Kissinger Sommer 2014
Claude Debussy
Streichquartett g-Moll, op. 10
Karol Szymanowski
Streichquartett Nr. 2, op. 56
Meccorre String Quartet
Aufnahme vom 14.6.14 im Rossini-Saal des Regentenbaus, Bad Kissingen
Beide nahmen sie in ihren Streichquartetten auch die Klänge ihrer Zeit auf, Claude Debussy und Karol Szymanowski. Dabei schaute der 31-jährige Debussy noch einmal zurück, als er sein einziges Streichquartett komponierte, auf das Werk seines Lehrers César Franck und auf die deutsche Kammermusiktradition. 1893 wurde es in Paris uraufgeführt. Debussy wollte seinen Kritikern beweisen, dass er durchaus in der Lage war, den traditionellen Anforderungen des Genres zu genügen und dass er nicht der "allgemeinen Formlosigkeit der Epoche" verfallen war, wie es ein Kritiker formulierte. Dabei arbeitete Debussy zur selben Zeit schon an einem Stück, mit dem er Musikgeschichte schreiben sollte und den musikalischen Impressionismus zur frühen Blüte brachte: 'Prélude à l’après-midi d’un faune'.
In Karol Szymanowskis zweitem Streichquartett von 1927 erklingen, wie bei Debussy, auch spätromantische Elemente, zugleich manches von dem, was Debussy an impressionistischen Innovationen hervorgebracht hat, und darüber hinaus Tatarenfolklore und die Atonalität der Neuen Musik. Die vier jungen polnischen Musiker des 2007 gegründeten Meccorre String Quartets spielen die beiden Werke energisch und analytisch zugleich. Das Quartett wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet