Freitag, 19. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 19.08.2018

  • 00:05 Uhr

    „Eine schreibende Frau mit Humor, sieh mal an!“
    Eine Lange Nacht über Irmgard Keun
    Von Eva Pfister
    Regie: Jan Tengeler

    Mit den Romanen ,Gilgi, eine von uns' und ,Das kunstseidene Mädchen' wurde die junge Irmgard Keun in der späten Weimarer Republik zum Star. Kurt Tucholsky lobte ihren „sprühenden Witz“ und schrieb: „Hier wächst etwas heran, was es noch niemals gegeben hat: eine deutsche Humoristin.“ Es hätte der Beginn einer großen Karriere sein können, aber 1933 wurden beide Romane als „Asphaltliteratur mit antideutscher Tendenz“ aus Buchhandel und Bibliotheken entfernt. Als Irmgard Keun im Frühjahr 1936 ins Exil ging, brachte sie den Roman ,Nach Mitternacht' mit, eine bitterböse Schilderung des Alltags im Nationalsozialismus. Eine Zeit lang lebte, schrieb und trank sie mit Joseph Roth, in ,Kind aller Länder' finden sich die Spuren dieser Liaison. Wenig bekannt ist Keuns satirisches Werk aus der Nachkriegszeit, in dem sie das Fortleben des deutschen Ungeistes geißelte. Als sie 1982 im Alter von 77 Jahren starb, hat sie gerade noch miterleben können, dass junge Autorinnen wie etwa Ursula Krechel ihr eine neue Wertschätzung entgegenbrachten und sie dem Vergessen entrissen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Beethovenfest Bonn 2017

    Hugo Wolf
    'Italienisches Liederbuch'. Liederzyklus für eine Singstimme und Klavier

    Christiane Karg, Sopran
    Michael Nagy, Bariton
    Gerold Huber, Klavier

    Aufnahme vom 14.9.2017 aus dem Forum der Bundeskunsthalle in Bonn

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Klavierwerke um den Russischen Futurismus Vol. 4

    Sergej Protopopov
    Sonate für Klavier solo Nr. 1, op. 1

    Nikolaj Obuchow
    Adorons Christ. Fragment du troisième et dernier testament für Klavier solo

    Alexander Skrjabin
    Sonate für Klavier solo Nr. 7, op. 64

    Igor Strawinsky
    Piano-Rag-Music. Für Klavier solo

    Thomas Günther, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Kriegsszenen in Köln - Aggression im Fußball

  • 06:10 Uhr

    Johann Kuhnau
    'Lobe den Herren, meine Seele'. Kantate für Soli, gemischten Chor und Orchester
    Heidi Maria Taubert, Sopran
    Tobias Hunger, Tenor
    Friedemann Klos, Bass
    Opella Musica
    Leitung: Gregor Meyer

    Jean François Dandrieu
    Magnificat für Orgel A-Dur
    Dieter Glös, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Geist und Seele wird verwirret'. Kantate am 12. Sonntag nach Trinitatis für Alt und Instrumentalensemble, BWV 35
    Damien Guillon, Countertenor
    Le Banquet Céleste
    Leitung: Damien Guillon

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    „Mafiagruppen kapern die Politik“ - Rumänische Künstler und die jüngsten Proteste

    Die soziale Stadt - Ein Interview mit dem Architekturkritiker Niklas Maak

    Konzerne außer Kontrolle - Ein Interview mit Thilo Bode, Gründer der Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Ich glaube, in bin gottlos. Szenen aus einem kirchenfernen Land
    Von Pfarrerin Mechthild Werner
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Das Hilfswerk Misereor wird gegründet

  • 09:30 Uhr

    „Der Humor hat seinen Ernst verloren"
    Von Friedrich Christian Delius

    Was, bitteschön, ist Humor? Wer anfängt, diesen Begriff zu definieren, gerät rasch in den Verdacht, humorlos zu sein. F.C. Delius traut sich trotzdem und unternimmt eine kritische Betrachtung des Humors unserer Tage. Als Frage stellt er in den Raum, ob mit der Epochenwende des Jahres 1989 auch eine Wende in der Witzkultur begann. Eine übersteigerte Humorempfindlichkeit unter den Deutschen, der Aufstieg der Spaßmachermedien in der Fernsehlandschaft, die neue Konjunktur der Häme und das über alles gestellte urteilende Ich sind die Wendepunkte, die Delius ausmacht. Die titelgebende Feststellung von Imre Kertész aus dem Jahr 1995, Jan Böhmermann, Jean Pauls ,Vorschule der Ästhetik' und die ,heute show' dienen als Beispiele, über Humor, Witz, Komödie, Satire, Ironie, Scherz und ihre tieferen Bedeutungen nachzudenken.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Petrus in Wolfenbüttel
    Predigt: Pfarrer Matthias Eggers
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Annalena Baerbock, Ko-Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    „Oh schaurig ist’s…“
    Wanderung durchs Kayhauser Moor bei Bad Zwischenahn

