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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 16.08.2015

  • 00:05 Uhr

    „Alle Liebe gilt dem Hass“
    Eine Lange Nacht über Attentate und Massaker
    Von Sven Rücker
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Ein Attentat ist eine Ausnahmehandlung, und dennoch sind Attentate so alt wie die Menschheit selbst. Von Brutus bis zum 11. September 2001, von Hiob bis zu Charlie Hebdo und weiter reicht eine Nachrichtenkette des Schreckens, die uns mit immer neuen Gewalttaten versorgt. Jede Zeit hat dabei ihre spezifischen Attentäter. Während wir heute vielleicht reflexhaft an Islamisten denken, dachte das 19. Jahrhundert eher an Anarchisten. Vielmals aber sind Attentate nicht nur 'bloße' Gewalt. Sie haben häufig auch eine symbolische Ebene. Und so vielfältig wie ihre symbolischen Ziele, so vielfältig sind auch ihre Akteure. Attentäter können verirrte, fehlgeleitete Kugeln sein, vom Leben aus der Bahn geworfen, sie können Überzeugungstäter sein, die für Ideen töten, sie können aber auch - wie im berühmten Fall des Tyrannenmords - Helden sein. Die 'Lange Nacht' versucht anhand von exemplarischen Fällen eine Typologie der Attentate zu entwickeln.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Rolf Rudin
    'The God Particle' für Brass Band, op. 87
    Cory Band
    Leitung: Philip Harper

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Louise Farrenc
    Sextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier c-Moll, op. 40
    Les Vents Francais
    Eric Le Sage, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Orlando di Lasso
    'Domine, ne in furore tuo... - Miserere mei, Domine'. Bußpsalm zu 5 Stimmen a cappella, Nr. 1
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Daniel Erich
    'Allein zu dir, Herr Jesu Christ'. Choralbearbeitung
    Martin Rost, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Siehe zu, daß deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei'. Kantate BWV 179 am 11. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester
    Magdalena Kozená, Sopran
    Mark Padmore, Tenor
    Stephan Loges, Bass
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloist
    Leitung: John Eliot Gardiner

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sonate für Orgel c-Moll, op. 65 Nr. 2
    Matthias Jacob, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Die Leseunlust der Indonesier - Das Gastland der Buchmesse 2015

    Solidarische Ökonomie - Alternative oder Utopie?
    Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Elmar Altvater

    Sommerreihe: "Der Mensch in der Zeit": Time is Honey. Vom richtigen Umgang mit der Zeit
    Ein Interview mit dem Zeitforscher Karlheinz Geissler

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Willkommen im gelobten Land - Niederbayern und der Flüchtlingsstrom
    Ein Interview mit dem Arzt Ingo Martin

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller John von Düffel

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Wo ist denn nun Ihr lieber Gott? Zum Unfalltod eine Motorradfahrers
    Von Pastor Diederich Lüken
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 200 Jahren: Der italienische Ordensgründer Giovanni "Don" Bosco geboren

  • 09:30 Uhr

    flucht ff - Gespräche (3/5)
    Nicolas Stemann im Gespräch mit Natascha Freundel
    (Teil 4 am 22.8.15)

    Auf der Flucht - politisch verfolgt, vertrieben, dem Bürgerkrieg entflohen oder einfach auf der Suche nach einem besseren Leben: Die Zahl der Flüchtlinge ist nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg auf über 50 Millionen gestiegen. Täglich gibt es dramatische Nachrichten über Flüchtlingskatastrophen. Nach Angaben der Bundesregierung vom Februar 2015 leben rund 630.000 Flüchtlinge in Deutschland. Neu ist dieser Zustand nicht. Doch weil die Zahl der Flüchtlinge weiter steigt, fühlen sich Kreise und Kommunen überfordert mit der Bereitstellung von Unterkünften. Die Sendereihe 'flucht ff' führt Gespräche mit Autorinnen, Journalisten und Wissenschaftlern über die Beweggründe der Flüchtlinge und über die gesellschaftliche Verantwortung der deutschen Bevölkerung.

