Dienstag, 16. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 11.09.2016

  • 00:05 Uhr

    Fern vom Ararat
    Eine Lange Nacht über Erinnerungswelten in der armenischen Diaspora
    Von Ruth Jung und Günter Liehr
    Regie: Burkhard Reinartz
    (Wdh. v. 31.10./01.11.15)

    "Die jüngere Schwester der jüdischen Erde", "das gelobte Land am Rande der Welt", in poetischen Bildern beschreibt der russisch-jüdische Dichter Ossip Mandelstam seine Eindrücke einer Reise durch die Republik Armenien. Es ist der Blick eines verfolgten Dichters auf ein uraltes christliches Kulturvolk, das seinerseits verfolgt und Opfer eines Genozids geworden war. Mit der Verhaftung von über 200 armenischen Intellektuellen am 24. April 1915 im damaligen Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, setzte eine gezielte und geplante Tötungsmaschinerie ein, der nur wenige entkamen. Auch 100 Jahre danach will die Türkei das Geschehen nicht als Völkermord anerkennen. Eine schwärende Wunde für die in der Diaspora lebenden Armenier: "Es gibt kein Familientreffen, keine Feier, wo dieses Thema nicht zur Sprache käme", sagt Mihran Dabag, Gründer des Instituts für Genozid- und Diasporaforschung in Bochum und selbst armenischer Herkunft, "Armenier teilen ihre Geschichte in vor dem Verbrechen und nach dem Verbrechen". In einer 'Langen Nacht' über armenische Erinnerungswelten kommen Armenier aus Deutschland wie auch aus Frankreich zu Wort, dem Land mit der größten armenischen Diaspora in Europa. Ganz unterschiedliche Lebensläufe, die doch alle eines gemeinsam haben: die über Generationen wachgehaltene Erinnerung an das Schicksal ihres Volkes. Wie es sich anfühlt, in Deutschland auf türkische Nationalisten und Genozid-Leugner zu treffen, auch darüber sprechen junge deutsche Armenier in dieser 'Langen Nacht'.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Beat Furrer
    Xenos für Ensemble

    Friedrich Cerha
    Bruchstück, geträumt
    Ensemble Modern Orchestra
    Leitung: Beat Furrer

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Jean Sibelius
    Sinfonie Nr. 4 a-Moll, op. 63
    Berliner Philharmoniker
    Leitung: Sir Simon Rattle

  • 06:10 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    'Gott Zebaoth in deinem Namen'. Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Chor, 2 Oboen, Streicher und Basso continuo, TWV 1:698
    Veronika Winter, Sopran
    Lena Susanne Norin, Alt
    Jan Kobow, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Fantasie für Orgel a-Moll, PD 57
    Bernard Winsemius, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Christus, der ist mein Leben'. Kantate am 16. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 95
    Dorothee Mields, Sopran
    Hans Jörg Mammel, Tenor
    Thomas Bauer, Bass
    Chor und Orchester: Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Rechtsruck oder neue Mitte? Stimmen aus Kunst und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern

    9/11 - eine historische Zäsur? Ein Interview mit dem Historiker Manfred Berg

    AfD und große Koalition - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Michael Lühmann

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Persönlich zufrieden, aber mit Zukunftsangst - Zur Allensbach-Studie ein Interview mit dem Soziologen Armin Nassehi

    Denk ich an Deutschland: der Politiker Eberhard Busek

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Wer hat, dem wird gegeben“ - Von der paradoxen Logik des Christentums
    Von Sabine Pemsel-Maier
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 175 Jahren: Der amerikanische Maler John G. Rand erhält ein Patent auf seine Bleitube

  • 09:30 Uhr

    Über die Parteienfreiheit (1/2)
    Essay zum NPD-Verbotsverfahren 2016
    Von Claus Leggewie und Horst Meier
    (Teil 2 am 18.9.16)

    Die 1964 gegründete Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) ist fortwährend in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion und in vieler Hinsicht ein Ärgernis. Wähler bringt sie kaum hinter sich, Mitglieder hat sie wenige, der Zustand der Partei ist desolat und die Konkurrenz AfD zieht ihr davon. Derzeit bemüht sich der Bundesrat, nach einem 2003 gescheiterten, von Bundesregierung und Bundestag mitgetragenen Versuch, erneut um ein Verbot. Vor dem Bundesverfassungsgericht, dem allein es laut Grundgesetz obliegt, die Verfassungsmäßigkeit der Partei zu prüfen, kamen im März 2016 alle Seiten zu Wort. Das Urteil steht kurz bevor. Claus Leggewie und Horst Meier haben den Prozess in Karlsruhe begleitet. Sie ziehen mit ihren Notizen und Mitschriften eine Bilanz des Verfahrens und ordnen es rechts- und demokratiepolitisch ein.

