Mit 85 noch am Steuer
Der schwierige Abschied vom Führerschein
Gesprächsgäste:
Matthias Knobloch, Leiter der Abteilung Verkehrspolitik beim Auto Club Europa e.V. (ACE)
Dr. Jens Schade, Verkehrspsychologe an der TU Dresden
Alfred Steinhoff, Vorsitzender des Seniorenbeirates in Essen
Karl-Heinz Webels, Vorsitzender der Verkehrswacht Essen e.V.
Am Mikrofon: Michael Roehl
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
„80-Jähriger demoliert Autos auf dem Parkplatz - Gas mit Bremse verwechselt“, „87-Jähriger übersieht Bus - Sieben Verletzte“. Immer dann, wenn Senioren einen spektakulären Unfall verursachen, stehen die Fragen im Raum: Sind ältere Autofahrer ein Risiko für sich und andere? Müsste man ihnen nicht rechtzeitig den Führerschein abnehmen?
Klar ist: Der moderne Straßenverkehr erfordert ein gutes Reaktionsvermögen, das im Alter nachlässt. Schwindendes Seh- oder Hörvermögen, aber auch der Einfluss von Medikamenten können das sichere Steuern eines PKW immer schwerer machen. Doch für viele Ältere hat der eigene PKW einen hohen Stellenwert, denn Mobilität ist Ausdruck von Unabhängigkeit und Lebensqualität. Zudem fehlt in manchen ländlichen Regionen ein öffentliches Nahverkehrsnetz. Äußern Kinder oder Enkel Zweifel an der Fahrtauglichkeit, führt das häufig zu Konflikten in der Familie. Besonders dann, wenn die Betroffenen selbst merken, dass sie sich im Straßenverkehr nicht mehr gut zurechtfinden. Und die eigenen Unzulänglichkeiten möchte niemand gerne wahrhaben.
Wer sich im Straßenverkehr unsicher fühlt, kann sich vielfältige Hilfe holen, etwa mit einem individuellen Fahrtraining. Wann aber ist der richtige Zeitpunkt - mit und ohne Eignungstest - auf das Autofahren zu verzichten? Und wie geht es Menschen, die spüren, dass der schwierige Abschied vom Autofahren unausweichlich ist?