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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 21.02.2015

  • 00:05 Uhr

    Zwei schwarze Männer graben ein Haus für dich
    Von Hans-Joachim Alpers
    Regie: Andreas Weber-Schäfer
    Mit: Hermann Treusch, Martina Esser und Peter Fricke
    Produktion: SDR 1995
    Länge: ca. 54'

    Seit einem halben Jahr leidet Christoph Wielander an einer rätselhaften Krankheit, die ihn in den Rollstuhl zwingt. Eines Tages werden ihm mit fünfjähriger Verspätung einige Briefe seines alten Freundes Patrick zugestellt - mit dem amtlichen Vermerk, dass sie bei einer männlichen Leiche in einer Baugrube gefunden wurden. Beim Lesen der Briefe wird Christoph immer überzeugter, dass sein Freund unter Verfolgungswahn litt. So hielt er seine Frau Anna für eine Hexe, die ihn vergiften wollte. Im letzten Brief berichtet Patrick von zwei schwarzen Männern, die im Garten für ihn ein Grab ausheben - zweifellos die fatale Baugrube. Patricks 'Abschiedsgruß aus der kühlen Gruft' rüttelt Christoph auf: Verhält sich nicht auch seine eigene Frau in letzter Zeit merkwürdig und abweisend ihm gegenüber, ja sogar feindselig?

    Hans-Joachim Alpers (1943-2011) war Verleger, Lektor und Autor. Er verfasste (auch unter Pseudonymen) Sachbücher, Jugendbücher, Erzählungen, Kurzgeschichten und Hörspiele sowie Science-Fiction- und Fantasy-Romane. Mehrfacher Kurd-Laßwitz-Preisträger.

  • 01:05 Uhr

    Klanghorizonte

    Neuland: Jon Christensen, Jack DeJohnette u.a.
    Zeitreise: Don Moye, Colin Walcott u.a.
    Nahaufnahme: 'The Art of Live-Remixing' - Zehn Jahre Punktfestival in Kristiansand/Norwegen

    Live im Studio: Michael Engelbrecht

    04:05 Uhr   Milestones

    Michel Portal - Mino Cinelu - Stephen Kent ‚Burundi‘ (1999/2000)
    Von Karl Lippegaus

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning!
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:05 Uhr

    Ines Pohl, die tageszeitung (taz):
    Bei aller Wut der Bahnkunden - die Lokführer verteidigen das Streikrecht aller Arbeitnehmer

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Mario Dobovisek

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der amerikanische Bürgerrechtler Malcolm X wird in New York erschossen

  • 09:10 Uhr

    Wenn sich die ganze Welt verschwört - Theorie und Praxis eines "Aberglaubens"

    Am Mikrofon: Ulrich Gineiger

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Schriftstellerin Karen Köhler

    'Naturwüchsigkeit', 'Eigensinn' und 'Meisterschaft' attestierte das Feuilleton Karen Köhler, als sie im vergangenen Jahr ihr Debüt als Schriftstellerin gab. 'Wir angeln Raketen' heißt ihr vielgerühmter Band mit neun Erzählungen. Die Kritikerin der Wochenzeitung "Die Zeit" schrieb zum Beispiel, Köhlers Werk bewege sich auf jenen Höhen, wo erzähltechnische Virtuosität, existenzielle Themen und fetziger Sound sich auf erstaunliche Weise mischen. Vor ihrem Erzählband hatte die ausgebildete Schauspielerin, Jahrgang 1974, zahlreiche Engagements an Theatern. Auch konnte sie schon als Theaterautorin Erfolge verbuchen. So erhielt die gebürtige Hamburgerin für ihr Stück 'Pornorama. Ein Männermärchen' mehrere Auszeichnungen. 2011 schließlich folgte der Hamburger Literaturförderpreis. Ihre Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb im vergangenen Jahr musste sie wegen Windpocken absagen, was bisher einmalig ist. Karen Köhler arbeitet auch als Illustratorin und hat den Einband von 'Wir angeln Raketen' selbst gestaltet.

