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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 29.05.2016

  • 00:05 Uhr

    Höfling und Revolutionär
    Eine Lange Nacht über das Leben Voltaires
    Von Kai Lückemeier
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Kein Autor verkörpert die Aufbruchsstimmung des 18. Jahrhunderts stärker als Voltaire. "Verbrennt eure Gesetze und macht deren neue! Woher die neuen nehmen? Aus der Vernunft!", so formulierte er den Schlachtruf eines neuen, freieren Denkens - im Geist der Aufklärung, der Toleranz und des humanitären Fortschritts. Bis heute bezeichnen die Franzosen die Epoche zwischen Rokoko und Revolution als das Zeitalter Voltaires. Die außergewöhnliche literarische Begabung Voltaires, 1694 als jüngster Sohn eines königlichen Hofrats im Herzen von Paris geboren, macht sich früh bemerkbar. Doch erst als er 1726 nach einem Konflikt mit einem Mitglied des Hochadels ins Londoner Exil gehen musste und mit dem naturwissenschaftlich-kritischen Denken des englischen Empirismus in Berührung kam, entwickelte sich das enfant terrible des literarischen Rokoko zum begeisterten Vertreter der Aufklärung. Seine 'Philosophischen Briefe' von 1734 waren eine schonungslose Abrechnung mit den französischen Verhältnissen. Sein Streben nach Anerkennung trieb ihn an den Hof von Versailles, an dem er mittels hemmungsloser Selbstverleugnung eine glänzende Stellung gewann - bis er schließlich in Ungnade fiel.
    Als die Marquise du Châtelet, die große Liebe seines Lebens, 1749 im Kindbett starb, folgte er einem Ruf Friedrich des Großen an den Potsdamer Hof, doch das preußische Intermezzo endete nach nur drei Jahren ähnlich unrühmlich wie sein Abschied von Versailles. Seine historische Bedeutung beruht jedoch vor allem auf dem Schaffen in den folgenden Jahren, fern des höfischen Lebens. Er vollendete sein philosophisches Hauptwerk und eine Universalgeschichte, die in der Geschichtswissenschaft neue Maßstäbe setzte. Nebenbei engagierte er sich als Anwalt der Entrechteten, was ihm im französischen Volk den Beinamen "Freund der Unglücklichen" eintrug und dazu führte, dass sich seine späte Rückkehr in seine Heimatstadt Paris zu einem wahren Triumphzug gestaltete.
    Die 'Lange Nacht' über den Höfling und Revolutionär versucht eine Annäherung an das wechselvolle Leben des Francois Marie Arouet, genannt Voltaire.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Ana Maria Rodriguez
    Radiostation der vergessenen Städte
    Na’ama Golan, Trompete
    Alexandre Babel, Perkussion
    Ana Maria Rodriguez, Elektronik

    Aufnahme vom Forum neuer Musik 2009

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Hector Berlioz
    'Harold en Italie'. Sinfonie in 4 Teilen mit obligater Viola, op. 16
    Laurent Verney, Viola
    Orchestre de l'Opéra Bastille
    Leitung: Myung-Whun Chung

  • 06:10 Uhr

    Johann Ludwig Krebs
    'O Ewigkeit, du Donnerwort'. Choralvorspiel für Orgel
    Irmtraud Krüger, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'O Ewigkeit, du Donnerwort'. Kantate zum 1. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, 1. Teil, BWV 20
    Markus Forster, Countertenor
    Daniel Johanssen, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Max Reger
    'Acht geistliche Gesänge' für gemischten Chor, op. 138
    Norddeutscher Figuralchor
    Leitung: Jörg Straube

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Museales Gedenken - Wie französische Museen an den Ersten Weltkrieg erinnern

    Katholische Kirche und Reformen - Ein Interview mit dem Theologen Hubert Wolf

    100 Jahre Schlacht um Verdun - Ein Interview mit dem Historiker Jörn Leonhard

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Was heißt heute "links"? Ein Interview mit dem Publizisten Robert Misik

