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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 19.07.2015

  • 00:05 Uhr

    Halte Dich tapfer am Rand!
    Eine 'Lange Nacht' über Wenzel, den Dichter und Sänger
    Autor: Harald Pfeifer
    Regie: Rita Höhne

    Am Anfang war er einer von vielen. Aber ein Mitmacher war Hans-Eckardt Wenzel nie. Beim Liedtheater Karls Enkel gehörte er zu denen, die die künstlerischen Prozesse steuerten, die Hammer-Revue 1982 wurde ästhetisch zum Ausgangspunkt der Laufbahn vieler dieser Enkel. Im gleichen Jahr war er dann einer von zweien, im Clowns-Duo Wenzel & Mensching. Zeitgemäß stand der alltägliche Dadaismus der DDR im Mittelpunkt. Das war ein Possenspiel mit der Zeit. Anfangs erinnerte das noch an ein literarisch-musikalisches Programm, dann aber wurde der Spott dreister und zunehmend offensichtlicher. Aber keineswegs vernichtend. Menschen wie Wenzel sind Künstler und keine Ideologen. 1999 hatte der gemeinsame Spaß ein Ende und Wenzel wandte sich als Solist endgültig der Poesie und dem Lied zu. Mehr als 30 CDs hat er produziert, jede ist eine Welt für sich, jede trägt spürbar den Atem der Zeit und jede ist Gegenentwurf für eine mehrheitsfähige Welt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Arthur Vincent Lourié
    Formes en l' air für Klavier

    Igor Strawinsky
    Piano Rag Music

    Alexander Mossolow
    Deux nocturnes

    Nikolaj Obuchow
    Adorons Christe
    Thomas Günther, Klavier

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Maurice Ravel
    'Daphnis et Chloé'. Suite Nr. 2
    Choeur et Orchestre symphonique de Montréal
    Leitung: Charles Dutoit

    05:05 Uhr   Auftakt

    Titel: aus: 'Cavalleria rusticana'. Oper in einem Akt (Sizilianische Bauernehre),
    Intermezzo sinfonico
    Chor: A casa, a casa, amici - Turiddu/Lola: Comare Lola
    Trinklied des Turiddu mit Lola/Chor: Viva il vino spumeggiante
    Finale: Alfio/Chor/Turiddu/Lola: A voi tutti salute!
    Arie des Turiddu: Mamma, quel vino e generoso - Lucia/Turiddu/Santuzza: Perche parli cosi
    Länge: 20:10
    Solist: Elena Souliotis (Sopran)(Santuzza)
    Solist: Mario del Monaco (Tenor)(Turiddu)
    Solist: Anna di Stasia (Alt)(Lucia)
    Solist: Tito Gobbi (Bariton)(Alfio)
    Solist: Stefania Malagu (Mezzosopran)(Lola)
    Chor: Coro di Roma
    Ensemble:
    Orchester: Orchestra di Roma
    Dirigent: Silvio Varviso
    Komponist: Pietro Mascagni
    Label: Philips

  • 06:10 Uhr

    Henry Purcell
    'Te Deum laudamus', Z 232. Verse anthem für Soli, Chor und Orchester, D-Dur
    Nicholas Witcomb, Sopran
    Daniel Lochmann, Sopran
    Thimothy Bowes, Sopran
    Philip Hallchurch, Sopran
    James Bowman, Countertenor
    Rogers Covey-Crump, Tenor
    Michael George, Bass
    Choir of New College
    The King's Consort
    Leitung: Robert King

    Johann Ludwig Bach
    'Gedenke meiner, mein Gott'. Motette zu 8 Stimmen in 2 Chören und Basso continuo
    Hans-Joachim Weber, Tenor
    Remco Roovers, Tenor
    Matthias Horn, Bass
    Bernhard Hüsgen, Bass
    Rheinische Kantorei
    Leitung: Hermann Max

    Johann Sebastian Bach
    'Was willst du dich betrüben'. Kantate am 7. Sonntag nach Trinitatis, BWV 107
    Yukari Nonoshita, Sopran
    Makoto Sakurada, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Chor und Orchester: Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Peter Sloterdijk im Ruhestand? Die Amtszeit des Philosophen als Rektor der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe endet Marie-Dominique Wetzel

    Sommerreihe "Der Mensch in der Zeit": Wie Geschichte entsteht
    Ein Interview mit dem ehemaligen Politiker Klaus von Dohnanyi

    Hat Odysseus gelogen? - Über Feind-und Freundbilder in der Griechenland-Krise
    Ein Interview mit dem Historiker Rene Pfeilschifter

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Kulturkampf im Jahr 1965 - Der kurze Sommer der DDR
    Ein Interview mit dem Philosophen und Publizisten Gunnar Decker

