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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 24.12.2017

  • 00:05 Uhr

    Traumhaft schön
    Eine Lange Nacht der „fernen Geliebten“
    Autor: Egbert Hiller
    Regie: Burkhard Reinartz

    Die ferne Geliebte hat viele Gesichter. Sie ist traumhaft schön, aber nur ein Traum. Sie ist Wunsch- und Trugbild, manchmal auch aus Fleisch und Blut. Aus wirklichen Geliebten werden ferne Geliebte, aus Gründen, die so vielschichtig sind wie das Leben. Die ‚Lange Nacht‘ der fernen Geliebten begibt sich auf die Suche nach ihr und ihren Geheimnissen. Finden oder gar festhalten können wir sie nicht, aber ihre Spuren verfolgen - durch Zeiten und Räume, quer durch die Kulturgeschichte. Weit entrückt, in der Sphäre des Mythos wollte Orpheus das Unmögliche wirklich machen und seine Geliebte aus dem Totenreich zurückholen. Die Metamorphosen des Ovid und Claudio Monteverdis Oper ‚Orfeo‘ erzählen uns die herzergreifende Geschichte, wie dies am Ende doch misslingt. Besonders fruchtbar im Hinblick auf die ferne Geliebte ist das Zeitalter der Romantik. Hier wurde sie zur Projektionsfläche verborgener Ängste und Hoffnungen. In Franz Schuberts ‚Winterreise‘ spiegelt sich dieses Moment auf höchst kunstvolle Weise wider. Aber auch im mittelalterlichen Minnesang, in moderner Literatur und im Film, etwa in Wolfgang Herrndorfs Roman ‚Tschick‘ , in Haruki Murakamis ‚Gefährlicher Geliebter‘ und Clint Eastwods Film ‚Die Brücken am Fluss‘ , war die ferne Geliebte präsent. In diesen und vielen weiteren Beispielen, von der Antike bis zur Gegenwart, taucht sie in der ‚Langen Nacht‘ der fernen Geliebten auf und entschwindet wieder. Immer steht am Ende die bittere wie inspirierende Erkenntnis: „Nun ist wahr, dass sie für immer geht."

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Bachwoche Ansbach 2015

    Johann Sebastian Bach
    Aria mit 30 Veränderungen für Klavier, BWV 988
    Fassung für Streichtrio von Dmitri Sitkovetsky

    Pekka Kuusisto, Violine
    Lily Francis, Viola
    Nicolas Altstaedt, Violoncello

    Aufnahme vom 8.8.2015 in der Orangerie im Hofgarten

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Telemann - The Grand Concertos for Mixed Instruments Vol. I

    Georg Philipp Telemann
    Konzert für 2 Trompeten, 2 Oboen, Streicher und Basso continuo D-Dur, TWV deest

    Konzert für Flöte, Oboe d'amore, Viola d'amore, Streicher und Basso continuo E-Dur, TWV 53:E1

    Konzert für Violoncello, 2 Oboi d'amore, Streicher und Basso continuo D-Dur, TWV 53:D3

    La Stagione Frankfurt
    Leitung: Michael Schneider

  • 06:05 Uhr

    Zwischen Scheidungsverfahren und Reformstau - Europa 2017

  • 06:10 Uhr

    Michael Praetorius, Johann Crüger
    'Wie schön leuchtet der Morgenstern'. Liedsätze zu Weihnachten
    Hanna Herfurtner, Sopran
    Daniel Jin-Kyu Noack, Knabensopran
    Jan Kobow, Tenor
    Staats- und Domchor Berlin
    Lautten Compagney
    Leitung: Kai-Uwe Jirka

    Johann Rosenmüller
    'Es waren Hirten auf dem Felde'. Evangelium am Heiligen Christtage. Geistliches Konzert à 18
    Wilfried Jochens, Tenor - Evangelist
    Johanna Koslowski, Sopran - Engel
    Cantus Cöln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Wilhelm Friedemann Bach
    'Ach, dass du den Himmel zerrissest'. Kantate zu Weihnachten für Soli, Chor und Orchester
    Dorothee Mields, Sopran
    Gerhild Romberger, Alt
    Georg Poplutz, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Bachchor Mainz
    L'arpa festante
    Leitung: Ralf Otto

    Marcel Dupré
    Variations sur un vieux Noël, op. 20
    Ben van Oosten, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Reihe: "Die Fragen nach Identität" - Wie Identität entsteht

    "Unsere Wurzeln, unser Erbe": Große Europäer - Ein Interview mit dem Autor Jürgen Neffe

    "Unsere Wurzeln, unser Erbe": Gemeinsames Erbe - gemeinsame Zukunft. Ein Interview mit Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, zum Europäischen Kulturerbejahr 2018