    Gibraltar des Nordens
    Von der Festung Luxemburg bis zur Echternacher Springprozession

    Garten Portugals
    Die Region Minho im Norden Portugals

    In Saus und Braus
    Der Nationalpark Gesäuse und seine Fauna und Flora

    Zwischen zwei Kontinenten
    Mit der Fähre in Istanbul über den Bosporus

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Komponist Dieter Mack im Gespräch mit Michael Langer

    Zu seinen Spezialgebieten gehören Klänge und Musik aus Fernost. Seine Forschungsreisen führten ihn nach Japan, Indien und Indonesien. Seit er 1981 ein Studienjahr auf Bali verbrachte, gehört die Gamelan-Musik zu seinem Leben. Er gründete in Freiburg ein Ensemble für balinesische Musik, mit dem er Jahre später erfolgreich in Südostasien konzertierte.
    Prof. Dieter Mack, 1954 in Speyer geboren und aufgewachsen, ist Komponist, Musiker und Musikethnologe. Sein Werk und Wirken reicht von der Elektroakustik über Jazz, Experimentalrock und Neue Musik bis hin zur Musik des ganzen indonesischen Kulturraums. Seit 2003 unterrichtet Dieter Mack als Professor für Komposition an der Musikhoschschule Lübeck, deren Vizepräsident er ist. 

  • 15:05 Uhr

    Zwischen Americana und Psychedelic
    Der amerikanische Musiker Jonathan Wilson
    Von Kai Löffler

    Jonathan Wilson gilt als Retter der berühmten Laurel-Canyon-Musikszene in Los Angeles: Der Produzent und Musiker spielt Gitarre, u.a. für Pink-Floyd-Legende Roger Waters - sowohl auf dem Album als auch auf der aktuellen Tour, auf der er außerdem David Gilmours Gesangspartien übernimmt. 2011 veröffentlichte Wilson sein Solodebüt, auf seinem dritten Album ,Rare Birds' schlägt der 1974 Geborene deutlich rockigere Töne an als auf den beiden Vorgängern.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Richard Russo: "Immergleiche Wege"
    Erzählungen
    Aus dem Englischen von Monika Köpfer
    (DuMont Verlag, Köln)
    Ein Beitrag von Martin Ebel

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Der Ton macht das Spiel
    Musik für Computergames
    Von Maximilian Schönherr

    Die ersten Computerspiele, die mehr als zwei Töne von sich gaben, stammen aus den frühen 1980er-Jahren. Damals lernten die Entwickler, mit bescheidenen Mitteln komplexe Musik aus den Heimcomputern zu zaubern. Diese Komponisten waren in erster Linie Programmierer, ihre Musik galt als Beiwerk zum Spiel, nicht als zentral wichtig. Das hat sich längst gewandelt. Die Soundtracks prägen das Spielerlebnis stärker als die Optik. Bei aktuellen Games wird deswegen der Spieler, der die Elfe steuert, Harfenklänge hören, auch wenn seine Figur im dunklen Wald agiert und die Harfen von tiefen Bässen begleitet werden. Diese Kompositionen sind so vielschichtig, dass inzwischen mit prozeduraler Musik experimentiert wird, also Soundtracks, die vom Computer autonom in Echtzeit passend zum Spielverlauf erzeugt werden. 

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Wie wirkt sich die Debatte um hate speech und free speech auf die Wissenschaft aus?
    Die Politikwissenschaftlerin Marianne Kneuer im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Die Perser" - Ulrich Rasche inszeniert Aischylos bei den Salzburger Festspielen

    Kulturelle Migration in Afrika - Serge Aimé Coulibalys Choreographie "Kirina“ bei der Ruhrtriennale

    Sommerreihe "Erinnern und Vergessen" - Kollektive Amnesien am Beispiel Frankreich

    "Mafiagruppen kapern die Politik" - Rumänische Künstler und die jüngsten Proteste