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Guntram Vesper

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Glaube ist kein Schmetterling“ - Reformation und zeitgenössische Literatur
    Von Pastor Diederich Lüken
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Das Aztekenstadion in Mexiko wird eröffnet

  • 09:30 Uhr

    Spanisches Denken (2/2)
    Der Soziologe und Historiker Emmanuel Rodríguez im Gespräch mit Barbara Eisenmann

    Emmanuel Rodríguez ist Professor für Politische Geografie an der Universität Complutense Madrid. Als Ausgangspunkt seiner Überlegungen zur Radikalisierung der Demokratie dienen ihm die neuen sozialen Bewegungen in Spanien. Was für eine Demokratie könnte das sein, die der 'Diktatur des Finanzkapitals' eine 'wirkliche Demokratie' entgegenhält?
    Barbara Eisenmann dokumentiert in zwei Gesprächen mit kritischen und aktivistischen Intellektuellen, wie das Soziale und Politische rekonstruiert und Konzepte wie 'das Gemeinsame' oder 'Demokratie' in Spanien neu bestimmt werden.

  • 10:05 Uhr

    Abschlussgottesdienst vom 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig
    Predigt: Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising

  • 11:35 Uhr

    Frauke Petry, Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland

  • 12:05 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Süss. Süsser. Sizilien
    Die hohe Schule der Pasticceria

    Das "Tellendorf" Bürglen
    Eine Reise zum Geburtsort des Schweizer Nationalhelden

    Historische Holzklasse
    Im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Mathematiker Christian Hesse im Gespräch mit Joachim Scholl

    Wie rechnet man 13 x 17? Fangen Sie erst gar nicht damit an, sondern warten Sie, wie Christian Hesse es erklärt - es geht blitzschnell, wie mit Zauberhand, ist aber 'nur' reine Mathematik! Mit - im Wortsinn - 'zahlreichen' Büchern und einer populären Kolumne in der 'ZEIT' hat sich der deutsche Professor Christian Hesse zu einem wahren Mathematik-Matador entwickelt. Er versteht es glänzend, die Faszination seines Faches einem breiten Publikum zu vermitteln. Mit Christian Hesse kann man nun auch in den 'Zwischentönen' rechnen.

  • 15:05 Uhr

    Gestörte Romantik: die englische Indie-Folk-Band Daughter
    Von Paul Baskerville

    Jahrelang war Elena Tonra eine Solokünstlerin ohne einen Plattenvertrag. Eines Tages lernte sie den Schweizer Igor Haefelli und den Franzosen Remi Aguilella kennen und gründete mit ihnen Daughter. Anfang 2016 erschien das zweite Album der in England lebenden Band. Daughter verbinden düstere Indie-Folk-Songs mit sanfter Elektronik zu schöner, aber etwas gestörter Romantik.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm. Roman
    Herausgegeben und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg
    (Schöffling & Co Verlag, Frankfurt)
    Vorgestellt von Meike Albath

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Der Kampf ums Land
    Die Deltas der Welt wappnen sich
    Von Monika Seynsche

    Seit Jahrmillionen schwemmen die großen Flüsse der Welt Schlamm und Boden aus den Oberläufen in ihre Mündungsgebiete. Riesige fruchtbare Ebenen sind so entstanden, Gebiete, die Menschen magisch anziehen. Die großen Flussdeltas in Asien, Amerika, Europa und Afrika gehören heute zu den dicht besiedelsten Lebensräumen überhaupt - und zu den gefährdetsten. Immer mehr Flüsse werden gestaut und verlieren so ihre Sedimentfracht, lange bevor daraus im Delta neuer Boden entstehen könnte. Gleichzeitig nagt der Meeresspiegelanstieg an den flachen Mündungsgebieten. Allein im Mississippi-Delta geht jede Stunde Land von der Fläche eines Football-Feldes verloren. 'Wissenschaft im Brennpunkt' fragt, welche Strategien es gibt, um die Deltas vor dem Ertrinken zu retten.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Der Rechtsruck und die Geschichte - Österreich nach der Präsidentenwahl. Der Wiener Zeithistoriker Oliver Rathkolb im Gespräch zur aktuellen Lage mit Beatrix Novy

