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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 20.11.2016

  • 00:05 Uhr

    Das Moor, die Künstler und das Dorf
    Eine Lange Nacht über die Künstlerkolonie Worpswede
    Von Berit Hempel
    Regie: Burkhard Reinartz

    Der Name verströmt einen eigentümlichen Zauber - Worpswede, ein kleines Dorf bei Bremen. Zwischen Wiesen, Mooren und Bächen finden bildende Künstler hier Ende des 19. Jahrhunderts einen Ort der Kreativität und des intellektuellen Austauschs. Ihre Künstlerkolonie dient ihnen als idealisierte Gegenwelt zu verschulten Akademien und zunehmender Industrialisierung. Der Maler Fritz Mackensen widmet sich in seinen Gemälden den Bauern der Gegend, unterrichtet Paula (Modersohn-)Becker und Clara (Rilke-)Westhoff, die voller Übermut die Kirchenglocken läuten. Der Jugendstilkünstler Heinrich Vogeler schafft sich auf seinem Barkenhoff eine bis ins Detail durchgestaltete Lebenswelt, von märchenhaften Illustrationen über das Reformkleid der Ehefrau bis zur hauseigenen Gabel. Doch auf Utopien folgen Ernüchterungen und getrennte Lebenswege. Der Gründer der Künstlerkolonie Fritz Mackensen wird in den 1930ern örtlicher Vertrauensmann der Reichskulturkammer des NS-Regimes, kommt auf die „Führerliste“ und gehört somit zu den 100 wichtigsten deutschen Künstlern. Der Visionär Heinrich Vogeler geht als Kommunist nach Russland, gerät in den 1940er-Jahren auf die Fahndungsliste der SS und verhungert elendig. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchen auch die Künstler in Worpswede nach einem Neuanfang. Der Einfluss der ersten Künstlergeneration ist bis heute spürbar. Sie legte den Grundstein für ein kulturelles Leben, das bis heute viele Besucher anzieht. Eine 'Lange Nacht' über einen Ort zwischen Mythos und Gegenwart.

  • 02:05 Uhr
  • 06:10 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    'Jesus, meine Zuversicht'. Choralkantate für Soli, Chor und Orchester, TWV 1:984
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Claudia Schubert, Alt
    Howard Crook, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Dietrich Buxtehude
    'Nimm von uns, du treuer Gott'. Choralvariationen für Orgel a-Moll, BuxWV 207
    Bernard Foccroulle, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Mit Fried und Freud ich fahr dahin'. Kantate zu Mariae Reinigung für Soli, Chor und Orchester, BWV 125
    Terry Wey, Countertenor
    Harry van der Kamp, Bass
    Charles Daniels, Tenor
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Pieter-Jan Belder

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Auf gute Nachbarschaft? Der mexikanische Schriftsteller Yuri Herrera über die Auswirkungen der Trump-Wahl

    Merkel vor erneuter Kanzlerkandidatur? Ein Interview mit dem Politikberater Michael Spreng

    Vorwahlkampf in Frankreich - Ein Interview mit Frank Baasner, Direktor am Deutsch-französischen Institut Ludwigsburg

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Trump, die Intellektuellen und die Öffentlichkeit - Ein Interview mit dem Kulturwissenschaftler Adrian Daub

    Denk ich an Deutschland: Die Schauspielerin Katharina Schüttler

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Lausche, meine Seele, lausche“ - Begegnung in heiligen Räumen
    Von Andreas Brauns
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Das Musical "Cabaret" wird in New York uraufgeführt

  • 09:30 Uhr

    RE: DAS KAPITAL (2/6)
    Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert - über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie
    Von Wolfgang Streeck
    (Teil 3 am 27.11.16)

    Vor 150 Jahren erschien 'Das Kapital' von Karl Marx - eine Deutschlandfunk-Sendereihe untersucht seine Brauchbarkeit für das Verständnis unserer Gegenwart. Globalisierung, Automation, Finanzcrash, Klima, Armutsrevolten, Wachstumsschwäche - die multiple Krise der Weltwirtschaft, die wir durchleben, nimmt kein Ende. Warnungen über die explosiv wachsende Ungleichheit und Mutmaßungen über das 'Ende des Kapitalismus' werden schon längst nicht mehr nur von stehengebliebenen Sozialisten, sondern unter den Eliten der Weltwirtschaftsgipfel diskutiert. Grund genug, 'Das Kapital' noch einmal gründlich zu lesen. Sechs Autoren - Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen - haben das für den Deutschlandfunk getan. Ausgehend von jeweils einem Kapitel des Werkes ziehen sie in 'Essay und Diskurs' Linien in die Gegenwart und denken über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie nach - nicht marxologisch, nicht akademisch, sondern um ihre Brauchbarkeit zu untersuchen, und das durchaus subjektiv, essayistisch und mit Gegenwartsbeobachtungen durchsetzt. Ihren Blick richten sie auf die politischen Möglichkeiten der Gegenwart, denn darauf, so Marx, kommt es an: die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verändern. Wolfgang Streeck schreibt über die Geschichte der Arbeit und analysiert das Verhältnis von Kapitalismus und Gewalt. Er ist Soziologe und Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Im Frühjahr 2017 folgen zwei weitere Essays in der Sendereihe, die auch als Buch im Verlag Antje Kunstmann erscheint.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus dem Kinder und Jugendhospiz in Bielefeld-Bethel
    Predigt: Pastorin Angela Kessler-Weinrich
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Manfred Weber, CSU, Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    "Es war sehr schön"
    Kaiser Franz Josef und „sein“ Österreich

    Reste der Goldgräber-Romantik
    Dawson City und Jack London

    Kirchweih in Franken
    Blick zurück aufs Tanzvergnügen des Herbstes

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin und Publizistin Cora Stephan im Gespräch mit Joachim Scholl

    Sie ist eine Frau der Häutungen: Bekannt wurde Cora Stephan, Jahrgang 1951, als politische Publizistin, berühmt wurde sie unter dem Pseudonym Anne Chaplet mit ausgefuchsten Kriminalromanen, und als Sophie Winter ließ sie den Kater Filou auf Pirsch gehen. Jetzt ist sie wieder zu Cora Stephan geworden, im opulenten Roman 'Ab heute heiße ich Margo', der ein ganzes Jahrhundert deutscher Geschichte umfasst. Von ihren vielen Wandlungen erzählt Cora Stephan in den 'Zwischentönen' und auch warum sie Angela Merkel für einen Irrtum hält.

