Donnerstag, 28. März 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 11.07.2015

  • 00:05 Uhr

    Stichwort Goldfisch
    Von Raymond Chandler
    Aus dem amerikanischen Englisch von: Wilm W. Elwenspoek
    Bearbeitung und Regie: Hermann Naber
    Mit: Horst Michael Neutze, Hilde Hessmann, Hanns Bernhardt, Karin Buchali, Gert Haucke, Hans Helmut Dickow, Robert Rathke u.a.
    Produktion: SWF/WDR 1970
    Länge: 43'20 (mono)

    Sie war sehr hübsch, jung, zart, mit einem frischen Gesicht und schiefergrauen Augen. Sie hieß Carol Donovan, und wo sie Türen öffnete, hatte sie eine kleine 32er in der Hand. Und sie verbrannte Leuten die Fußsohlen auf der Suche nach den verschollenen Leander-Perlen. Privatdetektiv Carmady macht den Fehler, sich der Ex-Polizistin Kathy zuliebe auf diese obskure Perlengeschichte einzulassen. Jetzt muss er die Perlen finden, oder das hübsche Mädchen wird mit seinen Komplizen die halbe Welt ausrotten. Denn Carol gehört zu denen, die Jagd auf Träume machen, ohne sie je zu erreichen.

    Raymond Thornton Chandler (1888 - 1959) gilt als einer der Pioniere der amerikanischen Hardboiled novels ("Der große Schlaf", 1939, "Der lange Abschied", 1953). Seine Romanfigur Philip Marlowe ist das Vorbild unzähliger literarischer Privatdetektive.

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Live im Studio: Udo Vieth

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Dompropst Monsignore Joachim Göbel, Paderborn

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 40 Jahren: China gibt den Fund der Terrakotta-Armee bekannt

  • 09:10 Uhr

    Labmagenverdrehung, Milchfieber und Problembesamung: Unterwegs mit dem Großtierarzt

    Am Mikrofon: Bettina Schmieding

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Pianist Martin Helmchen

    Der Pianist Martin Helmchen nimmt die Sache ernst. Seine Sache, das ist die Musik. Egal, ob er sich neuen Stücken widmet oder Werke wieder auffrischt, die er schon gespielt hat: Immer vertieft er sich in die Musik, taucht in die Klangwelten ein und versucht zu verstehen, was den Komponisten umgetrieben hat. Er selbst nimmt sich eher zurück. Das macht ihn nicht nur zu einem gefragten Solisten international renommierter Orchester, sondern auch zu einem geschätzten Kammermusiker. Zu seinen musikalischen Partnern zählen unter anderem der Geiger Christian Tetzlaff, die Klarinettistin Sabine Meyer und die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker, seine Ehefrau. 1982 wurde Martin Helmchen in Berlin geboren, schon 2001, mit 19 Jahren, gewann er den Concours Clara Haskil in der Schweiz. Einen ECHO und den Credit Suisse Young Artist Award hat er auch schon in der Tasche. Musikalisch reizt Martin Helmchen alles: von Bach und Mozart bis zur Moderne.

  • 11:05 Uhr

    Beispiel Gaziantep: Leben mit den Flüchtlingen
    Mit Reportagen von Gunnar Köhne
    Am Mikrofon: Anne Raith

    Die Türkei hat seit Ausbruch des Bürgerkrieges in ihrem Nachbarland Syrien rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Im Ausland bekommt das Land für diese humanitäre Leistung viel Lob - aber wenig Unterstützung. Die Regierung in Ankara hat Anfang des Jahres damit begonnen, Ausweise an die Syrer auszugeben, die ihnen eine kostenlose medizinische Versorgung ermöglichen. Es ist ihnen auch erlaubt zu arbeiten. Die Mehrheit der Flüchtlinge lebt längst nicht mehr in Flüchtlingslagern entlang der Grenze. Sie haben sich auf eine lange Zeit in der Fremde eingestellt und sich in den türkischen Großstädten niedergelassen. Syrische Geschäfte, syrische Schulen und syrische Zeitungen prägen heute das Bild. Sogar eine eigene Universität ist für die Syrer geplant. Aber auch in der Türkei ist das Zusammenleben zwischen Einheimischen und Flüchtlingen nicht immer konfliktfrei. Vereinzelt hat es bereits Ausschreitungen gegen syrische Geschäfte gegeben. In der Stadt Gaziantep im Südosten der Türkei leben mehr syrische Flüchtlinge als in der gesamten Europäischen Union, nämlich rund 200.000 Gaziantep ist eine wachsende Millionenmetropole mit einer starken Industrie, vor allem im Bereich Textilien und Baustoffe. Der Wegfall des Geschäfts mit dem syrischen Nachbarn hat die Stadt aber schwer getroffen. Die Bürgermeisterin Fatma Sahin von der regierenden AKP muss die Stadt durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten steuern und gleichzeitig die Integration der Flüchtlinge voranbringen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Israel: Unterschiedliche Positionen zu den Iran-Gesprächen

