Donnerstag, 18. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 22.10.2017

  • 00:05 Uhr

    Das Wirtschaftswunder der Literatur
    Eine Lange Nacht über die Gruppe 47
    Von Helmut Böttiger
    Regie: Beate Ziegs

    Die Gruppe 47 ist ein Mythos geworden. Autoren wie Günter Grass oder Hans Magnus Enzensberger wurden durch sie berühmt und bestimmten die gesellschaftspolitische Diskussion. Als sich am 6./7. September 1947 ein kleines Häuflein versprengter Schriftsteller bei der Surrealistin Ilse Schneider-Lengyel am bayrischen Bannwaldsee traf, war von dieser zukünftigen Bedeutung aber nichts zu ahnen. Alle waren noch relativ jung und unbekannt. Das literarische Milieu in Westdeutschland wurde von älteren Kulturfunktionären beherrscht, die schon in der NS-Zeit aktiv gewesen waren und sich jetzt als „innere Emigranten“ gerierten. Die Gruppe 47 wurde anfangs zwar ignoriert, aber sie entwickelte sich mit Autoren wie Günter Eich oder Heinrich Böll zu einer atmosphärischen Opposition in der Adenauer-Ära. Dichter wie Ingeborg Bachmann und Paul Celan wurden hier entdeckt. Man suchte Kontakt zu DDR-Schriftstellern. Und mit der fulminanten Lesung aus der „Blechtrommel“ von Günter Grass 1958 begann die Gruppe 47 dann, den bundesdeutschen Literaturbetrieb zu beherrschen. Aus einem Werkstattgespräch unter Kollegen entwickelte sich schlagartig ein literarischer Jahrmarkt. An ihren inneren Widersprüchen zerbrach die Gruppe. Der junge Peter Handke und die Studentenbewegung trugen während der letzten Tagungen 1966 und 1967 ihren Teil dazu bei. Die Lange Nacht über die Gruppe 47 verdichtet auf spannende Weise die Kulturgeschichte der ehemaligen Bundesrepublik mit vielen O-Tönen und Zeitzeugen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Rheingau Musik Festival 2016
     
    Venezianisches Musikfest
     
    Andrea Gabrieli, Giovanni Gabrieli, Claudio Monteverdi u.a.
    Fanfaren, Canzonen, Madrigale und Ausschnitte aus Mess-Kompositionen

    The Choir of King's Consort
    The King's Consort
    Leitung: Robert King
     
    Aufnahme vom 26.8.2016 aus der Basilika Kloster Eberbach, Eltville

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Götterdämmerung

    Richard Wagner
    Götterdämmerung
    Vorspiel

    Lance Ryan, Tenor
    Petra Lang, Sopran
    Susanne Resmark, Alt
    Christa Mayer, Mezzosopran
    Jacquelyn Wagner, Sopran

    Rundfunkchor Berlin
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Marek Janowski

  • 06:05 Uhr

    #metoo - Ein Tabu ohne Lösung

  • 06:10 Uhr

    Francesco Feo
    Confitebor à 5
    Anja Zügner, Sopran
    Dorothea Wagner, Sopran
    Dominika Hirschler, Alt
    Tobias Hunger, Tenor
    Tobias Berndt, Bass
    Sächsisches Vocalensemble
    Batzdorfer Hofkapelle
    Leitung: Matthias Jung

    Dietrich Buxtehude
    'Wo soll ich fliehen hin?'. Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Streicher und Basso continuo, BuxWV 112
    La Capella Ducale
    Musica Fiata
    Leitung: Roland Wilson

    Johann Sebastian Bach
    'Ich will den Kreuzstab gerne tragen'. Kantate g-Moll, zum 19. Sonntag nach Trinitatis für Bariton, Chor, Oboen, Streicher und Basso continuo BWV 56
    Matthias Goerne, Bariton
    Albrecht Mayer, Oboe
    Salzburger Bachchor
    Camerata Academica Salzburg
    Leitung: Sir Roger Norrington

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    200 Jahre Wartburgfest - Nationalgedanken damals und heute

    China zwischen Markt und Marxismus. Ein Interview zum Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas mit dem Sinologen Harro von Senger

    #metoo: Der alltägliche Sexismus. Die Kulturwissenschaftlerin Stefanie Lohaus

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche
    Terra incognita - Machtkampf zwischen Madrid und Barcelona. Die Politologin Susanne Gratius im Gespräch

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Joachim Meyerhoff

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Die Evolution von Mann und Frau - Die Christin und Forscherin Antoinette Brown Blackwell antwortet Charles Darwin
    Von Michael Blume, Stuttgart
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Auf Haiti tritt Präsident François Duvalier sein Amt an