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Marita Breuer

    Am Mikrofon: Wolfgang Koczian

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Kirche und digitale Revolution
    Von Pfarrer Werner Thiede
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 350 Jahren: Die Bürger von London fliehen vor der "Großen Pest"

  • 09:30 Uhr

    Die große Kulturmaschine Funk
    60 Jahre Stuttgarter 'Radio-Essay'
    Stephan Krass im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Am 12. Juli 1955 ging beim SDR in Stuttgart ein Programm auf Sendung, das von seinem Erfinder und ersten Redakteur, dem Schriftsteller Alfred Andersch, auf den Namen 'Radio-Essay' getauft wurde. Ähnliche Radiosendereihen liefen damals bereits beim Bayerischen Rundfunk und Hessischen Rundfunk. Das neue Programm umfasste ein breites Spektrum radiophoner Sendeformen. Der damalige Intendant Fritz Eberhard schrieb in der SDR-Broschüre radio-essay, 1/1956: "Eine kleine Gruppe von Autoren begab sich auf die Suche nach Formen, die es ihnen erlauben sollten, politische, soziale und geistige Probleme, Persönlichkeiten und Menschengruppen, Länder und Landschaften, ja selbst psychologische, soziologische und historische Phänomene im Funk darzustellen. In den Sprachlaboratorien dieser Autoren entstanden Modelle, die den technischen Gesetzen des Funks entsprechen." Man kann die ersten 10, 15 Jahre des 'Radio- Essays' durchaus als heroische Phase eines Kulturprogramms bezeichnen, das bundesrepublikanische Kulturgeschichte geschrieben hat. Hier spielten die intellektuellen Debatten, hier fand die Avantgarde aus Literatur und Musik ihren Ort, hier gaben sich Arno Schmidt, Ingeborg Bachmann, Wolfgang Koeppen, Max Frisch, Martin Walser, Gisela Elsner, Heinrich Böll und Max Bense die Studiotür in die Hand. Stephan Krass, Redakteur des SWR-Essays, lud im Juni 2015 zu einem Symposium ins Literaturhaus Stuttgart, wo der runde Geburtstag in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk begangen wurde.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus Pfarrkirche St. Gallus in Tettnang
    Predigt: Prälat Rudolf Hagmann
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Die Königsstadt Bhaktapur in Nepal
    Beim Gott der Zerstörung und der Göttin des Wohlergehens

    Das Messegelände Hannover 15 Jahre nach der Expo
    Es war einmal eine Weltausstellung

    Streetfood in Tel Aviv
    Kulinarische Welten in der israelischen Küche

    Cornwalls Darjeeling
    Tea Time auf den Plantagen im Süden Englands

    Falsche Erwartungen
    Botschaften sind keine Reisebüros

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Max Hollein, Direktor des Städel Museum Frankfurt, im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Max Hollein ist in Personalunion Direktor des Städel Museums, der Liebieghaus-Skulpturensammlung und der Schirn-Kunsthalle Frankfurt. Er hat das Städel durch eine inhaltliche und räumliche Erweiterung in den Rang der großen internationalen Museen gehoben. Zum 200. Geburtstag der Stiftung des Städel, das einst eine öffentliche Kunstsammlung für die Frankfurter Bürgerschaft war, zeigt Holleins Team nun eine neuartige Form der Online-Präsentation: ein digitales Schlendern durch 700 Jahre Kunstgeschichte. Der 1969 in Wien geborene Max Hollein wuchs in der Architektenfamilie Hollein auf, studierte Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte. Er arbeitete von 1995 an in enger Zusammenarbeit mit Thomas Krens am Solomon R. Guggenheim-Museum in New York und entwickelte dessen europäische Ausstellungshallen. Hollein ist verheiratet mit der Modedesignerin und Autorin Nina Hollein.

  • 15:05 Uhr

    Orient trifft Okzident
    Die marokkanische Sängerin Hindi Zahra
    Von Jan Tengeler

    Hindi Zahra ist eine musizierende Nomadin. Sie mischt ihre vielgestaltigen Einflüsse, singt in verschiedenen Sprachen und entwickelt dabei ihren ureigenen Sound. Sie präferiert die akustische Gitarre im Singer/Songwriter-Stil, getragen von einem tranceartigen Sog aus nordafrikanischorientalischer Perkussion. Das Ganze verzahnt sich zu einer eigenwilligen Mischung von Popmelodien, psychedelischem Rock und Jazz. Schon ihr Debütalbum 'Hand Made' von 2010 war von erstaunlicher Reife, Zahra wurde zum neuen Stern am Weltmusikhimmel, tourte ausgiebig um den Globus und ließ sich dann in Marrakesch nieder - zum Ausruhen und um ein neues Album aufzunehmen. Dort fand sie Ruhe und Inspiration, allerdings nicht die, die sie eigentlich suchte. "Es sollte ein musikalischer Tribut an meine Heimat werden, aber am Ende sind die losen Enden meiner Eingebung noch weiter um den Erdball gewandert", erzählt die zierliche Musikerin, die auf ihrem neuen Album mit der größten Selbstverständlichkeit die Märchen der Berber mit den Rhythmen der Karibik und den Klängen anglo- wie frankofoner Popmusik verbindet.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Lily King: Euphoria
    (C.H.Beck Verlag, München)
    Ein Beitrag von Martin Grzimek

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Bomben in der Tiefe
    Das versenkte Erbe der Kriege
    Von Monika Seynsche
    (Wdh. vom 17.8.14)

    70 Jahrenach dem Zweiten Weltkrieg schlummern in den Ozeanen der Welt noch immer Millionen von Tonnen Munition. Bomben, Granaten, Giftfässer und Minen rosten vor sich hin und werden zu einer wachsenden Gefahr für Mensch und Umwelt. Die Kampfmittelräumdienste können einzelne Bomben bergen, aber bis heute weiß niemand, wie sich die Munition großräumig beseitigen lässt. Dabei drängt die Zeit.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Braucht ein vereintes Europa noch Nationales Kulturgut? Die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen, im Gespräch

    Am Mikrofon: Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Geld ist nicht alles - Das Bild der Deutschen in Griechenland

    Kein geistiger Ruhestand - Peter Sloterdijk wurde als Rektor der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe verabschiedet

    Symbolist und Surrealist - Marcel Broodthaers im Museum Fridericianum in Kassel

    Die ägyptische Revolution und eine Tragödie - Tanztheater beim Festival in Avignon

    "STEP-TEXT" - Zeitgenössische Literatur trifft Tanz für einen Parcours durchs Literarische Colloquium Berlin

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Odyssee übers Mittelmeer nach Deutschland - Ein Flüchtlingsschicksal

  • 20:05 Uhr

    Die Landkommune
    Eine Reise in die Provinz
    Von Joseph Berlinger
    Regie: der Autor
    Produktion: BR 2014

    Die Idee, die Stadt mitsamt ihren Zwängen hinter sich zu lassen und sein Heil in der Flucht aufs Land zu suchen, ist so alt wie der Zivilisationsüberdruss und die Sehnsucht nach gelebter Utopie. Vor allem in den 70er-Jahren fiel diese Idee bei den Anhängern alternativer Formen des Zusammenlebens auf fruchtbaren Boden. Aber was ist aus den Großstädtern geworden, die einst auf das Land gezogen sind, um neue Lebensformen auszuprobieren? Haben sich die bunten Einödhöfe mit ihren Regenbogen-Idealen aufgelöst in bürgerliches Wohlgefallen? Sind sie aufgekauft von hippen Börsenmaklern und zu Edelimmobilien schicksaniert? Oder haben sich die Kommunarden selbst erledigt? Gescheitert am Traum vom gemeinsamen Eigentum und freier Liebe? Maßlos überfordert von Freiheit, Gleichheit, Selbstbestimmung? Verarmt durch dilettantisch-ahnungsloses Wirtschaften? Genervt von der Solardusche und der Komposttoilette? Joseph Berlinger ist tief in die Provinz gereist, um einige der letzten Landkommunen aufzuspüren und die Veteranen einer gelebten Utopie zu befragen.

  • 21:05 Uhr

    Forum Neuer Musik 'Ostasien Modern'

    Kompositionen von Toshio Hosokawa und John Cage

    Dominik Susteck, Orgel
    Aufnahme vom 19.4.15 aus der Kunst-Station Sankt Peter

    Kompositionen u.a. von Younghi Pagh-Paan, Ying Wang, Toshio Hosokawa, Nam-kuk Kim, Daj Fujikura

    Isao Nakamura, Schlagwerk
    Kaya Han, Klavier
    Leonie Klein, Schlagwerk
    Eri Hasemi, Schlagwerk
    Shinichi Minami, Schlagwerk

    Aufnahme vom 19.4.15 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Das diesjährige DLF-Festival Forum neuer Musik reflektierte den gegenwärtigen Wandel in den Ländern Ostasiens und fragte nach einer ostasiatischen Moderne: in der Alltagswahrnehmung, in kulturellen Transformationen, in zeitgenössischem Komponieren. Die Sendung spiegelt die Konzerte des Abschlusstages. Dominik Susteck kombinierte an der Orgel der Kunst-Station Sankt Peter John Cages berühmtes Stück 'Aslsp2' mit Musik von Toshio Hosokawa. Ein Schlagwerk-Konzert um und mit dem japanischen Schlagwerker Isao Nakamura vereinte Werke aus Japan, China, Korea mit neuen Stücken von Kompositionsstudenten der Karlsruher Musikhochschule sowie Schlaglichtern auf traditionelle asiatische Musik.