Zwischen Selbstbild und Außensicht: Jüdisches Leben in der westlichen Welt
Die Frage nach der Identität ist kurz, die Antwort kompliziert: Wer bin ich? Niemand definiert sich selbst ausschließlich durch seine Nationalität, sein Geschlecht, seine Kultur, seine Religion. Beim Blick auf den anderen, erst recht auf den Fremden, ist die Versuchung größer, Identität auf ein nationales, kulturelles, religiöses Attribut zu reduzieren. Ist womöglich der Anspruch, über jüdische Identität, über Selbstverständnis und Außensicht zu diskutieren, ein Widerspruch in sich? Gibt es sie überhaupt? Im Kulturgespräch erzählen die Rabbinerin Natalia Verzhbovska, die Museumsleiterin Mirjam Wenzel und die Publizisten Micha Brumlik und Michael Wolffsohn davon, was es auslöst zu sagen: „Ich bin jüdisch“ oder „Ich beschäftigte mich mit dem Judentum.“ Sie erzählen von Aufbrüchen und Neuanfängen, aber auch von Ängsten und Gefährdungen des heutigen jüdischen Lebens in Deutschland. Ein Fazit: Jüdische Identität gibt nicht im Singular, sondern nur im Plural.
Es diskutieren:
Prof. Dr. Micha Brumlik, Erziehungswissenschaftler, Publizist
Natalia Verzhbovska, Rabbinerin, Pianistin
Dr. Mirjam Wenzel, Museumsleiterin, Literaturwissenschaftlerin
Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Historiker Publizist
Moderation:
Dr. Christiane Florin