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Schlechte Laune am Christfest? Ein Interview mit der Publizistin Andrea Gerk

    Denk ich an Deutschland: der Regisseur Heinrich Breloer

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Ach! Von der Kunst des Staunens
    Von Susanne Niemeyer
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 190 Jahren: Die französische Cellistin Lise Cristiani geboren

  • 09:30 Uhr

    Realitäten und Zustände
    Unruhe
    Ralf Konersmann im Gespräch mit Florian Felix Weyh

    „Kultur ist der Raum der Unruhe“, sagt der Kieler Philosoph Ralf Konersmann und stellt dies in seiner Monografie ,Die Unruhe der Welt’ und dem aktuellen ,Wörterbuch der Unruhe’ unter Beweis. Wer denkt, ist keinesfalls gelassen, sondern wird von rastloser Neugier getrieben. Konersmanns Essays haben das Ziel, der Unruhe ihren schlechten Ruf zu nehmen, gilt sie doch als Zerstörerin von Harmonie und Glück, als Vertreiberin aus dem Paradies. Mit seiner beschreibenden, nicht normativen Philosophie will Konersmann uns Menschen mit unserer habituellen Unruhe versöhnen. Ruhig dürfen wir uns zu ihr bekennen, sind wir mit unserer westlichen Lebensweise doch längst alle Enthusiasten der Unruhe.
    Florian Felix Weyh, geboren 1963, lebt als Publizist und Journalist in Berlin. Seit 1988 ist er ständiger Mitarbeiter des Deutschlandradios.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Pankratius in Roding
    Predigt: Dekan Holger Kruschina
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Das Wunder der Weihnacht 1914
    Die einstigen Schlachtfelder von Arras

    Kulinarisches Erbe der Schweiz
    Panettone aus dem Tessin

    Die Zeit der Zuckermännel
    Weihnachtsbäckerei in Werda (Vogtland)

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Raumfahrer und Physiker Reinhold Ewald im Gespräch mit Klaus Pilger

    Nur elf Deutsche dürfen sich Raumfahrer nennen: Reinhold Ewald gehört dazu. Der Weltraum beginnt nach Definition der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) 100 km über der Erdoberfläche. Und wer auch noch eine Erdumkreisung absolviert hat, der gilt als Raumfahrer. Vor über 20 Jahren, am 10. Februar 1997 startete der gebürtige Mönchengladbacher Reinhold Ewald mit der Sojus TM-25 zur Weltraumstation Mir und blieb dort 19 Tage. Reinhold Ewald, Jahrgang 1956, studierte Experimentalphysik an der Universität Köln und promovierte über Radioastronomie. Durch verschiedene Tätigkeiten beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der European Space Agency (ESA) blieb er dem Weltall und dessen Erforschung eng verbunden. Reinhold Ewald war Lehrbeauftragter an der TU München und der RWTH Aachen. Seit 2015 ist er Professor am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart mit dem Fachgebiet Astronautik und Raumstationen.

  • 15:05 Uhr

    Navidad latina
    „In dieser Nacht werde ich tanzen"
    Die Geburt des Herrn - ein Volksfest in Südamerika
    Von Thomas Daun

    Weihnachten in Lateinamerika, das sind strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen, Leuchtraketen und Feuerwerk, Maisbier, Schnaps und gutes Essen, Tanz, Gesang und viel Musik. Die Navidad latina ist weniger ein besinnliches Zusammensein als ein fröhliches, lautes Volksfest, das oft schon mehrere Tage vor dem 24. Dezember beginnt. Zurückgehen die verschiedenen Aktivitäten zumeist auf vorchristliche Riten, die in Zusammenhang mit der Sonnenwende im Dezember stehen. In der Sendung erklingen Lieder, Prozessionsgesänge und Tänze aus Mexiko, Peru, Paraguay und Venezuela.

  • 16:05 Uhr

    Arcangelo Corelli
    Concerto grosso g-Moll, op. 6 Nr. 8
    Musica Amphion
    Leitung: Pieter-Jan Belder

    Johann Friedrich Agricola
    'Die Hirten bei der Krippe'. Kantate für Soli, Chor und Orchester
    Berit Solset, Sopran
    Nicholas Mulroy, Tenor
    Matthias Vieweg, Bass
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

    Giuseppe Torelli
    Concerto grosso g-Moll, op. 8 Nr. 6
    Enrico Onofri, Violine
    Marco Bianchi, Violine
    Paolo Beschi, Violoncello
    Luca Pianca, Theorbe
    Il Giardino Armonico, Mailand
    Leitung: Giovanni Antonini

