Dienstag, 16. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 16.08.2014

  • 00:05 Uhr

    Erntefest
    Matjessaison
    Von Monika Lätzsch
    Regie: Günter Bommert
    Mit: Kurt Böwe, Susanne Bard, Lutz Riemann, Hilmar Eichhorn, Udo Schenk, Elisabeth Wiedemann, Ulrich Voß, Frauke Poolman u.a.
    Produktion: MDR 1997
    Länge: ca. 54'

    Ein Schuss fiel nächtens in dem kleinen ostdeutschen Seebad. Auch die alte Dame hatte ihn wahrgenommen. Ein Schuss im Rotlichtmilieu - kein Grund zur Abreise. Ihr gefällt dieser Ort mit seinem hinter der Mauer etwas zurückgebliebenen Provinzstil. Und den Leuten, die sich morgens an der Brücke treffen, wenn die Kutter anlanden. Den etwas Dürftigen mit seiner Mundharmonika und den Fischer mit seinem wettergegerbten Gesicht. Er hat den Toten heut' Nacht am Immendiek gesehen und seinen Mörder auch. Schon einmal waren solche entsetzten Augen auf ihn gerichtet gewesen - zu einer anderen Zeit, in einer anderen Geschichte. Die Renate vom Obst hatte zuerst gehofft, dass der Tote Theo sei, der ihr nachstellt, sie drangsaliert. Doch der ist da. Wer fehlt, ist Johnny. Johnny aus Karl-Marx-Stadt mit dem Goldkettchen um den Hals und dem bunten Hemd.

    Monika Lätzsch (1930-2001) war bis Mitte der 70er-Jahre Journalistin, lebte dann als freie Autorin in Rostock und schrieb hauptsächlich Stücke für das Fernsehen. 1988 erhielt sie für 'Das Mädchen von morgen' den Hörspielpreis der Stadt Wien.

  • 01:05 Uhr

    Klanghorizonte

    Neuland:
    Emanuele de Raymondi, Morten Qvenild u.a.

    Zeitreise:
    Gary Burton, Dieter Moebius u.a

    Nahaufnahme:
    "Räume des Verschwindens" - das "Ambient Music"-Label "12k"

    Live im Studio: Michael Engelbrecht

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 230 Jahren: Kaiser Joseph II. eröffnet das Wiener "Allgemeine Krankenhaus"

  • 09:10 Uhr

    Klein-Moskau an der Oos - Wie sich Baden-Baden auf die Russen einstellt

    Am Mikrofon: Pascal Fischer

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Jazzmusiker und Sänger Peter Fessler

    Der Song 'New York, Rio, Tokyo' ist im Jahr 1986 der große internationale Hit. Peter Fessler, der damalige Frontmann der Band Trio Rio, spricht von einem "Überall-Erfolg". Doch bei dem soll es bleiben, und Peter Fessler verlässt kurze Zeit später die Latinformation. Der gebürtige Kölner, der in seiner Heimatstadt Jazzgesang studiert hat, verfolgt wieder eigene Ziele, er gründet ein neues Trio und geht für einige Zeit in die USA: In New York und San Francisco sucht und findet er musikalische Inspiration. Zurück in Deutschland, erscheint Peter Fesslers erstes Soloalbum, dem weitere folgen werden. An erster Stelle steht für ihn der Jazz, doch 2010 nimmt er auch ein Chansonalbum auf Deutsch auf. Peter Fessler, der in der deutschsprachigen Fassung der Walt-Disney-Produktion 'Aladdin' dem Protagonisten seine Stimme leiht, tritt mit den ganz Großen seiner Zunft auf: Beim Jazzfestival in Montreux etwa singt er mit Al Jarreau im Duett. Im Mai 2014 wird Peter Fessler beim ECHO Jazz in der Kategorie Sänger des Jahres national ausgezeichnet.