  • 11:05 Uhr

    Pulverfass Majdan - ein Jahr danach:
    Die Zivilgesellschaft in der Ukraine und ihre Revolution

    Mit Reportagen von Mareike Aden
    1) Vom Majdan-Aktivisten zum Parlamentarier

    2) Eine Mutter und ihr „vergessener Soldat“

    3) „Rechte Kämpfer“: Zwischen Patriotismus und Extremismus

    4) Krim-Flüchtlinge: Zwischen Hoffnung und Resignation

    5) Wenn der Staat versagt: Freiwillige Helfer der Armee

    Am Mikrofon: Robert Baag

    Der Majdan im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew: Auf diesem Platz ließ sich während des vergangenen Jahres wie unter einem Brennglas und im Zeitraffertempo ukrainische und europäische Geschichte beobachten. Gewaltfreie Studentenproteste gegen den weithin verhassten damaligen Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch markierten den Auftakt. Ende November 2013 hatte er plötzlich seine Unterschrift unter ein lange vorbereitetes Assoziierungsabkommen mit der EU verweigert. Umgehend strömten vor allem junge Kiewer auf den 'Majdan Nezalezhnosti', den 'Platz der Unabhängigkeit'. Das dort ersonnene populäre Schlagwort vom 'Euromajdan' fasste ihr zivilgesellschaftliches Motiv knapp zusammen: Der Wunsch nach demokratischer Teilhabe basierend auf europäischen Werten. Am 20. Februar 2014 kulminierten beständige Zusammenstöße mit Einheiten des Innenministeriums in einem blutigen Finale: An die siebzig Menschen starben im Kugelhagel. Janukowitsch zog es danach vor zu fliehen. Die Ukraine ein Jahr nach dem Sieg der Revolution - der Blick auf ein Land in der tiefsten Krise seit seiner Unabhängigkeit vor bald einem Vierteljahrhundert.

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Katja Tichomirowa, Berliner Zeitung:
    Eine EU-Polizeimission für die Ostukraine - realistischer als die Koalition denkt

    Christoph Hickmann, Süddeutsche Zeitung:
    Das Bundeswehr-Weißbuch - Die Chance, "Verantwortung" auszubuchstabieren

    Rainer Burchardt, freier Publizist:
    Diese Behandlung hat Griechenland nicht verdient

    Burkhard Birke, Deutschlandradio Kultur:
    Frankreichs Reformen - Akupunktur statt Chirurgie, aber ein Anfang

    Am Mikrophon: Ulrike Winkelmann

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Libyen: Nach Geißeldrama und Luftschlägen - Libyen auf dem Weg zum gescheiterten Staat?

    Russland: Exodus der Gastarbeiter - Die Opfer und Folgen der Wirtschaftskrise

    Australien: Mitleid mit Drogenschmugglern - Die australische Debatte um die Todesstrafe in Indonesien

    Gaza: Keine Spur von Wiederaufbau - Ein halbes Jahr nach dem Krieg

    Am Mikrofon: Johanna Herzing

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Wenn die Wirtschaft den Professor bezahlt
    Gefährden Stiftungsprofessuren und private Drittmittel die Forschungsfreiheit?
    'Campus und Karriere' fragt: Gefährdet der Trend zur Stiftungsprofessur die Freiheit der Lehre? Wie unabhängig kann ein Professor, den die Industrie finanziert, tatsächlich forschen? Wie stark leiden darunter Disziplinen, die sich nicht unmittelbar ökonomisch verwerten lassen? Und: Wie kann und muss der Staat Transparenz herstellen, was in wessen Auftrag erforscht wird?

    Gesprächsgäste sind:
    Prof. Andreas Schüler, Generalsekretär des Stifterverbandes für die Wissenschaft
    Gabriele Heinen-Kljajic, Wissenschaftsministerin in Niedersachen
    Arne Semsrott, bei Transparency International verantwortlich für Hochschulwatch
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Der Staat spart, die Wirtschaft zahlt: Private Unternehmen stecken immer mehr Geld in die Hochschulen - ob Sponsoring-Verträge, Stiftungsprofessuren oder Forschungsaufträge. Die Initiative "Hochschulwatch" deckt seit zwei Jahren solche Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auf. Ihre Bilanz: mit 1,3 Milliarden Euro sponsert die Wirtschaft Unis und FHs derzeit, mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Ganze 1.000 Lehrstühle werden derzeit von der Wirtschaft oder privaten Stiftungen finanziert - doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren. Natürlich agieren die sponsernden Unternehmen dabei nicht völlig uneigennützig. Bei den Stiftungsprofessuren geben die Geldgeber die Forschungsthemen vor. Doch wenn die Finanzierung durch die Wirtschaft ausläuft, muss der Staat in der Regel weiterfinanzieren, was die Unternehmen im eigenen Interesse gestiftet haben. Kritiker monieren, dass Firmen auf diesem Weg billig erforschen lassen, was als grundsätzlich legitime Auftragsforschung zu teuer wäre.

