, sondern auch den Publikumspreis und sechs Sonderpreise. Was 2006 als Nebenbei-Projekt parallel zur solistischen Ausbildung begonnen hatte, ist für Martin Funda, Johanna Staemmler, Teresa Schwamm und Peter-Philipp Staemmler zur Berufung geworden. Wesentliche Impulse erhielten die vier im Unterricht beim Artemis Quartett. 2014 kürte die BBC das Armida Quartett zu 'New Generation Artists': Zwei Jahre lang spielt das Quartett Konzerte und in Rundfunkaufnahmen der gleichnamigen renommierten Reihe. Und gerade debütierte es in der Wigmore Hall in London. Viele weitere namhafte Auftrittsorte nennt die Ensemblebiografie. Und die Fachkritik stellt fest: Schon jetzt gehört das Armida Quartett "zu den Großen der Kammermusik".

  • 11:05 Uhr

    Fluchtpunkt Lissabon - Exil im Portugal der 1940er-Jahre
    Mit Reportagen von Tilo Wagner
    Am Mikrofon: Britta Fecke

    Portugal war eines der wenigen europäischen Länder, das im Zweiten Weltkrieg neutral blieb. Das autoritäre Salazar-Regime sympathisierte aus politischen Gründen mit den Achsenmächten, doch das Land stützte seine Außenpolitik auch auf eine jahrhundertealte Allianz mit Großbritannien. So wurde das kleine Land am Rande Europas in den 1940er-Jahren zum Rückzugsort für Spione und Agenten beider Kriegsseiten und zum Exil des europäischen Hochadels.
    Salazars Außenpolitik führte allerdings zu einer Reihe von widersprüchlichen Entscheidungen: Er erlaubte einerseits berühmten Persönlichkeiten aus Nord- und Mitteleuropa, darunter der deutsche Schriftsteller Erich Maria Remarque, die Einreise nach Portugal, sofern sie zügig nach Amerika ausschifften. Gleichzeitig untersagte Salazar jüdischen Flüchtlingen den Aufenthalt, sogar die Durchreise und bestrafte einen portugiesischen Konsul, der sich für die Rettung der Juden eingesetzt hatte. Nach Kriegsende lieferte das Salazar-Regime Deutsche, die sich zum Nationalsozialismus bekannt hatten und in Lissabon lebten, an die Alliierten aus. Trotzdem erlaubte Salazar einer aus Argentinien kommenden Gruppe von NS-Diplomaten und ihren Familien den Aufenthalt in Portugal. Über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind die Spuren dieser widersprüchlichen Zeit in Portugal immer noch lesbar.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Bitteres Ende in Sicht? Die Suche nach MH 370

    Einigung, die schmerzt: Argentinien ist wieder geschäftsfähig

    Kritiker im Tschad unerwünscht:
    Langzeitpräsident Déby lässt sich wieder wählen

    Am Mikrofon: Gerwald Herter

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Wo die Musik in der Schule spielt
    Live von der Musikmesse in Frankfurt am Main, Halle 8, Stand 50
    Mit Live-Musik von der Indie-Band "Aufbau West"

    Keine Zeit mehr für Musik?
    Wie sich G8 und Ganztagsschule auf Schulmusik und Musikschulen ausgewirkt haben. Interview mit Matthias Pannes vom Verband deutscher Musikschulen und Volkart Stahl, Präsident des hessischen Landesverbands Musikunterricht

    Jazz wird’s prekär
    Professionelle Jazzmusiker verdienen im Schnitt laut einer Studie der Union deutscher Jazzmusiker nur rund 1.000 Euro im Monat. Interview mit dem Geschäftsführer der UDJ, Jonas Pirzer

    Mehr Experimente in der Klasse!
    Wie kann zeitgenössische, experimentelle Musik den Unterricht verändern? Interview mit Musiklehrerin und Experimentalmusikerin Silke Egeler-Wittmann

    Neue Musik für die Schule
    Musikpädagogische Neuheiten auf der Frankfurter Musikmesse

    Deutschlernen mit Musik
    Das Projekt "welcomegrooves" ermöglicht Flüchtlingen singend Deutsch zu lernen. Interview mit der Entwicklerin Eva Brandecker

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

  • 15:05 Uhr

    Eine runde Sache? Der Hype ums Vinyl und seine Folgen

    Gesprächsgäste:
    Hans Nieswandt, DJ und künstlerischer Geschäftsführer des Instituts für Populäre Musik an der Folkwang-Universität
    Jan Köpke, Koordinator des „Record Store Day“ in Deutschland
    Thomas P. Heckmann, DJ und Betreiber des Techno-Labels Trope Recordings
    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