  • 11:05 Uhr

    Frankreichs atomares Credo -
    Der Streit um das geplante Endlager in Lothringen
    Mit Reportagen von Suzanne Krause
    Am Mikrofon: Norbert Weber

    Im tiefen Osten Frankreichs, in Lothringen, tauchte kürzlich ein erster Wolf auf, zum Schrecken der dortigen Schafzüchter. Abgeschieden und idyllisch wirkt das Grenzgebiet zwischen den Départements Haute-Marne und Meuse mit seinen weiträumigen Wäldern, gesäumt von kleinen Feldern. Hier leben gerade mal sieben Einwohner pro Quadratkilometer. Meist sind es alte Menschen, denn die Jungen finden in der Heimat kaum Arbeit. Das soll sich nun ändern, dank des atomaren Endlagers, dessen Inbetriebnahme für 2025 geplant ist. Einen Katzensprung vom Örtchen Bure entfernt will die ANDRA, die staatliche Agentur für Atommüll-Verwaltung, in 500 Meter Tiefe die strahlenden Überreste aus den 58 französischen Kernkraftwerken endlagern - für eine Million Jahre. Ein Projekt, das die Region spaltet. Mancher reibt sich die Hände angesichts des üppig bestückten Topfs des Strukturförderungsprogramms, das die Regierung im Rahmen des geplanten Endlagers auflegte. Andere sind wütend und wollen gegen die 'Atommüllkippe' auf die Barrikaden gehen.

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Ihr sollt sie köpfen mit Schwertern - Die Terrorgruppe IS setzt auf brutalste Gewalt

    Der Staat der Kurden - mehr als ein Traum

    Ein Jahr nach dem Abzug der Deutschen - die Sicherheitslage in Kunduz

    Miracle Village: Zu Besuch im "Dorf der Sex-Verbrecher"

    Am Mikrofon: Simonetta Dibbern

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    Die PISAplus Summer School im August:
    HörerInnen wünschen sich Weiterbildung - wir machen es möglich!
    3. Radio-Kurs: Interkulturelles Training- fit für China

    Gesprächsgäste sind:
    Patrick Sourek, Interkultureller Trainer für China, Carl Duisberg Centren
    Adelheid Uhlmann, Leiterin Trainingsentwicklung, Akademie für Internationale Zusammenarbeit
    Am Mikrofon: Grit Thümmel

    Im Ausland richtig verhalten - aber wie?
    Eine Umfrage zu kritischen Situationen und Zwickmühlen

    Den Kulturschock mit Humor nehmen
    Wie sich eine Sprachschülerin durch die ersten Wochen ihres neuen Lebens in Shanghai schlägt

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    pisaplus@deutschlandfunk.de

    Eintauchen in eine andere Welt: Im Job, Studium oder schon in der Schule zieht es uns immer wieder ins Ausland. Denn ausländische Märkte wie China werden immer wichtiger. Doch kulturelle Missverständnisse können für den Erfolg eines ganzen Projekts gefährlich werden. Die Visitenkarte aus der Hosentasche zu ziehen oder sich am Tisch zu schnäuzen, kommt beim chinesischen Geschäftspartner gar nicht gut an.
    Um das zu vermeiden, erklären Interkulturelle Trainerinnen und Trainer in unserer Sendung, wie Sie sich am besten auf das Leben und Arbeiten in einem fremden Land wie China vorbereiten. "Wie muss ich mich beim Geschäftsessen in China verhalten? Wie kann ich Fettnäpfchen umschiffen? Welche Höflichkeitsregeln gibt es in anderen Kulturen?" - Ein Thema, das sich unsere HörerInnen im Rahmen unserer Mitmachaktion für die PISAplus Summer School im August gewünscht haben.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Eine Schwäche für US-Musik: Die französischen Musikerinnen Fredda und Marianne Dissard
    "Ich liebe die Blues-, Folksänger mit ihren typischen Geschichten übers Leben, über die Einsamkeit und ihre momentanen Emotionen", sagt die französische Sängerin und Komponistin Fredda, die mit ihren sensiblen, auch vom französischen Chanson inspirierten Stücken eher poetische Töne anschlägt. Ihre Freundin, die Französin mit amerikanischen Wurzeln Marianne Dissard, ist zwar auch von US-Musik inspiriert - aber eher von Hip Hop und Samples sowie von ihrer Arbeit als Performance-Künstlerin und Filmemacherin.