    Syrien: Assad, die Kurden und der IS - Scheitert die US-Strategie?

    Russland: Angst vor "IS-Gouvernement Nordkaukasus"

    China: Fluchtziel Türkei - Uiguren fühlen sich willkommen

    Am Mikrofon: Robert Baag

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Lehrer als Zukunftsberater- Hilft ein Schulfach "Wirtschaft & Beruf" gegen Orientierungslosigkeit bei der Berufswahl?
    'Campus & Karriere' fragt: Warum empfinden Jugendliche diese Orientierungslosigkeit? Ist ein eigenes Schulfach "Berufsorientierung" der Königsweg zur Entscheidungsfindung? Können Berufsberater als neutrale Instanzen mit Überblick über den Arbeitsmarkt nicht besser beraten? Was müsste ein solches Schulfach beinhalten? Welche Rolle sollen dabei Praktiker aus der Wirtschaft einnehmen, ohne dass Auftritte im Klassenraum gleich zu Recruiting-Veranstaltungen verkommen?

    Gesprächsgäste:
    Nils Gau, Projektleiter bei "Talentbrücke", einer privaten Agentur, die im Auftrag der Stadt Köln Potenzialanalysen an Kölner Gesamtschulen und Gymnasien durchführt
    Susanne Heiser, seit 28 Jahren Berufsberaterin in Stuttgart
    Marion Hüchtermann, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft
    Andreas Steiner, Schulleiter am Andreas-Gymnasium in Berlin-Friedrichshain, einziges Berliner Gymnasium, das "Studien- und Ausbildungsratgeber" (StArt) als Schulfach anbietet
    Am Mikrofon: Sandra Pfister

    Beitrag
    Berufsorientierung als Schulfach
    Was Baden-Württemberg in das neue Fach hineinpacken will und wie Schüler und Lehrer das bewerten

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Baden-Württemberg will zum bundesweiten Vorreiter bei der Berufsberatung werden: Kulturminister Andreas Stoch hat in dieser Woche bekräftigt, das Land wolle ein Pflichtfach "Wirtschaft und Berufsorientierung" verbindlich einführen. Und in der Tat sind sich viele Experten einig, dass insbesondere an den Gymnasien die Berufs- und Studienberatung stiefmütterlich behandelt wird. Das mag ein Grund sein, warum so viele Studierende ihr Studium wieder abbrechen und Azubis ihre Lehre nicht zu Ende führen.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    "Der, der dem Nachwuchs zeigt, wer Disco, EDM und auch Techno erfunden hat"
    Er hat mal die Zukunft gesehen - und entdeckt in der Gegenwart seine eigene Vergangenheit wieder: Giorgio Moroder, Musikproduzent aus Südtirol, hat Mitte der 70er-Jahre mit Donna Summer zusammen gearbeitet und für sie einen ganz neuen Disco Sound entwickelt. Nach seiner Zusammenarbeit mit Daft Punk im Jahr 2013 hat der 75-Jährige ein neues Album veröffentlicht und stellt seine neue - alte Vision von Disco nächstes Wochenende beim Melt!-Festival vor.
    Ein Corsogespräch mit Giorgio Moroder

    "Die Angst davor, ein Popstar zu sein"
    Schon im Vorfeld gab es viele Diskussionen über den Film "Amy" von dem britischen Regisseur Asif Kapadia. Die Familie von Amy Winehouse kritisiert die Dokumentation als "irreführend". Ihr Vater will einen eigenen Film drehen, in dem er "die Wahrheit" über das Leben seiner Tochter erzählen will. Welche Geschichten über die Sängerin, die 2011 im Alter von nur 27 Jahren gestorben ist, Kapadia erzählt, kann man ab nächste Woche im Kino heraus finden.