    Live von der Musikmesse in Frankfurt am Main

    Auf unserer Bühne in der Halle 8.0 (Stand E50/52) widmen wir uns dem Boom der totgesagten Schallplatte. Vinyl war das erste Instrument im Hip-Hop, die DJs der elektronischen Tanzmusik haben es in den Klubs lange Zeit am Leben gehalten, genauso wie Independent-Künstler und kleine Labels. Doch seit einiger Zeit feiern die schwarzen Scheiben ein Revival im Mainstream. Mit welchen Folgen für die Musiker, Hersteller und Konsumenten, diskutieren wir mit unseren Gästen aus dem Musikgeschäft. Live auf der Bühne spielen die letztjährigen Teilnehmer des Bandcoaching-Projekts 'PopCamp - Meisterkurs für populäre Musik' die Münchener Alternative-Rock-Band Blackout Problems und das Elektro-Chanson-Trio Mockemalör aus Berlin.

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Die englische Schriftstellerin Jenny Valentine im Gespräch

    Wer ist Violet Park?
    Kaputte Suppe
    Die Ameisenkolonie
    Das zweite Leben des Cassiel Roadnight
    Durchs Feuer

    Alle Romane aus dem Englischen von Klaus Fritz
    Alle Jugendromane ab 13 bei dtv/Reihe Hanser

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Kein Krieg, nur Frieden
    Die Diskussion um Ausschlussklauseln für Militär und Geheimdienst bei Open Source Software

    Kompliziertes Geflecht
    Droht durch Zusatzklauseln ein Lizenzchaos?

    Aktuell:
    Verknüpfte Datenhonigtöpfe
    Die sicherheitspolitischen Pläne für eine Superdatenbank in Europa

    Immer mehr Regulierung
    Internationale Internet-Provider beklagen zunehmende Eingriffe staatlicher Stellen in den Netzbetrieb

    Das Digitale Logbuch
    Notenfälschung

    Info-Update

    Sternzeit, 09 April 2016
    China sucht nach Dunkler Materie

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Der kalkulierte Scoop
    Die Panama Papers und die Folgen für die Medienlandschaft
    Interview mit Vanessa Wormer, Datenjournalistin bei der Süddeutschen Zeitung

    Skandalberichterstattung als gesellschaftliches Korrektiv
    Interview mit Kommunikationswissenschaftler Dr. André Haller, Universität Bamberg

    O-Ton Nachrichten u.a.:
    "Immer nur aus der nationalen Perspektive berichtet": Studie im Auftrag der Böckler-Stiftung kritisiert Journalismus zur Griechenlandkrise
    "Rundfunkanstalten riskieren Verlust des Publikums": Untersuchung des Reuters Institute zum Umgang öffentlich-rechtlicher Sender mit dem digitalen Wandel
    "Mir macht es Spaß, Baustellen anzugehen": Patricia Schlesinger ist neue Intendantin des RBB

    Eine journalistische Herausforderung
    Krisenberichterstattung für Kinder

    Am Mikrofon: Bettina Köster

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Die Abenteuer des guten Soldaten Svejk im Weltkrieg" - Frank Castorf inszeniert nach Jaroslav Hasek am Residenztheater in München

    Eine Pariser Ausstellung über Apollinaire als Kunstkritiker

    Cousins und Cousinen - Jüdisch-arabische Identitäten beim Arabischen Filmfestival Berlin
    Programmleiterin Claudia Jubeh im Gespräch

    Partizipation und Eventisierung? Die Trends auf der Frankfurter Musikmesse

    Kein Böhmermann weit und breit? Die Grimme-Preis-Verleihung

    Moderation: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Das Erbe Fujimoris - Perus Wahlkampf versinkt im Chaos

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 29. Spieltag:
    Eintracht Frankfurt - 1899 Hoffenheim; SV Werder Bremen - FC Augsburg;
    Hamburger SV - SV Darmstadt 98; VfB Stuttgart - FC Bayern München;
    FC Ingolstadt - Borussia Mönchengladbach; VfL Wolfsburg - 1. FSV Mainz 05

    Bundesliga-Gespräch mit Marvin Matip, Kapitän des FC Ingolstadt

    2. Fußball-Bundesliga, 29. Spieltag:
    VfL Bochum - FSV Frankfurt; SV Sandhausen - Arminia Bielefeld

    Doping - Biathlonverband redet Meldonium klein

    Dopingopfer - Rhythmische Sportgymnastin packt aus

    Basketball - Manipulation im College-Sport?