  • 09:30 Uhr

    Du bist das Produkt.
    Über Facebook (1/2)
    Von John Lanchester
    Aus dem Englischen von Anna Panknin
    (Teil 2 am 29.10.2017)

    „Ich habe Angst vor Facebook”, schreibt John Lanchester in einem Essay, der sich einigen Neuerscheinungen zur digitalen Gesellschaft widmet. Im großen Rückblick versucht der Essay, dem Phänomen Facebook auf die Spur zu kommen. „Der Ehrgeiz des Unternehmens, seine Rücksichtslosigkeit, das Fehlen einer moralischen Richtschnur machen mir Angst. Das geht zurück an den Punkt, als Mark Zuckerberg nach ein paar Drinks an seiner Tastatur eine Webseite schuf, die das Aussehen von Leuten vergleichen wollte. Nur so, weil es möglich war, so was zu machen. Das ist das grundlegende Ding von Facebook, dessen Motivation nicht verstanden wird: Es macht etwas, weil es möglich ist. Wachse und multipliziere dich und mache Geld. Warum? Es gibt kein Warum. Nur so.”

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der St. Georgen Kirche in Glauchau
    Predigt: Pfarrer Matthias Große
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Robert Habeck, Bündnis 90/Die Grünen, Minister für Umwelt und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Tief drin im Böhmerwald
    Die Heimat des Adalbert Stifter

    Das italienische Erzgebirge
    Bergbaugeschichten aus der Toskana

    Leben im Schatten der Kulturhauptstadt
    Das zyprische Hafenstädtchen Paphos

    Busfahrt mit Huhn
    Bullitour durch Brandenburg

    Crocus sativus
    Die Safranzunft von Munden im Wallis (Schweiz)

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Dokumentarfilmer Valentin Thurn im Gespräch mit Klaus Pilger

    ‚Taste the waste‘ - dieser Kinofilm machte den Filmemacher und Journalisten Valentin Thurn im Jahr 2011 weit über Deutschland hinaus bekannt. Dass ein Film über den Umgang der Menschen mit Lebensmittelabfall ein internationaler Erfolg wurde, hat manchen überrascht. In seiner zweiten Kinodokumentation ‚10 Milliarden‘ von 2015 machte Thurn sich Gedanken darüber, wie eine ständig wachsende Weltbevölkerung mit Nahrung versorgt werden kann. Der studierte Geograph und Ethnologe Valentin Thurn, Jahrgang 1963, arbeitet mit deutlichen Botschaften und starken Bildern, aber er vermeidet dabei den anklagenden Zeigefinger. Mehr als 40 Fernsehdokumentationen zu sozialen, entwicklungs- und bildungspolitischen Themen hat er produziert. Er gründete die Online-Plattform foodsharing.de, die Verbrauchern, Herstellern und Händlern die Möglichkeit gibt, überschüssige Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren. In Köln hat er auf regionaler Ebene einen Ernährungsrat gegründet, der sich um Themen wie besseres Schulessen, Landwirtschaft in der Stadt und Direktvermarktung kümmert. 2014 erschien Thurns Buch ‚Harte Kost: Wie unser Essen produziert wird - Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt‘.

  • 15:05 Uhr

    "We will rock you"
    40 Jahre "News of the world" von Queen
    Von Tim Schauen

    Sänger Freddie Mercury ist längst verstorben, die Musik lebt weiter: Stets läuft zum Abschluss jeder noch so kleinen titelbringenden Sportveranstaltung der Titel ‚We are the champions‘, der Song ist zur Fußball-Folklore verkommen. Dabei ist diese Hymne richtig gut, und nur eine von vielen, die die britische Rockband Queen vollbracht hat. Vor 40 Jahren erschien mit ‚News of the world‘ ihr sechstes Album, neben dem Stadionsong enthält es mit ‚We will rock you‘ gleich den nächsten bombastischen Kultsong - dabei sind auch musikalisch ganz anders angelegte Kleinode auf dem Album vertreten.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Sven Regener: „Wiener Straße“
    (Galiani Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Maike Albath

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Die Jagd nach dem „Goldenen Hirn“
    Der Giant Science Slam in Braunschweig

