Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 20.07.2014

  • 00:05 Uhr

    Aller guten Dinge sind drei
    Eine Lange Nacht über die Magie der Zahlen
    Von Eckhard Roelcke
    Regie: Beate Ziegs

    Alle Menschen zählen: Der Kassierer in der Bank zählt Geld, der Musiker Takte und der Ringrichter die Sternchen des Boxers. Zahlen bestimmen das Leben von Dagobert Duck aus Entenhausen und Graf Zahl aus der Sesamstraße. Und wenn Kinder bis 50 zählen können, sind sie mächtig stolz. Die spielerische Zahlenreise führt mit vielen Schritten über zahllose Treppenstufen bis hinauf in den siebten Himmel. Nach dem Countdown starten Raketen - und Gefangene harren auf den Tag ihrer Entlassung. Im Auktionshaus kommen Kitsch und Kunst - zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten - unter den Hammer. Zählen in der Ballettschule bedeutet Fleiß und Disziplin, bei der Bundeswehr Drill. Abzählen! Zahlen-Reiseleiter ist Professor Albrecht Beutelspacher. Der Leiter des Mathematikums Gießen "er-zählt" von der Schönheit der Zahlen, von ihre Vielfalt und Symbolik quer durch die Jahrhunderte, quer durch die Welt. Und ganz wichtig: Man muss nicht rechnen können, um sich für das Zählen zu begeistern, für den Sinn und auch den Unsinn der Zahlen: "Mein Hut, der hat drei Ecken, drei Ecken hat mein Hut." Schon der frühmittelalterliche Schriftsteller Isidor von Sevilla wusste um die Macht und Magie der Zahlen: "Tolle numerum omnibus rebus" - Nimm den Dingen die Zahl und alles zerfällt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Astor Piazzolla
    'Las cuatro estaciones porteñas' - ,Die vier Jahreszeiten aus Buenos Aires'
    bearbeitet für Bläserquintett von Ulf-Guido Schäfer

    Ma’alot Quintett

    Aufnahme vom 9.5.14 im Rahmen des 'Ma’alot Festivals' auf dem Rittergut Störmede

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    John Dowland
    'Lachrimae or Seaven Tears' figured in Seaven Pasionate Pavans with divers other Pavans, Galiards, and Almands, set forth the Lute, Viols or Violons, in five parts
    Instrumental Sammlung von 1604

    Hespèrion XX
    Leitung: Jordi Savall

  • 06:10 Uhr

    Johann Joseph Fux
    'Te Deum' für Soli, Chor und Orchester, K 271
    Mieke van der Sluis, Sopran
    Barbara Fink, Sopran
    Pascal Bertin, Countertenor
    Bernd Fröhlich, Tenor
    Wilfried Zelinka, Bass
    Domkantorei Graz
    Armonico Tributo Austria
    Leitung: Lorenz Duftschmid

    Bernardo Storace
    'Ballo della Battaglia' für Orgel
    Andrea Marcon, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Wer nur den lieben Gott läßt walten'. Kantate am fünften Sonntag nach Trinitatis, BWV 93
    Yukari Nonoshita, Sopran
    Matthew White, Countertenor
    Makoto Sakurada, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

    William Billings
    'God is the king'. Anthem
    Ensemble Phoenix Munich
    Leitung: Joel Frederiksen

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Kino zur politischen Läuterung - 20 Jahre nach dem Völkermord steht die 10. Ausgabe des Rwanda Filmfestivals unverändert im Zeichen der historischen Aufarbeitung

    Die guten Deutschen - Zum 20. Juli 1944
    Ein Interview mit dem Politologen Joachim Perels

    Sommerreihe Alltag 1914: Die Stunde der Frauen
    Ein Interview mit der Autorin Antonia Meiners

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Vertrauensbildende Maßnahmen - Zum Scheitern verurteilt?
    Zu den Möglichkeiten und Grenzen der Kriegsprävention ein Interview mit dem Politologen Christoph Bertram

    Denk ich an Deutschland: die Grünen-Politikerin und ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Antje Vollmer