    Bear Hands - Ehemalige College-Studenten aus der Punk-Szene mit internationalem Debut
    Nach dem Total-Flop ihres ersten Albums, das nur in den USA veröffentlicht wurde und zum Verlust des Plattenvertrags führte, sowie einigen weiteren Problemen, hat die 2006 gegründete Band Bear Hands nun endlich ihr erstes internationales Debut "Distraction" veröffentlicht. Mit Punk haben die jungen Männer aber nicht mehr viel zu tun - sie bieten nun fröhlichen gitarrenlastigen Elektropop.

    Blasmusik und Singen ist nah beieinander - das neue Album von Beat’n‘Blow
    Seit 20 Jahren gibt es die neunköpfige Gruppe nun, die sich im Laufe der Zeit von einer Straßenmusik-Kombo zu Pionieren der neuen europäischen Blasmusik gemausert haben und nicht nur Jazz verpoppt oder Pop verjazzt, sondern auch Reggae, Funk, Blues und Soul in ihre Musik einbeziehen. Ein eigenständiger Sound, perfekt gespielt, mit deutschen Texten und ganz viel Groove.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Der Comedycoach und Autor Christian Eisert im Gespräch über sein Buch
    Kim & Struppi - Ferien in Nordkorea
    (Ullstein Verlag)
    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt: Gamescom 2014
    Geordnete Produktion
    Die Versionierung spielt eine immer größere Rolle bei der Herstellung von Computerspielen

    Die Vermarktung unabhängig entwickelter Computerspiele

    Aktuell:
    Ohne Programmier-Zwang
    Die Gesellschaft für Informatik fordert flächendeckenden Informatik-Unterricht

    Bloßgestellt
    Gamma-Hacker stellen Details zum Staatstrojaner ins Netz

    Das Digitale Logbuch
    Cochise

    Info-Update

    Sternzeit 16. August
    Venus küsst Jupiter

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Eingebettet bei Islamisten
    Wie das amerikanische Vice-Magazin die Medienlandschaft aufmischt
    Gespräch mit der Journalistin Martina Schulte

    Was ist los in Gaza?
    Wie der YouTube-Kanal "Jung & Naiv" den Nahost-Konflikt erklärt
    Gespräch mit dem Redaktionsleiter Hans Hütt

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Proteste in Ferguson: Journalisten drangsaliert und festgenommen
    Wechsel in der Stern-Chefredaktion
    Diskussion: Verantwortungsvolle Berichterstattung über Suizide
    Ranking-Shows: Weitere öffentlich-rechtliche Sender gestehen Manipulationen
               
    Von sintflutartigen Regenfällen und schmerzhaften Einschnitten
    Wie Floskelwolke.de Redaktionssprache unter die Lupe nimmt

    Acik Radyo - "Offenes Radio"
    Wie ein Istanbuler Hörfunksender sich für Meinungsfreiheit und Demokratie einsetzt

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Klingende Kraftzentrale - Die Ruhrtriennale beginnt mit den Uraufführungen von Louis Andriessens Musiktheater "De Materie" und Romeo Castelluccis "Le Sacre du Printemps"-Projekt in Duisburg

    Ruhrtriennale - die Ausstellungen: "Eine Einstellung zur Arbeit" und "Melt"

    Liebe in der Provinz - Xavier Dolans Spielfilm "Sag nicht, wer du bist"

    "Der Abschied" - Walter Kappachers Stück über Georg Trakl fürs "Young Directors Project" in Salzburg

    Die Aschebücher - Zehn Jahre nach dem Brand in der Weimarer Anna Amalia Bibliothek

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Insel ohne Insulaner - Werden nordfriesische Inseln für die Einwohner unbezahlbar?