  • 15:05 Uhr

    Die Unzerstörbaren
    Die britische Band New Model Army
    Von Thomas Elbern

    New Model Army galt nie als trendy oder hip, dennoch ist die britische Band seit über 35 Jahren erfolgreich. Mittlerweile ist von der Urbesetzung nur noch Sänger und Gründungsmitglied Justin Sullivan dabei, doch der Sound ist mit seiner Mischung aus Rock und Folk unverkennbar geblieben. Sullivan - mittlerweile 60 Jahre alt - ist Poet, Rock'n'Roll-Rebell, Geschichtenerzähler und ein ziemlich guter Songschreiber. Mit 'Winter' hat die Band New Model Army ein bemerkenswertes Album veröffentlicht. Es ist zornig, laut und voller melancholischer Untertöne.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Christoph Ransmayr: Cox oder Der Lauf der Zeit
    (S. Fischer, Frankfurt am Main)
    Vorgestellt von Gisa Funck

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Auf Sand gebaut
    Alternativen für eine endliche Ressource
    Von Dagmar Röhrlich

    Keine andere Ressource wird so sehr unterschätzt wie der Sand. Er steckt in allem, von der Zahnpasta bis zum Beton. Zwar entsteht er durch Verwitterung ständig neu, doch längst nicht schnell genug: Derzeit verbraucht die Menschheit doppelt so viel Sand, wie alle Flüsse dieser Erde an Nachschub liefern. Schon heute sind in einigen Regionen die Reserven aufgebraucht, in anderen knapp. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung haben Forscher begonnen, über Alternativen nachzudenken. Über nachwachsende Baumaterialien etwa oder solche, die sich selbst heilen können

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Anzettelung eines geistigen Bürgerkriegs" - Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie zu den Folgen der US-Präsidentschaftswahl

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Knapp daneben ist genau richtig - Meryl Streep spielt "Florence Foster Jenkins"

    Szenen einer Ehe - Emmanuel Nunes‘ Musiktheater nach der Dostojewski-Erzählung „Die Sanfte“ in Berlin

    Rekonstruiertes romantisches Ballett-Juwel - "La Sylphide" von August Bournonville in Karlsruhe

    Nietzsche-Gedächtnishalle in Weimar kommt unter den Hammer

    Noch Hoffnung? Wie der slowenische Autor Boris Pahor auf die Welt blickt

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Traum und Trauma: Das Kreuz mit den Kreuzfahrten

  • 20:05 Uhr

    Das gewisse Etwas
    Über Charisma, Aura und Ausstrahlung
    Von Werner Köhne
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: DLF 2013

    Der Dalai Lama hat es, sagt man, Nelson Mandela natürlich auch und der frühere Papst Johannes Paul II. ohnehin. Lady Di soll es gehabt haben. Und was ist mit Jim Morrison, Madonna oder einem Mönch, der Manager in karge Klosterzellen zu locken vermag? Schönheit, Stil oder Charakter gehören dazu; die Werte Charisma und Aura aber wiegen schwerer. Die heutige Gesellschaft ist geradezu vernarrt in die Idee von der (aus-)strahlenden Persönlichkeit. Ist das real? Oder ist all dies nur ein Produkt der Promi- und Castingkultur, entstanden aus einem Mangel an wirklichen Vorbildern? Heute scheinen Charisma und Aura ökonomisch und medial verformt, verstrickt in ein Verwirrspiel aus Authentizität und Inszenierung, Massentauglichkeit und Einzigartigkeit.

  • 21:05 Uhr

    Grundton D 2016 - Konzert und Denkmalschutz (7)

    Johann Sebastian Bach
    Konzert für Cembalo und Orchester Nr. 1 d-Moll, BWV 1052
    Konzert für Cembalo und Orchester Nr. 5 f-Moll, BWV 1056

    Wilhelm Friedemann Bach
    Konzert für Cembalo und Orchester f-Moll

    Carl Philipp Emanuel Bach
    Konzert für Cembalo und Orchester d-Moll, Wq. 23

    Jean Rondeau, Cembalo
    Fredrick From, Violine
    Anthony Marini, Violine
    Fanny Paccoud, Viola
    Louna Hosia, Violoncello
    Ludovic Coutineau, Kontrabass

    Aufnahme vom 27.8.16 aus der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen

    "Kantables, reich artikuliertes und dynamisches Spiel mit einem fokussierten, resonanzreichen Klang, ein bewundernswerter Anschlag, der sich kontrastreich zwischen ausgewogener Eleganz und schwungvoller Vitalität bewegt und die spieltechnischen Möglichkeiten des Cembalos vollends ausschöpft". All das überzeugte die Jury, die dem Franzosen Jean Rondeau den diesjährigen Deutschlandfunk-Förderpreis zugesprochen hat. Unmittelbar nach der Preisverleihung ließ Jean Rondenau beim Konzert in der Bremer Liebfrauenkirche diesen Worten musikalische Taten folgen. Auf dem Programm standen Cembalokonzerte aus der Musikerdynastie Bach.