Freitag, 29. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 29.03.2015

  • 00:05 Uhr

    Dunkle Lichtgestalt
    Eine Lange Nacht über Rudolf Steiner
    Von Manuel Gogos
    Regie: Jochen Rack
    (Wdh. v. 03./04.09.2011)

    Rudolf Steiner (1861 - 1925), der Mann im schwarzen Kaiserrock, der Mann hinter dem Spiegel. Jedem scheint er etwas anderes gewesen zu sein. Seine Anhänger riefen ihn als Lichtgestalt aus, Künstler wie Wassily Kandinsky oder Franz Kafka umschwirrten ihn wie die Motten das Licht. Oder war sein Charisma nichts anderes als das hohle Pathos eines Hochstaplers, wie Erich Mühsam meinte? An die 5000 Vorträge hat der manische Redner gehalten, überall in Europa. Vor Bauern, die ihn fragten warum die Kartoffeln nicht mehr schmeckten; vor Pädagogen, die die Macht der Erziehung fürchteten; vor Ärzten, die wieder richtige Heiler sein wollten. Während Steiners Anthroposophie auch über 150 Jahre nach seiner Geburt weiterhin des Okkultismus verdächtigt wird, werden die Früchte ihrer praktischen Anwendung immer mehr in unseren Alltag aufgenommen: in der Bewegung der Waldorfschulen, in deren Refugien immer mehr Eltern ihre Kinder in Sicherheit zu bringen suchen; im Biokult, der uns ein Stück 'heile Welt' zurückgibt; oder in der Hinwendung zu alternativen Heilverfahren, um den Tatorten der Schulmedizin zu entkommen. Steiner bleibt zukunftsträchtig. Woher hatte er diese Weitsicht? War er tatsächlich ein Hellseher? Und kann, wie Steiner behauptete, jeder zum Hellseher werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die 'Lange Nacht' als kritische Annäherung an Rudolf Steiner und sein Lebens- und Menschenbild.

  • 03:00 Uhr

    Umstellung MESZ

  • 03:05 Uhr
    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Franz Schubert
    Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass A-Dur, D 667
    'Forellenquintett'

    Martin Helmchen, Klavier
    Christian Tetzlaff, Violine
    Antoine Tamestit, Viola
    Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello
    Alois Posch, Kontrabass

  • 06:05 Uhr

    Christian Rath, taz:
    Zweifel oder Zuversicht: Die Aussichten beim NPD-Verbotsverfahren

  • 06:10 Uhr

    Unbekannt
    'Hosanna filio David'. Antiphon zum Palmsonntag
    Chanticleer

    Johann Sebastian Bach
    'Himmelskönig, sei willkommen'. Kantate am Palmsonntag für Countertenor, Tenor, Bass und Orchester, BWV 182
    Katharine Fuge, Sopran
    Carlos Mena, Countertenor
    Hans Jörg Mammel, Tenor
    Stephan MacLeod, Bass
    Ricercar Consort
    Leitung: Philippe Pierlot

    Georg Friedrich Händel
    Konzert für Orgel und Orchester g-Moll, HWV 289
    La Divina Armonia
    Lorenzo Ghielmi, Orgel und Leitung

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Erinnerungsanstrengungen in Oberschlesien - Der Kampf in der polnischen Stadt Gliwice für ein Museum zur Geschichte deutscher Juden

    Stellvertreterkrieg?
    Zur Lage im Jemen ein Interview mit dem Wirtschaftsgeographen Günter Meyer

    Ein Preuße und sein Jahrhundert
    Zu Bismarcks 200. Geburtstag ein Interview mit dem Historiker Christoph Nonn

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Angst vorm Fliegen
    Ein Interview mit dem Angstforscher Borwin Bandelow

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Dagmar Leupold

    Am Mikrofon: Wolfgang Koczian

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Die evangelischen Räte - Anspruch, Provokation und Realität: 3. Gehorsam
    Von Andreas Brauns
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der Bildhauer Ewald Mataré gestorben

  • 09:30 Uhr

    "Ein Jude ist der Fremde an sich"
    Eva Illouz im Gespräch mit Torsten Teichmann

