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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 30.08.2015

  • 00:05 Uhr

    Vom Slum in den Trompetenhimmel
    Eine Lange Nacht über Louis 'Satchmo' Armstrong
    Von Franz-Michael Rohm
    Regie: Klaus Michael Klingsporn

    Louis Armstrong war der erste Weltstar der populären Musik, vor Elvis Presley, vor den Beatles, den Rolling Stones, Michael Jackson, Madonna oder Rihanna. Weil er, wie Wolfram Knauer, Direktor des Jazzinstituts in Darmstadt und Autor einer Armstrong-Biografie, meint, "zur rechten Zeit am rechten Ort war". Heute gilt der Musiker, der sich später Satchmo nennt, als Synonym für Jazz, für brillantes Trompetenspiel und eine unverwechselbare, berührende Stimme. Obwohl er schon mehr als 40 Jahre tot ist, sind sein Trompetenspiel und sein Gesang unsterblich. Weil er, wie Bruce Raeburn, Direktor des Jazz Archivs der Tulane University von New Orleans sagt, "ein Genie war". Aber auch, weil er neue Medien wie Schallplatte, Radio, Film und Fernsehen sofort nutzte, um seine Musik zu verbreiten. Und er brachte in seiner Musik die Liebe zum Klingen. Eine 'Lange Nacht' über Louis Armstrong, dessen Leben 1901 am untersten Ende der Gesellschaft im Elendsviertel von New Orleans beginnt. Es endete 1971, wenige Wochen nach seinem letzten Auftritt in New York.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Musikfest Bremen 2013

    Richard Wagner: Vorspiel und 1. Szene aus 'Das Rheingold'

    Agata Wilewska, Sopran
    Isa Katharina Gericke, Mezzosopran
    Bettina Ranch, Alt
    Karsten Mewes, Bariton
    Bremer Philharmoniker
    Leitung: Markus Poschner

    Aufnahme vom 4.9.13 in der 'Glocke', Bremen

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Karin Haussmann
    4 Sätze für Violoncello, Akkordeon und Ensemble
    E-MEX Ensemble
    Leitung: Christoph Maria Wagner

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ'. Choralfantasie für Orgel a-Moll, BuxWV 196
    Harald Vogel, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Du sollt Gott, deinen Herren, lieben'. Kantate am dreizehnten Sonntag nach Trinitatis, BWV 77
    Peter Kooij, Bass
    Yoshie Hida, Sopran
    Makoto Sakurada, Tenor
    Kirsten Sollek-Avella, Alt
    Chor und Orchester des Bach Collegiums Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

    Georg Friedrich Händel
    'Laudate pueri Dominum'. Geistliches Konzert für Sopran, 2 Violinen und Basso continuo, HWV 236
    Emma Kirkby, Sopran
    London Baroque
    Leitung: Charles Medlam

    Franz Schubert
    Fuge für Orgel zu 4 Händen, e-Moll, D 952
    Martin Rost, Orgel
    Pavel Cerny, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Wann ist ein Mann ein Mann? Der erste US-Studiengang für "Masculine Studies"

    Deutschland einig Vaterland - Vor 25 Jahren wurde der Einigungsvertrag unterzeichnet
    Ein Interview mit dem Historiker Andreas Rödder

    Zutritt verboten! Grenzen und ihre Bedeutung
    Ein Interview mit dem Philosophen Konrad Paul Liessmann

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Verehrt - verteufelt. Vor 100 Jahren wurde Franz Josef Strauß geboren
    Ein Interview mit dem Publizisten Stefan Aust

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Ulrich Tukur

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Hören und Hoffen - 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen
    Von Dieter Vieweger
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der britische Physiker Joseph John Thomson gestorben