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Kollektiver Gedächtnisverlust - Claus Guth inszeniert Martinùs Oper „Juliette“ an der Berliner Staatsoper

    "Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn de Molière" - Frank Castorf inszeniert nach Michail Bulgakow an der Berliner Volksbühne

    Zum 100. Geburtstag der Kestnergesellschaft Hannover - Direktorin Christina Végh im Gespräch

    Museales Gedenken - Frankreich und der 1. Weltkrieg

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Die Türkei auf dem Weg zum Präsidialsystem - Was wurde aus dem "Geist von Gezi“?

  • 19:10 Uhr

    DFB - Länderspiel in Augsburg: Deutschland - Slowakei

    Handball - EHF Final-Four in Köln: Finale
    Handball - TV-Rechtevergabe in der Bundesliga
    Handball - Bundesliga: Füchse Berlin - FA Göppingen

    Fußball - Stimmung in Madrid nach dem Champions League Finale
    Tennis - French Open 2016

    Rudern - Weltcup in Luzern
    Rudern - Teil 6: Max Planer auf dem Weg nach Rio

    Formel-1 - Großer Preis von Monte Carlo in Monaco
    Formel-1 - Analysegespräch mit Anno Hecker, FAZ-Sportchef

    Leichtathletik - Diamond League in Götzis

    Ringen - Vereine planen eigene Liga

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Der Wahn der Alchemisten
    Auf der Suche nach dem Stein der Weisen
    Von Ulrike Klobes und Matthias Käther
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2013

    Kaum ein anderes Thema des Mittelalters ist dank moderner Fantasyromane und Computerspiele so populär wie die Suche nach dem ominösen Stein der Weisen. Leser von Joanne K. Rowling oder Kai Meyer mögen das für dichterische Fantasie halten - doch der Traum vom Wunderstein, der Krankheiten heilt und unedle Metalle in Gold verwandelt, hat seit Menschengedenken nicht nur Dichter, sondern auch Wissenschaftler und Philosophen fasziniert. Das europäische Porzellan und das Element Phosphor sind Nebenprodukte der fieberhaften Stein-Suche. Das Wort Elixier bedeutet nichts anderes als Stein der Weisen - 'El Iksir'. Begriffe wie Opus magnum und Adept lassen sich direkt aus der Suche nach diesem Stein herleiten. Warum ließen sich so viele Forscher, Philosophen und Esoteriker jahrhundertelang nicht davon abbringen, etwas aufzufinden, das es offensichtlich nicht gibt? Ist der Stein nur eine Metapher? Gibt es Menschen, die ihn immer noch suchen? Und warum spielt er ausgerechnet heute in der Literatur wieder so eine große Rolle?

  • 21:05 Uhr

    Schwetzinger Festspiele 2015

    Im Geiste des Collegium Musicum Leipzig
    Heinrich Ignaz Franz von Biber, Johann Heinrich Schmelzer, Johann Jakob Froberger
    Sonaten und Serenaden
    Café Zimmermann
    Leitung: Céline Frisch, Cembalo und Pablo Valetti, Violine

    Barocke Meisterwerke
    Von Antonio Vivaldi zu Johann Sebastian Bach
    Concerti per vari istrumenti
    Sol Gabetta, Violoncello
    Cappella Gabetta
    Leitung: Andrès Gabetta

    Aufnahmen vom 17.5. und 28.5.15 aus dem Rokokotheater Schwetzingen

  • 23:30 Uhr

    "Ich bereue nichts" - Mit dem wegen Dopings lebenslang gesperrte Radprofi Danilo Di Luca.

    Die Fragen stellt Jan-Christoph Kitzler