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Wo liegt Golgotha? Archäologische Schätze unter der Erlöserkirche Jerusalem
    Von Dieter Vieweger
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Das Attentat auf Adolf Hitler misslingt

  • 09:30 Uhr

    Architektursommer (3/4)
    Stadt und Nicht-Stadt Schweiz
    Ein fiktiver Dialog von und ein Gespräch mit Jacques Herzog
    (Teil 4 am 27.07.2014)

    Anfang der 1960er Jahre machte sich in der Schweiz steigender Wohlstand bemerkbar, die individuelle Mobilität veränderte die Landschaft: Wohnsiedlungen und Einfamilienhausquartiere machten aus traditionellen Dörfern Agglomerationsgemeinden. In der Schweizer Zeitschrift WERK - bauen+wohnen aus dem Jahr 1961 veröffentlichte der Schweizer Soziologe Lucius Burkhardt in Form eines inneren Dialogs Gedanken zu dieser Entwicklung: Als hätte er zwei Seelen in seiner Brust, argumentierte er sowohl für wie auch gegen diese ländlichen - oder eben nur scheinbar ländlichen - Wohnformen und verglich sie mit dem Wohnen in der Stadt. Lucius Burkhardts Gedanken zu „Wo und wie wohnen wir morgen“ ging auf eine Einladung des Schweizer Radios zurück, ein Gespräch über Neue Formen des Wohnens zu führen. Daraus wurde ein fiktiver Dialog. Der Schweizer Architekt Jacques Herzog, zusammen mit Pierre de Meuron seit 1978 Inhaber des Architekturbüros Herzog & de Meuron in Basel, übernimmt heute die Form des fiktiven Gesprächs. Er thematisiert die Schweiz nach der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative im Februar 2014, die das Land spaltete: Als Folge der starken Zuwanderung war in den letzten Jahren ein erhöhter Siedlungsdruck auf alle städtischen Typologien feststellbar: auf die Stadt, auf die Agglomeration, und auf das Dorf. Abstimmungsanalysen zeigten, dass das knappe Ja zur Annahme der Initiative nur möglich war, weil in den Agglomerationen eine konservative, migrationskritische Mehrheit heranwächst. Jacques Herzog lässt als fiktive Gesprächspartner einen Stadtbewohner und einen Nicht-Stadtbewohner, den er „Agglo“ nennt, gegeneinander antreten, um so Argumente, Scheinargumente, Vorurteile, Klischees, Lösungsansätze und Ausweglosigkeit zum Ausdruck zu bringen.
    Für Essay & Diskurs überführen wir Jacques Herzogs Text wiederum in einen Radiodialog. Ein kurzes Gespräch mit dem Basler Architekten ergänzt den Diskurs über Migration und Urbanität.
    Jacques Herzog, geboren 1950, Studium der Architektur an der ETH Zürich, gründete mit Pierre de Meuron 1978 das legendäre Architekturbüro Herzog & de Meuron in Basel. Sie bauten gemeinsam u.a. das Fußballstadium Allianz-Arena München, das Olympiastadion Peking, den Prada Store Aoyama Tokio, den Erweiterungsumbau der Tate Gallery London, das Vitra Haus Weil am Rhein, das Kulturzentrum Forum 2004 Barcelona, die Elbphilharmonie in Hamburg sowie zahlreiche Bauten in der Schweiz.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Stefan in Konstanz
    Predigt: Dekan Matthias Trennert-Helwig
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Manfred Weber, CSU, Vorsitzender der EVP-Fraktion im EP

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Zwischen Midnatsol und Mittagsmond
    Der kurze Sommer in der Finnmark im Norden Norwegens

    Forellenfänger im Stadtbach
    Warum der Fischertag in Memmingen Angler aus aller Welt anzieht

    Kaisers Flottenstützpunkt
    Wilhelminische Hinterlassenschaften in Wilhelmshaven  

    Die Sommerfrische für Habsburgs Schickeria
    Ein Besuch im Adria-Seebad Grado
     
    Im fränkischen Rom
    Ein Rundgang durch die Welterbe-Stadt Bamberg

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Angelika Overath im Gespräch mit Barbara Schäfer