    Am Mikrofon: Arndt Reuning und Lennart Pyritz

    Das bizarre Balzverhalten der Winden-Glasflügelzikade. Kommunikationstechnik aus Raumfahrt, von der selbst Großeltern profitieren. Und was wir aus dem höfischen Zeremoniell der frühen Neuzeit für die Gegenwart lernen können: In Braunschweig treten am 20. Oktober die sieben besten Science Slammerinnen und Slammer Deutschlands gegeneinander an und konkurrieren um die Trophäe: „Das Goldene Hirn“. In maximal zehn Minuten präsentieren die Wissenschaftler auf dem Giant Science Slam ihr aktuelles Arbeitsgebiet aus Mathematik, Geschichte, Technik oder Medizin. Am Ende küren die 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer den Slam-Champion. Wissenschaft im Brennpunkt stellt am Sonntag, den 22. Oktober, die Slammerinnen und Slammer vor, blickt auf die Highlights der Vorträge und verrät, wer „Das Goldene Hirn“ mit nach Hause nehmen durfte.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Der Rechtsruck in Österreich und die Folgen für die Kultur - Der Kabarettist Florian Scheuba im Gespräch mit Günter Kaindlstorfer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Die Gesellschaft im Blick - Manet-Ausstellung in der Wuppertaler Von der Heydt-Kunsthalle

    Oper auf Irisch! Das Wexford Opera Festival

    "Die Orestie" - Ersan Mondtag inszeniert Aischylos am Hamburger Thalia Theater

    200 Jahre Wartburgfest - Nationalgedanken damals und heute

    Nach 10 Jahren Pause - Museum für zeitgenössische Kunst in Belgrad neu eröffnet

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 18:40 Uhr

    Feind, Flüchtling, Nachbar - Südsudanesen in Uganda

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 9. Spieltag:
    1. FC Köln - SV Werder Bremen
    SC Freiburg - Hertha BSC
    VfL Wolfsburg - 1899 Hoffenheim

    Fußball - 2. Liga, 11. Spieltag:
    1. FC Nürnberg - Dynamo Dresden
    1. FC Kaiserslautern - MSV Duisburg
    Erzgebirge Aue - Jahn Regensburg

    Bahnrad-EM in Berlin

    Eishockey - DEL: Eisbären Berlin - Red Bull München

    Olympia 2018 - Ein Eindruck aus Pyeongchang von Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im DOSB

    Doping - Chinesische Whistleblowerin Xue Yinxian spricht über Betrugspraxis in ihrem Land

    Gewerkschaften für Sportarten mit Ligabetrieb

    Spitzensportreform - Trainer werden in Zeiten des Umbruchs

    "Juller" - Ein Theaterstück über den von den Nazis ermordeten Fußballer Julius Hirsch

    Formel 1 - 17. WM-Lauf "Großer Preis von USA" in Austin

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Pause
    Von großen und kleinen Unterbrechungen
    Von Beate Becker und Stefan Becker
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: DLF 2014

    Der Begriff Pause stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Ruhe oder Stillstand. Eine Pause kann regenerativ, schöpferisch-kreativ, bedeutungsvoll oder einfach notwendig sein. Es kann die Mittagspause sein, die komponierte Pause innerhalb eines Musikstückes, die rhetorische Pause oder die Atempause. Die Pause ist, so die Definition, die Unterbrechung einer Tätigkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Kommt sie unerwartet oder ungelegen, spricht man von einer Zwangspause. Man kann die Pause aber auch aus kulturgeschichtlichem Blickwinkel betrachten: Von der gewerkschaftlich erstrittenen Arbeitsunterbrechung in der Industriegesellschaft über die Verweigerungshaltung im Zuge einer Kapitalismuskritik bis zu den pausenlosen Informationsströmen der digitalen Moderne.

  • 21:05 Uhr

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2017

    Richard Wagner
    Szenen aus „Siegfried“ und „Götterdämmerung“

    Lise Lindstrom, Sopran
    Simon O’ Neill, Tenor
    Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele
    Leitung: Pietari Inkinen

    Aufnahme vom 22.7.2017 im Forum am Schlosspark, Ludwigsburg

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Ursprünglich wollte er nur eine Oper über den germanischen Held Siegfried schreiben; allerdings merkte Richard Wagner schnell, dass das Thema dafür viel zu umfangreich war. Letztlich arbeitete er über 20 Jahre an seinem Opernzyklus ‚Der Ring des Nibelungen‘. Im ‚Siegfried‘ bahnt sich im letzten Akt die Liebesgeschichte zwischen dem Titelhelden und Brünhilde an, die in der ‚Götterdämmerung‘ tragisch endet. Diese kristallisierte der finnische Dirigent Pietari Inkinen mit seinem Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele in der das diesjährige Festival beschließenden „Wagner-Gala“ zusammen mit der Sopranistin Lise Lindstrom und dem Tenor Simon O’ Neill raffiniert aus den letzten beiden ‚Ring‘ -Opern heraus.

  • 23:30 Uhr

    Sportgespräch über den Protest im Sport und seine Wirkung mit Dr. Benjamin Bendrich und Dr. Wolfram Eilenberger

    Die Fragen stellt Marina Schweizer