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Der Graphic-Novel-Künstler Reinhard Kleist

    Cash - I see a darkness
    Carlsen 2008

    Castro
    Carlsen 2010

    Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft
    Carlsen 2012

    Der Traum von Olympia. Die Geschichte von Samia Yusuf Omar
    Carlsen 2015

    Berlinoir von Tobias O. Meissner und Reinhard Kleist
    Carlsen 2013

    Reinhardt Osteroth und Reinhard Kleist (Illustration): 1914 - Ein Maler zieht in den Krieg
    Aladin Verlag 2014

    Heribert Prantl: Im Namen der Menschlichkeit. Rettet die Flüchtlinge!
    Ullstein 2015

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Dose oder Modem
    Wo endet das Netz der Internetanbieter?

    Top-Gerät oder Billig-Router?
    Die Bundesregierung will die Bürger bei der Endgerätewahlfreiheit stärken

    Aktuell:
    Entnetzung sinnlos
    Nachrichtendienste und Kriminelle setzen Funkmodems als Spionagewerkzeuge ein

    Ausgephisht
    Das Serious Game NoPhish soll Internetnutzer fit gegen Betrüger machen

    Das Digitale Logbuch
    Hickhack

    Piotr Heller
    Info-Update

    Sternzeit 11.07.2015
    Und ewig grüßt der Weltraummüll

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Welche Chancen hat ein Fusionsanlauf von Springer und ProSiebenSat.1?
    Gespräch mit der Medienjournalistin Brigitte Baetz

    Die Rückkehr einer Totgeglaubten
    Die italienische Zeitung l’Unità liegt wieder an den Kiosken

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    40 Jahre Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs: Ministerpräsidentin Malu Dreyer regt Werbereduzierung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk an
    Die "taz" bekommt mit Georg Löwisch von Cicero einen neuen Chefredakteur
    Daimler unterliegt in zweiter Instanz dem SWR wegen verdeckter Filmaufnahmen

    Wie hört sich Deutschland an?
    Neue Strategie der Deutschen Welle führt zu O-Ton-Mangel in deutschsprachigen ausländischen Programmen

    Die Restriktionen gehen weiter
    Myanmar und die Pressefreiheit

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    50. Kino-Jubiläum in Karlsbad - Eine Bilanz des Festivals von Karlovy Vary

    Töne im Ohr - Franz Schrekers "Der Ferne Klang" in einer Inszenierung von Tatjana Gürbaca in Mannheim

    Selbstbestimmung oder Fremdbestimmung? Das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung lotet die Möglichkeiten oder Folgen der digitalen Revolution aus

    Vom Reiz und Schrecken der Zivilisation - Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers Doug Aitken in der Schirn in Frankfurt

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 20:05 Uhr

    Gift
    Von Lot Vekemans
    Regie: Ulrich Gerhardt
    Komposition: Daniel Dickmais
    Mit: Dagmar Manzel, Robert Gallinowski
    Produktion: MDR 2012
    Länge: 67'17

    anschließend:
    "Certeza da Beleza" - Der brasilianische Songtroubadour Caetano Veloso  
    Mit Karl Lippegaus
     

    Vor mehr als zehn Jahren haben sie sich getrennt. Jetzt treffen sie sich wieder: an dem Ort, wo ihr Kind begraben ist. Der Mann ging nach der Scheidung weg und hat ein neues Leben begonnen, wird bald wieder Vater werden. Die Frau ist geblieben, im gemeinsamen Haus, hat sich der Trauer überlassen und kann schon den bloßen Gedanken an Veränderung nicht ertragen. Der Anlass des Treffens ist ein Brief, in dem die Umbettung des Kindes angekündigt wird. Im Boden des Friedhofs wurde Gift gefunden. Aber warum lässt sich die ganze Zeit niemand von der Friedhofsverwaltung sehen?