  • 15:05 Uhr

    Mit Herberts Hilfe  - Neues von den Ur-Postpunkern Gang of Four

    Psychedelic Boogie oder Bee Gees auf Valium? - Das Debüt der Liverpooler Band All We Are

    Volksnaher Lokalpatriot - Kid Rock im Corsogespräch

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Kritikergespräch mit Sylvia Schwab und Tilman Spreckelsen

    Gabi Neumayer: Der Schatz des listigen Lars
    (Verlag Beltz & Gelberg)

    Reinhard Kleist: Der Traum von Olympia
    (Carlsen Verlag)

    Cornelia Funke: Reckless
    (Cecilie Dressler Verlag)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    GÉANT für Europa
    Hochschulen und Forschungseinrichtungen kommunizieren über ein neues Datennetz

    Unendliche Datenströme
    Wissenschaftliche Großprojekte erzeugen riesige Datenmengen im Forschungsnetz

    Aktuell:
    Festplatte an Arbeitsspeicher
    Was hinter der Festplatten-Schadsoftware der Equation Group steckt

    Big Data tut Gutes
    Die EU will die Analyse-Technologie für gesellschaftlich relevante Zwecke einsetzen

    Das Digitale Logbuch
    Schabernack

    Info-Update

    Sternzeit - 21. Februar
    Volle Mondsichel und ein Sieg der Liebe

    Schwerpunkt der nächsten Woche (28.02.2015):
    Embedded World Nürnberg

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    „Verrat an den Lesern“
    Chefkommentator des Daily Telegraph wirft dem Blatt man gelnde Trennung zwischen Leser- und Wirtschaftsinteressen vor

    „Glaubwürdigkeit der SZ-Redaktion steht nicht in Frage“
    Das sogenannte SZ-Leaks und das Problem der Sonderveröffentlichungen

    Wo bleiben die abweichenden Meinungen?
    Leidet der deutsche Journalismus an zu wenig Mut zum Widerspruch?

    TV-News auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit
    Nur jeder 15. US-Amerikaner schaut noch die klassischen Fernsehnachrichten

    O-Ton Nachrichten
    u.a.
    - Vorbereitung auf neue Geschäftsmodelle: ProSiebenSAT.1 auf digitaler Einkaufstour
    - Entwurf zur neuen Aufsichtsstruktur: Islam soll nun auch zum ZDF-Fernsehrat gehören
    - Für Jugendliche bedenklich? Diskussion um Portal YouNow

    Am Mikrofon:  Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Schweizer Schönheit" - Dani Levy als Theaterautor und Regisseur des eigenen Stücks am Schauspielhaus in Zürich

    Freund der Expressionisten - Die Sammlung Oskar Reinhart würdigt Victor Chocquet

    Tabula rasa am Tiber - Durch den Verkauf mehrerer Museumsgebäude in Rom droht das Ende wichtiger Sammlungen

    Buddhistische Kunst aus Myanmar - Eine Ausstellung in der Asia Society in New York

    Franken im Mittelalter - Die neue Dauerausstellung "Wilde Völker" des Reiss-Engelhorn-Museums in Mannheim

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 18:40 Uhr

    Katharsis und Krieg - Die Ukraine ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf dem Maidan

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 22. Spieltag:
    FC Schalke 04 - Werder Bremen
    FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt
    FC Augsburg - Bayer 04 Leverkusen
    SC Freiburg - 1899 Hoffenheim
    SC Paderborn - FC Bayern München
    1. FC Köln - Hannover 96

    Fußball - Bundesligagespräch mit dem Paderborner Geschäftsführer Sport, Michael Born

    2. Fußball-Bundesliga, 22. Spieltag:
    Karlsruher SC - VfL Bochum
    1860 München - FC St. Pauli

    A star is born - Harry Kane mischt die Premier League auf

    Ski nordisch - WM in Falun/SWE: Langlauf Skiathlon + Skispringen

    Bahnradsport: WM in Versailles/Frankreich

    Sportpolitik - Bundesrechnungshof übt Kritik an der deutschen Sportförderung, Gespräch mit Rechercheur Daniel Drepper

    Flüchtlingspolitik - Zwischen Verdruss und Solidarität: Wie Sportvereine reagieren, wenn sie ihre Hallen zur Unterbringung
    von Asylbewerbern zur Verfügung stellen müssen

    Golf - Von der D riving Range in den Hörsaal: Die Sporthochschule Köln bietet jetzt ein Golf-Studium an

    Am Mikrofon: Bastian Rudde

  • 20:05 Uhr

    Das Leben in Fragen und Ausrufen
    Von Anton Tschechow
    Aus dem Russischen von: Peter Urban
    Bearbeitung und Regie: Irene Schuck
    Mit: Hermann Lause, Felix von Manteuffel, Friedhelm Ptok, Jens Wawrczeck, Walter Renneisen, Philipp Schepmann u.a.
    Produktion: NDR Kultur 2004
    Länge: 57'43

    anschließend:
    "Innere Diaspora"
    Der amerikanische Geiger Mark Feldman
    Mit Karl Lippegaus