    Nicolas Stemann, Theaterregisseur, geboren 1968 in Hamburg, studierte Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und am Institut für Theater, Musiktheater und Film in Hamburg bei Christof Nel und Jürgen Flimm. 2015 eröffnete er das Berliner Theatertreffen 2015 mit seiner Inszenierung von Elfriede Jelineks "Die Schutzbefohlenen" (Thalia Theater) und stellt Europas Umgang mit Flüchtlingen in Frage. Mit Natascha Freundel spricht er darüber, wie er im Theater Europas Umgang mit Flüchtlingen in Frage stellt.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Marien in Wangerland-Schillig
    Predigt: Pfarrer Lars Bratke
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Gregor Gysi, Vorsitzender der Bundestagsfraktion Die Linke

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Dem Schneeleoparden auf den Fersen
    Wissenschaftstourismus im kirgisischen Karakol-Tal

    Von Stettin nach Neu-Stettin
    Auf der polnischen Nationalstraße 20 durch die Pommersche Seenplatte

    Nicht Wagner, nicht Festspiele
    Erkundungen in Bayreuth

    Star Wars in der Wüste
    Wie Tunesien den Kulturtourismus ankurbeln möchte

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Filmemacher Andreas Dresen im Gespräch mit Tanja Runow

    Er ist nicht der Lauteste seines Fachs. Und trotzdem ist Andreas Dresen, 1963 in Gera geboren, einer der wichtigsten Filmemacher Deutschlands. Einer der mit scheinbar banalen Alltagsgeschichten ein Bild der emotional-sozialen Lage der Republik entwerfen kann, wie 2005 mit 'Sommer vorm Balkon', und dabei immer wach und neugierig bleibt. Er begleitete 'Herrn Wichmann von der CDU' von Marktplatz zu Marktplatz, dachte in 'Wolke 9' über Liebe und Sex im Alter nach und erzählte zuletzt im Berlinale-Wettbewerb Geschichten vom Leipziger Stadtrand in den frühen 90er-Jahren. Außerdem inszeniert Andreas Dresen Opern und Theaterstücke, ließ sich als Laie zum Verfassungsrichter im Land Brandenburg wählen und steckt gerade in den letzten Vorbereitungen für seinen ersten Kinderfilm - nach der Vorlage seines Lieblingsbuches 'Timm Thaler' von James Krüss. Die erste Klappe soll im Herbst fallen.

  • 15:05 Uhr

    Bohemia Forever! - der englische Sänger Stephen Duffy und seine Band The Lilac Time
    Von Andreas Dewald

    Der britische Sänger und Songschreiber Stephen Duffy, 1960 in Birmingham geboren, hätte die ganz große Karriere machen können. Zum Beispiel als Gründungsmitglied von Duran Duran, die er verließ, bevor es mit ihnen richtig losging. Oder als man ihn fragte, ob er Texte für eine junge Amerikanerin namens Madonna fertigen könne und er das Angebot dankend ablehnte. Stattdessen gelang Stephen 'Tin Tin' Duffy, dem erklärten Pop-Dandy, in den 80er-Jahren mit 'Kiss Me' ein veritabler Solohit, bevor er auf einigen Alben überaus ambitionierte Ausflüge in die psychedelische, elektronische und tanzbare Popmusik unternahm. Zugleich rief er die Band The Lilac Time ins Leben, mit der er, inspiriert von so vermeintlich unzeitgemäßen Künstlern wie Nick Drake oder The Incredible String Band, eine Reihe exquisiter Folk-Pop-Platten aufnahm. Das große Publikum hingegen erreichte Stephen Duffy an der Seite eines gewissen Robbie Williams, der Duffys Songs schätzte, mit ihm zusammen die Lieder für das Album 'Intensive Care' verfasste, das sich sieben Millionen Mal verkaufte. Nach einer Kreativpause von acht Jahren im idyllischen Cornwall haben sich Stephen Duffy und The Lilac Time im Frühjahr 2015 mit dem Album 'No Sad Songs' zurückgemeldet. Es ist eine Sammlung romantischer, aus der Zeit gefallener Songs zwischen Folk, Pop und Country. In der Musik schwingt unüberhörbar auch der Kampfruf des unbeirrbaren Beatniks mit: 'Bohemia Forever!'