  • 09:30 Uhr

    flucht ff - Gespräche (5/5)
    Katja S. Ziegler im Gespräch mit Karin Beindorff

    Rund 60 Millionen Menschen waren Ende 2014 heimatlos, auf der Flucht vor Kriegen, regionalen Konflikten, sozialem Elend oder politischer Verfolgung. Mehr als je zuvor. Über die Hälfte sind Kinder. Tausende sterben auf der Flucht im Mittelmeer oder der Sahara. Die Zunahme der Flüchtlingszahlen seit 2013 sei die höchste, die jemals in einem Jahr gemessen wurde, heißt es in einer aktuellen 'Globalen Trend Studie' des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Allein vier Millionen sind vor dem Bürgerkrieg aus Syrien geflohen. In der Europäischen Union wird heftig über die Verteilung der Flüchtlinge gestritten. In Deutschland leben zur Zeit rund 630.000 Flüchtlinge und es werden mehr. Die angemessene Versorgung dieser oft traumatisierten Menschen überfordert häufig staatliche Stellen. Wer trägt die Verantwortung für die große Zahl der aus ihren Heimatländern Vertriebenen? Katja S. Ziegler befasste sich in einer umfangreichen Studie mit grundlegenden Fragen der Staatenverantwortlichkeit. Mit der Rechtswissenschaftlerin spricht Karin Beindorff in der Gesprächsreihe 'flucht ff' über die Möglichkeiten und Aussichten internationaler Rechtsprechung. Kann das Völkerrecht souveränen Staaten die Gründe für eine Fluchtbewegung zurechnen? Werden durch die Flucht individuelle Menschenrechte verletzt, die ein Flüchtling gegenüber dem Staat, der ihn vertrieben hat, geltend machen kann?
    Katja S. Ziegler studierte in Mainz, Oxford und Bonn, war an den Universitäten in Bielefeld und Oxford tätig. Sie hat die Sir Robert Jennings Professur für International Law an der Universität Leicester inne. Sie war Beraterin des Europäischen Parlaments und beriet als Expertin das britische House of Lords Constitution Committee.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Dionysius in Köln
    Predigt: Pfarrer Oliver Boss
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Hans-Peter Bartels, SPD, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Der goldene Ochse des Monte Orfano
    Künstler Christo und die prickelnde Franciacorta

    Alpenländisches Mantra
    Jodeln in Obergurgl                     

    Der einsame Mann von Lemgo
    Das bizarre Haus des Künstlers Karl Junker

    Nördlichster Geldautomat der Welt
    Longyearbyen auf Spitzbergen

    Chinesischer Honeymoon
    Santorin, Mekka der Besucher aus Fernost

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Medienforscher Mark Terkessidis im Gespräch mit Joachim Scholl

    Mit dem Begriff und Slogan "Interkultur statt Leitkultur" hat der Migrationsforscher Mark Terkessidis, Jahrgang 1966, eine neue Richtung in der Debatte um Integration aufgezeigt. Dass im Einwanderungsland Bundesrepublik die Herkunft kein Defizit mehr sein darf, dafür wirbt und engagiert sich der promovierte Pädagoge in seinen Büchern und Schriften über Popkultur, Migration und Rassismus.

  • 15:05 Uhr

    Musik als Lebensretterin - die Sängerin Yvonne Mwale aus Sambia
    Von Christiane Rebmann

    "Ich habe die Musik im Blut", sagt Yvonne Mwale. "Ich singe nicht, weil ich singen möchte, ich singe, weil ich singen muss. Ich lasse nur heraus, was Gott mir gegeben hat." Und das hat ihr das Leben gerettet. Die sambische Musikerin hat eine Biografie hinter sich, die locker einen Spielfilm füllen könnte. Das Drehbuch hielte man möglicherweise für unglaubwürdig dramatisch: In eine für sambische Verhältnisse wohlhabende Familie geboren, verlor sie als Kind beide Eltern, wurde von den mit der Verantwortung betrauten Familienmitgliedern aus ihrem eigenen Haus vertrieben und hielt sich mit Hilfsjobs über Wasser. Nach einer Vergewaltigung wurde sie noch als Teenager schwanger und lebte mit ihrem Baby auf der Straße. "Glauben Sie mir, in Afrika obdachlos zu sein, ist viel härter als in Europa!" Nach diversen Suizidversuchen traf sie auf Menschen, die von ihrer Stimme begeistert waren, ihr musikalisches Talent entdeckten und förderten. Von da an hielt sie sich mit Live-Shows über Wasser, wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet und zog von Sambia nach Tansania. Dort lernte sie ihren jetzigen deutschen Ehemann Matthias kennen, der ihr bei den Aufnahmen zu ihrer ersten CD half. Inzwischen lebt sie in Frankfurt und hat ihr drittes Album fertig, eine Mischung aus Jazz, Blues, Pop, Reggae und afrikanischen Elementen. Sie hat es 'Ninkale' genannt, frei übersetzt: "Lass mich sein, wie ich bin."