    Eva Illouz, geboren 1961 in Marokko und ab dem 10. Lebensjahr aufgewachsen in Frankreich, ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität von Jerusalem. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Soziologie der Emotionen, der Konsumgesellschaft und der Medienkultur. Im Suhrkamp Verlag erschien 2011 ihr vieldiskutiertes Buch "Warum Liebe weh tut. Eine soziologische Erklärung".
    Im Gespräch mit dem ARD-Korrespondenten Torsten Teichmann erläutert sie, wie Georg Simmels Sicht auf Soziologen als Fremde ("Exkurs über den Fremden") sie in ihrem Werdegang beeinflusst habe. Sie glaubt, dass es kein Zufall sei, dass so viele Soziologen Juden sind, denn: Die Soziologie sei die Profession des Fremden an sich. Eva Illouz schreibt regelmäßig für die israelische Tageszeitung Haaretz. DIE ZEIT zählt sie zu den zwölf Intellektuellen weltweit, die das Denken der Zukunft verändern könnten.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Friedenskirche in Essen
    Predigt: Pfarrerin Hanna Mausehund
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Heinz Buschkowsky, SPD, scheidender Bürgemeister von Berlin-Neukölln

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Unterwegs durch Deutschland
    Wanderung aus dem Orketal bei Winterberg nach Kassel

    Vor 60 Jahren
    Historische Reportage des ersten Flugs der neuen Deutschen Lufthansa am 1. April 1955

    Die Krähenprinzessin
    Besuch bei der Verhaltensforscherin Auguste von Bayern am Starnberger See

    Ziegen, Küken, Lockenwickler
    Busfahren in Mauritius

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Jazzschlagzeuger Oliver Strauch im Gespräch mit Michael Langer
    (Wdh. vom 17.10.2010)

    Oliver Strauch ist einer der interessantesten und auch international anerkannten Jazzmusiker und Komponisten. Seit 2009 ist er Professor an der Musikhochschule Saar. Er spielte und spielt mit Musikern wie Lee Konitz, Philipp Catherine, Birelli Lagrene oder Randy Brecker. 2007 begründete Strauch das Künstlerensemble "Die Redner", eine Gruppe, die politisch-visionäre Rhetorik in Musik und Bild überführt.

  • 15:05 Uhr

    Hispano Americana - die spanische Sängerin Amparo Sanchez
    Von Jan Tengeler

    Amparo Sánchez gehört zu den großen Stimmen der spanischen Populärmusik - gemeinsam mit Manu Chao machte sie in den 90er-Jahren den Mestizo-Stil weltbekannt, eine Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen, Flamenco, Rock, Punk und elektronischen Einflüssen. Damals stand sie dem Musikerkollektiv Amparanoia vor, die Musik war rhythmusbetont und partytauglich, die Texte politisch und rebellisch. Seit 2006 arbeitet Sánchez zunehmend als Solistin. Dass sie auch das ruhige Fach beherrscht, hat sie eher durch Zufall entdeckt, als sie bei einem Auftritt in Montreal fast allein auf der Bühne stand, der Rest der Band hatte das Flugzeug verpasst. Mittlerweile konzentriert sich Sánchez mehr und mehr auf ihre dunkle, rauchige, ausdruckstarke Stimme. Ihre kritischen Texte sind geblieben. Ihr jüngstes Album 'Espiritu del Sol' hat sie zusammen mit den Produzenten von Calexico im Süden der USA aufgenommen.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Klaus Theweleit: Das Lachen der Täter: Breivik u.a.
    Psychogramm der Tötungslust
    (Residenz Verlag)
    Ein Beitrag von Frank Hertweck

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Bäumchen, wechsle dich!
    Die Zukunft deutscher Wälder
    Von Volker Mrasek