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Eimear McBride: Das Mädchen ein halbfertiges Ding
    (Schöffling Verlag)
    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Mein Avatar, die Maus
    Mit Stellvertretern in den Kampf gegen Krebs
    Von Katrin Zöfel

    Erfolge bekommt man in der Krebsforschung nicht geschenkt. Unzählige potentiell wirksame Substanzen werden mit viel Aufwand getestet, bevor sie ihre Fähigkeiten in menschlichen Patienten unter Beweis stellen dürfen. Und dennoch scheitern hier neun von zehn Wirkstoffen. Die Medikamente, die es schließlich bis in die Klinik schaffen, sind teuer und helfen nur bei einem Teil der Patienten. Oft wissen Ärzte nicht einmal, wem sie sie geben sollen - und wem nicht.
    Die Krebsforschung sieht sich mit der Frage konfrontiert,  ob ihre Versuche wirklich etwas taugen - die machen sie nämlich mit Mäusen und der Mensch ist schließlich keine Maus. Jetzt schauen einige Forscher genauer hin. Und es zeigt sich, wer das tut, kann doch viel von Mäusen lernen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Neue Völkerwanderung? Zu den Ursachen der neuen Flüchtlingsbewegungen in Osteuropa. Der Historiker und Slavist Stefan Troebst im Gespräch

    Am Mikrofon: Martin Sander

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Schonungsloser Sozialkritiker - Zum Tod des spanischen Schriftstellers Rafael Chirbes

    "Model" - Richard Siegals erster Teil seiner neuen Choreographie für das Bayerische Staatsballett wird im Rahmen der Ruhrtriennale uraufgeführt

    Leopardenjagd - Eine Bilanz des "Festival del Film" in Locarno

    "Das Bauchrednertreffen" - Gisèle Viennes Uraufführung mit Puppen von Dennis Coopers Stück beim Kampnagel- Sommerfestival in Hamburg

    Auferstanden aus Ruinen - Der Aufbau-Verlag wird 70. - Gregor Gysi im Gespräch

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Offene Wunden - Südafrika drei Jahre nach dem Massaker von Marikana

  • 20:05 Uhr

    "75 Minuten mit der Faust auf die Leinwand"
    Der Filmemacher Christoph Schlingensief
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Robert Steudtner
    Produktion: DLF 2015

    Der Künstler Christoph Schlingensief ist auch fünf Jahre nach seinem Tod präsent in Ausstellungen, Büchern und natürlich in seinem großen Projekt des Operndorfes in Burkina Faso. Ein wenig in Vergessenheit geraten ist bei alledem der Filmemacher Schlingensief. Der Film und das Filmische aber sind Grundlagen seiner Arbeit. Schlingensiefs Filme - von 'Menu total' über 'Das deutsche Kettensägenmassaker' bis 'Die 120 Tage von Bottrop' - sind offene Kunstwerke. Es gibt in ihnen ein pausenloses Geschehen, aber keine klassische Handlung. Menschen schreien, flüstern, deklamieren, führen groteske Reigen auf, fallen aus allen Rollen, stellen etwas dar und sind doch zugleich ganz sie selbst. Sie sind nicht so sehr in einem Spielfilm, sie spielen vielmehr Film. Man sieht nicht einen Film, sondern man sieht auch, wie ein Film gemacht wird. Schlingensief nahm die Forderung Jean-Luc Godards ernst, keine politischen Filme zu machen, sondern Filme politisch zu machen.

  • 21:05 Uhr

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2015

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, KV 16
    Sinfonie Nr. 34 C-Dur, KV 338
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 9 Es-Dur, KV 271 ’Jenamy‘

    Mica Levi
    ‘Greezy‘ für Streichorchester

    Uri Caine, Klavier
    Orchester der Schlossfestspiele
    Leitung: André de Ridder

    Aufnahme vom 20.6.15 aus dem Forum am Schlosspark in Ludwigsburg

    Zu einem Abend der jugendlichen Tonschöpfer laden die Ludwigsburger Schlossfestspiele. Mozarts 'Symphonien Nr. 1 und Nr. 34' sowie das 'Klavierkonzert Nr. 9' stehen auf dem Programm. Solist ist Uri Caine, ein Wanderer zwischen den Grenzen der Genres Jazz und Klassik. Virtuos und mit dem Gestus eines Jazzpianisten nähert er sich der Musiksprache Mozarts, unterstützt vom Festspielorchester unter der Leitung von André de Ridder. Zusätzlichen frischen musikalischen Wind bringt die Auftragskomposition 'Greezy' der jungen britischen Komponistin Mica Levi, die unter dem Künstlernamen Micachu als Singer/Songwriterin international bekannt ist.