    Prof. Dr. Claus Leggewie, Politikwissenschaftler und Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, und Autor und Jurist Dr. Horst Meier gaben bereits 2002 im Suhrkamp Verlag "Verbot der NPD oder mit Rechtsradikalen leben? Die Positionen" heraus. 2015 erschien von Horst Meier im Berliner Wissenschafts-Verlag "Verbot der NPD - ein deutsches Staatstheater in zwei Akten".2016 waren die beiden Autoren als Prozessbeobachter in Karlsruhe.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der St. Marienkirche in Berlin
    Predigt: Pfarrer Gregor Hohberg
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Istanbul und Kas
    Eintauchen in Kultur und Unterwasserwelt

    Romantische Landschaft mit Geschichte
    Rhens in der Weltkulturerbe-Region Oberes Mittelrheintal

    Spannendes Pflaster
    Rundgang durch Bratislava vor dem EU-Gipfeltreffen

    Wandern ohne alles
    Mit „Nacktivisten“ durch die Lüneburger Heide

    Bayerisch Blech
    Blasmusik auf der „Brass Wiesn“  von Eching

    Laubenbekenntnisse
    Ende mit Schnecken

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Philosoph und Künstler Marcus Steinweg im Gespräch mit Joachim Scholl

    So ernst nahm der junge Marcus Steinweg die Philosophie, dass er sein Studium schon nach kurzer Zeit abbrach, um künftig als freier Philosoph zu leben. Mit höchst anspruchsvollen Büchern machte sich der gebürtige Koblenzer, Jahrgang 1971, einen Namen, nebenher studierte er Kunst und begann mit prominenten Künstlern wie Thomas Hirschhorn und Rosemarie Trockel zu arbeiten. Seit diesem Frühjahr lehrt Marcus Steinweg an der Universität der Künste Berlin. In der Berliner Volksbühne gestaltet er regelmäßig Abende unter dem Titel 'Überstürztes Denken' - was da und wie das vor sich geht, erklärt Marcus Steinweg in den 'Zwischentönen'.

  • 15:05 Uhr

    "Wunschmaschinenmusik"
    Der Schöpfer elektronischer Klänge Peter Baumann
    Von Andreas Dewald

    Peter Baumann war Mitglied von Tangerine Dream, neben Kraftwerk die bedeutendste Band der elektronischen Rockmusik aus Deutschland. Mit ihnen hat er in Berlin neuartige Klänge erfunden, die ganze Genres von Hip-Hop bis Techno beeinflusst haben. Heute lebt Peter Baumann in San Francisco und hat auf seinem neuen Album 'Machines Of Desire' die elektronische Klangästhetik von Tangerine Dream als 'Wunschmaschinenmusik' in die Jetztzeit überführt.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Christian Kracht: Die Toten
    (Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln)
    Vorgestellt von Jan Drees

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Gefahr im Anflug
    Wie holt man Drohnen vom Himmel?
    Von Ralf Krauter

    Am 15. September 2013 landet bei einer Veranstaltung auf dem Dresdner Neumarkt ein ferngesteuertes Fluggerät vor den Füßen Angela Merkels. Die Bundeskanzlerin grinst amüsiert. Doch Thomas de Maizière, als Innenminister für ihre Sicherheit verantwortlich, schaut alarmiert. Was, wenn die Spielzeug-Drohne einen Sprengsatz getragen hätte? Der harmlose Zwischenfall führt den Sicherheitsverantwortlichen vor Augen, wie hilflos sie der wachsenden Bedrohung aus der Luft gegenüberstehen. Seitdem wird intensiv geforscht, getestet und aufgerüstet. Technik zur Abwehr unerwünschter Mini-Drohnen verspricht ein lukratives Geschäft, an dem Start-Up-Firmen und etablierte Rüstungskonzerne verdienen wollen. Das Spektrum ihrer Konzepte reicht von Fangnetzen, in denen sich die Rotoren von Multikoptern verheddern, über Störsender, die ihre Steuerelektronik in die Irre führen, bis hin zu Laserkanonen, die tief fliegende Ziele vom Himmel schießen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Terror mit und ohne Gott - Der irakische Schriftsteller Najem Wali im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Löwenjagd beendet - Eine Bilanz der 73. Filmfestspiele Venedig

    Saisoneröffnung in Zürich - Stefan Pucher inszeniert "Antigone" von Sophokles

    Von Divamania bis Multimediaperformance - Neue Töne beim Lucerne Festival

    Rechtsruck oder neue Mitte? Stimmen aus Kunst und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern

    Treffen in Paris - Salman Rushdie und Wajdi Mouawad sprechen im Théatre de la Colline über Fundamentalismus und Literatur als Gegenmittel

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Ohne Kennzeichnung in den Supermarkt? - Gentechnikverfahren in der Landwirtschaft

  • 19:10 Uhr

    Fußball - 1. Bundesliga 2. Spieltag:
    SV Werder Bremen - FC Augsburg; 1.FSV Mainz 05 - TSG 1899 Hoffenheim

    Fußball - 2. Bundesliga, 4. Spieltag:
    Hannover 96 - SG Dynamo Dresden; SV Sandhausen - 1.FC Kaiserslautern;
    Fortuna Düsseldorf - SpVgg Greuther Fürth

    Paralympics - Sportliche Zusammenfassung

    Tennis - Kiel feiert Angelique Kerber

    Tennis: US Open Finale Frauen

    Interview mit Hella Rathje - Vereinsvorsitzende Tennisgemeinschaft Düsterbrook

    Formel 1 - was bedeutet der Liberty Medai Deal für die Formel 1?

    Hymne als Protestplattform - US Sportler mit Meinung

    Uni Freiburg veröffentlicht neues Doping-Gutachten zu Telekom

    Sportpolitik - Olympiaskandal und die Nachwehen in Kenia

    Beachvolleyball - Ludwig/Walkenhorst am Timmendorfer Strand

    Biathlon - Chaos in Oberhof. Was wird aus dem Biathlonstandort?

    Am Mikrofon: Andrea Schültke

  • 20:05 Uhr

    Glück up your life!
    Ratgeberliteratur im Alltagstest
    Von Simon Kamphans
    Regie: der Autor, Kristina Huch, Matthias Lang
    Produktion: WDR 2013

    Was brauche ich zum Glücklichsein? Gibt es Regeln des Glücks? Und was passiert, wenn ich sie einhalte? Ein Blick in die nächste Buchhandlung lässt das Gefühl entstehen, dass man heutzutage ganz einfach mit einem Ratgeber der Wahl ans Ziel kommt. Ratgeberliteratur boomt, ganz besonders Glücksratgeber. Fünf reale Glücksuchende wagen deshalb den Griff ins Bücherregal und damit einen groß angelegten Selbstversuch: einen Monat rund um die Uhr strikt nach den Regeln eines Glücksratgebers leben und alles mit dem Aufnahmegerät festhalten. Rückfragen beim Ratgeberautor möglich. Glücksmomente erlaubt. Selbsterfahrung erwünscht.

  • 21:05 Uhr

    Zwischen Rückschau und Aufbruch
    Musik vom Kammermusikfest "Spannungen"

    Johannes Brahms
    Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 F-Dur, op. 99

    György Ligeti
    Trio für Horn, Violine und Klavier

    Claude Debussy
    Zwei Tänze für Harfe und Streicher, L. 103

    Robert Schumann
    Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, op. 44

    Isabell Faust, Violine
    Elisabeth Kufferath, Violine
    Christian Tetzlaff, Violine
    Byol Kang, Violine
    Sophie Wang, Violine
    Maya Meron, Viola
    Hanna Weinmeister, Viola
    Kian Soltani, Violoncello
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Jana Boušková, Harfe
    Marie-Luise Neunecker, Horn
    Lars Vogt, Klavier
    Aaron Pilsan, Klavier

    Aufnahme vom 21.6.16 aus dem Wasserkraftwerk Heimbach
    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Fast 30 Jahre nach seiner Flucht in den Westen brach György Ligeti zu seinen musikalischen Wurzeln auf: In seinem Horn-Trio zitiert er Beethovens Sonate 'Les Adieux', lässt ungarische Volksmusik anklingen und widmet das hochexpressive Werk Johannes Brahms. Brahms zweite Cellosonate mit ihrer sinfonischen Klangfülle und kühnen Harmonik war der erste Mount Everest, den die Musiker an diesem Konzertabend im Heimbacher Kraftwerk bestiegen. Zwei Tänze für Harfe und Streicher entführten in die sprühend schillernde Klangwelt von Claude Debussy. Im opulenten Klavierquintett, op. 44 von Robert Schumann schließlich lagen Euphorie und Abgrund so nah beieinander, wie bei kaum einem anderen Komponisten.

  • 23:30 Uhr

    Sportlich aus dem Flugzeug fallen - Das Sportgespräch zum Fallschirmspringen

    Die Fragen stellt Leonard Ameln