    Lot Vekemans, geboren 1965, studierte Soziale Geografie an der Universität in Utrecht und besuchte die Schreibschule 't Colofon' in Amsterdam. Seit 1995 ist sie als Autorin für Jugend- und Erwachsenentheater tätig, 2005 gründete sie die Theatercompany M.A.M. (Meerdere Antwoorden Mogelijk).

  • 22:05 Uhr

    News from the Colonies?
    Fragen für ein postkoloniales Musikdenken
    Von Barbara Eckle
    (Wdh. v. 7.12.13)

    Nicht mehr nur Musik aus Europa und Nordamerika ist heute bei Festivals Neuer Musik zu erleben - vermehrt tauchen auch Komponisten und Komponistinnen aus Asien, Australien und Südamerika in den Programmen auf. Die heutige Welt der Neuen Musik zeigt ein kulturell immer diverseres Gesicht, doch sind hierarchische Strukturen dabei nicht weniger präsent als bisher. Westliche Musikkultur beansprucht nach wie vor Vorherrschaft - auch dergestalt, dass sie Produkte anderer Kulturen als 'spannend' oder 'apart' oder 'thematisch passend', kaum aber als ebenbürtig neben sich gewähren lässt. So perpetuiert sich - oft gar unabsichtlich - ein postkolonialer Automatismus. Wie hier einen Ausgang finden? Das Kölner 'Forum neuer Musik' des Deutschlandfunk hat sich im April 2013 in Form von Konzerten, Debatten und Texten diesem schwierigen wie kontroversen Themenkomplex gestellt und grundlegende Muster aufgespürt. Barbara Eckles Feature bündelt die gewonnenen Erkenntnisse und stellt neue Fragen.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Allein in bester Gesellschaft
    Eine Lange Nacht der Literarischen Cafés
    Von Holmar Attila Mück
    (Wdh. v. 02./03.06.2007)
    Regie: Rita Höhne

    "Habe die Ehre", wispert das Feuilleton hinüber zur Kritik; sie sitzen beide - Tag für Tag - dicht an der Tür, neben dem Zeitungsständer. Das ist der Ort der rasanten Feder. Denn jederzeit kann ein Redaktionsbote ins Refugium stürzen, um das 'Express-Erdachte' zur Druckerei zu expedieren. Das Drama, im hinteren Teil des Reviers Quartier bezogen, wendet sich bei diesem Akt genervt ab. Die Prosa hüstelt pikiert. Neben dem Kuchenbüffet keltert unberührt der Essay schweigend neue Erkenntnisse. Die Lyrik, vor grünen Ranken platziert, rümpft die Nase und bestellt flüsternd einen kleinen Kaffee; etwas größer darf das Glas Wasser schon sein …! Das muss oft über Stunden die Geister munter halten. Die Kellner helfen schon mal aus mit einem Verb, einem Synonym, einer Briefmarke oder Telefonmünze. Das meiste hier geht auf Kredit. Mitunter sitzen sie mit knurrendem Magen gebeugt über weißem Papier oder fleckigen Zeitungsrändern und entwerfen große Gedanken, Gestalten und Schicksale; einiges davon wird Weltliteratur. Diese Stammgäste kennt hier jeder: Peter Altenberg, Joseph Roth, Alfred Kerr, Stefan Zweig, Arthur Rimbaud, André Gide, Jean Genet, William Faulkner, Henry Miller, Ernest Hemingway, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Anna Seghers, James Joyce, Albert Camus, Michel Deguy, Sándor Petöfi, György Konrád, Franz Kafka … Die Kaffeehäuser sind ihre Wohn- und Arbeitszimmer und mache haben es zur Legende, zum Mythos gebracht: in Paris das de Flore, les Deux Magots, la Rotonde, de la Paix; in Wien das Hawelka, Central, den Herrenhof oder das Griensteidl; in Budapest das Gerbeaud, Eckermann oder Ruszwurm ... Heute sucht man dort die Dichter wohl zumeist vergeblich. Wie ein Exot wirkt, wer nach zwei Stunden immer noch am ersten Mokka nippt und auf Servietten herumkritzelt. Er erinnert aber - wie diese 'Lange Nacht' - an etwas, was viele für die sympathischste Weltanschauung hielten - das Literaturcafé.