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Ulrich Peltzer: Das bessere Leben
    (S. Fischer Verlag)
    Ein Beitrag von Hubert Winkels

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Mikro-Biologie
    Großer Lauschangriff auf die Natur
    Von Volker Mrasek

    Deutschland ein Überwachungsstaat? In Wald und Wiesen schon! Ökologen starten einen Lauschangriff auf die heimische Natur. In ausgesuchten, übers Land verstreuten "Biodiversitätsexploratorien" postieren sie Hunderte von Mikrofonen, die die Lautäußerungen der Fauna permanent aufnehmen und auf Speicherchip und Festplatte bannen. Computer sollen dann hinkriegen, was ein Mensch zeitlich nie fertigbrächte: Sie durchmustern das umfangreiche Ton-Material und liefern Hinweise auf Veränderungen im Artenspektrum: Wer singt, quakt oder zirpt da vielleicht nicht mehr unter den Vögeln, Fröschen und Feldgrillen in einem unter Druck stehenden Naturreservat? Neue Technologie macht auch solche Geräusche hörbar, die bislang niemand auf dem Schirm hatte: Trockenstress etwa lässt Bäume regelrecht seufzen. Derzeit verteilen Wissenschaftler für diverse Projekte ihre Geräte in Wald und Feld. Unser Reporter Volker Mrasek hat sie begleitet und schildert die Chancen einer gerade im Entstehen begriffenen "Mikro“-Biologie.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Kurden und kurdische Identität zwischen Türkei und syrischem Krieg - Der kurdische Menschenrechtler Sertac Bucak im Gespräch mit Martin Gerner

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Königsallee" - Die fiktive Begegnung von Thomas Mann und Klaus Heuser nach dem Roman von Hans Pleschinski als Bühnenstück am Düsseldorfer Schauspiel

    Darf Bier bekömmlich sein? Werbung im Jahr 2015

    Wer war Waldmann? Spurensuche nach einem angeblichen Dada-Künstler im Kunsthaus Dresden

    Gurlitts Folgen in der Schweiz - Die Nachbarn diskutieren über Raubkunst und Fluchtgut

    Wann ist ein Mann ein Mann? Der erste US-Studiengang für "Masculine Studies"

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Mehr Online, weniger Print - Medienstandort Hamburg im Wandel

  • 20:05 Uhr

    Generation online
    Jugendkultur in Deutschland nach dem Millennium
    Von Meinhard Stark
    Regie: Nikolai von Koslowski
    Produktion: RBB/DLF 2012

    Wie ticken Jugendliche im neuen Jahrhundert? Was treibt sie um? Gesellschaftlich und politisch haben die jungen Leute im Vergleich zu ihren Vorgängern eine ganze Menge zu schultern: Nine Eleven und den Terrorismus, brutale Kriege in Afghanistan und im Irak, eine Megafinanzkrise, überbordende Staatsschulden etc. Zahllose Schülerdemos, Bildungsstreiks, Proteste gegen den G-20-Gipfel in Heiligendamm oder die Castor-Transporte zeugen davon. Fast alle Jugendlichen verfügen über einen Internetzugang. Positiv denken ist 'in'. Gegenüber den 90er-Jahren hat sich der Optimismus der Jugend deutlich erhöht. Ihre kulturellen Szenen und ihre Musik sind noch differenzierter und bunter geworden. Der Autor begleitet sieben junge Leute, sie erzählen von ihren Erlebnissen in den 2000er-Jahren und lassen ein plastisches Bild ihrer jugendkulturellen Erfahrungswelt entstehen; gemischt mit ihren Lieblingssongs und mit O-Tönen dieser Zeit.

  • 21:05 Uhr

    Klavier-Festival Ruhr 2015

    Jean Sibelius: Klavierstücke op. 58
    Olli Mustonen: Sonate Nr. 1 „Jehkin livana“
    Edvard Grieg: Ballade g-Moll op. 24
    Sergej Prokofjew: Sonate Nr. 6 A-Dur op. 82

    Olli Mustonen, Klavier

    Aufnahme vom 27.4.15 in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord, Duisburg

    Olli Mustonen ist gewissermaßen ein musikalischer Multi-Tasker: Der Finne wird weltweit nicht nur als charismatischer Pianist gefeiert, der mit den renommiertesten Orchestern auftritt, sondern arbeitet auch erfolgreich als Dirigent und hat sich zudem noch einen Namen als Komponist gemacht. Sein bisheriges Œuvre umfasst Orchesterwerke sowie Kammer- und Klaviermusik. Beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr stellte Mustonen neben seiner ersten Klaviersonate und Prokofjews 'Kriegssonate' Nr. 6 selten zu hörende Werke von Jean Sibelius und Edvard Grieg vor.