    "Warum ich Reporterin bin, auch wenn ich Romane schreibe": Angelika Overath bereist als Journalistin die Welt und ist bekannt für ihre behutsamen Reportagen, die in der NZZ, in GEO, Merian, DIE ZEIT oder im Magazin mare erscheinen. Denn: "Jeder Reporter weiß, dass es kein Erzählen ohne Fiktionalisierung gibt". 2005 kam mit "Nahe Tage" im Wallstein Verlag ihr erster Roman heraus, es folgten "Flughafenfische" und "Alle Farben des Schnees - Senter Tagebuch". Im August veröffentlicht der Luchterhand Verlag ihr neues Buch "Sie dreht sich um". Geboren 1957 in Karlsruhe, Studium in Tübingen, hat Angelika Overath mehrere Jahre in Thessaloniki verbracht und lebt heute mit ihrer Familie in Sent im Unterengadin. Sie erhielt den Egon-Erwin-Kisch-Preis, war 2006 nominiert für den Ingeborg-Bachmann-Preis und wurde ausgezeichnet mit dem Ernst-Willner-Preis, dem Schweizer Preis für unabhängigen Journalismus und dem Sudetendeutschen Kulturpreis für Literatur.

  • 15:05 Uhr

    Songs aus der Schatztruhe - der englische Songschreiber Robyn Hitchcock
    Von Michael Frank

    Robyn Hitchcock hat sich einmal als das letzte ausgebrütete Ei aus den 60er-Jahren bezeichnet. Seine Songs würden nach alten Regeln geschrieben, stammten aber aus jüngster Zeit. Auf seinen rund 40 Platten gibt es surreale, bizarre Einfälle und Redewendungen in Hülle und Fülle, melancholische Meditationen über den Alltag sowie Liebeslieder - all das in einer Klangwelt zwischen zerbrechlicher Kammermusik und lauten Dissonanzen, vorgetragen mit einer Stimme zwischen Bariton und Falsett. Seit Ende der 70er-Jahre fließt seine Fantasie und Kreativität nun schon in Bandprojekte und Soloplatten. Kollegen wie Peter Buck, Gillian Welch, die Decemberists oder der Filmregisseur Jonathan Demme gehören zu seinen Fans. In der ersten Hälfte dieses Jahres ging Hitchkock erneut auf Welttournee - im Gepäck nur seine Gitarre und eine Schatztruhe mit eigenen Songs und Songs seiner Vorbilder.
    In dieser Sendung erzählt Robyn Hitchcock vom Einfluss der Visionen Syd Barretts, vom Songschreiben zwischen Inspiration und Handwerk sowie von Perspektiven eines Musikerlebens jenseits der 60.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Nadeem Aslam: Der Garten des Blinden
    Aus demEnglischen von Bernhard Robben
    (DVA, München)
    Ein Beitrag von Anja Hirsch
    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Traum von der Heilung
    Der Kampf gegen AIDS geht in die nächste Runde
    Von Martin Winkelheide

    AIDS ist nicht heilbar. Wer sich einmal mit HIV angesteckt hat, der wird das Virus nicht mehr los. Mithilfe von Medikamenten gelingt es allenfalls, es in Schach zu halten. Immerhin kann es sich so nicht weiter vermehren und keine Schäden am Immunsystem anrichten. Soweit die Einschätzung der Experten noch vor wenigen Jahren.
    Aber dann gab es den "Berliner Patienten": Der US-Amerikaner Timothy Ray Brown erhielt 2008 wegen einer Krebserkrankung eine Knochenmarktransplantation. Seitdem kommt er ohne Medikamente aus und gilt als erster Mensch, der von HIV geheilt wurde. Die Behandlung war aufwändig und riskant, sie kommt daher nur für wenige Patienten in Frage. Doch der Traum von der Heilung hat durch den Fall Brown neue Nahrung erhalten. Die Hindernisse, die die Forscher bei ihrer "Mission Heilung" aus dem Weg räumen müssen, sind gewaltig, doch als aussichtslos gilt das Projekt nicht mehr.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Journalismus ist kein Geschäftsmodell". Castulus Kolo, Dekan der Macromedia-Hochschule München, über die Zukunft der Zeitung im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Abschied von Worms - Dieter Wedel inszeniert Hebbels zweites Nibelungenstück am Wormser Kaiserdom