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Dunkle Erbschaft, tiefer Bayou
    Von Hans Magnus Enzensberger
    Regie: Fritz Schröder-Jahn
    Mit: Hans Lietzau, Gerda Schöneich, Inge Meysel, Willy Maertens, Julia Costa, Josef Dahmen, Wolfgang Wahl, Ludwig Thiesen, Heinz Klevenow, Margrit Weiler
    Produktion: NDR 1961
    Länge: 66'19

    anschließend:
    On the Bayou: Blinde Blues-Musiker
    Mit Blind Willie Johnson, Blind Lemon Jefferson, Blind Willie McTell, Blind Boy Fuller, Blind Blake, Snooks Eaglin‘, Reverend Gary Davis, Sonny Terry u.a.
    Von Karl Lippegaus

    Melodie und Rhythmus liegen im Titel 'Dunkle Erbschaft, tiefer Bayou', und sie durchziehen jeden Satz dieser Erzählung. Ein französischer Rechtsanwalt aus einer Bostoner Kanzlei kommt eines Abends nach New Orleans. Er soll die eventuellen Erben eines großen Vermögens ausfindig machen, die der romantischen Liebe eines reichen Pflanzers zu einer nicht ganz weißen Kurtisane entstammen. Und er findet sie alle, die hässliche und doch so stolze Neu-Engländerin Stephanie, das Amüsiermädchen Anita, den Selfmademan Ralph William, den fatalistischen Museumswächter, den Fischer, den Jäger, den Lotsen und die pfeifenrauchende alte Frau mit ihrer bewegten Vergangenheit. Sie alle sind Nachkommen jener schönen Kurtisane. Aber die Wasser des Bayou, in denen ihre Erbschaft zurück nach New Orleans kommen sollte, sind dunkel - keiner wird sie je bekommen.

  • 22:05 Uhr

    Wildwuchernde Inspiration
    Die Berliner Komponistin Sarah Nemtsov
    Von Matthias R. Entreß

    Die Musik von Sarah Nemtsov überrascht durch die Spiellust und Ausdruckswucht, die sich Klängen und Zuständen so unmittelbar zuwendet. So kennt man es sonst nur aus Bereichen der improvisierten Musik. Dabei sind ihre Werke akribisch konstruiert, und den musikalischen Fluss stellt sie durch Störungen und Abwege auf die Probe. Ebenfalls überraschend ist ihr Bezug auf Literatur, die aber die frei wuchernde und sich verzweigende Musik in keiner Weise ausbremst. Literarische Inspiration heißt indes nicht Nacherzählung. Sarah Nemtsov sucht nach "dem Paradoxen, Absurden, Geschichteten und Chaotischen" und reißt Musiker wie Zuhörer hinein in Kaskaden von Klangereignissen und Strudel der Erregung.

  • 22:50 Uhr

    Zusammenfassung der 1. Fußball-Bundesliga, 29. Spieltag

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 23:05 Uhr

    Wörter auf Abruf
    Die Lange Nacht über Günter Grass
    Von Gabriele Gillen und Hermann Theißen
    (Wdh. vom 13./14.10.2007)

    Günter Grass schrieb und kämpfte gegen die Treuhänder des status quo und gegen Heilsarmisten jeglicher Couleur. Für den in Danzig geborenen Nobelpreisträger war die Erfahrung der eigenen Fanatisierbarkeit ein starker Motor seines künstlerischen Schaffens und seines politischen Engagements. In seinen Schriften hat er sich mit der Faszination des Totalitären auseinandergesetzt, seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS hat er zwar erst in seiner Autobiografie bekannt, nie aber verschwiegen, dass er in seiner Jugend ein glühender Nazi war. Grass zorniger und wortgewaltiger Protest galt der 'Diktatur des Proletariats' wie der 'Diktatur des Marktes'. Er polemisierte gegen die Stadtguerilla und gegen den Ausverkauf der Treuhand, gegen die Entsorgung der Vergangenheit und gegen den Raubbau an der Zukunft. Als er 1959 in der 'Blechtrommel' die ganz alltägliche Nazifizierung der Deutschen und die biedermeierliche Beschweigsamkeit der Nachkriegsrepublik karikierte, gaben sich die Profiteure der Restauration empört, als er sich im 'Tagebuch einer Schnecke' zum Reformismus bekannte, nahm man auf der Linken übel. Dem Lesepublikum in aller Welt blieb er ein großer Autor. Vor einem Jahr, am 13. April 2015 ist Günter Grass verstorben. Anlass, eine Sendung mit dem Nobelpreisträger aus dem Jahr 2007 zu wiederholen, in der er sein Leben Revue passieren ließ.