Der Fall Tina Bergemann
Von Linda Teßmer
Komposition: Wolfgang Schoor
Regie: Hannelore Solter
Mit Dieter Mann, Lissy Tempelhof, Walfriede Schmidt, Jochen Thomas, Evamaria Bath, Bernd Storch, Horst Hiemer, Gudrun Ritter, Ernst Kahler, Ursula Braun, Swetlana Schönfeld u.a.
Produktion: Rundfunk der DDR 1975
Länge: ca. 54' (mono)
Was hatte die junge Lehrerin nachts auf einer Baustelle zu suchen? Ist sie dort wirklich durch einen Unfall zu Tode gekommen? Ihr Verlobter forscht nach der Wahrheit. Die 26-jährige Lehrerin Tina Bergemann war mit dem Ingenieur Dieter Kleine verlobt, wurde dann aber an eine Schule in Neustadt versetzt. Dort hatte sie sich gut eingelebt, sah Dieter in den folgenden zwei Jahren allerdings kaum noch. Wegen ihres jugendlichen Enthusiasmus‘ war Tina im Kollegium geschätzt und bei den Schülern beliebt, wurde aber auch mit etlichen Zusatzaufgaben betraut. Zu vielen vielleicht? Als Tina eines Morgens tot auf einer Baustelle gefunden wird, reist ihr Verlobter an und erwartet Antworten. Von der Polizei wird der Fall nur routinemäßig verfolgt, denn alles deutet auf einen Unfall hin. „Das gerichtsmedizinische Gutachten schließt mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit äußere Gewalteinwirkung im Sinne eines Verbrechens aus”, wie es im Amtsdeutsch lautet. Dieter jedoch will nicht an einen Unfall glauben. Was sollte Tina auf einer Baustelle gewollt haben? Dass es zwischen ihrer Klasse und einer Baubrigade einen Patenschaftsvertrag gab, erklärt auch nicht, warum sie sich nachts dort aufgehalten hat. Kleine beginnt, Tinas Kollegen und Bekannte auszufragen. Mit wem auch immer er zu tun hat, stößt er auf Dinge, die im Argen liegen, sei es die Ehe des Baustellenleiters, das Schicksal des Nachtwächters oder Tinas Verhältnis zu ihrer Mutter. Dieter erkennt, dass er eigentlich kaum etwas über seine Verlobte weiß. Wofür interessierte sie sich? Wie hat sie hier gelebt? Was machte sie in ihrer Freizeit? Gab es etwa einen anderen Mann? Durch eine nicht abgeschickte Ansichtskarte aus Warnemünde und einen fremden Schlüssel kommt Dieter der Wahrheit näher - die ihm nicht gefallen wird.