Erfahrungen fürs Leben
In der Jugend die Welt entdecken
Gesprächsgäste:
Ulrike Becker, 34 Jahre, Erziehungswissenschaftlerin an der Uni Bielefeld
Henrike von Stryk, 26 Jahre, reiste ein Jahr auf eigene Faust von Marokko bis Südafrika
Fabio Schwamborn, 20 Jahre, war ein Jahr zu Work and Travel in Australien
Felix Kröner, 18 Jahre, war zwei Jahre in Costa Rica auf dem dortigen United World College
Sara Kirch, 19 Jahre, arbeitet zurzeit als Freiwillige in einem Kindergarten in Israel
Anna Schibelle, 19 Jahre, radelt zurzeit alleine mit dem Rad durch Europa
Am Mikrofon: Andreas Stopp
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Die Gründe, warum Jugendliche ihr vertrautes Leben für einige Zeit hinter sich lassen, um die Welt zu entdecken, sind mannigfaltig: Abenteuerlust oder um die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. Soziales Engagement. Oder einfach nur, um endlich auf eigenen Beinen zu stehen und erwachsen zu werden. Weshalb auch immer junge Menschen während oder nach der Schulzeit Auslandserfahrungen suchen, sie werden mit vielfältigen Eindrücken zurückkehren, die sie womöglich lebenslang prägen.
Wir fragen in der 'Lebenszeit' bei jungen Menschen nach, die die Welt bereist und in einer anderen Kulturen monatelang gelebt, dort zur Schule gegangen oder gearbeitet haben: Sind sie fern von Eltern und Freunden lediglich erwachsener und selbständiger geworden? Oder haben sie auch ihren sozialpolitischen Blick für die Vielfältigkeit von Lebensentwürfen und Kulturen geschärft? Verändert sich die politische und humanitäre Sensibilität für soziale oder wirtschaftliche Themen, wenn man schon in jungen Jahren die Welt und die Lebenswirklichkeit in anderen Kulturen hautnah kennengelernt hat?
Auslandserfahrungen gehören heute schon fast zum modernen, kosmopolitischen Lebensentwurf dazu. Welche gesellschaftspolitischen Veränderungen könnte das zur Folge haben: mehr Weltoffenheit und größere Toleranz gegenüber Fremden, die zu Freunden oder Kollegen werden? Größeres Verantwortungsbewusstsein und mehr interkulturelle Kompetenz? Und die Fähigkeit, mit den Anforderungen einer globalisierten Welt besser Schritt zu halten? Oder bleibt am Ende die Erkenntnis, dass es Zuhause doch am besten ist?