  • 20:05 Uhr

    Die Kapuzinergruft
    Von Joseph Roth
    Bearbeitung: Helmut Peschina
    Komposition: Max Nagl
    Regie: Harald Krewer
    ORF/NDR 2012
    Länge: ca. 120'

    Die Kapuzinergruft, Grabstätte der österreichischen Kaiser, ist Symbol der vergangenen Donaumonarchie. Der 1938 erschienene Roman Joseph Roths spielt kurz vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg. Die Hauptfiguren sind Angehörige der Trotta-Familie, die in dem allgemeinen Umbruch nach dem Krieg 1918 mittellos wurden. Dem voraus ging für die Trottas ein Aufstieg über mehrere Generationen, der bis in die Machtsphäre des Kaisers Franz Joseph und des Erzherzogs und Thronfolgers Franz Ferdinand führte. Der Erzähler jedoch, der von seinem Leben außerhalb dieser adligen Kreise berichtet, stemmt sich gegen die Zeit, verzweifelt, aussichtslos und anrührend.

    Joseph Roth (1894 -1939), österreichischer Erzähler, Romancier und Journalist. 1933 ging er ins Exil nach Paris. Die Romane "Hotel Savoy" (1929), "Der Radetzkymarsch" (1932) und die "Kapuzinergruft" (1938) zählen zu seinen bekanntesten Werken. Er starb 1939 in einem Pariser Armenhospital.

  • 22:05 Uhr

    Balance auf der Nadelspitze
    Die estnische Komponistin Helena Tulve
    Von Lutz Lesle

    Unter den jungen Komponistinnen des Baltikums, die Anfang der 90er-Jahre als erste in den Genuss weltweiter Reisefreiheit kamen, fand die Estin Helena Tulve einen ganz eigenen Ton. Die französische Schule der Spektralmusik, Gregorianischer Choral und das Studium kultischer Musik des Orients führten sie auf die Spur einer reich kolorierten, mit Mikrointervallen durchsetzten, schwebend-virtuellen Einstimmigkeit. Ihre bedachtsame Schreibart, ihre fragilen Texturen, ihren Sinn fürs Unterschwellige und Unscheinbare, ihr Feingefühl für Raum und Zeit hat sie über zwei Jahrzehnte bewahrt. Alles naturhaft Fließende, Gleitende und Übergängliche, Licht und Schatten, Schnee und Eis, Wasser, Wolken und Wind bewegen ihre Klangfantasie. Philosophische Dichtungen und Predigertexte weiteten den mentalen Horizont ihres Schaffens ins Mythische und Mystische.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Ich bekam ein Puzzle zum Geschenk
    Die Lange Elias-Canetti-Nacht
    Von Sven Rücker
    Regie: Stefan Hilsbecher

    "Ich bekam ein Puzzle zum Geschenk: Die farbige Karte Europas, auf Holz aufgeklebt, war in die einzelnen Länder zersägt worden. Man warf die Stücke auf einen Haufen und setzte blitzrasch Europa wieder zusammen." So berichtet der Autor Elias Canetti in seiner Autobiografie. Was als Kinderspiel begann, entwickelte sich sehr schnell zum Ernstfall seiner persönlichen und künstlerischen Existenz. Mehr als einmal wurde während seines Lebens Europa zersägt und neu wieder zusammengesetzt. Als Nachkomme einer Kaufmannsfamilie mit spanischen Wurzeln wuchs Elias Canetti in Bulgarien auf, lebte in Österreich-Ungarn, in Deutschland und in England. Sein Leben umspannte fast das gesamte 20. Jahrhundert, und es umspannte fast den gesamten Kontinent. Wer also, wenn nicht er, war dazu prädestiniert, das Puzzle Europa ins Werk zu setzen? In ein Werk, das selbst wie ein Puzzle in disparate Teile zerfällt, aber vielleicht gerade dadurch seinem Gegenstand gerecht wird. So, wie Elias Canetti in seinen Texten Europa seziert, auseinandernimmt und wieder zusammenfügt, soll auch in dieser "Langen Nacht" aus den Puzzleteilen seiner zentralen Motive -Berühren, Einverleiben, Wachsen, Überleben und Verwandeln - das Bild Canettis und seines Werks zusammengesetzt werden.