    Macht in Russland - Justin Brown und David Hermann deuten "Boris Godunow" von Modest Mussorgsky am Badischen Staatstheater Karlsruhe

    "Une Histoire" - Das Centre Pompidou in Paris blickt zurück auf die Gegenwartskunst der vergangenen 30 Jahre

    Herrschaft und Emanzipation - Zum Tod des Frankfurter Sozialphilosophen und Ideenhistorikers Iring Fetscher

    Die Rezeptionsgeschichte des 20. Juli aus Sicht der Gedenkstätte Deutscher Widerstand - Zum 70. Jahrestags des Hitler-Attentats von Graf Stauffenberg

    Am Mikrofon: Rainer Berthold Schossig

  • 18:40 Uhr

    Die geteilte Insel - Zypern 40 Jahre nach der türkischen Invasion

  • 20:05 Uhr

    Wenn der Kopf zur Ruhe findet
    Vom Arbeiten zwischen Monotonie und Meditation
    Von Margarete Groschupf
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: DLF 2014

    Irmtraut zupft Unkraut. Bücken, rausziehen, wegschmeißen, bücken, rausziehen, wegschmeißen ... Immer wieder und wieder der gleiche Vorgang. Nach zwei Stunden geschieht etwas: Der Kopf wird frei. Ideen entstehen. Die Eintönigkeit wird zur Kur für das Gehirn. Saskia strickt, Masche für Masche, Schals und Mützen. Durch das Stricken verändert sich ihr Denken: Die manuelle Tätigkeit macht einer Konkretheit Platz und hilft ihr, Gedanken für ihre Doktorarbeit zu ordnen. Evelin ist Hutmacherin, genießt das monotone Sticken und Aufnähen. Eine Eigenständigkeit der Hände, denen der Kopf die Führung überlässt. Ob Garderobieren in Bibliotheken, Straßenfeger oder Fahrgastbetreuer in S-Bahnen: Monotonie im Arbeitsalltag hat viele Gesichter. Doch wird der Geist zu sehr unterfordert, wenn man an nichts denken muss? Wird die Arbeit zur Qual oder zur Freude? Ein Feature über das Arbeiten zwischen Monotonie und Meditation.

  • 21:05 Uhr

    John Hollenbeck Large Ensemble
    Aufnahme vom 21.2.14 aus der "Unterfahrt" in München
    Von Harald Rehmann

    So viel kann man schon jetzt feststellen: Es war eines der Jazzkonzerte des Jahres! Was das Publikum in der ausverkauften Münchener Unterfahr am 21. Februar erlebte, ließ in puncto Kompositionsraffinesse, Klangfulminanz und Soloperformance nichts mehr zu wünschen übrig. Das Large Ensemble sorgte unter der Leitung des New Yorker Schlagzeugers John Hollenbeck für eine farbenreiche Multistilistik, die streckenweise gar an die großorchestralen „Apocalypse“-Texturen des Mahavishnu Orchestra erinnerte, dabei aber nie pathetisch wirkte. Hier konnte man sich ebenso am vollen Bläsersound berauschen wie von feinsten Minimalismen zur Meditation anregen lassen. Ganz zu schweigen von dem ungemeinen Vergnügen, den solistischen Höhenflügen der Musiker zu folgen, die sich über Klanglandschaften voller Vitalität und Zartheit aufschwangen, strukturell wie emotional unterstützt durch die Kunst des Sängers und Stimmexperimentators Theo Bleckmann. Solcher (Jazz-) Orchesterkunst, die Tradition und neues Klangbewusstsein zu einem derartigen Genuss für alle Sinne verwebt, begegnet man nur allzu selten.

  • 23:30 Uhr

    Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien - was bleibt stehen?

    Gesprächsrunde mit Rafael Buschmann (Der Spiegel),
    Thomas Kistner (Süddeutsche Zeitung) und Philipp May (Deutschlandfunk/ARD-WM-Team).

    Die Fragen stellt Moritz Küpper