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 18:40 Uhr

    Gespaltenes Land - Rumänien am Scheideweg der Demokratie

  • 19:10 Uhr

    DFB-Pokal - 1. Runde:
    1. FC Lok Stendal - Arminia Bielefeld; TSV Steinbach Haiger - FC Augsburg;
    TuS Rot-Weiß Koblenz - Fortuna Düsseldorf; SC Weiche Flensburg 08 - VfL Bochum;
    BSG Chemie Leipzig - Jahn Regensburg; BFC Dynamo - 1. FC Köln;
    SSV Jeddeloh - 1. FC Heidenheim; FC Viktoria Köln - RB Leipzig; Karlsruher SC - Hannover 96;
    TSV 1860 München - Holstein Kiel; FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Union Berlin;
    BSC Hastedt - Borussia Mönchengladbach

    DFB-Pokal - Wirklich noch etwas Besonderes oder einfach nur Fußball? Interview mit dem Historiker und Buchautor Nils Havemann

    Radsport - Cyclassics in Hamburg

    Radsport - Vor der Deutschland-Tour: Alles rosig im deutschen Radsport? Kollegengespräch mit ARD-Reporter Holger Gerska

    Tennis - Viele Fragezeichen zur Reform des Daviscup

    Tennis - Was bringt die Reform des Daviscup? Interview mit Patrick Kühnen, ehemaliger deutscher Tennisspieler

    Olympia - Wie fit sind die deutschen Skater für die olympische Premiere 2020?

    Fußball - Serie "Doppelpässe", Teil 3: Der überholte Begriff "Migrantenverein"

    Am Mikrofon: Bastian Rudde

  • 20:05 Uhr

    Linkshänder sein
    Vom Leben andersherum
    Von Jan Decker
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: DLF 2015

    Der Autor Jan Decker ist Linkshänder - genauso wie zehn bis 15 Prozent der deutschen Bevölkerung. Linkshänder sein heißt, in der Minderheit sein, denn wir leben in einer Rechtshändergesellschaft. In Deutschland wurden Kinder noch bis in die 1990er-Jahre auf die rechte Hand umgeschult. Und auch heutzutage sind spezielle Linkshänderprodukte noch sehr teuer, da sie nur in geringer Stückzahl hergestellt werden. Die Zahl der Irrtümer über Linkshänder ist dagegen sehr groß. Denn hinsichtlich Krankheiten oder Kriminalität sind sie keineswegs gefährdeter und eine besondere Begabung lassen sie - im Vergleich zu Rechtshändern - lediglich bei der Raumorientierung erkennen.
    Um diesen Irrtümern entgegenzutreten, gründete der Amerikaner Dean R. Campbell 1975 den ,Left Handers Club', der sich aktuell hochrangiger Politiker wie Barack Obama und David Cameron in seinen Reihen rühmt.

  • 21:05 Uhr

    Tage Alter Musik Regensburg 2018

    Jan Dismas Zelenka
    Psalmi Vespertini

    Gabriela Eibenová, Sopran
    Lenka Cafourková, Sopran
    Terry Wey, Altus
    Virgil Hartinger, Tenor
    Marián Krejèik, Bass
    Ensemble Inègal
    Prague Baroque Soloists
    Leitung: Adam Viktora

    Aufnahme vom 21.5.2018 aus der Dreieinigkeitskirche Regensburg

    Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

    Der lange am Hof des sächsischen Kurfürsten wirkende Jan Dismas Zelenka gilt als der herausragende böhmische Komponist der Barockzeit. Den größten Teil seines überlieferten Œuvres macht die geistliche Musik aus, die meist sehr expressiv und unkonventionell klingt. Der tschechische Organist Adam Viktora hat Zelenka in den vergangenen Jahren in den Mittelpunkt seines Schaffens gerückt, mit eigenen Werkeditionen, CD-Aufnahmen und einem Zelenka-Festival mit wissenschaftlichem Begleitprogramm. Dabei hat er unter anderem die drei groß angelegten Zyklen mit Vesperpsalmen aus den Jahren 1725 bis 1728 erstmals in ihrer Gesamtheit ans Licht geholt. Eine repräsentative Auswahl von acht Werken daraus hat Adam Viktora jetzt mit seinen Ensembles Inègal und Prague Baroque Soloists beim diesjährigen Abschlusskonzert des traditionsreichen Festivals ,Tage Alter Musik Regensburg’ vorgestellt.

  • 23:30 Uhr

    Vor dem Comeback der Deutschlandtour. Sportgespräch mit dem Sprinter Marcel Kittel.

    Die Fragen stellt Matthias Friebe