    Die Feldulme? Praktisch schon verschwunden, ausgerottet durch den Befall mit einem Schadpilz. Die Esche? Von einem neuartigen "Triebsterben" betroffen, gleichfalls pilzbedingt. Die Eiche? Immer öfter heimgesucht von einer ganzen "Fraßgemeinschaft" aus diversen Schmetterlingsraupen. Globaler Handel und Klimaerwärmung setzen unseren Wäldern zu, konfrontieren Laub- und Nadelhölzer mit eingeschleppten Schädlingen und veränderten Umweltbedingungen. Welche Baumarten kommen mit dem Stress klar, von welchen müssen wir uns vielleicht verabschieden? Lässt sich das Eschen- und Eichensterben noch aufhalten? Die Forstwissenschaft steht vor einer großen Herausforderung. Schon heute muss sie den Wald von morgen planen. Und der könnte ganz anders aussehen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Die gesellschaftlichen und historischen Bedingungen der Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria - Der Afrika-Experte und Publizist Marc Engelhardt im Gespräch

    Am Mikrofon: Kersten Knipp

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Weihfestspiel für Berlin - Daniel Barenboim und Dmitri Tcherniakov deuten "Parsifal" von Richard Wagner im Schiller Theater

    Sibirischer Sängerkrieg. Nowosibirsk setzt „Tannhäuser“-Inszenierung ab und verhaftet Regisseur

    "Nicht einknicken! 12 Wochen nach Charlie Hebdo" - Eine Diskussion der Akademie der Künste in Berlin

    "Die Schutzbefohlenen" - Michael Thalheimer inszeniert das Flüchtlingsdrama von Elfriede Jelinek am Burgtheater in Wien

    "Bild und Botschaft" - Die Lucas-Cranach-Ausstellung in Gotha

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Parteinah und bürgerfern? Mangelnde Transparenz bei den politischen Stiftungen

  • 20:05 Uhr

    Auf Seumes Fersen
    Von der Bewegung des Denkens im Gehen
    Von David von Westphalen
    Regie: Dieter Heß
    Produktion: BR 2013

    Johann Gottfried Seume gilt mit seinem Buch 'Spaziergang nach Syrakus' von 1802 als der berühmteste Wanderer der deutschen Literaturgeschichte. Diese Sendung erforscht den Wert der Bewegung für das Schreiben und Denken. Durch Berge mit Brigitte Kronauer, übers Land mit Robert Walser, durch den Kopf mit Janet Cardiff und durch die Wüste mit Gert Heidenreich. Passionierte Fußgänger aus der Vergangenheit und Nachdenker aus der Jetztzeit berichten von ihren privaten Bewegungsabläufen. Zu Wort kommen Dauerläufer, Flaneure und Sitzenbleiber, einsame und gemeinsame Geher aus Literatur, Philosophie, Kunst und Werbeindustrie. Alle sollen Antworten liefern auf essenzielle Fragen der Schreib- und Denkprozesse: Was genau heißt es, einen klaren Kopf zu bekommen? Wie kann man im Gehen schreiben? Woher weiß man, dass man am Ziel ist? Und wie heißt dieses Ziel, wenn nicht Syrakus? David von Westphalen protokolliert in dieser Sendung Schrittfolgen und Denkmuster aus unseren Tagen.

  • 21:05 Uhr

    Klavierfestival Ruhr 2014

    Johann Sebastian Bach
    Partita Nr. 1 B-Dur, BWV 825

    Robert Schumann
    Symphonische Etüden, op. 13

    Leopold Godowsky
    Elegie für die linke Hand

    Nikolai Kapustin
    Polyphonic Pieces for the left Hand, op. 87

    Sergej Prokofjew
    Sonate Nr. 6 A-Dur, op. 82

    Beatrice Rana, Klavier

    Aufnahme vom 24.5.14 aus dem Haus Opherdicke, Holzwickede

    Die aus Apulien stammende junge Pianistin Beatrice Rana hat in den letzten Jahren die internationalen Podien der klassischen Musik im Sturm erobert und sich dabei in vielen Ländern die Bewunderung von Presse und Publikum gesichert. Sie studierte im italienischen Monopoli sowie an der Musikhochschule in Hannover und nahm an Meisterkursen bei namhaften Pianisten teil. 2013 gewann die 20-jährige Pianistin beim renommierten Van Cliburn in den USA neben der Silbermedaille auch den Publikumspreis. Im vergangenen Jahr gab Beatrice Rana ihr Debüt beim Klavierfestival Ruhr.