  • 17:05 Uhr

    Evangelische Christvesper
    Übertragung aus der Liebfrauenkirche in Bremen
    Predigt: Pfarrer Stephan Kreutz

  • 18:05 Uhr

    Glanzvolle Musik zum Fest mit weihnachtlichen Klängen und neuen Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Ob Sie diesen Abend unterm kerzenhellen Baum im Kreis Ihrer Lieben verbringen oder bequem auf dem Sofa mit einem guten Buch - Musik gehört zu Heiligabend, wie Spekulatius auf den Gabentisch oder das Jesuskind in die Krippe. Wir haben aus diesem Anlass beschwingte und besinnliche Klänge für Sie zusammengestellt. Bekannte Klassiker in neuen Arrangements sind ebenso dabei, wie liturgische Gesänge aus dem 13. Jahrhundert. Und wir lassen viele Aufnahmen Revue passieren, die in diesem Jahr im Deutschlandfunk Kammermusiksaal entstanden sind. Barockes und Kammermusikalisches, Jazziges und Neutönendes machen so den Heiligabend auch musikalisch zu einem besonderen Fest.

  • 20:05 Uhr

    Zwischen Brett und App
    Die Welt der Spieleerfinder
    Von Hildburg Heider
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: DLF 2015

    700 neue Spiele kommen in Deutschland jährlich auf den Markt - klassisch analoge, sinnliche Brettspiele und coole digitale Games. „Keiner von uns gibt ein Spiel an einen Verlag, wenn sein Name nicht oben auf der Schachtel steht.” Das kritzelten 13 Spieleerfinder 1988 auf einen Bierdeckel am Rande der Spielwarenmesse in Nürnberg. Einer von ihnen war Alex Randolph, der erste Profi-Spieleautor der Vor-Computer-Ära. „Meine beste Erfindung war, den Beruf eines Spieleerfinders überhaupt zu kreieren!”, sagte Randolph. Manche seiner Nachfolger machen Millionenumsätze, doch die meisten spielen und erfinden im Nebenberuf. Ein Blick hinter die Kulissen der Spieleszene zeigt Passion und Profession der Spieleerfinder, vom Geistesblitz in der Sauna bis hin zum Verlagsgespräch und zur Spielerunde.

  • 21:05 Uhr

    Weihnachtskonzert mit dem RIAS Kammerchor

    Hector Berlioz
    'L‘enfance du Christ', op. 25 für Soli, Chor und Orchester

    Allan Clayton, Tenor (Erzähler)
    Sasha Cooke, Mezzosopran (Maria)
    Jacques Imbrailo, Bariton (Joseph)
    Christopher Purves, Bassbariton (Herodes)
    RIAS Kammerchor Berlin
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Robin Ticciati

    Aufnahme vom 17.12.2017 aus der Berliner Philharmonie

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Alles begann an einem launigen Spätsommerabend des Jahres 1850: Der Architekt Joseph-Louis Duc forderte seinen Freund Hector Berlioz auf, aus dem Stegreif ein kleines Musikstück aufzuschreiben. Spontan skizzierte dieser ein Andantino für Orgel. Der schlicht gebaute Satz schien geradezu nach einem Text zu verlangen; und so erstellte Berlioz kurze Zeit später aus dem Orgelstück einen Chor der Hirten, der die Heilige Familie verabschiedet. Damit hatte er den Grundstein für das spätere Oratorium „L‘enfance du Christ“ gelegt. Die von im selbst bezeichnete „Trilogie sacrée“, die vom Traum des Herodes, der Flucht der Heiligen Familie und deren Ankunft im Exil erzählt, war im Frühjahr 1854 vollendet. Mit ihr feierte Berlioz zu Lebzeiten einen seiner größten Erfolge.

  • 23:05 Uhr

    Der Countertenor Max Emanuel Cencic
    Am Mikrofon: Kirsten Liese

    Der Kroate Max Emanuel Cencic, 1976 in Zagreb geboren, zählt zu den gefragtesten Countertenören unserer Zeit. Zu seinen favorisierten Komponisten zählt Georg Friedrich Händel, von dem er mehrere vergessene Werke wiederentdeckt und teils auch als Regisseur in Szene gesetzt hat. Sein musikalischer Werdegang begann schon in früher Kindheit, als seine Mutter ihm das Singen beibrachte. Nach Lehrjahren bei den Wiener Sängerknaben folgte eine schwierige Orientierungsphase auf der Suche nach dem richtigen Stimmfach. Weitgehend als Autodidakt wuchs er allmählich zum Countertenor heran. Da die Kollegen aus der Ära des legendären Alfred Deller ihn mit ihrer reinen Falsett-Technik wenig überzeugten, entwickelte er die Technik entscheidend und wegweisend weiter.