    "Der Weg des Schreibenden ist von Anfang bis Ende mit Dornen, Nägeln und Brennnesseln bestückt. Die drastischen Warnungen seines Pädagogen", gerichtet an einen Schüler, der von der Idee, Schriftsteller zu werden, auf keinen Fall ablassen will, fielen bei ihm nicht auf fruchtbaren Boden. Mit unzähligen Humoresken und Satiren, die nicht länger als 100 Zeilen sein durften, gelang es dem blutjungen Anton Tschechow, das Lachen als Lebensform, Lachen auch über sich selbst zu einer literarischen Überlebenstechnik zu verfeinern. In den frühen, am Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen grandiosen Textminiaturen erweist sich Tschechow als Urvater der russischen Groteske und des absurden Humors. Als strukturierender Kompass ihrer Hörcollage diente Irene Schuck Tschechows Zeichnung der Lebensalter des Menschen von der Geburt bis zum Tod..

    Anton Tschechow (1860-1904), russischer Dramatiker. "Der Kirschgarten" ist sein letztes Stück. Er starb am 15.7.1904 in Badenweiler.

    anschließend:
    "Innere Diaspora"
    Der amerikanische Geiger Mark Feldman
    Mit Karl Lippegaus

  • 22:05 Uhr

    Es handelt sich um Moral ...
    Der britische Pianist und Musiker John Tilbury
    Vorgestellt von Hanno Ehrler

    Er arbeitet als Pianist, als improvisierender Musiker, als Komponist, als Performer und Schauspieler. Und er verkörpert gewissermaßen Musikgeschichte. Denn bei all seinen Tätigkeiten interessiert John Tilbury sich für Aktuelles, Modernes und Experimentelles. Mit seinem Einspielungen der Klavierwerke amerikanischer Komponisten, unter ihnen Earle Brown, John Cage, Morton Feldman und Terry Riley, setzte der 1936 geborene Künstler maßgebliche Standards für die Interpretation dieser Musik. In den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts war er Mitglied des experimentellen Kunstprojekts 'Scratch Orchestra' und bis heute auch des legendären britischen Improvisationsensembles AMM. Schließlich beschäftigt John Tilbury sich auch theoretisch mit der Geschichte der experimentellen neuen Musik und veröffentlichte kürzlich eine Biografie über Cornelius Cardew.

  • 22:50 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 22. Spieltag:
    FC Schalke 04 - Werder Bremen
    FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt
    FC Augsburg - Bayer 04 Leverkusen
    SC Freiburg - 1899 Hoffenheim
    SC Paderborn - FC Bayern München
    1. FC Köln - Hannover 96 Fußball

    2. Fußball-Bundesliga, 22. Spieltag:
    Karlsruher SC - VfL Bochum
    1860 München - FC St. Pauli

    Ski nordisch - WM in Falun / Schweden

    Bahnradsport: WM in Versailles/Frankreich

    Am Mikrofon: Bastian Rudde

  • 23:05 Uhr

    Zwielicht am Abgrund
    Eine Lange Nacht über Bösewichte und Verführer
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Rita Höhne

    Das Böse, sagt man, sei immer und überall. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, denn wenn es immer und überall wäre, dann würde man es als solches ja gar nicht mehr erkennen. Das Böse ist wesentlich geschickter: Es erscheint am liebsten dort, wo man es nicht erwartet, und es zeigt sich - jedenfalls zu Beginn - nicht in seiner hässlichen und gewalttätigen, sondern oft in liebenswürdiger und verführerischer Gestalt. Eine kleine Geschichte der Bösewichte von den Anfängen in Mythos und Religion über Kunst und Unterhaltung bis hin zu Politik und Alltag fragt nach den großen Paradigmenwechseln: Vom Magischen zum Realen. Vom Natürlichen zum Gesellschaftlichen. Vom Organischen zum Mechanischen. Wie werden 'Ur-Bilder' des Bösen immer wieder mit aktuellen ideologischen, politischen und kulturellen Elementen aufgeladen? Sind Bösewichte wirklich Teil der Kraft, die das Böse will und das Gute schafft? Was macht die Faszination des Bösen aus, und warum sind Bösewichter immer interessanter als Helden? Die 'Lange Nacht' zeigt die hundertundeine Masken der verführerischen Bösewichte auf und versucht, zum gewordenen, des 'leibhaftigen' Bösen vorzudringen.